Verhalten sich männliche Subs anders als weibliche?
Männer und Frauen sind verschieden, von daher gibt es auch allgemein einige Unterschiede beim Verhalten der männlichen und weiblichen Subs (ebenso wie bei den Doms). Da ich heterosexuell bin, kann ich aber nur bedingt wirkliche Aussagen über das Verhalten der männlichen Subs während einer Session treffen.
Männer denken oftmals in hierarchischen Strukturen, Frauen nicht unbedingt, daher kann es unter männlichen Subs schon mal einen Kontest geben, wer denn nun subbiger ist. Zudem dürfte der Konkurrenzdruck unter den männlichen Subs höher sein, da es einfach recht wenig Dominas gibt.
Deswegen greifen viele auf professionelle Dienstleisterinnen zurück, was aber dazu führt, dass sich gerade diese Personen immer mehr zu einem Wunschzettelsub entwickeln. Dieses Wunschzetteldenken ist zudem wohl auch ohne diesen Faktor unter den männlichen Subs stärker verbreitet, was daran liegen mag, dass das Bild der Sexualität in der Gesellschaft immer noch stärker auf die Befriedigung des Mannes denn der Frau abzielt.
Größter Unterschied dürfte die Sexualität sein. Für eine weibliche Sub ist es normal, ihren Herrn zu bedienen, dies kann oral, vaginal oder wie auch immer geschehen. Bei den männlichen Subs spielt die Sexualität in Bezug auf den Akt meist eine eher geringere Rolle. Dies liegt meines Erachtens daran, dass vor allem beim Geschlechtsverkehr immer noch das Bild in den Köpfen ist, dass sich der Mann durch die Penetration über die Frau stellt und sie in Besitz nimmt. Bei weitem mehr männliche Subs erwarten bei einer Session auch einen sexuellen Höhepunkt, der weiblichen Sub geht es jedoch mehr darum, der Lust des Doms zu dienen.
Aber auch in anderen Bereichen spielt das gesellschaftliche Bild von Mann und Frau stark in den Bereich BDSM mit ein. Viele Dominas suchen sich Putzsklaven und werden auch fündig, als Dom sieht das anders aus. Zunächst einmal dürfte man sich gegen die vermeintlichen Emanzipationsanhänger verteidigen müssen und dann dürfte zudem niemand gefunden werden (also, wer bei mir putzen will, nur keine falsche Scham).
Ich denke, Frauen empfinden putzen weniger erniedrigend als Männer, da es historisch gesehen zu ihren üblichen häuslichen Pflichten zählte. Im Zeitalter der Emanzipation sollten sich solche Tätigkeiten in etwa gleich aufteilen (können).
Geht es Sub nun darum, durch das Putzen erniedrigt zu werden, so klappt das mit einem männlichen Sub (am besten noch in entsprechend femininer Kleidung) recht gut, eine weibliche Sub dürfte sich aber nur in ihr altes Rollenbild gedrängt und nicht die gewünschte Erniedrigung dabei spüren.
Eine Vermutung meinerseits ist zudem, dass weibliche Subs den Herrn häufiger als jemanden ansehen, der ihnen auch im Alltag bei Entscheidungen helfen soll. Dieses Verhalten ist mir bei männlichen Subs hingegen noch nicht aufgefallen.
Die mir bekannten weiblichen Dominas beschweren sich zudem oftmals über die platten Anschreiben, die sie erhalten, aus Sicht eines männlichen Doms kommt so etwas bei mir recht selten vor. Die meisten Anschreiben sind individuell und weisen bei Weitem mehr als drei Zeilen auf.