Das Thema Outing ist meist keine so lustige Sache, aber es gibt Ausnahmen, wie ich sie selber auch bei meinem Outing gegenüber meinen Eltern gemerkt habe (Outing I).

Outing VI

Wir haben ja letztes Jahr als Family-project den Käfig gebaut. Das sollte man vorweg wissen ;-) .

Nun, zu Weihnachten habe ich für meinen Mann mein erstes Fotoshooting hinter mich gebracht und zwei Bilder davon als Weihnachtsgeschenk ausgesucht.
Eines davon, schwarz-weiß und echt riesig, hängt im Wohnzimmer, das andere habe ich auf Leinwand ziehen lassen und es hat seinen Platz im Schlafzimmer gefunden, wo es farblich am besten harmoniert (direkt gegenüber dem Käfig).

Meine Mutter hatte die Weihnachtsfeiertage mit ihrem Lebensgefährten und ihrer besten Freundin verbracht, so dass sie erst nach Sylvester zu uns kam. Meine Kleine (7 Jahre alt) zieht die Oma natürlich, stolz wie Rotz, ins Wohnzimmer, um den Christbaum zu zeigen, der, wie angedroht, dieses Jahr einige SM-Elemente bekommen hat. Da hat die Oma schon ein bisserl komisch geschaut, sich aber noch nicht wirklich was gedacht.
Dann musste sie natürlich das Bild sehen, so groß wie das ist, ist es auch echt schwer, das nicht sofort zu erblicken. Es wäre ein schönes Bild von mir, war ihr Kommentar, auch wenn sie beim Halsband noch etwas komischer geschaut hat.

Das war der erste Moment, in dem ich mir überlegt habe, ob sie sich in der Vergangenheit absichtlich blind und taub gestellt hat oder ob sie wirklich sehr naiv mit uns umgegangen ist. Naja, abwarten und Tee trinken, die Frau ist über 50 und kann fragen *grins*.
Unserem Frechdachs ist natürlich nicht aufgefallen, wie die Oma geschaut hat und so plappert sie munter drauf los, dass das echt ein tolles Bild ist, das andere aber viel besser aussieht und sie zieht die Oma daraufhin ins Schlafzimmer.

Meine Mom kramt auf dem Weg dorthin nach ihrer Brille, um das ihr angekündigte Bild besser in Augenschein nehmen zu können. Meine kleine Maus stellt die Oma im Schlafzimmer direkt vor dem Käfig ab, der beste Ort aus ihrer Sicht, um das Bild zu betrachten, woraufhin die Oma erstmal die Brille fallen lässt und nur noch was von "sadomaso" vor sich hinstottert, ziemlich kleinlaut.
Unser Nesthäkchen will die Oma beruhigen, hängt sich lasziv in die Ketten und meint: "Ach Oma, da brauchst du dich gar nicht zu fürchten. Das ist doch nur der Käfig von der Mama, in dem sie jeden Abend für den Papa Stepptanz tanzt!"

Ich hätte mich am liebsten vor Lachen in die Ecke geschmissen. Klar, das zweite Bild hat meine Mutter gar nicht mehr angeschaut, sie musste erstmal plötzlich ganz dringend zur Toilette, wo sie dann auch reichlich lange gebraucht hat, um sich wieder zu fangen.
Weitere Fragen zum Thema kamen bisher noch nicht, aber nachdem sie doch ganz normal mit uns umgeht, denke ich, dass letztlich ihr Humor gesiegt hat ;-) .

Zur Verfügung gestellt von Fea

Outing V

Der Ex-Dom einer Bekannten ist begeisterter CB-Funker (=Hobbyfunker) und verbringt seine Nachmittage schon mal vor dem Gerät. Leicht bekleidet und mit einem Rohrstock im Mund näherte sie sich ihm und siehe da, sie schaffte es, dass er sein Funkgerät vergaß.

Schon bald holt er einige andere Spielsachen für eine richtige Session. Nach dem Gebrauch legte er sie da ab, wo es gerade passt. So landet eine Peitsche aus Versehen auf der Feststelltaste seine Funkgeräts, welches nun alles folgende überträgt.

Schon nach einigen Minuten klingelt das Telefon Sturm. Hiervon ließen sich beide aber nicht ablenken, erst als plötzlich auch zwei Autos vor der Tür zu hupen begannen, merkten sie, dass irgendetwas gewaltig schief läuft.
Er zog sich also schnell etwas an und ging vor die Tür. Dort wurde er über das Missgeschick aufgeklärt. Seitdem hat er einen neuen Spitznamen und zumindest im Bereich der CB-Funker scheint er recht geoutet zu sein

Erzählung aus dem Bekanntenkreis

Outing IV

Ein Ehepaar mit drei Kindern hatte sich ebendieser für einige Stunden entledigt, aber um ganz sicher zu gehen auch die Eingangstür abgesperrt. So gesichert fangen sie an, im Wohnzimmer zu spielen und er fixiert sie kunstvoll mit allen möglichen Seilen.
Plötzlich, mitten in der Session, hören beide, wie jemand die Wohnungstür öffnet. Er rennt sofort in den Flur, um den Gast abzufangen und erkennt die 14-jährige Tochter samt ihres neuen Freundes, die von ihm in die Küche geschoben werden, um ja nicht ins Wohnzimmer zu gelangen.
Währenddessen hüpft die fixierte Dame des Hauses unter großer Anstrengung ins elterliche Schlafzimmer. Nach der Befreiung von den Seilen begegnen sich wieder alle in der Küche und die Tochter fragt ganz frech, ob sie denn gestört hätte.

Erzählung aus dem Bekanntenkreis

Outing III

Eine gute Bekannte hat eine inzwischen erwachsene Tochter, die recht locker mit der Neigung ihrer Mutter umgeht. Dies liegt sicher auch daran, dass sie mit 14 über ebendiese von ihr aufgeklärt wurde.

Zwei Monate nach der erfolgten Aufklärung gab es ein Familienfest, an dem Mutter und Tochter teilnahmen. Auf diesem fragte die Oma ihre Enkelin, was sie und ihre Mutter am nächsten Samstag denn so vorhaben und ob sie zum Kuchen vorbeikommen wollen.
Darauf meinte sie nur: „Mama fährt nach Hannover auf eine Verhaumichparty“. Kindermund tut eben doch oft Wahrheit kund.

Erzählung aus dem Bekanntenkreis

Outing II

Nun, jemand aus meinem erweiterten Bekanntenkreis ist Ende fünfzig und seit Jahren BDSMler. Ohne diese Neigung hätten wir vermutlich nichts miteinander zu tun, aber die Neigung wie auch andere Vorlieben verbinden uns. Sein Outing war das Kurioseste, was ich bisher kennen gelernt habe:

Wegen eines Unfalls lag er im Krankenhaus. Da seine Eltern beide noch rüstig sind, kamen sie ihn sofort besuchen, nachdem sie davon erfahren hatten. Als Rentnerehepaar hatten sie Zeit und wollten sich um ihren Sohn und dessen Wohnung (Post, Pflanzen etc.) kümmern.
Nachdem sie dies telefonisch angekündigt hatten, bat er einige Freunde, in seiner Wohnung auf die Schnelle alles zu verstecken, was mit BDSM zu tun hat. Dies taten sie auch, indem sie alle seine Sachen in den Kleiderschrank legten und zur Sicherheit an die Tür einen „Schrank defekt, bitte nicht öffnen“ Zettel hängten.

Nachdem seine Eltern ihn im Krankenhaus besucht hatten, fuhren sie in seine Wohnung. Dort angelangt, sah der Vater den Zettel und dachte als begabter Handwerker vermutlich, dass so eine defekte Tür repariert werden sollte. Beim Öffnen der Tür wurde zwar kein Defekt, dafür aber eine sehr große Anzahl an Spielsachen festgestellt, was im schlimmsten Fall (Herzinfarkt) dazu hätte führen können, dass nun beide auch im Krankenhaus gelandet wären.
Zum Glück waren es aber rüstige Rentner, denen so etwas nicht widerfuhr und die nun sicher auch eine Erklärung für die ganzen Haken in der Decke hatten (Text stammt aus einem Teilbereich Eigene Geschichten).

Erzählung aus dem Bekanntenkreis

Outing I

Ich war mit meinem Ex bei meiner Mutter (da war er noch mein Freund), wir haben nen bisschen Bondage betrieben, als sie grade nicht da war.
Am nächsten Morgen ging unser Zug nach FFM. Dort fiel mir auf, dass wir unsere Seile und Fesseln vergessen haben...
Am Abend kam dann auch schon der erwartete Anruf meiner Mutter: "Lara, wenn ihr das nächste Mal Fesselspielchen macht, nehmt euer Zeug wieder mit, sonst benutz ich es!" Ich hab gedacht, ich fall vom Stuhl...

Zur Verfügung gestellt von lilalara