Flexibilität der Geschlechter bei der Sexualität

Wenn ich mir die Sexualität von Männern und Frauen so betrachte, fällt mir vor allem eines auf: Frauen scheinen sexuell weitaus flexibler zu sein.

Also dann kombiniere ich mal meine Erfahrung mit einer kleinen aber feinen Vorurteilsschublade und stelle beide Gruppen gegenüber:

Geschlechtsflexibilität
Ich hatte während meines Studiums einen großen schwulen Freundeskreis. Besonders augenfällig war, dass es so gut wie keine dauerhaft bisexuellen Männer gegeben hat, und auch heute kenne ich nur sehr wenige, und diese sind meist devot. Bei Frauen hingegen scheint die Lust an einer anderen Frau durchaus weit verbreitet zu sein. Meine Wertung 8:2

Partnerflexibilität
Männern wie auch Frauen wird nachgesagt, einem gewissen Schema bei der Partnerwahl zu folgen. Augenscheinlich ist natürlich vor allem das äußere Erscheinungsbild der Frauen. Wenn ich die aktuellen und die Expartner in meinem Freundes- und Bekanntenkreis rein optisch vergleiche, so sind die Unterschiede bei den Frauen weitaus größer, als bei den Männern. Meine Wertung 6:4

Fähigkeit zu Orgasmus und Ejakulation
Fragt man einen Mann, ob er fähig ist, einen Orgasmus und eine Ejakulation zu haben, so bekommt man fast immer ein "ja" zu hören. Das liegt aber vor allem daran, dass sie beides für das Gleiche halten. Stellt man dieselbe Frage einer Frau, differenziert sie den Orgasmus und die Ejakulation (in ihrem Fall Squirting). Bis vor einigen Jahren war es medizinisch umstritten, ob es überhaupt beim Mann einen Orgasmus gäbe, wie ihn die Frauen haben. Untersuchungen haben ergeben, dass der Anteil der Frauen, die einen Orgasmus und eine Ejakulation erlebt haben, weitaus höher ist als der Anteil bei den Männern. Dies deckt sich auch mit meinen Erfahrungen, wobei ich selbst, aber eben auch nur in seltenen Fällen, einen Orgasmus hatte. Meine Wertung 8:2

Spielarten
Analsex ist ein gutes Beispiel und ich meine nicht nur den Analsex, wenn ein Mann eine Frau in den Anus penetriert. Männer scheinen Angst davor zu haben, sich auf neue Spielarten einzulassen, eine Prostatamassage, nein das ist doch schwul. Natürlich hüpft auch nicht jede Frau direkt durch die Decke, wenn ihr Partner ihren Anus benutzen will, aber ehrlich gesagt Frauen sind hier im Allgemeinen weitaus flexibler. Ich denke, Männer haben mit den Jahren gelernt, welche Spielart für sie zum Erfolg führt und sind darauf recht festgelegt. Frauen hingegen reizen häufig auch neue Wege. Analsex ist nur ein Beispiel von vielen, die hier auch stehen könnten. Im Kontext BDSM fiel mir auf, dass es weitaus mehr weibliche als männliche Switcher gibt. Meine Wertung 7:3

In der heutigen Sexualwissenschaft stehen zwei Begriffe im Bezug auf die weibliche Sexualität im Vordergrund, nämlich die größere erotische Plastizität und Kontextualität der Frau. Ganz einfach zusammengefasst bedeutet dies, dass die Sexualität der Frau in vielerlei Hinsicht variabler und flexibler als die eines Mannes ist.

Nun könnte man denken, super, dann sind Frauen sicher glücklich. Das ist nicht unbedingt der Umstand. Plastizität bedeutet eben auch, dass eine Frau in der Sexualität weitaus störbarer als ein Mann ist. Wenig variabel zu sein, gibt einem Mann eine gewisse Sicherheit, denn er kennt seine Wege gut und kann sie zum Teil blind laufen. Frauen sind durch ihre Flexibilität auf verschiedenen Pfaden unterwegs und damit sexuell hemmbarer als Männer. Sie brauchen eine gewisse Sicherheit (Selbstsicherheit und Vertrauen), um ihre Sexualität voll ausschöpfen zu können, daher erkennen viele Frauen auch erst nach etlichen Jahren das wahre Potential ihrer Sexualität, was oftmals mit einem zweiten Frühling einhergeht. Vielleicht ist der Vergleich Mann und Frau im sexuellen Kontext wie der Vergleich zwischen eher schlichten und eher intelligenten Menschen. Intelligenz führt dazu, dass einem mehr Möglichkeiten zur Verfügung stehen, aber auch mehr nachgedacht und reflektiert wird. Wer es schafft, diese Gedankenbarriere zu überwinden, der kann dann durch seine Intelligenz mehr Spaß haben als andere, nur ist dieser Schritt alles andere als leicht.

Ich persönlich frage mich ja, warum Frauen sexuell flexibler sind. Leider habe ich dazu bis heute keine wissenschaftliche Erklärung gefunden. Meine eigene Idee zu diesem Thema ist die Genetik. Die Emanzipation ist in der Menschheitsgeschichte eine so junge Errungenschaft, dass es noch sehr lange dauern wird, bis sie sich wirklich in unseren Köpfen manifestiert hat, von den Genen ganz zu schweigen…

In vielen Kulturkreisen noch heute, und in unserem zum Glück seit einigen Jahrzehnten nicht mehr, bestimmten die Männer über die Partnerwahl und auch die Sexualität. Eine Vergewaltigung in der Ehe gab es in Deutschland lange nicht, da es ja das Recht des Ehemannes war, den Geschlechtsverkehr einzufordern. Auch waren es die Männer, die sich auf Brautschau begaben und gehen wir noch weiter zum Ursprung und schauen uns unsere genetische Verwandtschaft mal an, so ist schnell festgestellt, dass Männchen bei den Primaten vorwiegend die dominanten sind, welche sich ihre Partnerinnen aussuchen.

Das biologische Ziel jedes Lebewesens ist die Reproduktion und das ist in unseren Genen einfach drin. Wenn also die Weibchen keinen oder wenig Einfluss auf die Partnerwahl haben, dann müssen sie flexibler sein. Wenn Männer auch noch in Partnerschaften die Sexualität bestimmen, dann sollte genetisch die Frau so gestrickt sein, dass sie sich möglichst flexibel auf sexuelle Wünsche des Partners einstellen kann, denn das Ziel der Gene ist und bleibt die Reproduktion. Der Grad der Anpassung ist daher bei Frauen, in Bezug auf die partnerschaftliche Sexualität, weitaus höher als der der Männer.

Nicht alles ist aber nur auf die Gene zurückzuführen, es gibt sicher noch andere Einflussfaktoren. Die Angst der Männer vor passivem Analsex kommt häufig daher, dass dieser mit „schwul” assoziiert wird. Warum es weniger switchende Männer gibt, nun auch das liegt sicher nicht nur in den Genen begründet, viele Frauen reizt ein Switcher einfach weitaus weniger, als ein reiner Dom, daher bekennt sich evtl. auch nicht jeder Switcher wirklich dazu zu sein, was er ist, vor allem wenn er ein Switcher mit einer starken dominanten Tendenz ist.

Betrachte ich meine eigene Sexualität, so kann ich sagen, dass sie für einen Mann wohl sehr flexibel ist, aber dennoch nicht an jene der Frauen, die offen sind, heranreicht. Ich mag zärtlichen Sex und ich mag BDSM, mir stehen also immerhin schon mal zwei grundsätzliche Spielarten offen. Mit Männern kann ich nichts anfangen, mit der devoten Rolle auch nicht. Einen Orgasmus erreiche ich nur schwer, aber im Gegensatz zu vielen anderen kenne ich immerhin das Gefühl gut und weiß, wie überwältigend es ist. Auch beim passiven Analsex sage ich sicher nicht nein, zumindest wenn es sich auf eine Zunge oder einen einzelnen Finger beschränkt (oh ja ich bin sooo pervers).

Ob ich Frauen um ihr Potential beneide? Ja, um das Potential beneide ich euch ganz sicher, aber mir sind auch die Schattenseiten bewusst, und so bin ich mit meiner eigenen Sexualität durchaus zufrieden. Sollte es irgendwann mal möglich sein, in den Körper einer Frau zu schlüpfen, nun dann bin ich sofort dabei, ich denke mit dem richtigen Gegenstück könnten die Erfahrungen überwältigend sein ;-).

Was mich bei Kommentaren interessieren würde: Gibt es einen Punkt, den ich vergessen habe bei der Gegenüberstellung? Wie würdet ihr die 10 Punkte in den jeweiligen Kategorien (Geschlechtsflexibilität, Partnerflexibilität, Orgasmus/Ejakulation, Spielarten) verteilen und natürlich, was ist eure Meinung zu dem Thema?


Kommentare:


Curiosity schrieb am 27.12.2022


Hallo Gentledom,
nicht schlecht für einen Juristen ;-)! Deine Zahlen halte ich durchaus für realistisch und es ist absolut richtig, dass sich bereits ein sehr geringer Vorteil von z.B. 1% in evolutionsbiologisch relevanten Zeiträumen deutlich bemerkbar machen würde. Auf den ersten Blick würde ein Pärchen, das aufgrund einer Genmutation mehr Vergnügen am Sex hätte, geringfügig mehr Kinder in die Welt setzen und die Mutation an diese weitergeben, so dass diese ihrerseits ebenfalls mehr Kinder hätten und so weiter, und damit ihre Mitmenschen langfristig auskonkurrieren würden.
Dafür wäre es allerdings notwendig, dass die Wahrscheinlichkeit, ein Kind zu zeugen, zumindest unter anderem davon abhängt, wie häufig (guter) Sex praktiziert wird, das also ein limitierender Faktor ist. Genau das halte ich allerdings für ziemlich unwahrscheinlich.
Wie bereits erwähnt, bekommt Homo sapiens ursprünglich nur ca. alle vier Jahre Nachwuchs, aus dem einfachen Grund, dass mehr Kinder nicht ausreichend versorgt werden können. Und evolutionsbiologisch ist die absolute Anzahl der der Nachkommen nicht so relevant, wichtig ist, wie viele davon überleben und sich ihrerseits fortpflanzen können. Geregelt wird dieser 4-Jahres-Zeitraum meines Wissens einerseits durch das Stillen, das die Wahrscheinlichkeit, erneut schwanger zu werden, stark reduziert, und andererseits gibt es wohl auch gesellschaftliche Tabus. Nach dem Ende dieser Karenzzeit, die vermutlich ohnehin nicht auf den Tag genau festgelegt sein wird, gibt es im Schnitt alle vier Wochen für ca. 5-7 Tage die Möglichkeit, das nächste Kind anzusetzen, alle 3-4 Tage Sex sollten da zügig für die nächste Runde sorgen. Braucht es für diese Zahlen wirklich einen genetischen Booster, um die zu erhöhen und das nächste Kind nach ca. 4 Jahren einen oder zwei Monate früher oder später zu zeugen? Wobei man immer im Hinterkopf behalten muss, dass ein zu frühes Kind das Risiko birgt, nicht aufgezogen werden zu können und damit viel Zeit und Energie mit einer erfolglosen Schwangerschaft vergeudet wird. Insofern würde der oben diskutierte Spaßprozentpunkt vermutlich verblassen neben der Wichtigkeit, die potentielle Mutter gesund und kräftig zu halten, um überhaupt noch ein fünftes oder sechstes Kind aufziehen zu können, statt dieses einen halben Monat früher zeugen zu können…

Wofür wäre die erhöhte Schwangerschaftswahrscheinlichkeit beim weiblichen Orgasmus dann überhaupt gut? Möglicherweise nicht für die Zahl der Kinder, sondern eher für die Auswahl des Vaters (sorry, bin schon wieder bei den wählenden Frauen ;-)). Mit diesem Mechanismus hätte eine Frau zu dem Zeitpunkt, zu dem sie wieder schwanger werden kann, Einfluss darauf, dass es für einen Vergewaltiger oder aufgezwungenen Partner unwahrscheinlicher, für einen geschätzten Partner oder erwünschten Seitensprung dagegen wahrscheinlicher wird, Vater des nächsten Kindes zu sein. Dafür bräuchte ich aber keine besondere Flexibilität, jedenfalls fällt mir dafür kein Grund ein.

Also wieder zurück zur Kernfrage: Wieso sind Frauen flexibler bei diversen Sex-Aspekten? Vielleicht ist das nur ein Nebeneffekt von allgemein höherer Flexibilität? Homo sapiens-Männchen waren möglicherweise gut beraten, jeweils eine Strategie zu entwickeln und diese zu perfektionieren. Ein guter Speerwerfer sollte den tödlichen Speer werfen, ein guter Fährtenleser die Beute finden, eine Technik, die dazu führt, dass die Ejakulation an geeigneter Stelle erfolgt, sollte beibehalten werden und so weiter. Die weiblichen Gruppenmitglieder mussten sich sehr viel mehr nach wechselnden Gegebenheiten richten. Pflanzliche Nahrung gab es mal hier, mal da, an Büschen, im Boden oder auf Bäumen, daneben musste man den Nachwuchs, der gerade laufen lernte, im Augen behalten; ganz allgemein mussten Frauen mehr reagieren als agieren (wow, auf die Formulierung bin ich direkt ein bisschen stolz –und ja, mir fallen die Parallelen zu den Inhalten dieser Seite auch auf :-)). Deshalb ist es vielleicht heute noch so, dass Männer dazu neigen, im Restaurant immer das gleiche zu bestellen, während Frauen gerne immer wieder etwas Neues probieren…
Liebe Grüße und hoffentlich ein paar schöne, ruhige Tage zwischen den Jahren
Curiosity


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Curiosity schrieb am 20.12.2022


In den letzten 2000 Jahren stimme ich Dir absolut zu. Vermutlich noch mehr, genaugenommen dürfte das Unheil mit der Sesshaftigkeit angefangen haben, was es den Männern ermöglichte, Ressourcen anzuhäufen und Frauen einzusperren, also eher vor 10000-12000 Jahren. Allerdings ist das evolutionsbiologisch immer noch ein relativ kurzer Zeitraum (und die Gene ziehen in der Tat seeehr langsam nach), der wenig an den Grundlagen geändert haben dürfte, die ja noch ein paar Millionen Jahre weiter zurückliegen (und in Betrieb waren). Und außerdem bleibt die spannende Frage, wieviel Wahlmöglichkeiten die Männer in der Zeit tatsächlich hatten; ich bin zwar keine Geschichtswissenschaftlerin, aber mein Eindruck ist, dass es häufig eher die Eltern waren, die die Paarungen ihres Nachwuchses bestimmten, und dieser höchstens ein geringes Mitspracherecht hatte…
Und zum Thema „wer bestimmt, was im Schlafzimmer geschieht“ –natürlich war das ziemlich sicher der Mann, schlicht aufgrund seiner körperlichen Überlegenheit. Aber den Genen ist es ziemlich wurscht, ob die Frau an der genauen Ausgestaltung ihres Liebeslebens teilhatte, und solange sie ihrem Gatten regelmäßig zu Willen sein musste, würde sie früher oder später auch schwanger werden, soweit das überhaupt möglich war. Auf den Details lag also kein Evolutionsdruck, das wäre nur der Fall, wenn ihre Einstellung oder ihr Verhalten darüber bestimmen würden, OB sie von ihrem Mann ein Kind bekommt, und das ist eher unwahrscheinlich.


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Nehmen wir an es sind nur 10.000 Generationen. Biologisch dürften die meisten Menschen in der Spannen im Schnitt nicht älter als 20 Jahre gewesen sein, wenn sie ihre Kinder bekommen, wären also 500 Generationen.

 

Nehmen wir an, dass es zu 10% mehr Sex kommt, wenn beide Spaß haben.

 

Nehmen wir an, dass der Orgasmus einer Frau die Wahrscheinlichkeit um 1% erhöht schwanger zu werden.

 

über 500 Generationen, wenn also die Gene die dazu führen, dass die Frau sexuell flexibler ist 1% mehr Nachkommen zeugen, was sehr niedrig angesetzt ist. Dann ist das über 500 Generationen ein riesiger Unterschied, das fällt nicht in der ersten, zweiten oder dritten Generation groß ins Gewicht aber mit der Zeit (denn 1% pro mehr Kinder pro Generation sind das sehr viel mehr, über diesen Zeitraum ist das nicht der Faktor 5x mehr sondern je nach Anzahl der Kinder 50-150x mehr Kinder).

Curiosity schrieb am 19.12.2022


Hallo Gentledom,
Du schreibst: „…gehen wir noch weiter zum Ursprung und schauen uns unsere genetische Verwandtschaft mal an, so ist schnell festgestellt, dass Männchen bei den Primaten vorwiegend die dominanten sind, welche sich ihre Partnerinnen aussuchen“ und „Wenn also die Weibchen keinen oder wenig Einfluss auf die Partnerwahl haben…“.
Eigentlich sollte das hier lediglich ein Widerspruch gegen Deine Theorie, dass Männer das wählende Geschlecht seien, werden. Damit aber nicht nur Aussage gegen Aussage steht, wollte ich meine Argumentation mit ein paar Daten füllen und habe dann wohl einen Schreibflash bekommen… Also, Du schreibst, dass Du normalerweise alles unter den Kommentaren einstellst, was nicht gegen geltendes Recht verstößt, aber ich hätte vollstes Verständnis, wenn Dir das hier zu lang ist oder zu sehr am Thema vorbei geht und Du es lieber nicht oder nur teilweise in Deinem Blog haben möchtest; mach damit, was Du möchtest… nur zum direkten Wegschmeißen war es mir auch zu schade. Kurzer Hinweis: der Text ist alles andere als naturwissenschaftlich korrekt geschrieben, das ist mir bewusst, aber hoffentlich liest es sich so etwas leichter. Also, warum Frauen bei der Partnerwahl wählerischer sind als Männer (und damit sogar durchkommen):
Kurze Rekapitulation der Vergangenheit (nur aus dieser heraus kann man die Gegenwart verstehen): Am Anfang war der Einzeller, der sich durch schlichte Zellteilung vermehrte. Fressen, wachsen, teilen, und wieder von vorne. Mit zunehmender Mehrzelligkeit wurde das zu kompliziert und die Organismen stiegen darauf um, Keimzellen zu verwenden, aus denen sich dann neue Organismen entwickelten (die Erfindung von Generationen –bei der Zellteilung gibt es das ja noch nicht). Bis jetzt waren aber auch diese Nachkommen Klone ihres einzigen Elters. Das ging so lange gut, wie die Umwelt sehr stabil war, an die der Organismus angepasst war, aber sobald sich Umweltbedingungen ändern (können), wäre ein wenig Variabilität wünschenswert, also z.B. bessere Kälte- bzw. Hitzetoleranz, je nachdem. Deshalb ging man im nächsten Schritt dazu über, immer zwei Keimzellen verschiedener Individuen zu einem neuen zu vereinen. Das vergrößert die Variationsmöglichkeiten enorm, da jeder Nachkomme zur Hälfte Erbgut des einen und des anderen Elternteils trägt, aber welche Allele das jeweils sind, bestimmt der Zufall. Um seinen Nachkommen einen guten Start mit bestmöglichen Überlebenschancen zu geben, war es sinnvoll, die Keimzellen mit etwas Proviant zu versorgen, bis sie sich so weit entwickelt hatten, dass sie sich selbst ernähren konnten. Nachwuchs mit mehr Proviant hatte eine höhere Überlebenswahrscheinlichkeit, und daher lohnte es sich, größere und besser ausgestattete Keimzellen zu produzieren, auch wenn das natürlich mehr Energie in der Herstellung kostete. Individuen, die besonders große Keimzellen produzierten, hatten also etwas weniger, aber erfolgreichere Nachkommen, was sich durchaus rechnete. Andere hingegen kamen dann auf die findige Idee, sich den Aufwand zu sparen und lieber auf kleinere Keimzellen zu setzen, von denen sich problemlos größere Mengen herstellen ließen. Jetzt brauchte es nur noch einen Mechanismus, mit dem man erkennen konnte, ob das Gegenüber Masse oder Klasse produziert, und schon konnte das Schicksal seinen Lauf nehmen. Im Laufe der Zeit optimierten beide Typen ihre Strategie, so dass die einen immer mehr Ressourcen in ihre wenigen Keimzellen steckten, die anderen hingegen in die zügige Produktion möglichst zahlreicher Zellen mit Minimalausstattung, sprich, die einen setzten auf Qualität, die anderen auf Quantität.

Daran hat sich bei Homo sapiens nichts geändert. Im Gegenteil, als Mitglied der Säugetiere trägt das Weibchen durch Trächtigkeit und Säugen (also Schwangerschaft und Stillen) sogar einen extrem hohen Teil der Last, die mit der Aufzucht von Nachwuchs verbunden ist, während sich der Energieaufwand der Männchen bei der Zeugung doch vergleichsweise überschaubar darstellt. In Zahlen führt das dazu, dass Homo sapiens-Weibchen unter den natürlich Bedingungen, an die unsere Art biologisch angepasst ist, normalerweise nur eine einstellige Anzahl von Nachkommen hervorbringen können (in freier Wildbahn geht man von Abständen von ca. vier Jahren zwischen den Geburten aus), während Männchen theoretisch im gleichen Zeitraum tausende zeugen können.
Was bedeutet das jetzt in der Praxis?
Beginnen wir ausnahmsweise mit den Männchen, da ist es einfacher. Kurz gesagt, ab Werk werden diese mit der schlichten Grundeinstellung geliefert, möglichst viele Weibchen begatten zu wollen. Woran erkennt man ein Weibchen? Auch das hat die Wissenschaft herausgefunden, es ist ein signifikanter Unterschied zwischen Taillen- und Hüftumfang (was auch zu junge Weibchen ausschließt) sowie relativ sparsame Gesichts- und Körperbehaarung. Ein paar kleine, zusätzliche Auswahlkriterien sind aber ebenfalls mit verbaut, nämlich alles, was die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass besagtes Weibchen erfolgreich empfangen und Junge aufziehen kann: Gesundheit und Jugend. Um die Männchen nicht zu überfordern, kann man beides im Wesentlichen an ähnlichen Merkmalen erkennen: glatte Haut, dichtes, glänzendes Fell (Haar) und idealerweise ein BMI zwischen 19 und 25 (geringfügig niedriger als der „normale“ Wert). An den Charakter und Verstand des Weibchens hat das Männchen zunächst keine besonders hohen Ansprüche; es genügt, wenn es eine gute Mutter ist. Aber bei der geringen Anzahl von Kindern, die die Weibchen bekommen können, wird es in seinem eigenen Interesse ohnehin alles für diese tun, da muss also nicht besonders selektiert werden.
Weibchen sind zwangsläufig sehr viel wählerischer. Zum einen wollen sie für ihre wenigen Kinder natürlich nicht irgendwelche Erzeuger, sondern nur die besten, zum anderen sollten sie alles daran setzen, ein Männchen zu finden, das bereit ist, sie vor allem während der Fortpflanzungsphase zu versorgen, da dies die Überlebenswahrscheinlichkeit von Mutter und Kind signifikant erhöht. Optik ist dafür weniger wichtig, wenn auch nicht völlig egal. Die Schultern sollten breiter als Taille und Hüften sein und die Gesichts- und Körperbehaarung etwas üppiger, damit es als männlich erkannt wird. Nicht allzu faltige Haut, Normalgewicht und gut ausgeprägte Muskulatur sprechen für körperliche Fitness, die die Beschaffung von Ressourcen ermöglicht. Aber das ursprünglichste Auswahlkriterium war vermutlich der Jagderfolg.
Damit begann der Krieg der Geschlechter, da die Männchen sich möglichst mit allem paaren wollten, was den übersichtlichen Minimalanforderungen entsprach und nicht bei drei auf dem Baum war, während Weibchen erfolgreiche Männchen und vor allem deren Ressourcen möglichst für sich monopolisieren wollten. Zumindest die ersten Runden gingen dabei definitiv an die Weibchen, die sich einen Cocktail an Strategien einfallen ließen, die in dieser Kombination einmalig im Tierreich sind.
Bei Säugetierweibchen ist es im Allgemeinen sehr offensichtlich, wann diese fortpflanzungsbereit sind (wer eine unkastrierte Hündin oder Katze hat, weiß, wovon ich rede). Das ermöglicht den Männchen, im entscheidenden Moment anwesend zu sein, und ansonsten ihrer Wege zu gehen, im Klartext zum nächsten Weibchen. Homo sapiens-Weibchen sind daher dazu übergegangen, erstens den genauen Zeitpunkt ihrer höchsten Fruchtbarkeit geheim zu halten, zweitens in relativ kurzen Abständen in diesen Zustand zu geraten und drittens ihren Zyklus mit dicht zusammenlebenden anderen Weibchen zu synchronisieren, so dass alle gleichzeitig empfangsbereit sind (war sicher in den frühen Kleingruppen so und kann heute noch z.B. in Frauengefängnissen beobachtet werden, wo ja meistens keine Pille genommen wird). Letzteres war möglicherweise eine Strategie gegen Männchen, die einen Mechanismus entwickelt hatte, den spannenden Zeitpunkt doch herausfinden zu können, denn auf diese Fähigkeit gibt es Hinweise. Das alles führte dazu, dass ein Männchen nur dann seiner Vaterschaft halbwegs sicher sein konnte, wenn er das Weibchen möglichst wenig aus den Augen ließ und häufig begattete. Immerhin lohnte sich dann auch die Investition von Ressourcen.

Wie sieht es etliche tausend Jahre später aus?
Wer ist wählerischer? Grundsätzlich nach wie vor die Frauen, da sie mit ihren Fortpflanzungsmöglichkeiten haushalten müssen. Instinktiv suchen sie dabei immer noch nach einem erfolgreichen Versorger, der gerne größer, stärker, älter, intelligenter, gebildeter und vor allem wohlhabender sein darf als sie selber, also George Clooney oder Christian Grey. Männer hingegen suchen gesunde, jugendliche zukünftige Mütter ihrer Kinder, bei denen der BMI wichtiger ist als der IQ (EQ ist ein Mittelding, der hilft ja bei der Aufzucht des Nachwuchses), also gerne irgendein junges Fotomodell oder ähnliches. Das erklärt auch, warum Frauen ihre Schönheit so wichtig ist und sie gerne ihr Alter verschweigen, während Männer nach Macht und Geld streben: Beides verbessert die jeweiligen Chancen auf dem Fortpflanzungsmarkt. Das führt unter anderem automatisch dazu, dass reiche und ansonsten wenig attraktive Männer trotzdem schöne, junge Frauen/Freundinnen haben können; bei den anderen führen Angebot und Nachfrage mittelfristig dazu, dass „passende“ Partner einander finden. „Passend“ interessanterweise auch optisch (obwohl das für Frauen und Männer von sehr unterschiedlicher Wichtigkeit sein sollte); bei Experimenten hat sich gezeigt, dass Menschen auf Fotos unbekannte Frauen und Männer mit erstaunlich hoher Trefferquote als Paar zuordnen können, nur nach dem Aussehen, ohne weitere Informationen…
Wie wird gewählt? Auch da sind die Strategien natürlich unterschiedlich. Die Frau hübscht sich auf (Interessanter Fakt am Rande: Menschen gehören zu den wenigen (Wirbel)tieren, bei denen in der Regel nicht das Weibchen unscheinbar und das Männchen prächtig aussieht…) und lehnt sich zurück. Da der potentielle Partner ein Versorger sein soll, wird erstmal sein Engagement getestet und er muss sich durch einen längeren Weg mit Aufmerksamkeit und Geschenken kämpfen, bevor die Angebetete ihn (vielleicht) erhört. Erst wenn er bewiesen hat, dass er bereit und fähig ist, Ressourcen in die Beziehung zu investieren, kommt er als Kindsvater in Betracht. Männchen hingegen haben Baggergene, ziemlich effektive sogar, die sie dazu bringen, erstmal alles zu kontaktieren, was ihren Ansprüchen genügt, wobei eine gesunde Selbstüberschätzung einprogrammiert ist. Macht auch Sinn, jeder erfolgreiche Versuch bringt Punkte im großen Spiel der Evolution, da sollte man sich von Fehlschlägen nicht so schnell runterziehen lassen. Das ist übrigens auch der Grund für die hier oft belästerten Ü50-Doms auf der Jagd nach 20jährigen Subs. Das Idealbild eines Homo sapiens-Männchens von seinem Wunschweibchen ändert sich nicht mit der Zeit, theoretisch könnte er ja damit immer noch Nachwuchs zeugen. Zumindest der Versuch ist also biologisch absolut sinnvoll.

Wie sieht es mit Fremdgehen aus? Tja, dafür gibt es bei beiden Geschlechtern gute Gründe… Bei Männern den sehr simplen „weil sie es können“. Sie haben in der Regel nicht viel zu verlieren, vor allem, wenn ihre Frau auf ihre Versorgung angewiesen ist. Solange diese nicht in Gefahr ist, macht es evolutionsbiologisch Sinn, den Seitensprung zu praktizieren (Männer) und zu tolerieren (Frauen; Evolution ist nicht moralisch…). Der Fremdgänger profitiert natürlich durch die potentiell größere Nachkommenzahl. Aber unter bestimmten Bedingungen kann sich das Fremdgehen auch für Frauen lohnen, nämlich spätestens dann, wenn der feste Partner in irgendwelchen Punkten zu wünschen übriglässt. Das Paradebeispiel wäre ein unfreundlicher, wenig attraktiver, schwächlicher aber reicher Erbe, der für seinen Reichtum keine eigene Leistung erbracht hat. Natürlich ist es dann biologisch sehr lohnend, sich diesen Mann als Partner zu sichern, zumindest für das Bereitstellen des nächsten Erbens, der wiederum hervorragende Chancen auf dem Markt haben wird. Gleichzeitig kann es in dem Fall aber nicht schaden, zu versuchen, auch den Sohn eines zwar weniger wohlhabenden, aber charmanten und gutaussehenden Mannes unterzuschieben, der zwar andere, aber auch sehr gute Qualitäten zu bieten hat. Das Risiko für die fremdgehende Frau ist allerdings deutlich höher, sie muss im schlimmsten Fall mit dem Verlust der Unterstützung des Partners rechnen, der logischerweise wenig interessiert an der Aufzucht von Kuckuckskindern ist. Biologisch spricht man bei wechselnden Fortpflanzungspartnern von Bet hedging, wenn dadurch eine gesteigerte Variation in der eigenen Nachkommenschaft entsteht (s.o. Klone), die es wahrscheinlicher macht, dass auch unter sich ändernden Umweltbedingungen immer welche dabei sind, die damit gut zurechtkommen.

Wie ist das mit einem Mann und mehreren Frauen? Das lässt sich ganz einfach ausrechnen: Sobald besagter Mann mehr als doppelt so viele Ressourcen bereitstellen kann wie die anderen Männer, lohnt es sich eher, seine zweite Frau zu werden, als einen anderen, eigenen zu suchen. Das lässt sich natürlich auch noch weiterspinnen hin zu größeren Harems. Die umgekehrte Kombination macht biologisch wenig Sinn, da die Frau ja ohnehin der limitierende Faktor bei der Nachkommenzahl ist, egal, wie viele Männer beteiligt sind. Lediglich unter dem Aspekt des Bet hedging würde es Sinn machen, aber das ließe sich auch mit weniger Aufwand erreichen.
Was hat das mit BDSM zu tun? Frauen suchen erfolgreiche Männer, wobei Geld natürlich ein Hauptkriterium ist, aber jede Form von Macht ist attraktiv (Chefs, Gruppenleiter, Betreiber von Internetseiten ;-)). Und wer, wenn nicht ein Dom, vermittelt Macht und Kontrolle (egal, ob er im wahren Leben ebenfalls darüber verfügt oder nicht)? Und Männer genießen es bekanntlich, Macht und Erfolg zu haben, hier kommen also beide auf ihre Kosten. Etwas schwieriger ist die Erklärung bei der Konstellation aus Femdom und Malesub. Aber bekanntlich gibt es aber auch matriarchalische Gesellschaften bei Homo sapiens, mit etwas Fantasie schlagen (!) also dort die Amazonen durch…

Gibt es biologisch die „große Liebe“? Doch, tatsächlich gibt es auch eine Möglichkeit, von der vermutlich viele träumen und die biologisch recht erfolgreich wäre. Wenn die Frau ihren Mann für den besten Mann der Welt hält, wird sie ihn als Vater aller ihrer Kinder wollen und kein Interesse an anderen Männern haben, die sie ja als zweitklassig empfindet. Umgekehrt wird der Mann im Idealfall seine gesamten Ressourcen in die gemeinsamen Kinder mit dieser Frau stecken, um diesen den bestmöglichen Start ins Leben zu ermöglichen, und die Kombination hat doch durchaus einen romantischen Touch…

Mit diesem Background jetzt nochmal Punkt für Punkt zur Flexibilität aus Deinem Artikel:

Geschlechtsflexibilität: Aus evolutionsbiologischer Sicht macht alles außer Heterosexualität erstmal wenig Sinn. Untersuchungen zur männlichen Homosexualität gaben aber Hinweise darauf, dass diese genetisch bedingt sein könnte und dieses Gen gleichzeitig für höhere Fruchtbarkeit bei den weiblichen Verwandten und Trägern sorgt und das den Effekt der Nicht-Fortpflanzung ausgleicht (für weibliche Homosexualität scheint es noch keine Erkenntnisse zu geben). Generell wäre aber auch denkbar, dass ein gewisser Prozentsatz Homosexueller in einer Kleingruppe für ein friedlicheres Miteinander sorgen kann, weil diese Männer nicht mit den anderen um die Frauen konkurrieren (und trotzdem das vorhandenen Bedürfnis nach Sex ausleben können). Umgekehrt könnte Bisexualität den Zusammenhalt der Frauen in der Gruppe fördern und würde so den Stress senken –aber dafür sind mir keine Untersuchungen bekannt.

Partnerflexibilität: Es ist nach dem oben gesagten logisch, dass die Ansprüche an das Aussehen bei Frauen flexibler sind als bei Männern, da dies nur bei Männern das Hauptkriterium zur Auswahl ist. Der Wunsch nach einem mächtigen Versorger lässt an der Front mehr Toleranz zu, da das für Frauen nicht das Wichtigste ist. Das bedeutet, dass ein hübsches junges Mädchen auch dann Interessenten findet, wenn sie in den Bereichen Intelligenz, Wesen und Geld zu wünschen übrig lässt, während eine körperlich weniger attraktive, ältere (wenn auch immer noch fortpflanzungsfähige) Frau es auch bei allen Pluspunkten in Cleverness, Charakter und Erfolg deutlich schwerer bei der Partnersuche hat. Bei Männern ist es genau umgekehrt, auch der bestaussehende Loser wird so schnell keine Frau (auf Dauer) finden, während ein wohlhabender Mann auch mit Bierbauch und Charaktermängeln noch gut zu vermitteln sein wird. Insofern würde ich nicht von größerer oder geringerer Flexibilität reden, sondern nur von einer anderem Form.

Fähigkeit zu Orgasmus und Ejakulation: Auch da gibt die Evolutionsbiologie ganz klar vor, dass der Orgasmus des Mannes relativ irrelevant ist, verglichen mit der Ejakulation (vor allem, wenn er damit zufrieden ist), die ja zwingende Vorrausetzung für die Weitergabe des Erbguts ist. Bei den Frauen ist es tendenziell umgekehrt, da ein Orgasmus der Frau während oder nach der Ejakulation des Mannes die Wahrscheinlichkeit, schwanger zu werden, deutlich erhöht (Unterdruck hilft den Spermien), für ihre „Ejakulation“ würde mir kein Grund einfallen. Allerdings hätte auch der Orgasmus des Mannes vermutlich eine bindungsfördernde Wirkung, und insofern hängen „wahre Liebe“ und gemeinsame Orgasmen, die gut für die Fortpflanzung und Partnerschaft wären, möglicherweise eng zusammen…

Spielarten: Jetzt wird es richtig interessant. Warum könnten Frauen sexuell flexibler sein? Bekanntlich brauchen Männer zwischen den Ejakulationen eine gewisse Erholungszeit, bis sie wieder „können“. Untersuchungen haben gezeigt, dass sich diese Erholungszeit verkürzt, wenn man ihnen nicht dieselbe Frau ein zweites Mal vorsetzt, sondern ein anderes Exemplar (hier wären wir also wieder bei dem Grundprinzip der Postwurfsendung, s.o.). Das geht soweit, dass es bereits hilft, wenn die erste Partnerin z.B. eine Perücke in anderer Haarfarbe aufsetzt (ja, das kommt ganz tief aus dem Stammhirn, das erkennt solche Tricks nicht unbedingt). Möglicherweise ist das auch eine Erklärung dafür, dass viele Männer nette Unterwäsche (oder LLL-Outfits) bei ihren Frauen schätzen –vielleicht täuscht das besagtem Stammhirn eine ganz andere Art von Variabilität vor? Und vielleicht funktioniert das auch bei sexuell flexiblen Partnerinnen, wenn der Mann das Gefühl hat, nicht immer dieselbe im Bett (oder wo auch immer) zu haben…? Für ihn macht das weniger Sinn, da ist eine bewährte Technik, die zuverlässig zum Vollzug führt, vermutlich eher von Vorteil. Gab es da nicht mal was mit „eine Sache mit hundert Frauen oder hundert Sachen mit einer Frau“…;-) ?

Den letzten Punkt finde ich am allerspannendsten und es ist auch der Grund für mein Sachbuch hier… Du stellst die Behauptung auf, dass (Primaten-)Männer diejenigen sind, die ihre Partnerinnen wählen, während diese „keinen oder wenig Einfluss auf die Partnerwahl haben“. Das halte ich aus den oben genannten Gründen für Quatsch (sorry), auch wenn diese Idee für Primatenmännchen sicher sehr ansprechend ist. Aber so funktioniert zweigeschlechtliche Fortpflanzung einfach nicht, jedenfalls nicht, wenn es überhaupt irgendwelche Wahlmöglichkeiten gibt (bei Tiefseefischen, die sich nur zufällig und selten begegnen, könnte das anders aussehen, da nimmt jeder, was er kriegen kann…).

Aber wie konntest Du auf die Idee kommen? Fangen wir mal mit unseren, von Dir als Argument genutzten nächsten Verwandten an. Dort sind in der Regel dominante Männchen anzutreffen, die die überwiegende Zahl der Paarungen mit ihrem Harem vollziehen. Wählen dort also die Männchen bzw. das Alpha-Tier? Nope. Der Haremschef paart sich mit allem, was nicht stiften geht, das kann man kaum als wählen bezeichnen. Sind die Weibchen dem hilflos ausgeliefert? Auch nicht. Die Damen haben den Chef zwar nicht gewählt (das machen die Jungs unter sich aus, wobei wir wieder bei muskulös etc. wären), aber wenn sie ihren Chef nicht wollen würden, dann hätte er schlechte Karten. Entweder könnten sie sich zusammenrotten und ihn verjagen (auch wenn es Primatenmännchen geben soll, die ihre Weibchen mit einem Arm bändigen können ;-), aber das wären einfach zu viele) oder sie könnten einfach gehen. Als überwiegende Pflanzenfresser sind sie nicht auf ihn angewiesen, die guten Futterplätze kennt das uralte Weibchen vermutlich viel besser. Und zwanzig Weibchen könnte er nicht aufhalten. Also, warum bleiben sie? Weil er es geschafft hat, einen Harem zu erobern. Offenbar ist er das stärkste Männchen weit und breit, und so einen wollen die Weibchen natürlich als Vater ihrer Kinder. Bessere Chancen gibt es nicht, dass die eigenen Söhne genauso erfolgreich werden und hoffentlich auch mal einen ganzen Harem begatten können –Bingo in der Evolutionslotterie. Wer hat jetzt gewählt…? Übrigens gibt es sogar noch mehr aktive Wahlmöglichkeiten für die Weibchen. Es kommt gar nicht so selten vor, dass sie trotzdem gelegentlich fremdgehen (Stichwort Bet hedging) und dabei pfiffige Tricks anwenden, damit der Chef das nicht merkt… aber das würde hier wirklich zu weit führen.

Wie sieht es jetzt bei Homo sapiens aus? Hier ist der orientalische Harem ja eher sie Ausnahme und war sicher nicht der Normalfall bei frühen menschlichen Sozialsystemen (s.o.). Selbst wenn es vermutlich ein Alpha-Männchen gegeben hat, das die eine oder andere Entscheidung treffen konnte, so standen diesem keineswegs alle Weibchen zu. Wie oben geschrieben, wollten diese Ressourcen für ihren Nachwuchs, aber selbst das beste Männchen könnte nicht mehrere oder womöglich alle Weibchen der Gruppe versorgen (wir reden jetzt von Mangelsituationen, bei ausreichend Pflanzenkost in der Nähe wäre die Situation wie bei den Primaten oben). Und warum sollten die anderen Männchen ihm erst helfen und dann zugucken, wie er sich amüsiert? Wer mitjagt, will auch zum Zug kommen. Viel wahrscheinlicher ist, dass die Männchen mit ihrem Anteil der Beute zu den Weibchen gegangen sind und diese im Tausch gegen Fortpflanzungsmöglichkeiten angeboten haben (lässt sich genau so bei Bonobos beobachten). Dabei haben vermutlich alle Männchen bei dem attraktivsten Weibchen (besonders jung und gesund) angefangen, welches dann im Zweifelsfalle die Gabe des Alpha-Männchens akzeptiert hat. Die anderen sind zum nächstbesten Weibchen weitergezogen, das wiederum wählte und so weiter, bis alle verteilt waren. In Kombination mit der verdeckten, häufigen und gleichzeitigen Empfängnisbereitschaft der Weibchen (s.o.) machte es dann Sinn, diese Verteilung nicht jedes Mal neu zu starten, sondern bei der einmal gewählten Verpaarung zu bleiben, zumindest, bis der entsprechende Nachwuchs aus dem Gröbsten raus war. So konnten die Weibchen sicher sein, versorgt zu werden und die Männchen, wirklich der Kindsvater zu sein. Das wäre übrigens auch eine sehr plausible Erklärung dafür, dass heutige Männer oft noch davon ausgehen, gewisse Rechte zu haben, nachdem sie eine Frau ein- oder mehrmals zum Essen eingeladen haben…

Warum haben die Männchen nicht ihre körperliche Überlegenheit ausgespielt und die Weibchen einfach vergewaltigt? Ganz pragmatisch ist das nicht so einfach, wenn das Weibchen sich energisch zur Wehr setzt. Nicht umsonst überraschen Täter heutzutage ihre Opfer meistens, betäuben und/oder fesseln sie oder bedrohen sie z.B. mit einem Messer, alles Dinge, die unsere Vorfahren vermutlich noch nicht draufhatten. Und das Weibchen erstmal kampfunfähig zu prügeln steigerte nicht gerade ihre Chancen, die Schwangerschaft gut zu überstehen, mal abgesehen davon, dass das vermutlich auch Ärger mit den anderen Männchen (und Weibchen) geben würde, vor allem, wenn ein anderes Männchen sich als Besitzer des Weibchens sah. Außerdem müsste der Vergewaltiger sein Opfer erstmal alleine und außer Sicht- und Hörweite der anderen (Männchen wie Weibchen) erwischen, sonst würden diese vermutlich einschreiten, in den frühen Kleingruppen waren die Weibchen aber vermutlich in Trupps unterwegs, ganz allgemein aus Sicherheitsgründen. Also, damals wie heute nur eine Notfallstrategie mit hohem Risiko und mäßigen Erfolgschancen, vor allem in Gruppen, in denen sich alle Mitglieder individuell kennen. Dies verhindert übrigens auch, dass ein Männchen sich aus dem Staub machen kann, nachdem er seine Angebetete erfolgreich geschwängert hat –welches andere Weibchen würde ein Männchen nehmen, das so offensichtlich als Versorger nichts taugt? Die einzige Möglichkeit, Zusatzchancen zu erhalten, besteht darin, zu anderen Weibchen besonders nett zu sein und ihnen heimlich mal was zuzustecken, wenn Mann Glück hat (oder z.B. ein attraktives Alpha-Männchen ist), schleicht das Weibchen dann mal heimlich mit ihm in ein stilles Eckchen und praktiziert Bet hedging, aber auch da ist er mal wieder darauf angewiesen, dass sie ihn dazu auswählt…

So, lieber Gentledom, falls Du bis hierhin durchgehalten hast: Vielen Dank für die Steilvorlage! Ich hatte schon lange nicht mehr so viel Spaß bei einer intellektuellen Herausforderung, einige Inhalte habe ich auch für mich ganz neu durchdacht. Hoffentlich findest Du den einen oder anderen Aspekt interessant und bist jetzt nicht zu desillusioniert in Bezug auf männliche Macht bei der Partnerwahl… Es wird mir immer wieder Vergnügen bereiten, die Klingen zu kreuzen (aber keine Sorge, allzu viele Aufhänger gibt es für mich auf dieser Seite nicht)!

Liebe Grüße
Curiosity


Antwort auf diesen Kommentar

Ich glaube weiterhin, dass zum Großteil in den letzten 2000 Jahren die Frauen wenig oder keinen Einfluss auf die Partnerwahl hatten. Das Patriachat war doch sehr lange die Form in der eine Gesellschaft geschlechtlich organisiert war. Hat sich in unserem Kulturkreis zum Glück geändert, aber Gene ziehen nur sehr langsam nach :) Wenn ich sehe wie Ratgeber für Frauen vor 60 oder auch 600 Jahren aussahen, scheint es so zu sein, dass die Männer bestimmten was im Schlafzimmer geschah. Natürlich gab es zu jederzeit Ausnahmen aber es geht ja um eine Grundrichtung.

EpisodE II schrieb am 18.12.2012


Flexibilität (von lat. flectere‚ biegen, beugen) - mir gelingt es nicht immer!

Warum ist der Mann weniger flexibel als die Frau? Diese Frage stelle ich mir nach dem durchlesen dieses Threads. Flexibilität bedeutet doch, wie du schön sagst, das man sich viele Wege offen lässt bzw. Gegenüber vielem keine Abneigung hat. Doch wenn ich viele Wege mir offen lasse, kann es sein, dass ich nicht immer alles dann richtig kann.
Ein Beispiel aus einem anderem Feld. Wenn ich in ein Restaurant gehe und mir die Karte betrachte, dann sehe ich vielmals oder schmecke in diesem Falle, das wenn viele Speisen angeboten werden, die Qualität meist nur mäßig erreicht wird. Anders in wirtschaften, da ich eine kleine Karte habe und die Auswahl nicht so riesig ist. Dort habe ich bisher immer gut gegessen und ich konnte die Liebe, die in diese Essen mit eingebunden wurde, sehr gut herausschmecken.
Wenn ich das jetzt in Bezug auf die Sexualität sehe, wenn ich sage, ich kann das, jenes usw. und die Liste dabei, wird ewig lang. Könnte der Gedanke mir dabei kommen, Quantität entspricht keiner Qualität. Am Anfang probieren auch Männer, was sie vielleicht interessant finden, kommen aber auch zu dem Schluss das manches einfach für sie nichts ist. Dann fliegt diese und jene Art von der eigenen Speisekarte. Was nicht heißt, dass es irgendwann einmal wieder interessant werden kann. Doch ich persönlich sage, weniger ist mehr. Doch was treibt Frauen dazu diese neuen Wege immer wieder zu begehen. Sie haben eher erkannt als Männer, dass ein neuer Partner auch im Grundsatz etwas neues ist. Dagegen sehen wir Männer eine Frau immer nur eben als Frau und nicht als etwas Neues unbedingt. Was natürlich nicht generell so ist, aber in vielen Fällen leider immer wieder zu sehen ist. Du sagst es ja selbst in deinen Aussagen, wenn du dir dein "Beuteschema" betrachtest, dann ist eine Deckungsgleichheit nicht zu verleugnen. In den Köpfen der Männer wird ganz klar ein Abbild dessen erzeugt, was wir als schön und anmachend bezeichnen und davon rücken wir sehr wenig ab. Denn ein anderes Aussehen, ein anderer Charakter oder ein gänzlich verschiedenes Bild von unserem Idealbild, würde uns verunsichern und wird müssten lernen und anzupassen. Doch was passiert denn? Wenn wir uns anpassen, dann sind wir auch dem ausgesetzt, was die Frauen immer wieder machen. Die Unsicherheit würde bei uns auch da sein und dann? Sind wir wieder bei dem Thema, einen unsicheren Partner, will keine Frau haben. Sie wollen doch die Sicherheit und das Gefühl vermittelt bekommen, das alles was der Mann macht, er kann!
Ich selbst habe auch keine Erfahrung mit meines eigenen Geschlechts. Warum? Weil es mich nicht interessiert. Wie sagte es meine Frau einmal so schön. Wenn es um Ästhetik geht, dann liegt die Frau um Lichtjahre dem Mann voraus. Ja ich bin mit ihr da voll und ganz einer Meinung. Jetzt könnte jemand sagen, es geht ja nicht nur um das äußere sondern um den Menschen, doch wenn ich Erregung verspüren will, dann bin ich nicht erregt, weil der Charakter eines Menschen mir so gefällt. :-)
Die Polung auf was ein Mensch abfährt oder nicht sehe ich ganz klar als etwas eigenes. Von daher würde ich niemand verurteilen, was er gut findet oder was ihn anmacht. Doch das gleiche verlange ich dann auch von anderer Seite. Ob passiv anal mir gefallen würde, weiß ich nicht, aber ich habe auch nicht den Drang es auszuprobieren.
Ich persönlich bin nicht für eine stark ausgeprägte Flexibilität in puncto Sex bei mir, denn wie oben schon erwähnt, kann es dazu führen, das ich selbst unsicher werde und dann macht der Spaß, eben keinen Spaß mehr :-). Doch wenn ich mich selbst Neuem widme, dann probiere ich und Sage dann ganz klar, das will ich und das nicht. Ob die Frauen besser dran sind, weil sie flexibel sind? Ich sehe es wie du, ich glaube es nicht, denn auch wenn sie mit dem guten Grundgedanken heran gehen, das ein neuer Partner auch etwas grundsätzlich Neues ist, werden sie zumeist sehr enttäuscht und es kommt irgendwann der Punkt, das sie selbst resignieren. Was sehr traurig ist und ich sie deshalb nicht beneide.
Doch um die Wertung einmal abzugeben:
Geschlechtsflexibilität: 7:3
Partnerflexibilität: 7:3
Orgasmus/Ejakulation: 6:4
Spielarten: 6:4
Um das Thema des BDSMs mal nicht aus den Augen zu verlieren, will ich dazu unter diesem Blickpunkt auch noch ein paar Gedanken loswerden.
Wenn man BDSM als Sparte des Sexes sieht, dann verhält sich es auch hier, wie in der Sexualität allgemein. Männer weniger flexibel, aber SOLLTEN ihre Sicherheit ausstrahlen und damit Schutz und Geborgenheitsgefühl vermitteln. Frauen sollten dabei sich fallen lassen und sich in neue Regionen vortasten können, ohne das das Gefühl von alleine gelassen aufkommt. Um das sie das erreichen, ist es manchmal eben unabdingbar, dass es erst durch mehrere Versuche dazu kommt, dass sie ihren richtigen Spielpartner finden, um alles das zu bekommen, was sie sich vorstellen. Ich wünsche aber immer dabei, das sie auf dieser Suche nicht resignieren und irgendwann dabei dann ihren Erfindungsgeist und Forscherdrang verlieren!
Lieben Gruß EpisodE II


Antwort auf diesen Kommentar

Hallo EII,

ich wiederhole mich, du brauchst einen eigenen Blog, oder kaperst du gerade heimlich meinen
Für mich ist das Ergebnis leicht, wenn eine Frau einen sehr guten Liebhaber hat und offen ist wird sie mehr Lust empfinden können als ein Mann. Meist ist das aber scheinbar nicht der Fall (oder Frauen beklagen sich einfach zu gerne) und so ist es für viele schwer ihre facettenreiche Lust eben auch richtig auszuleben...

Liebe Grüße
Gentledom

Michael schrieb am 17.12.2012


Eigene Sicht

Hallo Gentledom,
als schwuler Dom kann ich dir vielleicht noch eine weitere Perspektive eröffnen. Wie Subito schrieb gibt es wirklich eine recht hohe Dunkelziffer an bisexuellen Männern. Zumeist sind diese Männer aber eigentlich schwul, nur hält sie sozialer Druck davon ab, sich wirklich dazu zu bekennen. Du hast vor einiger Zeit über das innere Outing geschrieben und wie schwer ebenjenes ist. Ich denke für schwule Männer ist es vielleicht sogar noch etwas schwerer als für einen dominanten oder auch devoten Mann. Dass schwul immer auch Analsex bedeutet ist ebenso ein Vorurteil, wie dass BDSM immer nur mit einer Peitsche in der Hand ausgelebt wird. Es gibt genügend schwule Männer die auf diese Spielart vollständig verzichten.
Meine Tipps (für den Durchschnitt von Frau/Mann): Geschlechtsflexibilität: 7/3; Partnerflexibiltät 6/4, Spielarten 7/3
Liebe Grüße
Michael


Antwort auf diesen Kommentar

Hallo Michael,

ich glaube unter homosexuellen Männern ist Sexualität unverkrampfter, zumindest war das immer mein Eindruck. In Bezug auf schwul/bi bei Männern fällt mir eine interessante Geschichte eines türkischen Bekannten ein. In der Türkei arbeiten, laut ihm, viele Schwule als Prostituierte und schwule sind in der Gesellschaft fast schon geächtet. Wenn aber so viele von ihnen als Prostituierte arbeiten muss es ja auch Freier geben. Nunja die Freier haben folgende Einstellung, schwul wäre nur wer den Schwxxxx in den Mund oder Po bekommt nicht jener der ihn aktiv einführt. Vielleicht stimmt es wirklich und mein 8:2 (zuerst hatte ich sogar 9:1 dort stehen) wäre, wegen der hohen Dunkelziffer, eher ein 7:3 oder gar ein 6:4... 

Vielen Dank für deinen Kommentar

Gentledom

Subito schrieb am 15.12.2012


Geschlechtsflexibilität

Lieber Gentledom,
zu der Geschlechtsflexibilität fallen mir sofort meine Erfahrungen der letzten Jahre ein:
Viele Männer spielen sehr wohl gerne auch mit dem eigenen Geschlecht, wollen dies aber nicht zugeben, vor allem nicht "öffentlich". Wenn ich "nicht öffentlich" schreibe, dann meine ich speziell die Angabe in einem Profil diverser Erotik-Communities. Es verblüffte mich wirklich sehr, dass es eine große Anzahl an Männern gibt, die zwar hetero im Profil stehen haben, bei der ersten Kontaktaufnahme aber durchblicken lassen, dass sie nicht nur keine Berührungsängste mit dem eigenen Geschlecht haben, sondern schon Bi-Erfahrungen gemacht haben und diese wiederholen möchten oder eben mal ausprobieren wollen, wie Sex mit einem anderen Mann ist.
Ich konnte kaum glauben, dass man eher einen Mann für einen Mann findet, als eine Frau für eine Frau ... deshalb würde ich aus meiner Erfahrung heraus die Punkte so vergeben (Mann/Frau): 9:1.
Wobei ich auch anmerken möchte, dass oben genannte Männer in Bezug auf Spielarten eher den Oralverkehr oder auch das Handanlegen beim eigenen Geschlecht bevorzugen, anale Spiele wurden eher abgelehnt.
Ich würde es vielleicht so erklären: Wenn Männer mit Männern "spielen", dann werden diese schnell in die Schublade "schwul" gesteckt und diese Form der Sexualität/Partnerschaft gilt in der Gesellschaft immer noch als "igitt" und nicht wirklich ästhetisch.
Wenn zwei Frauen miteinander spielen, dann wird doch keiner unterstellt, sie sei lesbisch und selbst wenn, ist das in der Gesellschaft nicht so sehr verpönt als "schwul sein".
Ich denke, deshalb geben Männer einfach nicht oft zu, dass sie Lust auf andere Männer haben - in welcher Form auch immer. Die sogenannte Dunkelziffer Mann/Mann schätze ich sehr hoch ein.
Ansonsten gebe ich dir Recht: Frauen sind wohl flexibler, allein schon durch ihre "Anatomie". Aber wie du schon geschrieben hast, wo Licht ist, ist auch Schatten. Manchmal kann ein "so vieles ist möglich" auch "zu viel des Guten" und vor allem anstrengend sein.
Liebe Grüße
Subito


Antwort auf diesen Kommentar

Hallo Subito,

mal eine ganz andere Sicht auf die Bisexualität, gerade über das Thema habe ich mich öfters unterhalten und du bist die erste die von mehr bisexuellen Männern als Frauen ausgeht. Was ich jedoch nicht erwähnt habe ist, dass zumindest unter devoten Männern recht viele zu sein scheinen, die solche Spiele nicht ausschließen. Da es aber um alle Männer und nicht nur BDSMler ging, war der Anteil ebendieser für mich zu vernachlässigen. Ich gehe aber auch davon aus, dass es für einen bisexuellen Mann schwerer ist zu seinen Wünschen zu stehen und damit die Dunkelziffer bisexueller Männer weitaus höher liegt als gleiches bei den Frauen. Wie groß die Dunkelziffer wirklich ist kann ich natürlich nicht sagen, mir werden sich da kaum viele Männer anvertrauen ;-)

Liebe Grüße

Gentledom

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