Die Lektion

Sandra schloss die Haustür auf und betrat ihre Wohnung. Daniel kam ihr entgegen und lächelte sie warm an, nahm sie kurz in den Arm und küsste sie auf ihren Hals.
„Ich habe dir Sachen herausgelegt, die du heute Abend anziehen wirst“, seine Stimme ließ keinen Widerspruch zu, „beeile dich.“
Erstaunt blickte sie ihn. Sandra war müde, hatte einen anstrengenden, langen Arbeitstag hinter sich und hätte lieber einen gemütlichen Abend zu Hause auf dem Sofa verbracht. Sie seufzte, fügte sich dann aber Daniels Anweisungen und verschwand im Badezimmer, um zu duschen.

Nur mit einem Handtusch bekleidet, kehrte sie in ihr gemeinsames Schlafzimmer zurück. Daniel saß auf dem Doppelbett und sah ihr zu, wie Sandra die Kleidungsstücke, die er ausgewählt hatte, vom Bett aufnahm. Sie zog die Augenbrauen hoch und er lächelte.
Es war keine Unterwäsche dabei. Daniel wusste, dass sie es hasste, keine zu tragen und er lächelte, als sie die leicht transparente schwarze Bluse überstreifte.
„Komm her“, wies er sie an.
Zögernd näherte Sandra sich ihm und blieb vor ihm stehen. Daniel knöpfte ihr die Bluse zu, dabei atmete er hörbar aus.
„Frierst du Kleines?“, erkundigte er sich und betrachte wohlwollend ihre Brüste, die sich schemenhaft unter dem Stoff abzeichneten.
Sie nickte.
Daniel gab ihr einen Klaps auf den nackten Po. „In zehn Minuten bist du fertig, verstanden?“
Sandra beeilte sich, den kurzen, ebenfalls schwarzen Rock anzuziehen, der eng über ihre Hüften geschnitten war und dann weit fiel. Perfekt, um mal eben darunter zu greifen, dachte sie und erschauerte bei dem Gedanken.
Sie schlüpfte barfuss in die flachen Ballerinas, die Daniel ihr hingestellt hatte und verschwand erneut im Bad. Er sah ihr nach und seufzte. Schmerzhaft spürte er das Ziehen in seinen Lenden und hätte sie am liebsten zurück ins Schlafzimmer befohlen und seine aufkeimende Lust an ihr gestillt, doch er riss sich zusammen. Nicht jetzt, später.

Genau zehn Minuten später saßen sie im Auto. Sandras Rock war hoch gerutscht und sie saß mit nacktem Po auf der Sitzfläche. Unruhig bewegte sie sich.
„Nimm deine Hände hinter deinen Rücken.“ Daniel beugte sich zu ihr herüber und mit einem Klicken registrierte sie, dass Handschellen um ihre Hände einrasteten. Danach schnallte er Sandra an.
Durch die unnatürliche Haltung infolge des Hohlkreuzes wölbte sich ihre Brust provozierend vor. Er konnte nicht anders, als sie zu berühren. Sofort wurden ihre Spitzen hart und drückten sich durch die Bluse. Wieder war er versucht, einfach abzubrechen und mit ihr zurück in die gemeinsame Wohnung zurückzukehren. Dann ließ der den Motor an.

Daniel hielt vor einer dunklen Bar in keiner besonders guten Wohngegend der Stadt. Er stieg aus, ging um den Wagen herum und half dann Sandra aus dem Auto. Er legte ihr einen leichten Sommermantel über, um ihre gefesselten Hände zu verdecken. Natürlich bemerkte er ihre Unruhe und drückte sie kurz an sich.
„Ich werde auf dich aufpassen. Versuch dich zu entspannen, okay?“, versuchte er sie zu beruhigen. Behutsam dirigierte er sie in die Bar.

Das Licht in dem Laden war schummerig und Sandra brauchte einen Moment, bis sich ihre Augen an das diffuse Licht gewöhnt hatten. Die Bar war gut gefüllt. Daniel führte sie in einen der hinteren Räume, in der die einzelnen Tische durch blickdichte Stellwände voneinander in Separees abgeteilt waren. Ganz hinten am Ende des Raumes bedeutete er Sandra, sich zu setzen.
Der Mantel fiel ihr dabei über die Schultern, bedeckte aber noch immer ihre Fesselung. Himmel, sie war so schön. Daniel schluckte schwer und setzte sich ihr gegenüber, so dass er den Eingang beobachten konnte.
Ein Kellner kam an ihren Tisch. Daniel bestellte einen trocknen Weißwein für Sandra und einen Whiskey für sich.

„Wie fühlst du dich?“ erkundigte er sich.
„Verunsichert“, flüsterte Sandra mit belegter Stimme.
Der Kellner stellte wortlos die Getränke auf den Tisch und verschwand wieder.
Daniel beobachtete seine Frau aufmerksam und deswegen bemerkte er den großen dunklen Mann erst spät, der an ihren Tisch getreten war.
„Darf ich?“, sprach er Daniel an, der ihm darauf zunickte.
Der Unbekannte setzte sich neben Sandra, die ein Stück von ihm wegrückte und jetzt ganz an der Wand saß. Sie spürte seine Blicke. Ungeniert starrte er sie an. Stück für Stück wurde ihr Körper taxiert.
„Möchtest du etwas trinken?“ fragte Daniel sie, nachdem der Kellner eine weiteren Whiskey, den offensichtlich der Mann bestellt hatte, gebracht hatte.
Sandra nickte.
Unaufgefordert, so als wüsste der Unbekannte, dass sie nicht selbst zum Glas greifen konnte, nahm er ihren Wein und setzte das Glas vorsichtig an ihre Lippen. Dabei beobachtete er, wie sie schluckte. Daniel ließ beide nicht aus den Augen. Er empfand diese Szene als sehr erotisierend.

Der Fremde stellte das Glas auf den Tisch, dann wandte er sich an Daniel: „Ich würde sie gern berühren. Ist das in Ordnung?“
Sandra glaubte zuerst, sie hätte sich verhört.
„Natürlich“, nickte Daniel lächelnd.
Ungläubig blickte sie ihn an.
„Sandra, wende dich dem Mann neben dir zu.“ Daniel warf ihr einen warnenden Blick zu. Ihr bittender Blick rührte und erregte ihn zugleich.
„JETZT!“, bekräftigte er seinen Befehl etwas lauter. Er konnte sehen, wie sie litt und mit sich rang. Sandra warf Daniel einen verständnislosen Blick zu, der ihm „warum tust du mir das an“, suggerierte.
Er empfand in diesem Augenblick ein unglaublich intensives Machtgefühl und seine Erektion pochte hart zwischen seinen Beinen. Schließlich drehte Sandra sich zu dem Mann neben ihr um, sah ihn aber nicht an.

Der Mann griff unter ihr Kinn und zwang sie so, ihn anzusehen. Sandra war wütend, wollte etwas erwidern, doch blitzschnell umfasste der Unbekannte ihren Hals und drückte auf ihren Kehlkopf. Sie schluckte.
Daniel fand seine Frau am schönsten, wenn sie wütend war, denn dann glänzten ihre blaugrünen Augen auf eine ganz eigentümliche Art und Weise.
Die Hand des Mannes strich aufreizend langsam ihren Hals hinunter. Angewidert blickte Sandra ihn an. Der Mann lächelte. Seine rechte Hand lag jetzt auf ihrer linken Brust und umfasste diese. Er nahm die zweite Hand und legte sie auf ihre andere Brust. Ganz offensichtlich genoss er die Berührung.
Die Situation missfiel ihr zutiefst. Sie kam sich vor wie ein Stück Fleisch, das begutachtet wurde und hasste ihren Mann dafür, dass er ihr dies antat. Sie holte tief Luft.

Endlich nahm der Mann die linke Hand von ihrer Brust und wanderte mit seiner Rechten ihren Bauch herunter, bis er auf ihrem Oberschenkel kurz verweilte. Seine Finger wanderten unter den Saum ihres Rocks.
Sie wich zurück und presste ihre Beine eng zusammen. Abwehrend schüttelte Sandra den Kopf, doch seine Hand glitt weiter ihr Bein hoch.
„Sandra“, Daniels Stimme war eine deutlich Warnung, „spreiz deine Beine, verdammt noch einmal!“ Fassungslos sah sie ihrem Mann ins Gesicht.
Diesen Moment nutzte der Mann und Daniel bemerkte, dass Sandra zusammenzuckte, als seine Finger zwischen ihre Beine kamen. Er teilte ihre Schamlippen und fuhr sanft dazwischen. Dabei ließ er sie nicht auch den Augen. Sie hielt seinem Blick hasserfüllt stand.
Immer tiefer drang er in sie, dann zog er ganz plötzlich seinen Finger aus ihr. Der Mann führte den Finger, der eben noch in ihr gewesen war, an seinen Mund und leckte diesen genüsslich ab. Sandra rückte so weit wie möglich von ihm weg und schlug die Beine übereinander.
„Sie schmeckt nach mehr“, wandte sich der Unbekannte breit grinsend an Daniel.
„Oh, das weiß ich nur zu gut.“
„Wie viel willst du für sie haben?“
Ihre Augen flogen von Daniel zu dem Unbekannten und dann wieder zurück. Was passierte hier gerade?
Daniel lehnte sich zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. „Was wäre sie dir denn wert?“
Sandra keuchte. Ihr Mund fühlte sich ausgetrocknet an. NEIN, schrie eine Stimme in ihrem Inneren.
„Ich schlage vor, wir besprechen das draußen.“
Daniel nickte. Er stand vom Tisch auf und zog ein zweites Paar Handschellen aus seiner Hosentasche, mit der er Sandras Hände zusätzlich an dem Geländer der Bank, auf der sie saß, fesselte. Stumm beobachtete sie ihn.
„Ich bin gleich wieder zurück, Kleines.“ Dann folgte er dem Mann aus der Bar.

Sandra fühlte sich wie betäubt. Daniel wollte sie verkaufen. Für immer? Für eine begrenzte Zeit? Vielleicht nur für eine Nacht? Sie zitterte trotz der Wärme in dem Raum. Das konnte er doch nicht machen!
Die Zeit erschien ihr endlos, bis Daniel endlich zu ihr zurückkehrte. Er löste die Handschellen vom Geländer und zog sie hoch. „Ich habe bereits bezahlt, komm.“
Mit gesenktem Kopf folgte Sandra ihm. Ihre Hände waren noch immer hinter ihrem Rücken gefesselt und ihre Schultern schmerzten infolge dieser unnatürlichen Haltung. Sie kam sich vor wie ein Opferlamm, das zur Schlachtbank geführt wurde.
Würde Daniel sie jetzt an diesen Mann übergeben? Er führte sie nach draußen zu ihrem Auto und löste ihre Handschellen. „Steig ein“, wies er Sandra an. Sie gehorchte und rieb sich die rot gescheuerten Handgelenke.
„Wohin fahren wir?“, fragte sie ihren Mann, der neben ihr auf dem Fahrersitz Platz genommen hatte. Daniel antwortet nicht. Stumm parkte er aus und fädelte sich in den laufenden Verkehr ein.
Was hatte er vor? Sein Schweigen machte Sandra warnsinnig. Sie ballte die Hände zu Fäusten und zwang sich zur Geduld.

Daniel hielt in einer ruhigen Seitenstraße. Sie waren in einer der teuren Wohngegenden der Stadt, in der die Straße von weitläufigen Grundstücken mit luxuriös wirkenden Villen gesäumt wurde. Vor einem besonders beeindruckenden Haus stoppte Daniel den Wagen, parkte vor dem Anwesen und stieg aus.
Er ging um das Auto herum, öffnete die Beifahrertür und hielt Sandra auffordernd die Hand hin. Mechanisch ergriff die junge Frau sie und ließ sich von ihm aus dem Wagen helfen. Daniel schob sie vor das im Jugendstil verzierte, schmiedeeiserne Tor zur Einfahrt. Direkt hinter seiner Frau blieb er stehen, seine Hände lagen auf ihren Schultern, als er Sandra leise „hier wohnt er“, ins Ohr sagte.
Sie fuhr herum, um Daniel ansehen zu können. „Was hat das zu bedeuten? Daniel? DANIEL?“ Ihre Stimme überschlug sich. Angst kroch in ihr hoch und er konnte die Panik in ihren Augen sehen. Sie hatte furchtbare Angst, dass er sie an diesen Mann aus der Bar verkauft hatte, sie an ihn ausleihen würde oder noch mehr.

Daniel genoss die Macht, die er über sie hatte. Er kostete die Situation aus, weidete sich an ihrer Angst, was passieren würde. Die Lust in ihm stieg immer mehr auf, auch körperlich. Am liebsten hätte er Sandra direkt hier auf der Straße von hinten genommen.
„Er hat eine Menge Geld für dich geboten, Kleines“, lächelte Daniel sie an, „sehr viel Geld …“
Sandra schluckte trocken. „Heißt das, dass du mich an ihn verkauft hast?“, ihre Stimme zitterte bei dieser Frage, „einfach so?“ Ihre Augen füllen sich mit Tränen als sie Daniel ansah. Sie wirkte völlig verstört.
Gott, wie er sie in diesem Augenblick liebte! Daniel nahm Sandras Gesicht in beide Hände, zog sie an sich und küsste sie zärtlich. Wie betäubt empfing sie seinen Kuss, dann stieß sie Daniel von sich weg. “Ist das jetzt ein Abschiedskuss?“, ihre Stimme klang schrill.
„Sandra“, Daniel versuchte, seine Frau wieder näher an seine Brust zu ziehen, doch sie wehrte sich gegen ihn, „Kleines, ich liebe dich dafür, dass du so bist, wie du bist“, seufzte er hingerissen.

Sandra blickte ihn ungläubig an und wischte sich eine Träne aus dem Augenwinkel. „Und trotzdem verschacherst du mich an diesen widerlichen Typen?“ Sie senkte den Kopf, konnte Daniel nicht ansehen, „nach all der wundervollen Zeit, die wir miteinander hatten, übergibst du mich einfach so an einen anderen Mann? Bedeute ich dir denn gar nichts? Das ist so verletzend Daniel …“. Sie schluchzte auf.
„Sieh mich an, Sandra“, wieder zwang er seine aufgelöste Frau, ihm in die Augen zu sehen, „ich habe dich nicht verkauft. Nicht an diesen Mann und auch an niemand anderen.“
Ungläubig sah Sandra Daniel an. Tränen hatten ihr Gesicht verschmiert.
„Hast du wirklich gedacht, ich würde dich hergeben und einem anderen Mann übergeben?“, Daniel wischte ihr sanft über die Wange, „NIEMALS würde ich das tun, dazu liebe ich dich viel zu sehr.“
Sandra ließ sich in seine Arme fallen und schluchzte, dieses Mal vor Erleichterung. Sie krallte sich an Daniel fest, als würde sie ihn nie wieder loslassen wollen. „Ich hasse deine Dom-Spielchen mit mir!“, brach es aus ihr heraus und Daniel lachte.

Als Sandra sich wieder beruhigt hatte, zog Daniel sie zum Auto zurück. Bevor er seine Frau einsteigen ließ, küsste er sie und legte all sein Begehren in diesen Kuss. Sandra keuchte, als Daniel sich von ihr löste.
„Ab mit dir ins Auto, ich will schnell nach Hause, sonst nehme ich dich hier. Lange kann ich definitiv nicht mehr warten!“ Glücklich kichernd folgte Sandra dem Wunsch ihres Mannes und ließ sich auf den Beifahrersitz fallen.


Verfasserin Jolinar

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