Guck mal, wer da bloggt

Keine Ahnung, wie's euch geht – ich frage mich häufig, was das für Menschen sind, die hinter den Blogbeiträgen hier auf GD stehen. Von mir wisst ihr ja zumindest, dass ich eine Vanilla bin. Mit ganz wenig Erfahrung, aber einem um so größeren Bedürfnis, mich mitzuteilen und Fragen zu stellen. Meine Erzähl- oder Schreibwut kommt nicht von ungefähr. Ich bin Autorin.

Aha, höre ich den einen oder anderen von euch, hab ich's mir doch gedacht. Hätte sie gleich sagen können. Hätte ich?

Als ich hier auf GD anfing zu bloggen, kam ich, weil ich etwas über mich erfahren wollte. BDSM war für mich zu einer Sache geworden, die aus meinem Leben nicht mehr wegzudenken war. Natürlich auch deshalb, weil ich in meinen Büchern darüber schreibe. Aber vor allem, weil ich so viele Fragen dazu hatte und wenige Antworten fand. Ich war glücklich darüber, in meinem Freundeskreis zumindest einen BDSMler zu haben, der mir durch das Gedankenchaos half, das mich befallen hatte. Aber das reichte mir nicht. Ich brauchte mehr. Hier bei euch fand ich dieses mehr (und finde es bis heute).

Naja, und dann kam die Idee, euch an meiner Suche nach mir selbst teilhaben zu lassen. Klar ist es nicht ganz ohne, als Vanilla auf einer BDSM-Seite zu bloggen. Der eine oder andere wird über meine Beiträge garantiert die Nase rümpfen. Aber wir haben doch alle mal angefangen. Erinnert euch! An eure Fragen, an eure Unsicherheit, was richtig und was falsch ist, an die Reaktion der euch Nahestehenden. Ich hatte die Hoffnung, übers Bloggen Kontakt zu Gleichgesinnten zu erhalten und auf diese Weise Maß nehmen zu können. Und so ist es dann ja auch gekommen. Ihr habt mir sofort und so viel Feedback gegeben, dass ich das Gefühl hatte, auf GD genau richtig zu sein. Dafür bin ich euch sehr dankbar!  

Ich wollte eigentlich gar nicht erzählen, dass ich Autorin bin. Einerseits – was tut das zur Sache, dachte ich. Und andererseits gibt es so viele Ressentiments gegen die schreibende Zunft. Manche kann ich sogar verstehen. Doch ich spüre die Grenzen, wenn ich nicht ganz ich selbst sein kann. Ich liebe meinen Job. Und ich will mehr erzählen, mir und euch neue Blog-Themen eröffnen. Beispielsweise, warum ich über BDSM schreibe.

Doch bevor ich mich dazu äußere, habe ich mir erst einmal eine kleine WEIHNACHTSÜBERRASCHUNG für euch überlegt. Am Heiligabend schenke ich euch eine Geschichte – darin geht es um einen Clubbesuch. In diesem Zusammenhang werde ich die 2 % Sadist rauslassen, die lt. BDSM-Test in mir stecken ;-) Denn ihr könnt am Heiligabend nur den Anfang der Story lesen, an jedem Folgetag dann eine Fortsetzung dazu. Bis Silvester. Ich dachte, ich vertreibe euch auf diese Weise ein wenig die Zeit zwischen den Jahren. Und am Neujahrsmorgen lüfte ich schließlich noch das Geheimnis um meinen Autorennamen ;-)

Wundervolle Feiertage wünscht euch Eure Vicky


Kommentare:


selinab schrieb am 22.12.2014


Liebe Vicky,

zuerst einmal ein herzliches Dankeschön für die offenen Worte, die du hier findest. Ich kenne dieses Gefühl ebenfalls, wenn etwas in mir brennt, es schreibend aufarbeiten zu müssen, weil sich dann Gedanken, Gefühle, Impulse sortieren …. und später dann in zauberhafte Geschichten fügen, in denen sich das spiegelt, was einen gerade bewegt. Wir wissen selbst, wie emotional diese Welt des BDSM ist, wie facettenreich und einmalig in ihrer Vielfalt. Ich wage auch zu behaupten, dass diejenigen, die dies aus einem inneren Bedürfnis heraus leben und lieben und nicht nur einer Scheinwelt entsprechen wollen, in ihren Äußerungen und ihrem Bekennen zu sich selbst mitunter gnadenlos ehrlich sind. Jeder von ihnen hat sich irgendwann einmal auf diese Reise ins Ich begeben und jeder von ihnen wird diese Unsicherheiten kennen, wenn man wieder einmal auf etwas gestoßen ist, womit man so gar nicht rechnete.

Ich ziehe vor jedem den Hut, der diese Vielfalt in Worte zu fassen vermag, zumal es unsere schöne deutsche Sprache durchaus auch hergibt, diese ganzen Gefühlswelten in ihrer Tiefe widerzugeben. Dass du uns an deinen Worten teilhaben lassen möchtest, finde ich wunderbar. Da auch ich zur schreibenden Zunft gehöre (wenn auch noch recht im Verborgenen), weiß ich auch um den Mut, der dazu gehört, denn man zeigt nicht einfach nur, was da entstanden ist, sondern stellt sich damit auch einer vielleicht sogar konstruktiven Kritik. Ich bin sehr gespannt auf deine „Weihnachtsgeschichte“.

Bis dahin herzliche Grüße
selinab


Antwort auf diesen Kommentar

Liebe Selinab,

danke für deine Worte, für dein Verständnis und dein Einfühlungsvermögen! Ich freue mich sehr darüber, dass du mir Mut machst! Und dass ich in dir eine Kollegin gefunden habe :-)

Ich wusste, dass es eine gute Idee ist, offen zu sein und ehrlich zu dem zu stehen, was in mir steckt und hinaus will. Dein Feedback beweist es erneut.

Und ja - mit der Geschichte stelle ich mich eurer Kritik. Andererseits wird mir jede Meinung dabei helfen, mein Verständnis für BDSM zu schärfen, genauer hinzuschauen und mich noch besser zu artikulieren. Ich bin noch immer unglaublich neugierig. Ich will es noch immer genau wissen. Ich kann im Grunde nur gewinnen. Ein guter Gedanke!

Ich wünsche dir viel Freude beim Lesen!

Liebe Grüße, Vicky

 

 

Ruby schrieb am 20.12.2014


Huhu Vicki,

also wenn ich so nachdenke, dann muss ich mich eher fragen, was die Leute über mich schon Wissen, was Sie nicht wissen kann ich auf einer Hand abzählen. ^^ So kann es einem auch ergehen, wenn man einmal beginnt zu schreiben.
Und die Frage und Wissens-Begierde ist eigentlich etwas, das ich immer und immer wieder antreffe, ob nun Autorin, 20 jähriges Haserl oder das Hausmütterchen mit 49 Jahren, die SM gerade für sich entdeckt hat. Die könnten alle an einem Buch schreiben, ich hätte die Seiten für ein Buch auch schon zusammen, aber das Buch wä(h)re so schwer, das man sich einen Bruch heben würde dabei. ^^

Meine Nase musste sich bis jetzt noch nicht rümpfen, auch wenn ich ein alter Hase im besten alter bin. Ich finde die Denkweisen anderer immer interessant, ob ich alle vertreten würde, ist dann wieder ein anderes Thema, aber jede einzelne Facette bereichert.
Wieso sollte also ein Frischling nicht über BDSM bloggen dürfen? K.a. hin und wieder denke ich, ob es für mich besser gewesen wäre es auch langsam anzugehen? Aber anders gesehen, durch die vielen (oder eigentlich immer) Stöße ins Eiskalte Wasser, bin ich schon dort, wo andere niemals hinkommen oder Jahrzehnte dafür brauchen. ^^ Für mich hat es gepasst "Erst zu probieren und dann darüber nachzudenken", bei anderen würde das nie funktionieren.

Ich zitiere mal den Dark Knight "Du bist Batman, die Maske die du trägst, ist Bruce Wayne." Und so sehe ich das auch generell im Leben, alle tragen Masken, viele aus dicken schwarzen Gummi, so das man sie nicht erkennen kann. Manche tragen transparente, verstecken sich aber dennoch hinter einer Maske. Und nur ganz wenige scheißen drauf, die tragen freiwillig nur eine Maske aus Latex oder Leder in einer Session, aber nicht im Leben. Deren Maske ist ein Dekorationsstück und kein Versteck für sich selbst.
Wenn ich, Oliver Kitzler nicht immer auch Ruby mit seinen sadistischen Ideen, seinem Hang zu basteln und die Wohnung in eine riesige SM-Kammer umzubauen, seinem hin und wieder schwarzen, kritischen und melancholischen Humor, .... .... .... sein könnte, dann müsste ich in den 5 Stock fahren und aus dem Fenster springen (Ich wohne ja Mezzanin). *fg* Anders würde ich und könnte ich gar nicht sein. ^^

Von daher bekommst du jetzt einen persönlichen *knicks mach* von mir Geschenk, das du dich hier Outest. =)
Bleib so wie du bist, denn deine Fragen spornen mich fast immer an, einen Kommentar zu schreiben. (Ich lasse nur die aus, wo ich dann deinen Artikel in der länge sprengen würde.) ^^

Ich wünsche dir ein Frohes Fest und bin auch gespannt was das für eine Geschichte werden wird. =)

Liebe Grüße
Oliver


Antwort auf diesen Kommentar

Lieber Oliver,

du bist total lieb!!!! Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll ... DANKE!!!! Ich weiß deine Wort sehr zu schätzen!!!

Alles Liebe für die Feiertage und gib Bescheid, wenn du das Christkindl festgesetzt hast ;-)

Ganz liebe Grüße, Vicky

Nicole schrieb am 20.12.2014


Liebe Vicky,

nun reihe ich mich auch in diesen Reigen ein und kann mich Shellan nur anschließen. Mein Kopf schreit schon länger manchmal ganz laut und dann doch oft wieder ganz leise, weil der Alltag, mein geordnetes "sauberes" Leben mich verschluckt und ich ein wenig davor Angst habe vor all dem neuen unbekannten und wie denn meine Reise wohl weiter geht. Dennoch ist da was unter meiner ach so emanzipierten toughen Oberfläche. Eine Tür wurde für mich geöffnet und ich habe einen Blick dahinter geworfen. Manchmal will ich diese lauthals zuschlagen und mir einreden, dass ich das nicht bin und doch kann ich es nicht. Ich fühle mich mit dir, deinen Gedanken und diesem Blog absolut verbunden. Du sprichst mir aus der Seele und ich bin hier aufgehoben. Mich bewegen und beschäftigen die gleichen Fragen, ich gehe einen ähnlichen Weg. Ich freue mich sehr diese Seiten und dich gefunden zu haben. Chapeau! Der Weg ist das Ziel. In diesem Sinne, mach weiter so.

Viele Grüße
Nicole


Antwort auf diesen Kommentar

Liebe Nicole,

wenn es auch immer wieder Momente gibt, in denen ich überlege, ob es richtig ist, dass ich mich hier als Vanilla zum Thema BDSM äußere - Feedback wie deines bestätigen meine Entscheidung. Wir brauchen die Möglichkeit, uns auszutauschen, einander zuzuhören. Wir wollen wissen, wie es anderen in unserer Situation ergeht. Fragen stellen, über die ein BDSMler längst hinaus ist, die aber wohl jeden zu Beginn seines Weges dorthin bewegen. Wo, wenn nicht hier, sollen wir nach Gleichgesinnten suchen? Denn im Normalfall dauert es, ehe wir mit unseren Liebsten oder Freunden über unsere Wünsche und Neigungen reden können. Ehe wir den Mut aufbringen, auszusprechen, was andere vielleicht verurteilen.

Meine Beiträge auf der einen und euer Feedback als Leser auf der anderen Seite helfen, eine erste Hemmschwelle zu überwinden. Und dann vielleicht step by step fortzufahren.

Danke, dass du mich in meinen Absichten bestärkst!

Liebe Grüße, Vicky

Shellan schrieb am 20.12.2014


Liebe Vicky,

ich habe die Seiten (im Internet und bei mir) erst vor kurzem entdeckt und sehr viel hier gelesen, um mich dem Thema BDSM anzunähern. Deine Beiträge lese ich fast am liebsten, denn das was Dich bewegt, beschäftigt mich ja auch und gerade diese Fragen, die Du stellst, kreisen in meinem Kopf! Vielen Dank dafür und mach weiter so!
Ich bin sehr auf die Weihnachtsgeschichte gespannt!

Liebe Grüße
Shellan


Antwort auf diesen Kommentar

Liebe Shellan,

ich freue mich, dass wir uns in dieselbe Richtung bewegen. Weil es schön ist, sich unter Gleichgesinnten zu wissen.

Danke für dein tolles Feedback! Du wirst die Weihnachtsgeschichte mögen, denke ich ;-)

Liebe Grüße, Vicky

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