Das liebe Leid mit den Fakes

Eigentlich hatte ich zwei Versionen: Eine, die einen Fake bloßstellt und eben diese. Ich habe länger überlegt, welche von beiden ich denn nun veröffentliche und mich für die entschärfte entschieden, auch wenn mich diese Fakes gelinde gesagt ankotzen.

Anfang des Jahres erhielt ich zwei nette Anschreiben über mein Kontaktformular. Da gab es einmal die Jessica aus Köln welche 22 Jahre jung war und bei 178cm ansprechende 60 Kilo wog und eben die 21-jährige Meike aus Münster welche es auf 175cm bei 57kg brachte. Was beide wollten… laut ihrem Anschreiben wäre es eine Affäre gewesen. Ich schrieb also nett mit ihnen und es ging schnell in die sexuelle Richtung. Wenig später kam die Frage aller Fragen, die nach einem Bild. Von mir gibt es ja einige auf meiner Webseite, aber ich schicke auch gerne welche, die mich ganz normal und privat zeigen.
Von beiden erhielt ich jeweils sehr ansprechende Bilder retour, die eine Frau etwas anzüglich, die andere mit Urlaubsbildern. Wie immer wurde ich stutzig als (von beiden!) kam: Ich will sicher gehen, dass du kein Spinner bist und du wirklich schon reale Sklavinnen hattest, daher brauche ich Bilder von dir und einigen deiner Sklavinnen.
An dem Punkt handelt es sich im Internet zu 99% im Fakes. Natürlich habe ich solche Bilder, aber warum sollte ich diese verschicken? Wenn ich solche Bilder gemacht habe, klärte ich immer ab, wofür ich sie nutzen darf, fast alle Bilder sind ausschließlich zu meinem Privatgebrauch freigegeben. Da die eine oder andere Person aber durchaus auch gerne nackte Frauen sieht, gibt es mit zwei Ex-Spielbeziehungen folgende Absprache: Wenn die Frau, die solche Bilder sehen will, nach Vorgaben ein Bild macht (Ort, Pose, Text auf dem Körper) und es darum geht, dass ich mich mit ihr später treffe, dann darf ich Bilder, die während eines Shootings oder auch einer Session entstanden sind, versenden. Natürlich erhält meine Ex-Spielbeziehung das gestellte Bild, was nur fair ist, wenn man bedenkt, wie viele delikate Bilder sie evtl. zur Verfügung stellt. Komischerweise ist noch nie eine Frau auf dieses Angebot eingegangen, dabei wäre eins gegen viele doch eigentlich ein sehr gutes Tauschgeschäft ;-)


Die besten Ausreden habe ich für euch zusammengestellt: „Meine Kamera ist nach den letzten Fotos für dich durch meine Katze vom Tisch geworfen worden, ich kann dir leider kein solches Bild schicken. Aber ich hole das dann bald nach und schicke euch die gewünschten Bilder, schickst du mir denn vorher schon mal ein paar Bilder von euch?“ > Echt böses Miez :-D, aber das kann natürlich passieren und niemand hat heute ein Handy/Webcam etc., mit dem er ein ebensolches Bild machen kann. Und natürlich vertraue ich blind virtuellen Kontakten, die so plausible Storys erzählen ;-)


„Das mache ich nicht, du musst mir doch erst einmal beweisen, dass du kein Fake bist!“ > Ja natürlich, ich betreibe nur zufällig eine stark frequentierte Aufklärungsseite zu dem Thema BDSM (gestern waren es 1072 Besuche) im deutschsprachigen Raum und bin natürlich ein Fake, deswegen ist das Internet auch voll von Kommentaren, dass ich ein Fake bin. Ups, warum findet Google keinen einzigen solchen Eintrag und auf der größten Internetcommunity bürgen sieben Leute für meine Angaben, wovon zwei sogar sehr szenebekannt sind. Da muss ich mich wirklich zuerst beweisen und nicht der virtuelle Kontakt, über den nichts nachprüfbar bekannt ist ;-)


„Ein solches Foto werde ich nicht machen, Du kennst sie, nicht ich“ > Oh Wunder der Logik (und Grammatik), nur warum fordert man etwas von anderen, zu dem man selbst nicht einmal in Ansätzen bereit ist? Auch meine Ex-Spielbeziehung kennt diesen rein virtuellen Kontakt nicht und sie soll dann mal eben ihr OK zu solch intimen Einblicken geben? Da sage ich nur quid pro quo...


„Das geht nicht mit der Kamera“ > Ist klar, ok angenommen die Kamera hat wirklich keinen Selbstauslöser, es gibt Spiegel und so einen hat jeder in seiner Wohnung. Vorstellen, Foto machen, abschicken.


"Ich kann dir kein Bild von mir schicken denn ich bin eine bekannte Persönlichkeit.“ > Komisch, das Internet scheint voll zu sein von Promis und warum eine bekannte Persönlichkeit selbst bei meinem Vorschlag: Gesicht hinter einer Maske, kein Bild schicken kann? Da muss die Person aber wirklich einen extrem hohen Wiedererkennungswert haben :-D Sich am nächsten Wochenende zu treffen wäre aber natürlich kein Problem gewesen, wenn ich die entsprechenden Bilder gemailt hätte. Ach, irgendwie sind diese Fakes auf ihre Art echt süß und ganz schön arme Schweinchen :-D oder war es doch die früher bekennende BDSMlerin Angelina Jolie, die sich zur Wahrung ihres süßen Geheimnisses eine deutsche Identität zugelegt hat? OK, Tomb Raider erkennen viele Männer wohl auch ohne Gesicht, aber den Medienrummel muss ich eh nicht haben, wenn rauskommt, ich hatte mit Angie (wehe, jemand denkt nun, ich meine unsere Bundeskanzlerin, damit ist und bleibt die Jolie gemeint!) wilden Sex und habe sie zudem ein wenig lieb verhauen ;-) Sich als Fake ausgeben ist nicht strafbar, aber meine lieben Fakes, das Versenden von Bildern, die euch nicht gehören und für die ihr keine Lizenz habt, ist in Deutschland strafbar (§ 106 UrhG). Man muss also nur schauen, ob die Bilder ein Wasserzeichen haben und oder ein Programm nutzen, mit welchem man gleiche Bilder im Netz findet und schon kann euch jeder wegen einer Straftat anzeigen und dank des Mailkontakts habt ihr auch Spuren hinterlassen, die zu euch zurückführen. Unabhängig, was dann an Strafe dabei rauskommt über die Akteneinsicht hat man schwupps eure Meldedaten etc., richtig peinlich wird es dann, wenn der Chef auf der Arbeit oder die Ehefrau davon etwas mitbekommt ;-) Wer einfach nur Bilder haben will, sollte auf entsprechende Seiten gehen, davon gibt es viele, die auch kostenlos sind. Zumindest werden Bildersammler bei mir keine Erfolge verbuchen können.


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