Vor Kurzem wurde ich gefragt, was ich mir von einer Partnerschaft erhoffe bzw. dann auch genieße. Eigentlich eine Frage, die jeder der auf der Suche ist, seinem Gegenüber nach einiger Zeit stellen sollte. Ich für mich glaube zu wissen, was ich mir wünsche und erhoffe, zumindest bei den wirklich wichtigen Punkten.

Mir ist es wichtig, zusammen eine erfüllte Zeit zu haben und Nähe zu spüren, ohne erdrückt zu werden. Ich will mich in einer Beziehung wohlfühlen und dies nicht nur für den Moment, sondern eben auch mit dem Blickwinkel auf die Dauerhaftigkeit der Beziehung. Die Basis dabei sind Emotionen, Freude, Aufrichtigkeit und zueinanderpassende Zukunftspläne. Ich kommuniziere gerne und viel, muss aber niemanden missionieren und kann auch die Ruhe genießen. Mit einer Partnerin will ich auf verschiedenste Weisen kommunizieren können, so wird es nie eintönig. Einem tiefgründigen Gespräch darf ohne Weiteres ein Rumblödeln folgen, es wäre fatal immer oder nie ernst zu sein. Was mir eine besondere Herzensangelegenheit ist, ist die offene und ehrliche Kommunikation. In einer Partnerschaft sollten beide über alles reden können und Lügen haben in meinen Augen keinen Platz in einer Beziehung. Zärtlichkeit und Triebe, beides gehört zu meiner Sexualität, aber nicht immer gehört beides zusammen. Ich denke, hier kommen die beiden gegensätzlichen Seiten in mir sehr deutlich zum Vorschein. Im Alltag würde ich niemanden bändigen wollen, stecken beide Partner aber einen Rahmen ab, der eben nicht alltäglich ist bereitet mir dies viel Freude und ich könnte wohl nie ganz auf dieses verzichten. Aber BDSM ist eben nur ein (zugegeben sehr wichtiger) Teil meiner Sexualität. Jedoch sollte es sexuell nicht der Einzige sein, Intimität bedeutet ein Öffnen beider Personen für den anderen und dies ist ohne Zärtlichkeit kaum möglich. Das Gefühl jemand wäre für mich da, wobei ich niemand bin, dem es leicht fällt, um Hilfe zu bitten. Ich bin es eher gewohnt, alles selbst zu richten, jedoch ein starker Partner als Rückhalt ist ein schönes Gefühl, selbst wenn man diesen Rückhalt sehr selten in Anspruch nimmt. Anders herum fällt es mir hingegen leicht, ich helfe gerne einer Partnerin, solange ich nicht denke, sie verliert dadurch einen größeren Teil ihrer Selbstständigkeit. Gemeinsame Aktivitäten vom kurzen Stadtbummel, übers Kochen und Schlemmen bis hin zu einem schönen langen Urlaub. Aber eben auch Zeit für sich und die eigenen Freunde, jeder braucht seine individuellen Freiräume. Jeder sollte den anderen akzeptieren. Kleinigkeiten mögen sich in einer Beziehung ändern können, aber niemand sollte versuchen, einen erwachsenen Menschen umzukrempeln, der fest mit beiden Beinen im Leben steht. Kurz eine Mischung aus Nähe und Distanz, welche den Bedürfnissen beider gerecht wird und das Feuer weder zu klein noch zu groß werden lässt. Eben ein Wir werden ohne das Ich sein jeweils zu verlieren.