Ich bin einverstanden!

Striemen graben sich in Fleisch.
Muster gezeichnet auf der Haut - aus Blut.
Züchtigung ist eingeleitet.
Stumme Schreie prallen gegen Knebel.
Hände - bewegungslos - verdammt.
Stiefelabsatz auf gebeugtem Kreuz.
Halsband vereitelt jede Flucht.
Demut.
Huldigung.
Untertänig, minder, verehrt, begehrt.

Du hast nichts zu wollen, ich bestimme.
Du hast nichts zu sagen, ich beherrsche.
Du hast nichts zu geben, ich vergebe dir.
Vielleicht.
Vielleicht nicht.

Öffnungen - verschlossen.
Wille - gebrochen.
Schmerz - dosiert.
Vertrauen - gewährt.
Verehrung - gezeugt.
Knechtschaft - geboren.

Sinne?
Augen am Sehen gehindert durch Binde. Ich sehe Dunkelschwärze.
Ohren hören Ketten klirren. Ich höre Herzschlagangst.
Nase riecht Schweiß. Ich rieche Anstrengungsbitterkeit.
Zunge schmeckt Leder. Ich schmecke Tränensalz.
Haut fühlt Zittern. Ich fühle Gänsehauterregung.

Ewigkeit zerrinnt in der Zeitlosigkeit.
Zweisamkeit zerrinnt in der Masse.
Keuschheit zerrinnt in der Begierde.
Lust zerrinnt in der Hörigkeit.
Immerwieder zerrinnt in dem Immer.
Versuch zerrinnt in dem Können.
Einer zerrinnt in dem Anderen.

AUS!

Die Gurte zu entbinden, die Trennung von Haut.
Den Körper aufzurichten aus der Verbeugung.
Die Knebel zu lösen aus fletschenden Zähnen.
Die Striemen zu salben, die Seele zu streicheln.
Die Hände zu entfesseln aus der Untätigkeit.
Die Füße zu senken aus dem Zehenspitzenzwang.
Die Blicke zu befreien aus der Dunkelheit.

Zerfließen in der Umarmung.


Verfasserin Silberstreif

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