Resümee

Nachdem ich derzeit intensiv nach einer neuen Beziehung suche, komme ich natürlich auch einmal ins Grübeln, was in den letzten Jahren so alles schief- und richtiggelaufen ist. Vielleicht fange ich auch an zu bloggen und nehme diesen ersten Eintrag als Grundlage für einen eigenen Blog, denn meine persönlichen Ansichten und Alltagsgedanken taugen nicht für den allgemeinen Teil, der eben breitgefächert und neutral informieren soll.

Ich selber habe meine Neigung ja mit recht jungen 22, also vor etwas mehr als zehn Jahren, entdeckt. Meine Einstellung ist in einigen Bereichen über die Jahre hinweg konstant geblieben, in Anderen gab es zum Teil gravierende Veränderungen.

Christine
Mein erstes Mal hatte ich sehr spät, genauer gesagt mit 21 Jahren. Vorher hatte ich zwar große Freude am Flirten, Küssen und Petting, aber Sex war etwas, das auf mich keinen wirklich großen Reiz ausübte. Zudem waren meine Bekanntschaften meist von eher kurzer Dauer und in jungen Jahren tastete man sich eher langsam an sein Gegenüber heran. Da ich jedoch einen schlechten Ruf hatte (ich vögelte mich angeblich durch die Uni) dachte ich mir, es wird langsam Zeit, es vielleicht doch einfach auszutesten. Nachdem mein Entschluss gefasst war, dauerte es nur zwei Abende bis ich die „passende“ Partnerin gefunden hatte, von da an war meine Neugier in Bezug auf Sexualität geweckt.


Sonja
Beim Experimentieren geriet ich nach gut einem Jahr an Sonja, die in mir den dominanten Mann erkannte und diesen aus mir herauskitzelte. Mit ihr ging ich die ersten Schritte, wobei es auch Sackgassen gab wie meine erste BDSM Party, von der ich so angewidert war, dass ich danach gut sieben Jahre lang auf den erneuten Besuch einer solchen Party verzichtete.

Fatime
Sehr lange hatte ich eigentlich nur ältere Frauen als Partnerinnen. Fatime war studiert, stand im Leben und war selbstbewusst genug, mir jungem Spund die Freiheit zu lassen mich in Affären auszuleben, solange sich diese auf den Bereich BDSM beschränkten. Sie selbst konnte mit dieser Spielart nichts anfangen und dies war für mich auch nicht anders vorstellbar. Ich hätte damals nie jemanden schlagen oder erniedrigen können, den ich liebte. Nach rund 5,5 Jahren trennte ich mich von ihr, wobei der Bereich BDSM hierbei kein Grund für die Trennung war.

Michaela
Die erste und einzige 24/7 Beziehung, die über den Bereich der Sexualität hinausging, führte ich mit Michaela. Dinge, die ich mir bis heute in einer Partnerschaft nicht vorstellen kann, lebte ich mit ihr aus, bis es meiner Lebensgefährtin dann doch zu weit ging und sie mich bat, die Affäre zu beenden.

Anastasia
Ich hatte mich einige Wochen zuvor von meiner Lebensgefährtin getrennt und lernte diese junge Frau in der Uni kennen. Sie saß auf der Galerie, also dem Ort, an dem ich mich bevorzugt aufhielt, um nicht in der Bib lernen zu müssen. Sie las vertieft in ihren Unterlagen, aber da sie mir gefiel, fragte ich höflich, ob ich mich dazusetzen könnte und wir kamen ins Gespräch. Sie saß an ihrer Diplomarbeit und schrieb über das Thema Fremdgehen und die Motivationen, die dahinter stecken. Zu meiner Verwunderung schrieb sie über etwas, das sie selbst noch nie gemacht hatte, denn sie führte seit fast zehn Jahren eine monogame Beziehung. Wenige Tage später hatte sich dies geändert und nach einiger Zeit wurde die Affäre zu einer langfristigen Spielbeziehung.

Schöne Frau (Auf Wunsch Name entfernt)
Anastasia war sehr offen und auch an Frauen interessiert, sie machte sich also auf die Suche nach einer Gespielin für uns beide. In einem Chat traf sie dann auf eine für mich eigentlich zu junge Frau. So hatten wir drei zuerst Kontakt via Mail und später auch telefonisch. Als sie mich dann besuchen kam, merkte ich schnell, dass diese junge lebenslustige Frau mehr sein könnte als nur ein netter Zeitvertreib. Da ich mich einige Wochen zuvor von meiner Lebensgefährtin getrennt hatte, war ich zudem auch vom Kopf her wieder offen für eine neue Beziehung und so schlitterte ich ohne es zu wollen in meine erste BDSM Liebesbeziehung.
Warum es scheiterte? Nun, leider ist jener Frau in jungen Jahren Schlimmes widerfahren, doch hatte sie diese Erinnerungen relativ erfolgreich in sich selbst vergraben. Da ich jemand bin, der mit jenem Thema vorher schon öfters in Kontakt geraten war, fielen mir aber einige Verhaltensweisen auf und nach einigen Wochen führte dies dazu, dass ich der erste Mensch war, dem sie sich je anvertraute. Hierdurch wurde aber alles wieder freigelegt und sie kam mit all den verdrängten Erinnerungen nicht klar und ich scheiterte das erste und bisher einzige Mal daran, einen Zugang zu einer Person zu finden, die sich in einer solchen Situation befindet. Hieran zerbrach die Beziehung.

Bianca
Da mich die zurückliegende Trennung sehr getroffen hatte und dieses Gefühl für mich ein neues war, hatte ich mir so sehr die Finger an einer BDSM Beziehung verbrannt, dass ich wieder genau das Gegenteil suchte. Ich fand dies in Bianca, einer sehr schüchternen Person, die mit diesem Bereich nichts anfangen konnte und auch weit weniger partyverrückt und aufgedreht war. Ich merkte aber mit der Zeit immer mehr, wie mir die Verbindung von BDSM und Liebe in der Beziehung fehlte, und da ich auch damit ein Problem hatte, eben keine sehr starke Frau an meiner Seite zu haben, beendete ich die Beziehung. Dies sollte die letzte „normale“ Beziehung sein.

Cathy
In Wien lernte ich eine Frau kennen, die mich sehr bewegen sollte. Scheinbar stimmte bei ihr fast alles, der einzige Haken war ihre Ehe. Zwar war diese bereits zerrüttet, aber ich hatte immer den Grundsatz, dass liierte Personen für mich als potentielle Beziehungspartner ausschieden. Ich brach jedoch mit meinem Prinzip, da ich meinte, eine zerrüttete Ehe sei ja keine wirkliche Beziehung mehr. Vor allem aber schien sie sich schon ewig nach Dominanz gesehnt zu haben, ohne dem Kind einen Namen geben zu können. Da ihr dies aber vollkommen fehlte, meinte ich, dies sei eine Ausnahmesituation.
Es kam wie es kommen musste: Sie war die perfekte Sklavin, aber psychisch leider auch sehr labil und dies konnte ich auf die Entfernung nicht wirklich ändern. Wir führten eine sehr intensive Beziehung, in der für mich alles stimmte, sie war die Person, bei der ich meinte, angekommen zu sein. Das Spiel mit ihr war einmalig, eben auch, da sie so intensiv auf mich reagierte. Ein Griff in den Nacken konnte sie in eine Art Trance versetzen, und wenn sie „mein Herr“ sagte, war dies ein wunderschönes Gefühl. Dom und Sub können sehr unterschiedliche Bedürfnisse haben, bei uns waren diese fast deckungsgleich und somit lebten wir unsere Lust ohne Widerstände aus.
Durch ihre Labilität und verschiedenen Ängste kam es aber dazu, dass sie plötzlich doch nicht mehr den Umzug wagen wollte und sich wohl auch von mir als Mann (Alltagspartner) entfernte. Die Bindung an mich als Herrn bestand aber ungemindert fort. Sie suchte sich also einen neuen Partner, der vorgab, auch ein Dom zu sein. Nachdem sie diesen neuen Mann gefunden hatte, trennte sie sich von mir.
Eigentlich war es ein Glück, aber ich brauchte lange Zeit um dies einsehen zu können. Jedoch hat sie es noch schwerer getroffen. Er entpuppte sich als MöchtegernDom, der sich als Dom nur präsentierte, um an Frauen zu gelangen, die er sonst nicht erreichen konnte. So ging sie auch ihm fremd, und weil sie unglücklich war, und vielleicht auch um zurückzukommen, freundete sie sich mehr als ein Jahr später virtuell und unter falschem Namen mit der Person an, die zu jenem Zeitpunkt meine Freundin war. Sie versuchte, uns auseinander zu bringen, was aber schnell aufflog als sich rausstellte, wer sie wirklich war. Da ihr der Bereich BDSM so sehr fehlte, arbeitete sie zwischenzeitlich sogar als professionelle Sklavin und ich denke, sie kann von Glück sagen, dass dabei nie etwas wirklich Schlimmes geschehen ist.
Aus dieser Beziehung rührt wohl auch meine einzige Angst, die ich bei einer BDSM Liebesbeziehung habe, nämlich die, als Herr, aber eben nicht auch als Partner geliebt zu werden.

Catherin
Nach dieser großen Enttäuschung war ich einige Zeit nicht mehr für Beziehungen offen und beschränkte mich auf Affären, wobei Catherin einen besonderen Status einnahm. Mit ihr entdeckte ich neue Seiten, hatte aber auch zum ersten Mal eine wirklich sehr eifersüchtige Affäre an meiner Seite. Da ich noch zu sehr mit meinen eigenen Gefühlen in Bezug auf Cathy beschäftigt war, merkte ich nicht, wie von ihrer Seite aus immer mehr aus unserem Verhältnis wurde. Als ich realisierte, dass sie sich in mich verliebt hatte, trennte ich mich von ihr, da von meiner Seite aus eine Beziehung nicht vorstellbar war. Wäre ich nicht so sehr mit meiner Exbeziehung beschäftigt gewesen, hätte ich die Zeichen sicher frühzeitig erkannt und ihr damit einiges an Herzschmerz erspart.

Melissa
Als ich nach einiger Zeit meinte, wieder offen für eine Beziehung zu sein, ergab sich diese auch recht schnell. Nur hatte ich von Anfang an bei dieser Frau ein immer wiederkehrendes schlechtes Bauchgefühl, meine Ratio sagte mir aber, dies könne nicht sein. Also hörte ich nicht auf meinen Bauch und geriet an eine Frau, die, als sie mit mir zusammen war, noch eine andere Beziehung hatte und auch in der Beziehung sich aktiv nach anderen Männern umschaute. Wen die Geschichte interessiert, wie alles herauskam, der kann dies unter Mindgame nachlesen.

S. alias K.
Nach dem Mindgame, aber noch während der Beziehung zu Melissa, fing die Affäre an, die ein Jahr andauerte. Im Rückblick wäre es unter anderen Umständen vielleicht mit ihr sogar ganz anders gelaufen.

Natascha
Meine letzte Freundin hatte sehr großes Interesse an BDSM, aber noch gar keine Erfahrung. Da sie meine Seite immer noch regelmäßig besucht und ihr die Trennung sehr zugesetzt hat, will ich hier nicht über die Gründe schreiben. Sie ist auf jeden Fall eine Frau, die für viele anderen Männer ein absoluter Glücksgriff sein würde.

2010
Nach einer eher ruhigen Phase merke ich, wie ich mich in den letzten Wochen und Monaten wieder verstärkt mit dem Bereich BDSM, aber auch der Partnersuche auseinandersetze. Ich genieße es, begehrt zu werden, suche aber gleichzeitig die eine, die für mich mehr als nur eine Sklavin sein kann. Zudem merke ich, dass sich die interessantesten Kontakte derzeit über meine Seite ergeben. Immer wieder sind eben nicht nur Fragen dabei, wie man dieses oder jenes macht, sondern auch Frauen, die Interesse an einem Kennenlernen haben. Auch wenn dies nicht meine Absicht war und die Seite als Aufklärungsseite konzipiert wurde, freue ich mich natürlich über das Interesse und zum Glück lernt man auch auf ganz normalem Wege die ein oder andere nette kennen.

Edit November 2010:

Kathi Eine Beziehung von nur sieben Wochen, die aber dennoch wegen ihrer vielen Lügen zu einer sehr großen Enttäuschung wurde.


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