Die klassische Ehe - ein schutzwürdiges Modell?

Ich habe schon so oft überlegt, hier einen Artikel zu schreiben, der eher politisch ist. Sei es bei der Sexismusdebatte oder auch bei Themen wie Entwicklungshilfe, Organspenden, doppelte Staatsbürgerschaft, Studiengebühren, Rentenkassen usw.…

Warum es nicht einfach mal wagen? Wenn SPON (Spiegel Online), Bild und FAZ über BDSM schreiben, wird mein Blog wohl nicht daran zugrundgehen, wenn ich mal ein Thema anpacke, welches nicht direkt etwas mit BDSM zu tun hat.

Rund 3/4 der Deutschen sind für die vollkommene Gleichstellung der Homo-Ehe (Quelle) mit der klassischen Ehe. Unser höchstes deutsches Gericht hat homosexuellen Paaren die Adoption eingeräumt (vorher konnte nur einer von beiden ein Kind adoptieren, aber nicht beide gemeinsam) (Quelle) und die nächste Entscheidung die ansteht, ist jene über die steuerliche Gleichstellung. Bisher sprechen sich Urteile eher für die Gleichbehandlung aus (Beispiel).

Ich halte mich für einen recht toleranten Menschen und dennoch gehöre ich scheinbar zu den 25 Prozent der Deutschen, die nicht wirklich tolerant sind: Ich bin entschieden gegen die vollkommene Gleichstellung der Homoehe!

Die Ehe im religiösen Kontext spielt für mich bei der Bewertung der Ehe im staatlichen Kontext keine Rolle. Argumente, die auf der Ehe als christliches Sakrament fußen, haben bei mir in dieser Diskussion nichts zu suchen. Für mich beruht der besondere Status und die damit verbundenen Rechte der Ehe vor allem darin, dass sie die Keimzelle der neuen Generation sein, sollen und unter der Idee des Generationenvertrages somit besonders geschützt und gefördert werden muss. Natürlich können schwule Paare adoptieren und lesbische sich künstlich befruchten lassen, die meisten Studien besagen auch, dass Kinder in solchen Familien sich nicht schlechter entwickeln als in heterosexuell geprägten Familien, aber…

- Nach einer Studie des Bundesministeriums der Justiz leben bei jedem dreizehnten homosexuellen Paar Kinder mit im Haushalt, diese Quote sei eklatant niedriger als jene bei heterosexuellen Paaren (Quelle).

- Ohne es statistisch belegen zu können, stelle ich nun mal die kühne Behauptung auf: Heterosexuelle Paare zeugen im Schnitt weitaus mehr Kinder als homosexuelle Paare. Ich kenne einige lesbische Paare flüchtig, nur eines hat ein „gemeinsames“ Kind, also ein Kind, das während ihrer gemeinsamen Beziehung entstanden ist. Bei den schwulen Paaren ist es per se bereits nicht möglich, in der Beziehung zu gebären. Werden lesbische Paare schwanger, dann meist nur ein Elternteil und nicht beide, sie können so also kaum die durch die Schwulen erzeugte Unterdeckung ausgleichen.

Wie also nun fortfahren? Ich denke, entscheidend ist, was die Ehe heute noch darstellen soll? Eine lebenslange schicksalhafte Verbindung? Ja wäre schön, da sprechen aber die Scheidungsraten dagegen, das Argument zieht nur noch bedingt, auch wenn ich Romantiker bin und es für mich genauso sehe.

Vielleicht ist es ganz unromantisch, eine rechtlich abgesicherte und ziemlich feste, aber eben nicht unauflösliche Bindung zwischen zwei Parteien, die füreinander einstehen wollen und das im Falle von Krankheit, Arbeitslosigkeit, der Jagd nach Rentenpunkten, Kindern und was sonst noch alles zum Leben oder dem Lebensplan dazugehört einzugehen.

Oder stelle ich lieber auf etwas Übergeordnetes ab? Nein ganz sicher nicht, das heterosexuell, monogame Lebensbild aber eben doch auf die Sozialgemeinschaft und den Generationenvertrag? Für mich fördert der Staat die Ehe vor allem aus dem Grund, dass hier die optimalen Voraussetzungen zur Hervorbringung einer neuen Generation gegeben sind. Natürlich gibt es Alleinerziehende, aber die meisten die ich kenne, würden sich für sich und ihr Kind, eine feste Partnerschaft wünschen.

Ich glaube das ist die Intention des Staates, denn warum sonst behindert er Frauen in ihrer beruflichen Entwicklung durch Förderung des Ehegattensplittings, als ein Anreiz, einen Hauptversorger zu erschaffen und das ist eben in der Regel der Mann. Alleinversorger bedeutet aber auch, die Ehefrau gerät in eine Abhängigkeit, ich stehe hier voll hinter den Forderungen vieler Feministinnen diesen Mist abzuschaffen. Für ein gemeinsames Kind ist dieses Modell aber durchaus von Vorteil. Für mich zielen die staatlichen Förderungen darauf ab, einer neuen Generation die optimalen Startbedingungen zu verschaffen. Solche staatlichen Maßnahmen sind eine klassische Subventionierung des Kinderkriegens, ein durchaus kluger Gedanke, wenn es sich um eine Sozialgemeinschaft (mit einem Generationenvertrag) handelt.

Wenn dies also die Intention hinter der staatlichen Förderung ist, warum sollten dann homosexuelle Partnerschaften in der gleichen Art und Weise gefördert werden, bieten sie dem Staat doch viel weniger Kinder, die er zur Weiterführung des Generationenvertrages benötigt? Warum sollte der Staat etwas subventionieren, was ineffektiv sein wird, wäre das nicht schlichtweg Steuerverschwendung? Viel eher wäre es eine Diskussion wert, ob wir die Ehe überhaupt fördern sollten oder lieber die Förderung von Kindern stark anheben. Argumente gäbe es hier für beide Seiten:

- Pro Förderung klassische Ehe: Hier wird ein Umfeld geschaffen, in dem Nachwuchs geplant werden kann.
- Pro Förderung von Beziehungen/Einzelpersonen die Kinder haben: Es kommt genau da an wo es gebraucht wird und es gibt weniger Streueffekt.

Da ich hinter beiden Argumenten stehe bin ich dafür, die Ehe weniger, aber eben auch nicht gar nicht finanziell zu fördern und die Kinder mehr. In dem Fall würden die Subventionen da ankommen wo sie gebraucht werden, nämlich bei den Kindern, egal ob ihre Eltern homo, bi, hetero, allein, zu zweit oder auch zu dritt sind bzw. leben.

Solange aber die Ehe als Keimzelle der neuen Generation staatlich gefördert wird, bin ich gegen eine vollkommene Gleichstellung von hetero und homosexuellen Beziehungen. Der Grund ist dabei nicht, dass A oder B besser ist, sondern allein, dass die eine Art der Beziehung mehr Kinder hervorbringt und die anderen eben weniger. Ich bin für die Möglichkeit der gemeinsamen Adoption von Kindern für homosexuelle Paare (den meisten Studien nach schadet dies nicht der Kindesentwicklung und überhaupt, die Kriterien, wer adoptieren darf, sind in Deutschland sehr streng), ich bin aber gegen steuerrechtliche Vorteile bei homosexuellen Paaren die noch keine gemeinsamen Kinder haben, die Wahrscheinlichkeit von Kindern ist mir hier einfach zu niedrig, als dass ich dieses Puzzelstück des Generationenvertrages durch meine Steuergelder finanziert sehen will.

Wo ich schon mal dabei bin, vor einiger Zeit las ich eine Befragung zur Legalisierung der Vielehe, leider habe ich die Quelle vergessen es waren 26% die sich dafür aussprachen. Eine Umfrage aus den USA kommt auf den Wert von 22% für die Legalisierung von Vielehen (Quelle). Also ich bin für ein entweder oder, warum zum Teufel wollen rund 75% der Bürger die Homoehe erlauben und nur 25% sprechen sich auch für die Vielehe aus? Wenn es bei einer Ehe wirklich „nur“ darum geht, füreinander einzustehen, abgesichert zu sein (und sich vielleicht auch zu lieben), warum sollten dann Vielehen (oder von mir aus auch Viellebenspartnerschaften) nicht erlaubt werden? Ich habe noch nie mehr als eine Person partnerschaftlich geliebt, aber es gibt Menschen die können das, ist ihre Liebe oder ihr Wunsch nach Sicherheit und Rechten weniger wert, als der Wunsch der klassischen Zweierbeziehungsführer (egal ob homo oder hetero)?. Manchmal verstehe ich den Durchschnittsbürger nicht, endlich traut er sich mal raus aus seinem angestammten Denken, und bereits bei der nächsten Entscheidung verfällt er/sie wieder in alte Denkschemen. Wenn gefordert wird, die Homo- und Heteropartnerschaft gleichzustellen, warum werden dann nicht auch polyamouröse Partnerschaften gleichgestellt? Auch hier geht es um Liebe, Sicherheit und das Bilden einer geschlossenen füreinander einstehenden Gemeinschaft und wenn Männer und Frauen daran beteiligt sind, die sich körperlich begehren, wage ich die These, dass die Nachkommenzahl pro Kopf deutlich höher sein wird, als bei homosexuellen Beziehungen. Presse und Ministerien sprechen gerne bei den homosexuellen Beziehungen mit Kindern von den „Regenbogenfamilien“, ein Regenbogen hat aber sehr viele Farben, wenn ihr die Regenbogenfamilie also wollt, dann bitte nicht nur in zwei Farben, das wäre inkonsequent ;)

Der Schluss musste sein, es ist ein BDSM Artikel und immerhin endet er mit den für uns BDSMler durchaus wichtigen Buchstaben k-o-n-s-e-q-u-e-n-t ;) So nun aber eine ernsthafte Frage, was meint ihr zum Thema UND gehören solche Texte auf diese Webseite oder soll ich solche Gedankengänge lieber anders/anderweitig publizieren? 


Kommentare:


Corina schrieb am 02.01.2015


Hallo, ich hab überlegt, ob ich meine Meinung hier kund tun soll, schließlich ist der Bericht schon eine Weile her. Aber gut, ich wage es mal. Ich sehe die Verantwortung, Kinder zu haben nicht in den Händen des Staates. Durch solche Verlockungen wie: "Kriegt Kinder und wir kümmern uns darum" sind Augenwäscherei auf der einen Seite und werden von vielen als Freifahrschein benutzt, die Verantwortung an den Staat zu übertragen. Ich bin der Meinung, wer Kinder haben will, muss auch die finanzielle Verantwortung übernehmen können und da ist es egal, ob hetero oder homosexuell. Man kann zum Beispiel nicht an ein zehntes Kind denken (extrem gesprochen und das gilt halt nur für het. Paare), wenn man schon im Supermarkt darüber nachgrübeln muss,, ob man noch Geld für eine Tüte Gummibärchen übrig hat. Ich will jetzt auch keinen Roman darüber schreiben, ich bin für sinnvolle und angemessene Kinderförderung, wenn es um die Beschaffung von Kindergartenplätze etc. geht. Aber keine Belohnung im Sinne von "Geldgeschenken". Viele missbrauchen das sogenannte Kindergeld, was man ihnen auch nicht übel nehmen kann und was durchaus menschlich zu verstehen ist, für andere Sachen aber nicht für ihre Kinder. Mir schwirrt noch so einiges im Kopf herum und ja Ausnahmen bestätigen die Regel. Zum Thema Ehe. Ich kenne in meinem Freundes- und auch Familienkreis so Einige, die genau wegen einer staatlichen Vergünstigung geheiratet haben und sich nach kurzer Zeit getrennt haben. Ich habe nichts gegen die Ehe, aber wenn dann bitte aus Liebe und nicht aus finanziellen Gründen. Deshalb hab ich absolut nichts gegen gleichgeschlechtige Ehen, wenn sie aus Liebe hervorgehen. Was Vielehen betrifft, da erlaube ich mir kein Urteil, dafür müsste ich spekulieren und das finde ich zu gewagt. So zum Schluss noch eins. JA, solche Themen sind nicht zu verachten und warum sollten sie hier keinen Platz finden, auch wenn mir jetzt der Kopf raucht.

LG
Corina

P.S. Sorry für die Länge :)


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Dafür musst du dich sicher nicht entschuldigen, wenn einem ein Thema am Herzen liegt schreibt man schnell etwas mehr :)

JCD schrieb am 10.05.2013


Nachvollziehbar

Hi Gentledom,

ich bin gerade über diesen - sehr interessanten - Artikel von dir gestolpert. Grundsätzlich: Ich finde es gar nicht schlimm, nein sogar eher sehr gut, wenn du dich an dieser Stelle nicht nur den "einschlägigen" BDSM-Themen annimmst, sondern auch mal allgemeine Themen zum Thema Partnerschaften, Zusammenleben usw. behandelst.

In letzter Zeit bin ich sehr oft über das hier angesprochene Thema gestolpert, in verschiedenen Foren aber auch in Gesprächen mit anderen Personen, Bekannten und auch Freunden. Tatsächlich ist es (auch bei mir) so, dass man sich heute selbst für überaus tolerant und aufgeschlossen halten will, und dies auch am liebsten bei jeder Gelegenheit zeigen will. Vielleicht als Gegenpol zur noch immer vertretenen Intoleranz und dem Geklammere an Religion und Tradition.

Dadurch kommt es meiner Meinung nach auch, dass man bei Aufkommen so eines Themas dann gerne unreflektiert den Standpunkt vertritt: Klar, gleiches Recht für alle, nieder mit der Diskriminierung! Dadurch kommen vielleicht (ich bin nun kein Gesellschafts-Wissenschaftler, oder wer sich auch immer damit beschäftigt) auch die 75% Pro-Meinungen zustande. Man will ja nicht zu dem "intoleranten Pack" gehören, also muss man ja quasi schon automatisch dafür sein.

Wie gesagt, auch mir erging es da lange Zeit nicht anders.

Mit der Zeit habe ich allerdings auch angefangen mehr darüber nachzudenken. Und wenn man es nüchtern betrachtet gilt eben: Warum sollte man jemanden fördern, der das Förderungsziel gar nicht erbringen kann? Ist das dann Gleichberechtigung? Ist das überhaupt sinnvoll? Nein, kann es auch gar nicht sein.

Mehr oder minder automatisch gingen meine Gedanken dann eher in die Richtung: Ist die Förderung an sich überhaupt sinnvoll? Was genau wird da gefördert? Was davon ist sinnvoll auch bei homosexuellen Paaren? Sollte man sich nicht viel eher mal überlegen, das ganze Förderungssystem zu reformieren?

Mit so etwas stößt man natürlich auch nicht auf viel Gegenliebe. Denn den Sinn von Förderungen zu überdenken trägt potentiell immer die Gefahr, dass diese abgeschafft wird, womit ein Großteil der Bevölkerung weniger Geld bekommen würde. Und wer will schon weniger Geld in der Tasche haben?

Nichtsdestotrotz - so meine ich - wäre das der einzig sinnvolle Weg.

Das hat aber alles auch nicht viel mit "Gleichberechtigung" zu tun, als viel mehr mit "Sinn und Unsinn", sowie "Gier vs. Vernunft". Und hat eben auch absolut nichts damit zu tun, dass man gegen die Homoehe wäre (bin ich auch ganz gewiss nicht), oder gegen eine Gleichberechtigung bei der Adoption. Wobei es zu letzterem auch wieder häufig Diskussionen gibt, mit nachvollziehbaren (aber dennoch nicht zwingend von mir unterstützten) Argumenten auf beiden Seiten.

Das ist wie bei dem auch immer mal wieder diskutierten Thema der "Gleichstellung der Frau": Grundsätzlich gut und sinnvoll sich darüber Gedanken zu machen und ggf. auch zu handeln. Aber man schießt einfach schnell auch mal über das Ziel hinaus.

Viele Grüße,
JCD


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Hallo JCD,
differenzierte Sichtweisen sind eben nicht so einfach wie schwarz/weiß Ansichten ;) 
Vielen Dank für deinen Kommentar
Gentledom

caro schrieb am 19.04.2013


lieber die kinder fördern

hallo gentledom,

diesen blogeintrag finde ich sehr gelungen.

deine gedanken zum thema gleichsetzung der homoehe kann ich durchaus verstehen, auch wenn ich sie nicht teile. warum sollte ein homosexuelles paar nicht auch steuerlich begünstigt werden, wenn kinderlose, verheiratete heteros dieses privileg für sich nutzen können?

interessanter finde ich allerdings deine idee, dass man nicht mehr die ehe an sich fördert, sondern dann eher das "kinderhaben", weil davon profitiert nunmal der generationenvertrag. wenn sich homosexuelle diskriminiert fühlen, weil sie steuerliche vorteile nicht nutzen können, weil sie weniger kinder in die welt setzen können, dann fühle auch ich mich diskriminiert. ich habe meine "pflicht" für den generationenvertrag erfüllt und ein kind in die welt gesetzt. ich bin nicht alleinerziehend und habe leider tritzdem nichts von steuerlichen vorteilen in der ehe, weil ein lebensgefährte nun kein ehemann im eigentlichen sinne ist. ich glaube, dass dieses ganze thema ehe/ehegattensplitting/etc. völlig überholt ist und dringend reformiert werden sollte. mehr gerechtigkeit für alle. steuerliche vorteile nur für kinder.....und ich rede nicht nur von den kinderfreibeträgen, die man hat.

zum thema vielehe....mmmhhh.....ich bin ja nun der fan einer monogamen beziehung, aber ich denke, jeder soll leben, wie er will, solange es keinem schadet. über kurz oder lang könnte sich das sicher mal durchsetzen. wer hätte noch vor 20 jahren gedacht, dass wir mal so offen der homosexualität gegenüberstehen? sie dürfen heiraten und kinder adoptieren....noch undenkbar vor einigen jahren. ich bin mir fast sicher, dass es diese entwicklung auch im bereich der vielehe irgendwann zu beobachten gibt. die frage ist nur nach dem wann....ob wir das noch erleben werden?

und ja, ich fände es sehr spannend, wenn deine blogeinträge auch mal über themen handeln, die nicht nur bdsm betreffen. ist doch auch mal interessant, nicht nur den dom kennenzulernen, sondern auch den mann, der hinter dem begriff gentledom steht.

liebe grüße

caro


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Hallo Caro,Subventionierungen als Art Anschubfinanzierung für Kinder im Falle einer noch kinderlosen Ehe kann ich verstehen, mehr aber auch nicht. Es stimmt aber ich sehe es wie du eigentlich sollten nur Kinder gefördert werden. Ob es mehr NichtBDSM Beiträge geben wird weiß ich noch nicht, wie schon angedeutet evtl starte ich einfach eine neue Seite denn die Seite dient weniger meiner Darstellung und weitaus mehr der Darstellung von BDSM. Schauen wir einfach mal ;)Liebe Grüße und ein baldiges WochenendeGentledom

Patrick schrieb am 16.04.2013


Sehe ich anders!

Hallo Gentledom,

du hast eine super Seite! Bei diesem Blogeintrag stellen sich mir meine Nackenhaare aber hoch. Ich bin schwul und wenn ich sehe wie sehr wir Schwulen bei der Adoption diskriminiert werden finde ich das einfach unfair. Ich kenne sieben homosexuelle Bekannte und nur einer davon hat im letzten Jahr Erfolg mit seinem Antrag gehabt! Ist das fair? Wenn ich dann noch sehe wer alles (Hartz IV, Alkis, usw) Kinder in die Welt setzen darf, sorry das geht gar nicht!

Liebe Grüße Patrick


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Lieber Patrick,

 

du meinst also ernsthaft, dass es eine Diskriminierung ist wenn von sieben Anträgen die von homosexuellen Menschen eingereicht werden nur einer von Erfolg beschieden ist. Eine kurze Internetrecherche genügt und du wirst feststellen, dass auf ein "freies" Adoptivkind im Schnitt zehn Adoptionswillige kommen die einen Antrag gestellt haben. Wenn man sich die Zahlen anschaut und die Stiefelternadoptionen abzieht bleiben 2.000 freier Kinder übrig (wenn man Verwandtenadoptionen auch herausnehmen würde noch weniger), laut den Statistiken gibt es rund 900% mehr Bewerber als Kinder, wenn nur rund jeder zehnte Bewerber also die Chance bekommt ist es für jeden schwer. Bei der Adoption wird allein auf das Kindswohl abgestellt und ich habe im Bekanntenkreis zwei tolle Ehepaare die keine Chance haben weil sie 41-45 Jahre alt sind. Wenn es so viele potentielle Eltern gibt dann kann und sollte die Messlatte hoch angelegt werden. Wenn also acht Eltern schlechter sind als das schwule Paar es wäre, aber eine Elternoption besser wäre, nun dann geht das Kind eben zu jenen Eltern und glaub mir auch nichtschwule Paare meinen bei der Auswahl diskriminiert zu werden. Warum eigentlich immer adoptieren, Pflegekinder sind eine gute Option, hier gibt es eine krasse Unterdeckung, denn die will keiner haben und viele Fälle (kann man sich vorher anschauen) werden mit einer sehr sehr sehr hohen Wahrscheinlichkeit bei den Pflegeeltern bleiben. Einfach mal bei den Jugendämtern anfragen. Noch zwei Zahlen an dieser Stelle die aber nichts mit deinem Beitrag zu tun haben aber zeigen wie klein der Anteil der Familiengründung/erweiterung durch Adoptionen ist: Geburten 680.000 im Jahr, Adoptionen 4.000 (und die Hälfte davon Stiefkindadoptionen). Wegen der Option Adoption jemanden steuerlich gleichzustellen halte ich für sehr verwegen bei den Quoten. Ich sehe in der Nichtgewährung der steuerlichen Vorteile die der Familiengründung dienen (wie dem Ehegattensplitting) daher keine Diskriminierung sondern nur eine logische Konsequenz der geringen Anzahl an homosexuellen Familiengründungen.

 

Mehr als nur etwas bedenklich finde ich aber deinen Satz: "Wenn ich dann noch sehe wer alles (Hartz IV, Alkis, usw) Kinder in die Welt setzen darf, sorry das geht gar nicht!"

 

Ich wäre in Diskussionen vorsichtig mit einer solchen Behauptung, es gab in Deutschland genau eine Gruppe welche bei, ihrer Meinung nach, nicht fortpflanzungswerten “Material” Zwangssterilisationen durchgeführt hat und ich hoffe keiner von uns ist Anhänger dieses Gedankenguts. Klar du scheinst sehr frustriert zu sein und ja homosexuelle Menschen werden zum Teil diskriminiert und das ist einer aufgeklärten Gesellschaft nicht würdig, deswegen aber selber die Fassung und damit Würde zu verlieren hilft deiner Sache beim besten Willen nicht weiter. Ich glaube aber auch nicht, dass du das so meinst wie du es geschrieben hast. Solche Sätze werden als Reflex leider schnell gesagt oder auch mal geschrieben und ich hoffe ich konnte dich ein wenig sensibilisieren.

 

Liebe Grüße

 

Gentledom

Herbstblume schrieb am 16.04.2013


wunderbare Diskussion

mit vielen interessanten Aspekten aber eines stößt mir auf: wenn eine Ehe nur der Verbesserung von Nachwuchsbedingungen gelten soll ists doch auch nicht richtig Ehen von unfruchtbaren oder älteren Paaren zu legitimieren...?
Ich bin z.B. Mitte Vierzig, mein Herr und Liebster ist 50 Lenze jung, mit Nachwuchs wird das wohl nix mehr werden...der Gedanke nicht heiraten zu können wäre für uns schlimm- eher emotional als wirtschaftlich oder sozial aber wirklich unschön...
Ich gehe mal davon aus, dass es gleichgeschlechtlichen Paaren ähnlich gehen mag und daher spreche ich mich klar für solche "unproduktiven" Herzensehen aus.
Ehe bedeuteet doch mehr als ein wirtschaftliches Vernunftkonstrukt.
Wenn eine Eheschliessung wirtschaftliche Aspekte hinsichtlich einer Kinderförderung beinhaltet die inn dem Zusammenhang stören wäre es ja auch ggf. möglich dies anders zu handhaben und das voneinander zu trennen.


Antwort auf diesen Kommentar

Hallo Herbstblume,

die Gedankengänge in diesem Blogbeitrag sind für meinen Blog ungewöhnlich kompliziert und so werden sie von einigen leider missverstanden. Ich spreche mich an keiner Stelle für ein Eheverbot aus, es geht hierbei nur darum nicht allen Ehepaaren jede steuerliche Förderung zuteil werden zu lassen. Konkret Förderungen welche die Intention der Familienförderung haben sollten pauschal nur jene Paare erhalten die dieses Ziel realistisch auch erreichen werden. Die anderen Paare sollte die Förderung nur erhalten wenn eben Kinder auf dem Weg oder schon da sind.

Liebe Grüße

Gentledom

Andrea schrieb am 15.04.2013


Ausgleich der Unterhaltspflicht

Ich frage mich oft, warum das Ehegattensplitting so oft als Kinderförderung angesehen wird. Für mich ist es mehr als das. Ehegatten sind untereinander Unterhaltspflichtig (wenn der eine arbeitslos ist, bekommt er keine Unterstützung, sondern muss vom Partner mit versorgt werden wenn dieser genug Geld hat). Auch wenn diese Unterhaltspflicht theoretisch auch für nicht verheiratete Paar gilt, ist bei diesen eine Partnerschaft viel schwerer nachzuweisen. Für mich ist das Ehegattensplitting eher ein Ausgleich für die Unterhaltspflicht, als eine Familienförderung, und da die Unterhaltspflicht auch für eingetragene Partnerschaften gilt, sollte meiner Meinung auch das Splitting für sie gelten.
Im übrigen wird oft vergessen, dass die meisten Paare ohne Kinder nicht (oder kaum) vom Splitting profitieren. Denn wenn beide Partner gleich viel verdienen, ist die Steuer mit und ohne Splitting die gleiche. Nur wenn einer sehr viel weniger oder gar nicht verdient (was fast ausschließlich bei Paaren mit Kindern vorkommt) lohnt es wirklich, bzw kostet auch nur dann den Staat Geld. Und mal ehrlich, warum sollte ein Paar welches 40000 Euro im Jahr verdient mehr Steuern zahlen, als zwei einzelne die jeweils 20000 Euro bekommen, nur weil sie unterschiedlich viel verdienen? Das würde mir bestenfalls noch bei Gütertrennung einleuchten, welche aber so weit ich weiß eher ungewöhnlich ist.

Was Polyamory angeht, haben glaube ich viele Leute die einzelnen Männer im Kopf, bei denen die vielen Frauen nur mitmachen, weil es von ihnen erwartet wird, oder sie sonst keinen Mann abbekommen. So wie viele Leute denken, eine Frau die ein Kopftuch trägt wird unterdrückt. Insbesondere weil heute keine Frau mehr auf eine Ehe angewiesen ist (und Männer auch nicht), halte ich diese Haltung aber für überhohlt. Ich gehöre eindeutig zu den 25%, die auch diese Form der Liebesbeziehung als völlig gleichwertig betrachten (wenn es denn alle beteiligten wollen).

Andrea


Antwort auf diesen Kommentar

Hallo Andrea,

bist du dir ganz sicher, dass eine Unterhaltspflicht für nicht verheiratete Paare in gleicher Weise besteht, mir ist das anders bekannt und auch Tante Google sagt das ;) der Ehegattenunterhalt ist viel weitgehender. Das Arbeitslosengeld ist Teil der Sozialversicherung und steht einem ganz sicher auch zu, wenn man verheiratet ist, man hat ja eingezahlt, da bin ich mir so sicher dass ich mal auf Google verzichte. Für mich und wohl auch den Gesetzgeber, wenn man die Begründung bei der Entstehung dazu liest, ist das Ehegattensplitting eine Form der Familienförderung, ob sinnvoll oder nicht wäre eine andere Frage.

Liebe Grüße

Gentledom

Aurelia schrieb am 14.04.2013


Interessant

Hallo Gentledom,

ich finde es gut, dass du den Artikel geschrieben und veröffentlicht hast. Ich finde deine Argumente einleuchtend und werde sowohl meine Meinung zur Homoehe, bisher war ich immer für die vollkommene Gleichstellung, als auch zur Vielehe überdenken. Deine Gedankengänge hatte ich bisher einfach noch nicht im Hinterkopf. Ab und an so ein Beitrag fände ich gut, solange er grob etwas mit BDSM zu tun hat. Ich glaube Organspenden oder Studiengebühren würden nicht in deinen Blog passen, Homoehe, Sexismusdebatte und ähnliches hingegen schon.

Liebe Grüße

Aurelia


Antwort auf diesen Kommentar

Hallo Aurelia,

 

vielen Dank für deinen Kommentar und ich denke du hast Recht, nicht jedes politische Thema passt hierher. Vielleicht fange ich wirklich mit einer komplett neuen Webseite an und schreibe dort über jene Themen. Webseiten sind ja schnell gebaut oder ich nutze einen Blog bei einem der großen Anbieter. Ich will niemanden überreden und freue mich sehr wenn ich dich zum Nachdenken bekommen habe, ganz egal was dann später das Ergebnis deiner Gedanken ist.

 

Liebe Grüße

 

Gentledom

 

Gesine schrieb am 14.04.2013


Ja richtig, aber

Hallo Gentledom,

ich finde es sehr gut, dass du hier zum erstenmal ein nicht-BDSM Thema ansprichst und fühle mich zum erstenmal "genötigt" zu kommentieren:

Deine Haltung kann ich gut verstehen und teile sie in soweit, dass ich denke, dass Familien mit Kindern und generell nachfolgende Generationen und ihre Entstehung gefördert werden sollten. Doch wie du schon selbst ansprichst, gibt es genug Ehen, die kinderlos bleiben. Daher bin ich der Meinung, dass man generell nicht die Ehen sondern die Beziehungen, in denen Kinder leben, gefördert werden sollten. Du begründest die Förderung der het. Ehe mit der geringen Kinderrate in hom. Ehen. Doch darf man nicht außer Acht lassen, was der Grund dafür ist: Für hom. ist es schwer Kinder zu haben (ob selbst gezeugt oder adoptiert), und dass vor allem weit der deutsche Staat es nicht unterstützt. Ich kenne mehr als ein lesbiches Paar, das für den eigenen Kinderwunsch viel Geld in dänische Kliniken gesteckt haben.
Auch wenn ich ebenfalls der Meinung bin, dass deutsche Steuergelder nicht verschwendet werden sollen, ist auch zu berücksichtigen, welche sozialen Folgen solche Entscheidungen haben. Homsexuelle würden sicherlich weniger Problem mit ihrer sozialen Anerkennung haben, wenn der Staat sie nicht diskrimminieren sonder als gleichwertig ansehen würde. Warum also erkennt der Staat nicht all die verschiedenen sexuellen (von mir aus auch asexuellen) Beziehungsstile an und fördert die neue Generation ohne "Streueffekte" direkt ohne den bisherigen Umweg. Ich glaube nicht, dass wir weniger Kinder hätten, wenn die Familie erst mit ihrem Vorhandensein gefördert wird und nicht schon vorher.

Liebe Grüße an alle die das lesen und ein sonniges Wochenede :-)
Gesine


Antwort auf diesen Kommentar

Hallo Gesine,

 

nun wie geschrieben sehe ich es ähnlich wie du, man sollte die steuerliche Förderung durchaus einmal prüfen und sich überlegen eben nur noch Kinder und nicht mehr die Familie zu fördern. Warum Lesben nach Dänemark oder die Niederlande fahren, soweit mir bekannt ist das ein rechtliches Problem. Dem Kind soll es in Deutschland möglich sein zu erfahren wer sein Vater ist und eine anonyme Samenspende ist daher nicht möglich, zudem ist der Samenspender biologisch Vater und damit unterhaltspflichtig. Wenn ein Arzt nun eine künstliche Befruchtung mit einer anonymen Samenspende vornehmen würde so könnte er zivilrechtlich dafür haftbar gemacht werden und er oder sie müsste für den Kindesunterhalt aufkommen. Mütter können nicht auf diesen Unterhaltsanspruch rechtswirksam verzichten, denn dieser steht dem Kind und eben nicht der Mutter zu. Der deutsche Staat fördert die Kinderrechte an dieser Stelle mehr als es in den Niederlanden oder Dänemark gemacht wird. Ist das OK, schwere Frage ich kenne nur den groben rechtlichen Rahmen aber ja ich glaube die Idee warum eine Befruchtung in Deutschland so schwer unverheiratete Heteropaare möglich ist, ist durchaus einleuchtend und ich meine unverheiratete Frauen haben alle dieses Problem egal ob sie solo, mit einer Frau oder einem Mann liiert sind.

 

Wie schon geschrieben wenn jemand für die vollkommene Gleichstellung ist sollte er auch für die Legalisierung der Vielehe sein, darauf ist bisher interessanterweise niemand eingegangen.

 

Liebe Grüße

 

Gentledom

Anja schrieb am 14.04.2013


Interessantes Thema

Lieber Gentledom,
Da du nach der Meinung deiner Leser zu diesem Thema fragst, möchte ich dir gerne meine Ansicht dazu schildern. Ich gehöre zu den 3/4 der Deutschen, die sich für eine vollkommene Gleichstellung der Homo-Ehe aussprechen. Aufgrund der Veränderungen der Familienstrukturen sowie dem gewandelten Verständnis von Ehe, bin ich der Ansicht, dass es nicht mehr haltbar ist, gleichgeschlechtliche Paare rechtlich auszugrenzen. Mir ist durchaus bewusst, dass aus homosexuellen Partnerschaften weitaus weniger Kinder hervor kommen als aus heterosexuellen Beziehungen. Allerdings denke ich, dass die Gründe hierfür nicht nur in den strengen Adoptionsbedingungen liegen, sondern auch in der Tatsache, dass homosexuelle Paare in unserem Land diskriminiert werden. Gleichgeschlechtliche Paare müssen sich bei einem Kinderwunsch (leider) auch darüber Gedanken machen, wie ihr näheres Umfeld auf einen möglichen Nachwuchs reagieren würde. Darüber hinaus sind Kinder natürlich auch mit gewissen Kosten verbunden. Eine vollkommene Gleichstellung der Homo-Ehe würde signalisieren, dass sich Deutschland gegen eine Diskriminierung von homosexuellen Paaren ausspricht und auch die Familiengründung von Homosexuellen fördern will. Du schreibst, dass für eine Förderung der klassischen Ehe spricht, dass dadurch ein Umfeld geschaffen wird, indem Nachwuchs geplant werden kann. Dies gilt jedoch auch für die nicht traditionelle Ehe.
Trotz alledem stimme ich dir absolut zu, dass die Subventionen in erster Linie an die Kinder gehen sollte, egal ob ihre Eltern homosexuell, alleinerziehend... sind.
Ich hoffe, dass war jetzt für einen Kommentar nicht zu viel. Allerdings ist es wirklich schwer sich bei diesem Thema kurz zu fassen. Zu deiner Frage, ob solche Gedankengänge überhaupt auf dieser Website publiziert werden sollte: BITTE ;) BDSM ist selbst ein Thema, dass von vielen misstrauisch beäugt wird. Genau wie Homosexuelle stellen Personen, die BDSM betreiben, eine Randgruppe dar, wobei die Letzteren jedoch ihrer Neigungen meistens besser „verheimlichen“ können. Daher finde ich die Diskussion, ob die Homo-Ehe vollkommen gleichgestellt werden sollte, während klassische Ehen auch BDSMler, Swinger etc. umfasst, sehr interessant.

Lieb Grüße, Anja


Antwort auf diesen Kommentar

Liebe Anja,

 

ich bin ebenfalls gegen die Ausgrenzung von homosexuellen Menschen, hier sind wir einer Meinung. Für mich ist die Nichtgewährung eines Steuervorteils, der Familienstrukturen fördern soll, aber keine Ausgrenzung wenn die Gruppe der es nicht gewährt wird in diesem Kontext einfach nicht effektiv ist. Der Staat hat nur begrenzte Ressourcen und sollte diese optimal einsetzen, daher sollte er nur das fördern was auch einen hohen Profit verspricht. In diesem Fall ist der Profit des Staats die neue Generation den ohne diese wird der Staat und unser Sozialsystem auf Dauer nicht bestehen können. Deswegen bin ich für eine Gleichbehandlung in allen Aspekten in denen es nicht um die Famlien-/Kinderförderung geht. Ich stehe dem Ehegattensplitting sehr kritisch gegenüber aber dieses dient dazu Familien mit Kindern zu fördern, wenn aber eine Beziehungsform sehr wenig Kinder erzeugt warum sollte ihr dann per se diese Förderung zuteil werden? Wenn wir zudem die Homoehe erlauben, warum sperren wir uns dann gegen die Vielehe, mit den gleichen Gründen müsste dann auch diese erlaubt werden.

 

Liebe Grüße

 

Gentledom

Liv schrieb am 14.04.2013


Gut das jemand dieses Thema einmal aufgreift

Lieber Gentledom,

ich bin im Teeni Alter zu meinem Vater gegangen, der nach der Scheidung von meiner Mutter in einer homosexuellen Beziehung lebt. Leider ist es selbst jetzt als erwachsene Frau in der Gesellschaft noch immer schwierig, wenn ich den Freund meines Vaters erwähne. Und dabei gehe ich eigentlich relativ offen damit um, weil es für mich etwas völlig normales ist. Also ich wäre durchaus für die vollständige Angleichung, da meine Väter genauso gute, oder sogar bessere Eltern waren als das klassische Bild.

Und vieleicht liegt es daran, dass ich so offen erzogen wurde, aber ich denke: lass doch jeden so leben, wie es ihn glücklich macht, solange diese Aussenstehenden nicht schaden.

Natürlich immer unter der Prämisse, dass es in einem Konsens ist. Und ist es nicht auch genau das, was man auch auf das Ausleben einer BDSM Beziehung beziehen kann. Sollten also nicht gerade die, die diese Variante einer Beziehung leben, tolerant gegenüber anderer Beziehungsformen sein?


Antwort auf diesen Kommentar

Liebe Liv,

 

wie in dem nächsten Kommentar geschrieben bin ich für eine Gleichbehandlung in allen Belangen welche nicht der Familienförderung (Eltern + Kinder) dienen. Du selbst stammst aus einer klassischen Ehe und ich denke nicht, dass dein Vater in seiner neuen Lebenspartnerschaft mit seinem Partner Kinder hat. Der Mehrwert für den Staat ist unter dem Aspekt neuer Bürger, welche den Generationenvertrag erfüllen, somit nicht gegeben. Gründe für steuerpolitische Geschenke sehe ich daher nicht. Ich sehe mich übrigens durchaus als tolerant an, meine aber man muss nicht blindlings alles gleichschalten was eben nicht gleich ist.

 

Liebe Grüße

 

Gentledom

R schrieb am 13.04.2013


Wenn, dann bitte auch konsequent

Geehrter Gentledom,

ich wüßte ehrlich gesagt nicht,warum mir etwas verwehrt bleiben sollte, nur weil ich mich zu meinem Geschlecht hingezogen fühle. Das grudnsätzlich zum Thema.

Dein Gedankengang ist durchaus schlüssig, nur wenn man deinen gedanken weiterspinnt, wird deutlich, dass die Familienförderung bereits missbraucht.
Denn ist heute so, dass auch die Leute "Fördermittel" erhalten, die biologisch nicht im Stande sind Kinder zu zeugen (zu denen zähle ich dummerweise auch, also bin ich auf jeden Fall "nicht wertvoll" genug für eine Ehe im Sinne der Familienförderung), und die sich bewusst gegen Kinder entscheiden und nur wegen der steuerlichen Vorteile heiraten. (Sind letztere nicht dann schon Betrüger?)

Also wäre es wohl besser, alle und fortplanzungsunfähigen und -unwilligen Ehepaare zwangszuscheiden und die zu unrecht erhaltenden "Fördermittel" zurückzahlen zu lassen. Da könnte sicher, das eine oder andere Loch im Bundeshalt gestopft werden.
Aber halt, das wäre ja Diskriminierung und ein staatlicher Eingriff ins privat Leben. ;)


Antwort auf diesen Kommentar

Hallo R,

 

nun ich sehe es wie du, für mich ist die steuerrechtliche Förderung der Ehe fraglich aber eben aktuell politisch und sozial gewünscht. Zudem spreche ich mich nicht gegen jegliche Förderung aus sondern beziehe es explizit nur auf die Bereiche deren Hintergrund die Familienförderung sind. Ich wäre für eine stärkere Bindung der Förderung an die Kinder und nicht ein Institut wie das der Ehe. Zu allem anderen, nun ich denke es ist Polemik und meine Antwort darauf würde nicht so schön ausfallen, da am Ende aber ein ;) steht nehme ich es mal nicht so ernst und verweise einfach auf die Schlagwörter freiheitliche demokratische Grundordnung, Bestandschutz, Rückwirkungsverbot, persönliche Freiheit, Religionsfreiheit, allgemeine Menschenrechte, AGG ;)

 

Liebe Grüße

 

Gentledom

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Neue Kommentare
     
  •   tzmexpmx schrieb am 01.02.2024
  •   JMgfoull schrieb am 31.01.2024
  •   JMgfoull schrieb am 31.01.2024
  •   JMgfoull schrieb am 31.01.2024
  •   JMgfoull schrieb am 31.01.2024