Leiden

Gefesselt lagst Du mir zu Füßen,
dir zugeneigt, sollt ich dich hauen.
Sah Geilheit in den Augen sprießen.
Ich fluchte deinem Gottvertrauen!

Geknebelt spartest Du mit Worten,
die süß mir wohl zu Ohren kämen.
Ich hofft', Du würdest sie mir horten,
auf dass sie meine Sinne lähmen.

Nach Nichtbeachtung sehnst Du dich.
Du willst mein Fußabtreter sein!
Ignoranz? Wie fürchterlich!
Es kehrt die Kälte bei mir ein.

Die Fesseln rieben zarte Haut,
die ich so gern berühret hab.
So mancher halb erstickte Laut
war meines Herzens ganze Lab.

Du küsst die Stiefel mit Bravour,
noch ehe ich dir dies befohlen!
Du küsst sie auf dem Boden nur.
Ich glaub, Du hast mein Herz gestohlen!

Das Leid, das ich dir zugefügt,
war weit geringer als das meine,
auch wenn ich dies und das gerügt
und fest gezogen an der Leine.

Ich seh’ die Augen noch vor mir,
wie sie vor Geilheit heller funkeln.
Inzwischen ist es einsam hier
und ich vertreib’ die Pein im Dunkeln.

Ich sah dein Brennen, deinen Schoß,
die Lippen weckten mein Begehr,
dein Antlitz lässt mich nicht mehr los.
Doch Du kamst nur zum Leiden her!

Verfasserin ElaMichelle
(SZ-Nr: 163193)

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