Wer kennt das nicht… Subbi hat mal wieder eine große Klappe und man denkt sich insgeheim „dir sollte echt mal einer den Mund zunähen“.
Kein Problem, hier kommt eine kleine Anleitung dazu *g*.
Man nehme: Niemals Nadel und Faden aus Oma´s Nähkasten! sondern
Desinfektionsmittel (sehr praktisch von Octenisept, hier gleich mit einem passenden Wundgel www.octenisept.de/octenisept/index.php ), sterile Handschuhe, sterile Pinzette, medizinisches Nahtmaterial, sterile Kompressen, ein chirurgisches Fadenmesser, bei Bedarf einen Nadelhalter und eine/n Sub mit vorlautem Mundwerk
Ein „Ort“ an dem ihr eigentlich alles (außer die/den Sub) bekommt was ihr braucht ist zb. hier: www.sell-med24.de die sind sogar auch bei Ebay vertreten stores.ebay.de/sell-med24
Bezüglich des Nahtmaterials entscheide ich mich für:
Nicht resorbierbares, monofiles Nahtmaterial aus Polyamid
Atraumatische schneidende Nadel 3/8 Kreis mit 19 mm Bogenlänge Nicht resorbierbar bedeutet der Faden löst sich nicht auf, monofil bedeutet der Faden besteht aus nur einem Strang, atraumatisch bedeutet der Faden wird im Nadelschaft versenkt so das Nadel und Faden gleich sind.
Wenn man sich eine normale Nadel mit Faden vorstellt sieht man ja, erst kommt die Nadel und dann ist es wie ein kleiner Huckel (weil dort die Nadelstärke und die Fadenstärke den Übergang verdicken) und dann kommt der Faden. Mit einer atraumatischen Nadel hat man das nicht mehr.
Wer es noch etwas genauer wissen möchte kann sich hier www.catgut.de/phocadownload/Prospekte/Atraumatische%20Nadeln.pdf die verschiedenen Ausführungen aller Nadeln ansehen.
So, zurück zur praktischen Umsetzung *g*.
Sub sollte bequem aber stabil liegen (ein Wasserbett ist da eher ungeeignet ^^), Handschuhe anziehen, eine Kompresse nehmen und den Mundbereich desinfizieren (Damit der Sprühnebel nicht in die Augen gerät diese schließen, die Flasche nah an den Mund und die Spührichtung nach unten, kurz (ca. 1 Min.) einwirken lassen und mit der Kompresse abtupfen).
Dann öffnet ihr das Nahtmaterial, entnehmt es, schnappt euch eine weitere sterile Kompresse und fasst mit dieser die Unterlippe, wir beginnen hier ca. 1,5 cm vom Mundwinkel entfernt und ihr müsst sie etwas vom Zahnfleisch wegziehen/biegen.
Ihr setzt die Nadel von außen direkt unterhalb der Lippe (Lippe = der Bereich den die Damenwelt gerne rot färbt) an, stützt mit Kompresse und Fingern den Bereich und stecht sie durch. Dadurch dass die Nadel einen Bogen macht kommt sie euch entgegen, fasst sie neu und zieht sie durch. Nun könnt ihr die Lippe los lassen. (Wenn ihr die Nadel nicht direkt von Hand führen wollt könnt ihr auch einen sogenannten Nadelhalter nutzen und sie damit führen, sieht aus wie eine Schere allerdings muss der Umgang damit geübt werden das ist nicht ganz so einfach)
Schaut euch eure/n Sub genau an, geht’s ihr/ihm noch gut? Alles okay? Sie/Er sollte nicht sprechen sondern am besten macht ihr vorher aus das sie/er euch zb mit den Augen antwortet, einmal Zwinkern ja, zweimal nein oder sie/er soll mit dem Daumen signalisieren ob alles ok ist, Daumen hoch heißt alles im grünen Bereich usw.
Die körperliche Reaktion sollte nicht unterschätzt werden. Es werden eine Menge Hormone, allen voran das Adrenalin ausgeschüttet und durch die evtl. vorhandene Aufregung kann es zu Schwindel, Übelkeit, Schweißausbrüchen usw. kommen. Eine im Grunde normale körperliche Stressreaktion.
Wenn es Sub gut geht könnt ihr weiter machen. Ihr fasst mit der Kompresse nun die Oberlippe und jetzt habt ihr genau 2 Möglichkeiten.
Variante 1 ihr schaut/schätzt das ihr die Nadel von innen so durch die Oberlippe stecht das sie direkt oberhalb des Lippenbereiches wieder rauskommt ( so habt ihr einen Fadenkreis) oder aber Variante 2 ihr stecht von außen oberhalb der Lippe nach innen durch (so habt ihr eine Fadenacht). Bei Variante 2 bitte darauf achten beim durchstechen das Zahnfleisch nicht zu verletzen. Auch hier fasst ihr dann die Nadel neu und zieht sie durch.
Jetzt nehmt ihr das Fadenmesser und trennt die Nadel vom Faden. Der Einfachheit halber wird ein einfacher Knoten gemacht, nicht zu fest natürlich aber so dass der Mund sich nicht mehr öffnen kann.
Diese Prozedur wiederholt ihr nun noch in der Mitte des Lippenbereiches und im rechten Mundwinkelbereich.
So habt ihr am Ende drei Nähte gesetzt, logisch sollte sein das es nicht unbedingt unblutig ist also nehmt euch eine neue Kompresse, sprüht wieder vorsichtig das Desinfektionsmittel auf den Bereich und tupft den Mund vorsichtig ab.
Anschließend könnt ihr euch zurücklehnen und eure/n sprachlose/n Sub in vollen Zügen genießen.
Irgendwann kommt dann der Zeitpunkt an dem ihr eure schöne Arbeit wieder kaputt machen müsst, ja das ist traurig lässt sich aber leider nicht vermeiden ^^
Dafür nehmt ihr die sterile Pinzette und das Fadenmesser (Obacht das Teil ist scharf!) zur Hand. Mit der einen Hand fasst ihr mit der Pinzette den Faden, mit der anderen trennt ihr ihn vorsichtig durch. So entstehen einzelne Stücke die man mit der Pinzette entfernt. Wenn alles Grobe weg ist bitte wieder mit einer sterilen Kompresse und Desinfektionsmittel den Bereich säubern und noch einmal genau überprüfen ob auch keine Fadenrückstände im/am Wundkanal verblieben sind.
Ist dies alles geschehen sollte man eine desinfizierende Wundcreme/gel dünn auftragen. Wie oben schon geschrieben eignet sich das Wundgel von Octenisept sehr gut oder auch die Bepanthen Plus Creme www.vamida.de/bepanthen-plus-creme-30g.html
Mit Fantasie und Kreativität kann man prima variieren. Anstatt 3 (oder auch mehr) einzelner Nähte kann man zb. auch eine einfache durchgehende Naht machen (wie eine Spirale). Das würde bedeuten ihr stecht einmal durch die Unter- einmal durch die Oberlippe und verknotet den Faden, danach setzt ihr die Nadel wieder an und näht in einem durch (unten-oben-unten-oben usw.) bis zur anderen Seite. Dort wird dann der Faden wieder verknotet und fertig. Natürlich gibt es auch noch andere Nahtvarianten allerdings sind sie eher etwas für Fortgeschrittene. Zudem bedenkt bitte je komplizierter die Naht umso häufiger muss meist die Haut durchstochen werden.
Man muss sich auch nicht auf den Mund beschränken sondern kann dies auch sehr gut im Intimbereich (Schamlippen und Vorhaut) umsetzen. Bei den Schamlippen denken wir uns jetzt auch mal die einfache durchgehende Naht, an dieser Stelle bitte beachten das man die Haut mit der Kompresse immer festhalten und leicht zusammen drücken muss. Auch sollte der Stich nicht zu tief gehen. Oben angefangen verknoten wir den Faden, arbeiten uns nach unten vor bis wir ungefähr ein dreiviertel der Schamlippen vernäht haben. Je weiter wir an den unteren Bereich kommen desto schmerzempfindlicher ist es also ist Vorsicht geboten. Die männliche Vorhaut ist eine ebenfalls sehr nette Spielfläche *g*. Die dort einfachste Variante ist, die Vorhaut über die Eichel nach vorne zu ziehe und sie dann zusammen zu nähen (auch hier die einfache durchgehende Naht). Doch Achtung! wenn der Penis erigiert bzw. es versucht wird viel Druck auf die Naht ausgeübt und der Schmerz ist nicht ohne. ^^
Weitere Varianten für Schamlippen und Vorhaut lasse ich hier jetzt mal weg.
Ein wenig ungewöhnlicher sind dann zb. zusammengenähte Hände. Dies ist aber definitiv nichts für Anfänger! Man kann auch Schmuck an den Körper nähen, die Möglichkeiten sind wie gesagt recht vielfältig.
Allerdings darf bei allem Einfallsreichtum eines nicht vergessen werden. Absolute Sterilität. Also wenn ihr meinetwegen einen Ring an die Brust näht dann muss der Ring steril sein und da reicht ein unter heißes Wasser halten und bissl abschrubbeln definitiv nicht aus!
Entweder kauft ihr direkt sterilen Schmuck (zb. hier www.piercingline.com/sterile-titanpiercings.htm ) oder ihr packt sie in ein Wasserbad (Topf, Wasser, erhitzen, Schmuck rein und dann Minimum 40 Minuten köcheln lassen oder ihr fragt mal ganz lieb beim nächsten Tätowierer oder in einer Arztpraxis ob sie den Schmuck in ihren Autoklaven (Sterilisator) schmeißen.
Man muss auch die unterschiedliche Hautbeschaffenheit bedenken, es ist schwerer als man glauben mag die menschliche Haut zu durchstechen.
Und bei allem Spaß dürft ihr noch etwas nicht vergessen. Gerade im Mundbereich sieht man die Einstichstellen. Zwar nur punktuell und es „heilt“ sehr schnell aber ich möchte euch erleben wenn ihr bei einem Vorstellungsgespräch oder in einem Meeting sitzt und dezent merkwürdig angeschaut werdet *schmunzel*.
Ich wünsche euch nun viel Spaß bei der Umsetzung und vielleicht traut sich ja auch jemand ein Ergebnisbild an Gentledom zu schicken :)
P.s.: Um noch einmal deutlich auf das Risiko hinzuweisen hier ein Zusatz:
Das vernähen von Körperöffnungen usw. macht man nicht mal eben zwischendurch. Es bedarf gründlicher Vorbereitung. Es bedarf einer sauberen Umgebung und absolut sterile Instrumente. Und ganz wichtig, BEIDE müssen es wollen. Hierbei sollte jeder Zwang vermieden werden, man sollte es als sehr spezielle Spielart genießen können.
Der Schmerz wird unterschiedlich empfunden, manche spüren nicht wirklich viel, ein Stich und/oder ein leichtes Brennen. Andere fühlen den Schmerz sehr viel deutlicher und man muss als aktiver Part immer mit einem Zucken rechnen.
Haut, egal wo, ist kein totes Gewebe. Sie ist von Nerven durchzogen und gut durchblutet.
Selbst wenn man das Risiko für Infektionen minimiert bleibt immer ein gewisses Restrisiko bestehen, dies sollte stets bedacht werden. Gerade zb. im Intimbereich wo Körperflüssigkeiten vermehrt auftreten (Ejakulat, Scheidensekret).
Ich rate davon ab die Fäden über längere Zeit im/am Körper zu belassen, je länger desto höher wird das Infektionsrisiko, hinzu kommt ein evtl. Allergierisiko gegen das Nahtmaterial. Für eine Session oder sagen wir anders für ein paar Stunden sollte es kein Problem darstellen. Klagt Sub jedoch über ansteigendes Brennen, Jucken usw. oder die Nahtumgebung beginnt anzuschwellen muss der Faden umgehend komplett (darauf achten das keine Reste verbleiben) entfernt werden.
Wenn noch Fragen bestehen, etwas unklar ist usw. könnt ihr mich gerne via PN anschreiben, am besten drüben im Forum aber auch hier schaue ich immer mal wieder rein.
Liebe Grüße Rozabel