So empfinde ich das zumindest. Erst recht, nachdem ich mich intensiv mit der Thematik beschäftigt und einen Roman darüber geschrieben habe.
THE GREY DAYS - TANGOFIEBER von Nora Amelie
Wie immer in meinen Büchern geht es um eine starke Frau, die - vom Mainstream durchaus beeinflusst - auf der Suche nach ihren schwachen Seiten ist und sich genau davon den ultimativen Kick für ihr Liebesleben verspricht. Das Problem: Obwohl sie sich einem Profi anvertraut, fällt es ihr schwer zu erkennen, ob der sie tatsächlich in die Welt des BDSM einführt.
Textauszug:
„War es das, was wir uns davon versprochen haben?“, fragt Elli.
Sie erwischt mich auf dem falschen Fuß. Ganz falsch. Denn diese Frage bewegt mich bis jetzt, ohne dass ich eine erschöpfende Antwort darauf gefunden hätte.
„Ich habe die ganze letzte Nacht mit ihm kein Auge zugetan, weil ich genau darüber sinniert habe“, gebe ich zu und zucke mit den Schultern. „Ich kann dir nicht sagen, wie genau dieses Shades-Feeling aussehen müsste, das die Agentur G.o.G. verspricht. Vielleicht der große Vorteil bei diesem Angebot. Weil niemand von uns Vanillas weiß, welche Zutaten in den Topf müssen, damit die Suppe schmeckt, kann sich auch keiner darüber beklagen, wenn sich seine Wünsche nicht erfüllen.“
„Haben sich deine erfüllt?“
Was zum Teufel soll ich darauf sagen? Ich fühle mich nach wie vor außerstande, Elli zu beichten, dass ich im Grunde mindestens den Rohrstock spüren wollte oder Nippelklemmen. Ich hätte natürlich längst ausprobieren können, ob Letzteres auch mit Wäscheklammern funktioniert. Von denen wird behauptet, sie hätten einen ähnlichen Effekt wie richtige Nippelklemmen aus dem Sexshop. Aber es kommt wohl auch immer auf die Situation an. Wenn ich an meinen Brustwarzen ziehe, ist das nicht dasselbe, wie wenn es ein Mann tut.
Bei diesem Gedanken, oder konkret gesagt, bei der Erinnerung an Pauls Zuwendungen für meine Brüste fährt mir ein süßes Zucken in den Bauch.
„Er hat mich weder geschlagen noch erniedrigt“, gestehe ich Elli. „Ich musste ihn nicht tief reinnehmen“, – bei diesen Worten halte ich inne und schaue ihr bedeutungsvoll in die Augen, „noch hat er von mir verlangt zu schlucken.“
Unisono seufzen wir beide entsetzt auf ...
Ich glaube, es ist typisch für BDSM-Neulinge, dass sie zwar großes Interesse an allen möglichen Praktiken und Techniken haben, jedoch nicht wissen, was genau ihnen gut tut und was die Lust auslöst. Lisa, die Protagonistin des Romans, liebt das Tangotanzen. Dass sich sogar von dieser Vorliebe ein Bogen schlagen lässt zu BDSM, hat sie zu Beginn des Romans gar nicht im Fokus. Die Ereignisse selbst belehren sie dann schnell eines Besseren ;-)
Geschrieben am: 05.06.2015
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