Forced Bi, oder "gezwungene Bisexualität", ist ein BDSM-Szenario, in dem ein dominanter Partner einen submissiven Partner dazu bringt, sexuelle Aktivitäten mit jemandem des gleichen Geschlechts durchzuführen. Diese Praxis wird häufig in heterosexuellen Beziehungen gesehen, wobei der dominante Partner oft weiblich und der submissive Partner männlich ist. Die Motivation hinter solchen Szenarien kann sowohl die Erkundung von Sexualität als auch die Ausübung von Kontrolle und Demütigung sein.
Chancen und Möglichkeiten
Erkundung der Sexualität
Für viele devoten Personen, sehr häufig aber vor allem Männer, kann Forced Bi eine Möglichkeit sein, ihre bisexuellen Fantasien auszuleben, ohne sich direkt als bisexuell identifizieren zu müssen. Es bietet einen Rahmen, in dem sie ihre Grenzen testen können.
Stärkung der Dynamik
Solche Szenarien können die Beziehung zwischen dem dominanten und dem submissiven Partner vertiefen, indem sie Vertrauen und Kommunikation fördern. Die klare Vereinbarung über Grenzen und Safewords ist entscheidend.
Energie und Spannung Die Dynamik von Macht und Kontrolle kann für beide Partner aufregend sein. Das Gefühl, "gezwungen" zu werden, kann die Erregung steigern, da es oft mit einem Tabu verbunden ist.
Gefahren und Risiken
Emotionale Belastung
Forced Bi kann für den submissiven Partner emotional belastend sein. Es besteht die Gefahr, dass er sich unwohl fühlt oder seine Grenzen überschreitet. Daher ist eine offene Kommunikation vor und während des Spiels unerlässlich.
Stigmatisierung In vielen Kulturen ist gleichgeschlechtliche Sexualität noch immer tabuisiert. Dies kann zu inneren Konflikten führen, insbesondere bei Männern, die sich als heterosexuell identifizieren. Die Angst vor gesellschaftlicher Stigmatisierung kann das Erlebnis negativ beeinflussen[3].
Missverständnisse über Konsens
Obwohl das Wort "forced" impliziert, dass der submissive Partner gezwungen wird, ist es wichtig zu betonen, dass alle Beteiligten einvernehmlich in das Spiel einwilligen müssen. Missverständnisse über Konsens können zu ernsthaften Problemen führen.
Unterschiede zwischen männlichen und weiblichen Subs Verbreitung bei männlichen Subs
Forced Bi ist besonders unter männlichen Subs verbreitet. Dies liegt an mehreren Faktoren.
Gesellschaftliche NormenMänner sind oft mit dem Druck konfrontiert, ihre Sexualität zu beweisen oder zu hinterfragen. Forced Bi bietet eine Möglichkeit, diese Normen zu umgehen und gleichzeitig sexuelle Fantasien auszuleben.
Demütigung als Erregungsquelle
Viele Männer empfinden Demütigung als Teil ihrer sexuellen Erregung. Das "Zwingen" zu gleichgeschlechtlichen Aktivitäten kann als besonders demütigend empfunden werden und somit die Erregung steigern.
Erlaubnis zur Exploration Der dominierende weibliche Partner gibt dem männlichen Sub die "Erlaubnis", seine Fantasien auszuleben, was den Druck verringert und das Erlebnis erleichtert.
Seltenheit bei weiblichen Subs
Im Gegensatz dazu sind Forced Bi Szenarien bei weiblichen Subs viel seltener.
Weniger gesellschaftlicher Druck Frauen haben oft weniger Druck, ihre Sexualität unter Beweis zu stellen oder in Frage zu stellen. Viele weibliche Subs identifizieren sich klarer mit ihrer sexuellen Orientierung.
Unterschiedliche Erregungsquellen
Während viele Männer Demütigung als erregend empfinden, suchen Frauen oft nach anderen Formen der Erregung, die nicht unbedingt mit dem Zwang zur gleichgeschlechtlichen Interaktion verbunden sind[4].
Kulturelle Stereotypen In der westlichen Kultur wird die weibliche Bisexualität oft romantisiert oder fetishisiert, was dazu führt, dass Frauen weniger geneigt sind, sich in einem Forced Bi-Szenario wiederzufinden.
Fazit
Forced Bi Szenarien bieten sowohl Chancen als auch Risiken im BDSM-Kontext. Während sie für männliche Subs eine Möglichkeit darstellen können, ihre Sexualität zu erkunden und Machtspiele auszuleben, sind sie für weibliche Subs aufgrund gesellschaftlicher Normen und individueller Präferenzen seltener anzutreffen, auch wenn in der BDSM Szene der MFF-Dreier häufiger vorkommt als der FMM-Dreier. Es ist entscheidend, dass alle Beteiligten vor der Umsetzung solcher Szenarien offen kommunizieren und klare Grenzen setzen.
Ki-Anteil >95%
Anmerkung Gentledom: Ich glaube es gibt noch einen Punkt. Für die meisten BDSMler, unabhängig vom Geschlecht, ist die Penetration ein aktiver Akt der von vielen mit Dominanz gleichgesetzt wird. Eine FemDom kann durch einen zweiten Mann als "Werkzeug" diesen Akt ausführen lassen und durch das verbreitete aber falsche Vorurteil Männlichkeit sei hetrosexuell, kann er zudem weiter erniedrigt werden.