… Diese Frage versuchte ich in der Community möglichst prägnant zu beantworten:
Mensch sein, das in erster Instanz. SM ist nur eine einzige Facette einer Persönlichkeit. Und wer als Mensch nicht authentisch ist, nicht glaubwürdig, dem kann und werde ich mich auch im Rahmen des BDSM-Kontextes nicht in die Hände geben. Vertrauensbildung fängt bereits beim ersten Kontakt an. Wahrhaftigkeit enthält Wahrheit, Ehrlichkeit, Unverstelltsein, das Vermögen, sich nicht in virtuellen Scheinwelten zu beweihräuchern, sondern sich der Realität zu stellen und damit Schritt für Schritt sich dem anderen anzunähern.
Auch das ist mir wichtig: Nicht mit der berühmten Tür ins berüchtigte Haus zu fallen, sondern ein Gespür füreinander zu entwickeln, wann der richtige Zeitpunkt ist, gemeinsam einen nächsten Schritt zu gehen. Entwicklungen brauchen Zeit, auch Gefühle brauchen Zeit und die sollte man einander geben.
Und ein wichtiger dritter Aspekt ist für mich das Kommunikationsvermögen. Die Fähigkeit, ständig einen ehrlichen Dialog zu führen – verbal, aber auch nonverbal. Nur so kann man beieinander bleiben, wird lesbar und kann den Partner lesen.
SelinaB
auch nachlesbar in ihrem Blog Sinnliche Gedankenflüge
Thomas schrieb am 23.07.2019
Ich freue mich, dass dieses Thema hier angesprochen wird - und ich möchte gerne einige Gedanken aus meiner persönlichen Erfahrung teilen.
Ich habe es so erlebt, dass es zunächst, gleichsam als Grundlage, einer innigen Liebesbeziehung bedarf um dann, als schwarzes Sahnehäubchen, das Spiel mit dem Machtgefälle zu starten und immer weiter aufzufächern.
Das gilt vielleicht nicht für reine Spielbeziehungen, ich kann mir aber nicht vorstellen mich bei einer Person, die mir unsympathisch ist, völlig gehenzulassen. Das habe ich gelegentlich probiert, aber es stößt an Grenzen...
Und ein wichtiger Bestandteil der Beziehung muss sein, dass es beide wollen, und dass tiefes Vertrauen besteht, klingt beides trivial, ist es aber leider nicht.
Schließlich gilt m.E. auch, dass all die 24/7 Kopfkinoträume fern der Realität sind. Das Leben bietet so viele Dinge, die gemeinsam Spaß machen, und während denen S/M weit weg ist - denken wir nur an den Besuch eines klassischen Konzerts. Das meint, dass es Phasen gibt, da ist unser Spiel weit weg, um dann umso intensiver Raum zu greifen, wenn die Stimmung und die Lust darauf die Oberhand gewinnen.
Ich freue mich auf Euere Meinungen.
Thomas