Eigentum, eine Geschichte

Andrea fühlt sich endlich angekommen. Schon immer wusste sie um dieses Verlangen, sich jemandem zu schenken und nach all den Jahren bekam dieses Verlangen endlich einen Namen: BDSM.

Danach dauerte es auch gar nicht so lang, bis sie ihren Dom gefunden hatte – wobei es eigentlich richtiger wäre zu sagen: Er fand sie.

Alles war so intensiv mit ihm und schon nach einigen Wochen war ihr klar, dass dieser Mann ihr Herr sein würde, mit allen damit verbundenen Konsequenzen. Er sprach viel über Rituale, die den Herrn und seine Sklavin sehr eng aneinander binden.

So kam es, dass sie ihm ein erstes Geschenk machte, er durfte ihr einen Sklavinnennamen geben. Einige Zeit später kam ein nächster Schritt: Sie ließ sich beringen. Er hatte ein wunderschönes Piercing für ihre linke Brust ausgesucht und saß beim Piercer neben ihr, lächelte sie an, hielt ihre Hand, und nachdem das Piercing gestochen war, hauchte er ihr ein „Danke, meine Sklavin“ ins Ohr und küsste sie liebevoll.

Zur richtigen Sklavin fehlte ihr aber noch, geschoren worden zu sein, um symbolisch das alte Leben hinter sich zu lassen. Ihr Haar war wunderschön dunkelbraun und fiel lang über ihren Rücken, zusammen mit ihrer sinnlichen Figur und den dunkelblau funkelnden Augen machte sie dies zu einem Blickfang für die Männerwelt.

Ihr Herr zwang sie nicht zu einem solchen Zeichen, dieser Wunsch entstand in ihr, während sie sich beide über derlei Kennzeichen unterhielten. Sie wollte seine perfekte Sklavin sein, damit er stolz auf sie ist. So erschien es ihr nur logisch, ihm das Geschenk der Haare zu machen und sie kannte auch schon den passenden Anlass: ihr dreimonatiges Kennenlernen, das auf einen Freitag fiel.

„Mein Herr, ich würde Ihnen gerne meine Haare zu unserem dreimonatigen Kennenlernen schenken.“ – Wie leicht ihr diese Worte über die Lippen gingen und wie er dabei strahlte! Ja, er war der Richtige! Er erwiderte: „Kleine Sklavin, dein Geschenk ehrt mich zutiefst, wir werden das Ritual am Freitag vollziehen und danach auf unsere erste gemeinsame BDSM-Party gehen.“ Endlich war es soweit, er nahm sie vollkommen an und zeigte auch nach außen, dass sie sein war.
 

Nun war dieser Tag endlich gekommen: Sie saß in ihrer Sklavinnenposition, auf den Knien, die Beine leicht gespreizt, die Hände mit dem Handrücken auf den Schenkeln ablegt und den Blick gesenkt. Alles war vor ihr ausgebreitet: eine schöne Holzkiste, in der er ihre Haare aufbewahren würde, Schere, Elektrisch- und Trockenrasierer, Rasierschaum und ein handgeschriebener Brief, an dem sie zwei Tage lang gesessen hatte, wenngleich er nur eine Seite lang war.

Er betrat den Raum, aber sie spürte sein Nahen schon lange zuvor; das unsichtbare Band zwischen ihnen war stark, sehr stark. Er trat an sie heran und fragte, ob sie dies wirklich für ihn tun wolle und sich dabei ganz sicher sei. Zaghaft und ganz leise flüsterte sie: „Ja.“

Wie unglaublich schön sie so war: schlank, erotisch, selbst auf den Knien erhaben und ihm eben ganz ergeben. Er besaß ein Juwel und er hatte die Macht, dieses Juwel zu formen, wie es ihm allein beliebte.

Die Szene war ergreifend und um dieses Geschenk für sie beide zu verewigen, fragte er: „Andrea, ich würde diese Szene deines Geschenks an mich gerne für uns festhalten. Darf ich unser Ritual filmen, so werden wir uns noch in vielen Jahren daran erfreuen können.“

Sie wusste, er würde sie nie zu etwas zwingen und natürlich wäre es schön, diesen Moment für die Ewigkeit festzuhalten. Zudem hatte er nichts verlangt, nein, er bat und er sprach sie mit ihrem Namen an, also nicht als Sklavin. Er war niemand, der viel forderte oder befahl. Überdies ließen sich solche Dinge auch nicht einfordern, sondern bloß wünschen. Und sie wünschte es sich so sehr, die perfekte Sklavin zu sein und deshalb vor allem, alle seine Wünsche zu erfüllen und ihn so glücklich und stolz zu machen. Gelang ihr dies, war auch sie überglücklich!

Er war sich seiner Macht bewusst und diese berauschte ihn. Er trat vor sie, streichelte ihr durchs Haar, das sich so seidig und weich anfühlte und selbst bei diesem eher fahlen Licht noch schimmerte. Er sah, wie ihr eine erste Träne entglitt und wischte sie liebevoll weg, um sie anschließend auf das weinende Auge zu küssen, ihr Kinn leicht anzuheben und seine Lippen ganz zärtlich die ihren berühren zu lassen. Noch beim Kuss hob er mit der anderen Hand die große Schere vom Boden auf. – Ja, er war wirklich geschickt in seinem Tun.

Seine Hände zitterten leicht, als er hinter sie trat und anfing, ihre Haare abzuschneiden. Sie hörte genau, wie die Schere den ersten Schnitt tat und ein großer Teil ihres langen Haares abgetrennt wurde. Er ließ es fallen und so glitt dieses schnell an ihrem Rücken herab und blieb auf ihren Zehen am Boden liegen. Sie spürte dort das Gewicht ihrer Haare viel schwerer wiegen als Haare wirklich sein können, aber nun war es nicht mehr das ihre sondern sein Besitz. Wie sie wohl nun aussah?

Er hatte inzwischen ihren gesamten Schopf und das Haar um ihren Körper herum entfernt. Es kostete sie unglaubliche Mühe, nicht die Hände zu heben und zu tasten, wie lang das verbleibende Haupthaar nun noch war. Doch sie hatte sich unter Kontrolle, auch wenn ihr jetzt überraschend viele Gedanken durch den Kopf schossen und sie dachte: Jetzt kannst du noch aussteigen, immerhin ist eine Kurzhaarfrisur etwas anderes als ganz kahl zu sein.

Als ob er dies sofort spürte – nein, nicht „als ob“, er merkte es bestimmt wirklich, weil es eben dieses Band zwischen ihnen gab, wodurch er wusste, wann sie schwankte, um ihr dann die nötige Kraft zu geben – strich er ihr über die Wange, küsste sie zärtliche und sagte zu ihr: „Jetzt kannst du aussteigen, ein Friseur könnte meinen Schnitt sicher noch retten.“ Sie entgegnete: „Danke mein Herr, aber ich will Ihnen gehören und es gibt für mich nichts schöneres und edleres, als Ihnen dies auf diese Art zu beweisen.“

So kurz vor dem Ziel auszusteigen? Nein, dafür war sie zu stolz und in dem Moment zu sehr darauf fixiert, ihn glücklich zu machen. Sie merkte ja, wie sehr ihn diese Szene berührte und wie sehr er sich dabei auch um sie bemühte.

Er trat wieder vor sie und küsste alle Tränen weg, die sie inzwischen im Gesicht hatte. Wieder hob er ihr Kinn und diesmal küsste er sie intensiv. Danach senkte sie wieder ihren Blick und sah, wie seine Hand den elektrischen Rasierer griff. Er hielt kurz beim Rasieren inne, um sich wieder Zeit für sie zu nehmen, legte seine Hand sanft auf ihre linke Brust und sie merkte, wie er damit ihren Pulsschlag immer mehr verlangsamte. Wieder half er ihr dabei, sich selbst zu finden.

Alles wurde für sie einem Traum ähnlicher und ihre Wahrnehmung verschob sich. Sie spürte seine Hände und seinen Atem so intensiv, besonders dann, wenn er ihr einige Haare aus dem Gesicht wischte oder pustete. Irgendwie hatte sie nicht mehr wirklich viele Erinnerungen an die Momente danach, aber zum Glück wurde es ja alles – dank seines Einfalls – für die Ewigkeit festgehalten.

Das Ritual war fast vollbracht und sie war gelöst und glücklich, als abschließend der Rasierschaum zum Einsatz kam. Als er dann endlich die letzten Haare entfernt hatte, war ihr gar nicht mehr zum Heulen zu Mute. Sie war einfach zufrieden, endlich eine echte Sklavin zu sein mit einem echten Herrn, der auf sie achtete.

Diese verletzliche Haut, die seit der Geburt niemand mehr gesehen hatte – es fühlte sich so intensiv an, wenn er nun darüber streichelte und sie dort küsste, und des Abends würden es alle sehen, dass sie jetzt seine Sklavin war, sein Eigentum, sein Juwel.

Gemeinsam betraten sie einen großen Saal und sofort spürte sie sämtliche Blicke auf ihrem Körper, was aber nur natürlich war, denn sie war nackt: nicht nur ohne Kleidung, sondern eben auch ohne jegliches Körperhaar. Mühsam hatte sie sich für diesen Anlass jedes Haar vom Körper entfernt, so verletzlich, aber doch so sicher, denn er war an ihrer Seite.

Niemand unter all den Anwesenden war in dem Moment so verletzlich wie sie. Diese vielen Blick und ja, sie hörte auch das Getuschel, nun, sie vermutete darin vor allem eines: Neid! Besonders fiel ihr eine Frau in ihrem Alter mit kinnlangem Haar und zierlicher Figur auf, die in der Nähe des Eingangs stand. Diese Frau musterte sie auffällig intensiv und als ihr Herr in Richtung Einganstür blickte, verschwand sie rasch.

Hier lebt doch fast niemand BDSM, dachte Andrea bei sich, für die meisten ist es nur ein nettes Spielchen. Diesen Unterschied hatte sie – dank ihres Herrn – inzwischen sehr gut verstanden. Sie beide waren anders, sie war sein Eigentum und das nicht durch ein läppisches Halsband, nein, sondern weil sie sich ihm ganz geschenkt hatte. Sie brauchte kein Halsband, wozu auch, immerhin war sie nackt und er – in seiner stattlichen Statur daneben – trug einen eleganten Anzug, wodurch das Machtgefälle mehr als deutlich wurde.

Wozu auch eine Leine, wenn doch dieses unsichtbare Band zwischen ihnen existierte, das noch viel stärker als jede Stahlkette war. Er sprach mit niemandem und genau das machte sie froh, so konnte er sich ganz auf sie konzentrieren.

Nach einiger Zeit sagte er ihr, er habe Durst und gab ihr auffordernd einen Zehn-Euro-Schein in die Hand, sie solle zur Bar gehen und ihm eine Weinschorle holen. Sie senkte den Blick und lief los: allein, nackt, verletzlich zwischen all den staunenden Personen hindurch. Er sah sie gehen und dachte, wie schön sie selbst jetzt sei, ihr zierlicher Gang, der kleine Apfel-Po, der bei jedem Schritt etwas auf und ab wippte und die geraden Schultern, die trotz der Verletzlichkeit nicht einfielen. Ja, und diese Verletzlichkeit, was wäre sie nun nur ohne ihn, er war ihr Halt, er war ihr Leuchtturm, ihr Mentor, ihr Licht im Dunkel.

 

Nun kam seine dunkle Seite zum Vorschein: Endlich hatte er sie so weit und er wusste, ohne ihren Leuchtturm würde sie hier zerschellen in der Brandung. Ebendies war seine Absicht. Er war ein wirklicher Sadist, er liebte das echte Leid – nicht dieses gespielte Leid, auf das hier die Leute standen, die er nur verachtete.

Dieses Spielen an der Oberfläche genügte nicht; er wollte Macht, die Macht über die Frauen. So blickte er ihr noch einmal nach und verließ die Feier, wohlwissend, dass dieses verletzliche Wesen nun ganz auf sich allein gestellt war, an einem Ort, an dem sie niemanden kannte, ohne Hilfe, ohne das Licht ihres Leuchtturms. Seine Gedanken kreisten darum, was mit ihr nun geschehen würde …

Leider hatte es an der Bar etwas länger gedauert, denn so ein zierliches Mädchen wird von der Bedienung nicht leicht wahrgenommen und die Doms, nunja, die müssen wohl auch bevorzugt werden. Als sie zurückkehrte, fand sie ihren Herrn nicht.

War er verstimmt, weil sie zu lange gebraucht hatte? Hätte sie sich für ihn vordrängeln sollen? Oder war er einfach nur auf die Toilette gegangen, immerhin waren sie zu der Party drei Stunden mit dem Auto unterwegs gewesen? Sie konnte und konnte ihn nicht finden und nach einer halben Stunde setzte sie sich in einen Sessel und begann zu schluchzen.

Da trat die junge Frau vom Eingang an sie heran und strich ihr über die Wange. „Ich glaube, ich weiß sehr gut, wie du dich gerade fühlst.“ Wie um alles in der Welt, sollte diese Frau wissen, wie ich mich fühle, wo ich gerade an unserem ersten gemeinsamen Abend in der Szene meinen Herren enttäuscht und vor ihm und allen anderen versagt habe?, dachte sie. Diese Frau sprach unbeirrt weiter: „Du warst doch mit Carsten hier?“ Andrea nickte leicht unter Tränen. „Mir ging es vor anderthalb Jahren genauso wie dir jetzt, ich glaubte damals, er wäre der, den ich schon immer gesucht hatte“, und sie erzählte weiter.Das Piercing, die Gedichte, die kleinen und großen Aufgaben, all das kannte sie bis ins Detail, als ob sie alles gesehen hätte, was die beiden in den letzten drei Monaten erlebt hatten!

Andrea durchschoss ein Gefühl, als hätte ihr jemand den Boden unter den Füßen weggezogen. Sie fiel und fiel und fiel, aber niemand war da, sie aufzufangen, nur diese junge Frau, die nun ihre Hand hielt. Ihre Welt lag in Scherben, ihr Herr war ein wirklicher Sadist? Ja, er hatte gesagt, er sei böse, aber das hörte sich immer liebevoll an, fast zärtlich, und wirklich Schlimmes hatte er doch nie getan, wie konnte das nun sein?

Oder war dies alles eine Prüfung um zu sehen, wie sehr sie wirklich zu ihm stand? Ja, so musste es sein! In ihrem Kopf spukten die Gedanken pausenlos in dem Versuch, doch noch einen gütlichen Plan auszumachen.

 

Carsten war schon längst auf dem Heimweg, er fühlte sich berauscht. All diese Macht und ja, er war jemand, der sie auch ausspielte. Nicht wie andere, die einfach nur ein wenig spielen wollten, er war ein Meister des Spiels. Er bewegte seine Figuren wie auf einem Schachbrett, wohlwissend, dass seine Gegenüber noch nie ein solches Spielfeld betreten hatten. Das Schachmatt der Sklavin war also vorprogrammiert.

Bereits auf dem Heimweg überlegte er, welche seiner virtuellen Kontakte wohl die nächste Kandidatin sein könnte, jede hatte so ihre Vorzüge, aber die nächste sollte doch bitte blondes oder rotes Haar haben, seine Sammlung an braunem Haar war schon recht stattlich und auch er brauchte doch ein wenig Abwechslung.

Andrea wollte es nicht wahrhaben und deshalb gab ihr die junge Frau ihr Handy. Seine Nummer kannte sie natürlich auswendig, nach so vielen schönen SMS vor dem Einschlafen, die sie sich immer wieder angeschaut hatte. Zittrig wählte sie: 0170-53... – Freizeichen; zum Glück! Er nahm ab und sie hörte ein: „Hallo“, es war etwas undeutlich, weil er wohl noch im Auto fuhr, wo war er bloß in diesem Augenblick? Aber immerhin, es war seine Stimme! Ein leises „Bitte“ kam ihr über die Lippen, doch bevor sie weiter reden konnte, legte er auf.

Er liebte diesen Moment der Demütigung, dieses Flehen um Hilfe, dieses Treiben auf einem dunklen weiten Ozean, nachdem er, der Leuchtturm, von der Bildfläche verschwunden war. Aber ihm genügte dieses Wissen vollkommen. An dem Schluchzen oder Weinen konnte er sich nicht ergötzen. Vielleicht würde ihm sonst auch doch noch das schlechte Gewissen einholen und das konnte er für das, was ihn reizte, beim besten Willen nicht gebrauchen.

Sie hatte nichts dabei: keine Kleidung, keinen Ausweis, kein Geld, nichts. Was sollte nun mit ihr werden? Sie konnte wohl kaum ihre Eltern anrufen, was würden diese dann von ihr denken, und auch ihre Freunde, nein, sie könnte denen sonst wohl nie wieder unter die Augen treten.

Die junge Frau, die ihre Hand hielt, begriff natürlich die Notlage, sie erinnerte sich nur zu gut an ihre eigene. Denn selbst wenn ihr Haar inzwischen wieder kinnlang war und sie trotzdem noch Interesse an BDSM hatte, sie war tief geprägt von dem Ereignis und neues Vertrauen zu einem Dom fasste sie nur sehr schwer, immer war da diese unterschwellige Angst.

Sie nahm also dieses unschuldige Opfer, in deren traurigen, ängstlichen Augen sie sich selbst erkannte, mit zu sich nach Hause, wusch sie, gab ihr Kleider und Geld und versuchte Andrea den nötigen Halt zu geben, damit es jener nicht erging wie ihr damals ganz ohne jegliche Hilfe.

Sie versuchte den ganzen Samstag, Andrea zu helfen und als sie sie am Sonntag am Bahnhof verabschiedet hatte, spürte sie wieder ihre eigenen Wunden, die an diesem Wochenende erneut aufgerissen wurden.

Natürlich hatte sich Carsten nicht wieder gemeldet, und dank der jungen Frau wusste Andrea nun um seine Masche und wirkliche Neigung. Aufgelöst und gebrochen fiel sie am Abend nach einer langen, einsamen Heimreise ins Bett. Was würden nun ihre Freunde sagen, was die Arbeitskollegen, und was schließlich die Eltern? Den Ausflug in die Welt des BDSM konnte sie natürlich kaschieren, aber wie sollte sie verbergen, dass sie nun kahl und damit von ihm gezeichnet war?

Früher hatte sie diese negativen Gedanken vertreiben können, denn da war er ja: ihr Leuchtturm, ihr Fels in der Brandung, an dem sie nun zerschellt war. Sie hatte darauf gebaut, dass sie ganz sicher durch ihn die Kraft finden würde, allem, was kommen würde, mit Selbstbewusstsein und Stolz entgegenzutreten und dieses ihr Geschenk sollte das unsichtbare Band nochmals bekräftigen, dessen war sie sich die ganze Zeit über gewiss gewesen.

 

Was für ein Mensch war nur dieser Carsten und wie konnte sie nur so naiv sein? Was wird nun aus ihrem Job? Zwar war sie keine Empfangsdame, aber sie hatte Kundenkontakt und was wird ihr Chef nun sagen, wenn sie kahl am Montag im Büro erscheint, was werden ihre Freunde, ihre Eltern und ihre Oma nun über sie denken?

Während Andrea von zahllosen Fragen über sich und ihre Zukunft gequält wurde, stellte Carsten seine Holzkiste zu den anderen Trophäen. Zwei Abende vergnügte er sich noch beim Anblick der Haare und des Videos und vor allem diesem kindlich naiven Brief, aber alsbald wurde es ihm langweilig und er brauchte ein neues Projekt. Vielleicht sollte er dieses Mal ein Branding probieren, immerhin wachsen Haare nach und mit einem Siegel in der Haut einer Frau könnte er sich wirklich verewigen.


Kommentare:


caro schrieb am 14.04.2013


ich bin schockiert!!!

sehr, sehr traurige geschichte. auch ich habe meinem herren ein zeichen geschenkt. ich habe mir einen schriftzug, eine liebeserklärung, tätowieren lassen. aber irgendwie finde ich das, wenn es auch für die ewigkeit ist, nicht so schlimm wie die geschichte mit dem haare abrasieren lassen, da ich sie trotz allem sehr allgemein gehalten habe, so dass ich sie auch tragen kann, wenn es ihn vielleicht irgendwann nicht mehr gibt. ich habe selbst sehr lange haare, so kann ich mir lebhaft vorstellen, welch großer schritt diese entscheidung für sie war. ich hätte ihn niemals gehen können.
ich bin schockiert, wie manche menschen bestimmte geschenke/gefühle mit füßen treten. kann man soviel liebe/vertrauen wirklich so überzeugend und rücksichtslos spielen?
so, jetzt wische ich mir die tränen aus den augen und versuche wieder runterzukommen.....diese geschichte war so real geschrieben, dass ich emotional ganz aufgewühlt bin. jedes geschenk, dass man seinem herren schenkt, sollte 1000x und sehr genau überlegt und nicht so leichtfertig gegeben werden. aber im rausch der vielen gefühle, die man im bdsm erlebt, kann dies leider viel zu schnell passieren. da kann man nur hoffen, dass man einen vernünftigen dom hat, der auch in diesen momenten einen kühlen kopf behält und dieses geschenk, auch wenn es ein geschenk ist, kritisch hinterfragt, nicht, dass es irgendwann ein böses erwachen gibt.

liebe grüße

caro


Antwort auf diesen Kommentar

Hallo Caro,

 

nun diese Geschichte soll wachrütteln, schön wenn es klappt...

 

Liebe Grüße

 

Gentledom

Lin schrieb am 15.07.2010


Kalt,

klar, erschreckend und einmalig in dieser Form.


Antwort auf diesen Kommentar

Mit etwas Glück wird der Beitrag auch etwas positives bewirken.

 

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