Ich bin jemand er gerne redet, flirtet und unterhält. Ein ungezwungen Kennenlernen neuer Menschen mochte ich irgendwie schon immer. Dennoch übt der Gedanke, das Kennenlernen umzudrehen, eine gewisse Faszination auf mich aus. Es geht darum, ohne wirklich viel über den anderen zu wissen, mit BDSM/Sex zu starten. Und jeder, der diese Seite ein wenig gelesen hat weiß, das ist eine ziemlich miese Idee. BDSM setzt grundsätzlich Vertrauen voraus, das man sich als Dom verdienen muss, auch braucht es Kommunikation eben um zu sehen, wie man harmonieren würde, was geht und damit sich eine Grundsympathie aufbaut.
Jemanden zu benutzen, den man nicht wirklich kennt, reduziert ihn/sie auf ein sexuelles Objekt, denn man hat dann erst einmal nur den menschlichen Körper. Natürlich lernt man sich auch beim BDSM und Sex kennen und zwar sehr intensiv, aber wäre es schlau das zu machen?
Gerade als devoter Part sollte man es sich sehr genau überlegen, wem man seine Hingabe schenkt, denn dieses Geschenk kann eben schnell missbraucht werden. Auf dominanter Seite sollte man sich fragen, kann ich die Person wirklich gut genug einschätzen, um meiner Verantwortung gerecht zu werden? Schon sind wir an einem Punkt, an dem man um eine gewisse Kommunikation niemals herumkommen wird.
Ich kann keiner devoten Person raten so etwas zu tun, außer man ist sich sehr sicher, man hält es aus, hat die Grenzen/Tabus gänzlich geklärt, spielt mit einem Safeword und der wichtigste Punkt ist eben, man kann der Person wirklich nach objektiven Maßstäben vertrauen. Möglich ist es daher nur, wenn man zum Beispiel jemanden kennt, der schon lange mit ihm eine BDSM Beziehung geführt hat und den dominanten Part daher gut einschätzen und für ihn bürgen kann. Wobei man nicht vergessen darf, dass sich Dom auch nicht jeder Sub gegenüber gleich verhält. Die andere Option ist, es muss jemand sein, der so bekannt in dem Bereich ist, dass, würde er nicht verantwortungsbewusst spielen, dies schon lange rausgekommen wäre. Hier sehe ich meinen persönlichen Vorteil, da ich zu der Handvoll Doms in Deutschland zählen dürfte, die das von sich behaupten können. Daher schließe ich es auch nicht aus, dass es irgendwann dazu kommt, dass ich mit jemandem BDSM betreiben werde, mit dem ich noch nie ein Wort gewechselt habe. Wobei ich mir dann schon sehr sicher sein müsste, dass die Person wirklich eine hohe Eigenverantwortung aufweist und dieses Gefühl durch den virtuellen Kontakt bei mir zu erzeugen dürfte schwierig sein, aber ich halte es nicht für unmöglich.
Nach einer Umfrage reizt diese Fantasie übrigens mehr als 50% der Doms und Subs. Aus solchen Gründen ist es mir ein Anliegen, auch darüber zu schreiben.
Neben dem Rapegame, die einzige (in Teilen) erfüllte Fantasie. Es war eine sehr spannende Erfahrung, die mich durchaus wieder reizen könnte, vor allem wenn man noch etwas näher an dem angedachten Szenario dran käme... aber es ist eben die Frage, ob dies in einem verantwortlichen Rahmen überhaupt möglich wäre.