Erziehung

Im BDSM Bereich taucht immer wieder der Begriff Erziehung auf. Von einigen wird er mit den Worten „Ich bin erwachsen und habe meine Erziehung hinter mir.“ belächelt.

Dieser These stimme ich durchaus zu. Die Erziehung, was das Verhalten und Bestehen in der Gesellschaft angeht, ist sicherlich in gewisser Weise abgeschlossen.

Dennoch gehe ich davon, dass wir auch im Erwachsenenalter durch unseren Partner erzogen werden. Für mich fängt das in einer Partnerschaft schon ohne BDSM an. Zwei Menschen lernen sich kennen, und haben Erwartungen aneinander.

Sagen wir mal mein Partner erwartet von mir, immer pünktlich zu erscheinen. Es gibt nun die beiden Möglichkeiten:

  1. Er zeigt mir durch eine bestimmte Reaktion, dass ihm meine Unpünktlichkeit nicht passt. Seine Reaktion führt zu einer Verhaltensänderung bei mir und ich werde erzogen.
  2. Seine Reaktion hat keine Wirkung auf mich und ich verändere mein Verhalten nicht. Vielleicht passen wir nicht gut zu einander, weil die Erwartungen auseinandergehen.

Oder aber, ich merke, dass meinem Partner mein Tonfall nicht passt, oder bestimmte Worte ihn verletzen. Seine Reaktion wird mich dazu veranlassen, meinen Tonfall oder meine Wortwahl zu verändern, wenn mir sein Wohlbefinden wichtig ist. Ich gehe soweit, zu behaupten, dass sich in einer Beziehung, Menschen aufeinander einstellen, anpassen und somit ihr Verhalten ändern, um harmonisch miteinander auszukommen. Die „Erziehung“, wenn ich sie als Verhaltensänderung definiere, läuft also zumeist völlig unbewusst ab. Dabei bin ich mir sicher, dass dieser Prozess auf beiden Seiten der Partner stattfindet.

Wenn BDSM mit Strafen und Lob einhergeht, weil Dom bestimmte Erwartungen an Sub hat, so wird doch hier ganz klar erzogen. Auch wenn zwei erwachsene Menschen mit einander interagieren.
Sei es, weil Sub für eine bestimmte Reaktion eine Ohrfeige bekommt, ignoriert wird, Schläge bekommt oder Strafaufgaben machen muss. Ziel des Doms mit seiner Reaktion ist doch, dass Sub ihr Verhalten ändert. (Hier meine ich nicht, dass Ohrfeigen oder Schläge grundsätzlich als Strafe zu betrachten sind, ganz im Gegenteil, es sind Elemente der Lust. Werden sie jedoch im Kontext Strafe verteilt, ist das Empfinden doch sicher ein anderes).

Natürlich kann Sub auch aus eigenem Antrieb ohne Lob und Strafen, ihr Verhalten ändern. Doch letztlich hängt eine Verhaltensänderung gegenüber dem Dom immer von der Reaktion des Doms ab. Seine Reaktion verrät, was ihm nicht gefällt. Dann obliegt es Sub, ihr/sein Verhalten selbstständig zu ändern. Ich finde, dass sogar dann eine Form von Erziehung stattfindet.
Darüber hinaus sehe ich es so, dass auch Sub durch ihre/seine Reaktion einen Erziehungsprozess beim Dom hervorruft. Auch er wird sein Verhalten unter Umständen in einem gewissen Rahmen verändern oder anpassen, um Sub entsprechend führen zu können. Auch er wird lernen, welche Knöpfe bei Sub wie funktionieren. Dies geht natürlich auf beiden Seiten nur in einem gewissen Rahmen. Denn Erziehung bedeutet für mich nicht eine Veränderung des Grundcharakters, sondern lediglich eine Veränderung von Verhaltensweisen.
Dass der dominante Part die Erziehung aktiv durch Lob und Strafen vornimmt, liegt auf der Hand.

Wieso aber sollte man als Erwachsene/r Sub eben nicht Erziehung/Lob und Strafen akzeptieren? Vor allem, wenn es Sub hilft, ihr/sein Verhalten zu verändern?
Dabei muss es nicht darum gehen, Sub zu einem gesellschaftskonformen Menschen zu erziehen, sie/ihn aber so zu formen, dass beide ein gutes Auskommen miteinander haben.
Mir persönlich gibt der Erziehungsaspekt Sicherheit, weil ich weiß, welche Erwartungen an mich gestellt werden. Darüber hinaus, hilft mir eine „aktive“ Erziehung, meinen inneren Schweinhund zu überwinden.

Zwei Beispiele:

  1. Eine doofe Angewohnheit von mir, war das Anlassen der Kaffeemaschine. Die geht ja schließlich von selbst aus. Er bestand darauf, sie auszustellen. Natürlich habe ich diese Angewohnheit nicht von heute auf morgen ändern können. Ich erhielt eine lustige Strafe, die aufgrund des Witzes so einprägsam war, dass die Maschine nun fortan nicht mehr an bleibt.
  2. Ich neige unter Stress und Druck (durch Alltag) zu einem gereizteren Ton. Der störte nicht nur ihn, sondern mich auch, weil es der Mensch, der stetig für mich da ist, nicht verdient. Trotzdem war es eine eingeschliffene Angewohnheit von mir. Also erhielt ich entsprechende Strafen dafür, die mir halfen, diesen Ton zu verändern.

Damit möchte ich selbstverständlich nicht verallgemeinernd behaupten, dass BDSM Beziehungen (darin schließe ich alle Formen ein, Affäre, Spielbeziehung, Partnerschaft) immer mit Erziehung zu tun haben.
Dies ist lediglich ein Versuch, einen Sinn für die Erziehung von Sub aufzuzeigen und zu erklären, dass auch durchaus Erwachsene erzogen werden können und wollen.

Meines Erachtens kann eine Erziehung beziehungsweise eine durch Dom forcierte Verhaltensänderung nur sinnvoll sein, wenn Sub bereit ist, sich diesem Prozess zu unterziehen und eine Sinnhaftigkeit für eine Verhaltensveränderung oder Erziehung nachvollziehen kann. Worin diese Sinnhaftigkeit auch immer begründet sein mag.

beloved


Kommentare:


Freche Schülerin schrieb am 28.01.2019


Ich kann den Beiträgen inhaltlich nicht wirklich folgen. Was ihr "Erziehung" nennt, ist doch normales soziales Verhalten; dass man sich rücksichtsvoll verhält u.s.w. . Und wenn Jemanden das Verhalten des Partners oder Freundes oder Kollegen stört, spricht man das unter vier Augen diplomatisch an, aber das gibt doch Niemandem das Recht, Jemand erziehen zu wollen. Jeder Mensch entscheidet selbst, wie er sich verhält.
Dass sich ein erwachsener Mensch dazu entscheidet, vom Partner bestrafen zu lassen, verstehe ich absolut nicht.


Antwort auf diesen Kommentar

Hallo Freche Schülerin,

 

vielen Dank für Deinen Kommentar. Ja, in vielen Fällen kann man es einfach als ein normales soziales Verhalten sehen. Man kann es, sofern man es persönlich möchte und es sich für einen selbst richtig anfühlt, eben auch „Erziehung“ nennen. Ob man jetzt sagt, dass man in einer Partnerschaft aufeinander zugeht und sich zusammen entwickelt oder eine Form von Erziehung stattfindet, entscheiden – wie so oft – die Beteiligten. Dieses Wort oder dieses Tun ist im Bereich BDSM weit verbreitet und so lange die beiden, die es so nutzen, mögen, geben sie sich das Recht zu erziehen bzw. sich erziehen zu lassen. Man könnte so z.B. sagen, dass Sub dem Dom das Recht gibt, sie zu erziehen. So lange dies einvernehmlich beschlossen wird, gibt es unserer Meinung nach, nichts was dagegen sprechen könnte und gerade einige Menschen mit submissiver Neigung möchten eben nicht selbst entscheiden, wie sie sich verhalten bzw. möchten das Verhalten, dass der Partner wünscht, erlernen. Wie weit das geht, wird ebenfalls zwischen den Beteiligten entschieden.

Bestrafungen müssen dabei keine Rolle spielen – sie können es jedoch. Es kommt darauf an, wie die Personen ihr BDSM sehen und leben möchten. Für einige gehört es durchaus dazu, dass Verfehlungen Konsequenzen/ eine Strafe nach sich ziehen.

Erziehung im Kontext BDSM bedeutet auch nicht, dass sich jemand komplett verbiegen und verändern soll, bis von der Person selbst nichts mehr übrig ist. Ganz oft geht es – wie im Artikel – darum Dinge abzulegen, die einen eventuell selbst stören, mehr auf den Partner einzugehen oder positives verstärkt hervor zu heben.

 

Die Paten

Luna schrieb am 25.11.2014


Liebe beloved,

vielen Dank für das Teilen Deiner Gedanken zum Thema Erziehung. Ich finde, dass Du sehr reflektiert und verständlich über dieses, doch von vielen negativ besetzte Thema schreibst.

Ganz besonders schön finde ich Deine Erklärung, dass Erziehung nicht eine Einbahnstrasse ist. Dass hier nicht einer auf den anderen einprügelt, ihn sanktioniert – sondern Fingerspitzengefühl, Einfühlungsvermögen, Kreativität, hohe kommunikative Kompetenzen (man muss ja dem anderen nahe bringen, warum und wie etwas künfitig unterlassen oder anders gemacht werden soll) sowie letztendlich wohl auch in einer gewissen Form Disziplin (im Sinne von konsistentem, konsequenten Verhalten) seitens des dominanten Partners erforderlich ist.

Mehr noch: Der Devote/die Devota muss auch hier in die Erziehungsmaßnahme quasi einwilligen…. Das kann erst einmal etwas verrückt klingen, denn es geschieht ja i. d. R. nicht über eine verbale oder schriftlich geäußerte Einwilligungserklärung im Vorfeld einer jeden Maßnahme. Doch falls sich innerlich der devote Part gegenüber den Interventionen des dominanten sperrt, so läuft letzterer ins Leere.
Für mich ist das der wesentliche Punkt, der die Erziehung von Erwachsenen untereinander (auch bei BDSM) und die Erziehung von zum Beispiel Kindern durch ihre Eltern unterscheidet. Ohne, dass beide Erwachsene diese 'Erziehungsmaßnahme' für 'sinnvoll' erachten, wird diese einfach nicht fruchten. Natürlich kann der Sinn bei BDSM darin gesehen werden, dass der devote dem dominanten seine Dominanz bestätigt, ihm gefallen möchte…. ABER: Sinn muss dem Ganzen von allen Beteiligten zugeschrieben werden.

Sehr plastisch hierfür finde ich Beispiel mit der Kaffeemaschine. Denn Dein Partner muss zum Einen überhaupt mitbekommen, dass Du sie angelassen hast und zum Anderen sich eine 'Maßnahme' überlegen, sie u. U. ankündigen und bei 'Fehlverhalten' ergreifen, um Dich zur Verhaltensänderung zu bewegen. Und: seine Maßnahme richtet sich sowohl danach, was von Dir als Sanktion/Strafe 'verstanden' sowie 'akzeptiert' werden kann…. als auch danach, was er überhaupt umsetzen, realisieren kann.

Ich denke, dass oft bei solchen Themen vergessen wird, wie gut die Beziehung beider Menschen sein muss, wie viel von BEIDEN investiert wird, um solche Erziehungsmaßnahmen im Kontext des BDSM auf sinnige Weise vollziehen zu können. Dabei ist es doch eigentlich von der Grundüberlegung so einfach: verlange ich von einem Menschen eine Verhaltensänderung, so muss ich selbst doch auch die Grundlagen schaffen, dass diese erreicht werden kann.
Danke, dass Du uns dies nahe bringst!

Liebe Grüße,
Luna


Antwort auf diesen Kommentar

Liebe Luna :),

vielen Dank für deine bereichernden Worte. Dein Kommentar hat meine Ansätze um einiges erweitert und fortgeführt.

Ich gebe dir vollkommen recht, dass Erziehung nicht allein mit Sanktionen oder gar Prügel einhergeht. Ein gewisses Maß an kommunikativen Kompetenzen ist in jedem Fall notwendig. Diese Kompetenz trägt zur Einsicht bei. Nicht alle Verhaltensweisen habe ich intrinsisch ändern wollen, da sich mir nicht der Sinn aller Ziele auf Anhieb erschloss. Erst nach Erklärung seinerseits, erschloss sich mir der Sinn.

Im Punkt Disziplin kann ich dir unbedingt zustimmen. Es erfordert auch vom dominanten Part ein hohes Maß an Disziplin. Wenn ein Erziehungswunsch von ihm geäußert wird, brauche ich unbedingt die Sicherheit, dass er mein Verhalten kontrolliert. Und zwar nicht, weil ich mein Verhalten nicht ändern möchte, sondern weil ich sonst an der Ernsthaftigkeit seines Erziehungswunsches zweifeln würde. Es käme mir sonst vor, wie ein Auftrag/eine Beschäftigungstherapie, dessen/deren Umsetzung in der Luft verpuffe und nicht gwürdigt würde. Das bedeutet schon Zeitaufwand und Bemühungen für beide.

Ferner brauche ich ihn in gewissen Bereichen auch als Vorbild. Meine Rechte sind, was Komfort anbelangt, geringer als seine.

Geht es aber darum, dass ihn etwas stört, was nicht direkt mit der Beziehung zu tun hat, erwarte ich von ihm ein vorbildliches Verhalten. Bleiben wir doch bei dem plastischen Beispiel "Kaffeemaschine" ;) Er erwartet von mir, dass ich sie ausmache, weil es ihn grundsätzlich stört, wenn sie an ist. Würde er selbst immer vergessen, sie auszumachen, hätte ich ein großes Problem, mich an diese Regel zu halten.

Eine gewisses "Basiswissen" über den Partner ist sicher notwendig, um Erziehung fruchtbar werden zu lassen. Da gebe ich dir recht. Wie soll der dominante Part sonst wissen, mit welchen Mitteln er Subs Verhaltensänderungen erreichen kann?

Wenn ich einen Blick über den Tellerrand "Erziehung" werfe und auf DS Beziehungen eingehe, sehe ich es genauso wie du. Solch eine Beziehungsform bedarf einiges an Arbeit, an Gesprächen und Reflektionen - sowohl über den Partner, als auch über sich selbst.

Wobei ich anderen Beziehungsformen nicht unterstelle, dass sie weniger Arbeit kosten. Intensive und harmonische Beziehungen bedürfen immer Zeit und Investitionen. Uns jedenfalls haben die bisherigen Investitionen recht viel Harmonie gebracht :)

Danke für deine Anregungen.

Liebe Grüße,

beloved

Vicky Vanilla schrieb am 24.11.2014


Hallo beloved,
dein Beitrag ist toll und vor allem erklärt er das Thema Erziehung sehr schlüssig.
Ich persönlich habe Ressentiments gegen diesen Begriff. Vielleicht liegt es daran, dass meine sehr dominante Mutter dieses Wort bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit aus dem Hut zaubert ;-) Und ich kann mir vorstellen, dass es anderen ähnlich geht.
Doch grundsätzlich stimme ich dir zu. Anleitung, Unterweisung, Formung oder eben Erziehung unterstützt uns dabei, die Herausforderungen des (gesellschaftlichen) Miteinanders zu meistern. Und es trifft unbedingt zu, dass in jeder Paarbeziehung, in jeder WG, im Grunde überall dort, wo Menschen auf engstem Raum miteinander auskommen müssen, Erziehung eine Rolle spielt. Wer sich dieser Erziehung bewusst entzieht, muss damit rechnen, ausgeschlossen zu werden. Und ich spreche hier nicht von gesundem Eigensinn, sondern von jenen, denen es egal ist, wenn und ob sie anderen permanent auf die Füße treten.
In diesem Sinne ist Erziehung keine Frage des Alters. Sondern eher eine Frage von Toleranz oder Konsequenz oder sogar Liebe. Ich würde glatt behaupten wollen, wenn die Liebe oder das Gefühl füreinander nicht sehr ausgeprägt sind, erfolgt auch Erziehung eher halbherzig. Doch das wäre wohl schon ein neuer Diskussionsansatz ;-)
Danke für die Inspiration zum Thema und liebe Grüße, Vicky


Antwort auf diesen Kommentar

Hallo liebe Vicky,

vielen Dank für dein Feedback. :)

Schön, dass der Artikel Anklang findet und das Konzept Erziehung in DS Beziehungen in ein vorurteilsfreieres Licht rückt.

Gerade weil Erziehung so oft mit unseren Eltern oder Erziehungsberechtigten verbunden ist, neigen wir dazu, Erziehung als Erwachsene abzulehnen.

Doch die Erziehung zwischen Erwachsenen ist eine andere, weil sie mit ganz anderen Zielen verbunden ist. (Es geht nicht mehr darum, ein Kind zu einem gesellschaftskonformen Menschen zu formen, damit es in der Gesellschaft überleben kann.)

Gerade in Partnerschaften und vor allem DS Beziehungen sind die Ziele sehr individuell. Diese Ziele richten sich nach den Partnern.

Wie ich schon sagte, ist der Unterschied zwischen einer DS Beziehung und einer anders gearteten Beziehung der, dass beide Partner sich bewusst und reflektiert auf einen Erziehungsprozess einlassen und der dominante Part dafür sorgt, das Erziehungsziel zu erreichen, falls Sub es aus eigener Kraft nicht schafft.

Ob ich soweit gehen würde, dass Erziehung in Beziehungen ohne Liebe oder tiefgreifende Gefühle nur halbherzig stattfindet, weiß ich nicht.

Die festgelegten Ziele werden wohl möglich andere sein, aber auch hier kann Dom bewusst Verhaltensänderungen forcieren.

Vielen Dank für deinen Denkanstoß.

Liebe Grüße,

beloved

 

JamieLyn schrieb am 23.11.2014


Liebe beloved,

ein schöner Beitrag. :) Danke euch allen für die Texte und die tolle Arbeit, die ihr Paten leistet!

Mein Eindruck war bisher, dass sich viele mehr an den Begriffen aufhängen als am eigentlichen Thema, aber ich kann mich da auch täuschen. Vielleicht hilft dein Beitrag ja, auch, das dies dem ein oder anderen klar wird. :)

Eine Frage: Bestimmt dein Dom welche Erziehungsmaßnahmen nochtwendig sind, oder kannst du Wünsche äußern oder auch selbst Ziele festsetzen?

LG Jamie


Antwort auf diesen Kommentar

Liebe Jamie,

dir einen lieben Dank für dein Feedback bezüglich unserer Arbeit im Patenblog :)

Zu deinen Fragen:

Mein Dom bestimmt die Maßnahmen, die er für die Erziehung verwendet.

Ziele, die erreicht werden sollen, haben wir zu Beginn gemeinsam festgelegt, um eine gemeinsame Basis zu schaffen.

Inzwischen legt er jedoch die Ziele fest.

Liebe Grüße,

beloved

El-Don schrieb am 22.11.2014


Hallo beloved,

Erziehung ist prinzipiell nichts Verwerfliches. Die Erziehung von Kindern ist im Grundgesetz das natürliche Recht der Eltern und sie werden hierin durch die staatliche Gemeinschaft überwacht.
Wenn man nun den Stamm des Wortes "erziehen" betrachtet, so kommt es aus dem Althochdeutschen "irziohan", was herausziehen bedeutet.
Also, ist doch Erziehung nichts anderes, als das Herausziehen von nichtgewünschten Eigenschaften.
Wie Du schon schreibst, sind die Mittel und Wege verschieden, das zu erreichen. Nur das Ziel ist gleich, etwas, was die Gemeinsamkeit stört, aus dem Störer herausziehen.

Es muss eine Verhaltensänderung als Resultat da stehen, sonst ist das Ziel nicht erreicht. Der Einsichtigkeit dieser Veränderung kann nachgeholfen werden, sicher erst mit Worten und durch Motivation, erst wenn es weiterhin nicht eingesehen wird, auch mit Taten.

Erwachsensein schützt nicht vor Erziehung, ich sehe Erziehung als Mittel zur Anpassung in einer Gemeinschaft, nicht nur bei Dom/Sub-Gemeinschaften.
Die Anpassung an den Verkehr durch Geldstrafen ist nichts anderes als Erziehung.

Du siehst, Du liegst richtig, Erziehung tut not, damit es gemeinsam harmonisch ist.


Antwort auf diesen Kommentar

Hallo El-Don,

vielen Dank für deinen Kommentar. :)

Ich sehe das genauso wie du: "Erziehung als Mittel zur Anpassung in einer Gemeinschaft" findet nicht nur auf Dom/Sub Ebene statt.

Erziehung, beziehungsweise Verhaltensänderungen als Mittel zur Anpassung findet auch unter Erwachsenen in anderen Gemeinschaftsverhältnissen statt.

Das ist der Punkt, auf den ich hinaus wollte. Auch Erwachsene können Erziehungsprozessen unterliegen und sei es nur der Strafzettel im Straßenverkehr als Sanktion.

Ich finde du hast den eigentlich Grund für Erziehung gelungen auf den Punkt gebracht, es geht darum Störer der Harmonie herauszuziehen.

Der Unterschied auf Dom/Sub Ebene ist eben jener, dass Dom Fehlverhalten mit der Gerte oder bewusst gewählten Konsequenzen, die unangenehm für Sub sind, sanktioniert. (Wenn Worte und andere Motivatoren versagen) In anderen Beziehungsgefügen würde der Partner sich beispielsweise nicht schlagen lassen oder zum Beispiel kniend in einer Ecke verharren.

Liebe Grüße

beloved

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