Der Anfänger

Eigentlich wollte sie nicht. Sie war nicht auf der Suche. Nicht mehr. Inzwischen hatte sie entdeckt, dass ein weiblicher Single eine Vielzahl von Möglichkeiten hatte. Schließlich wurde man als Frau im Internet schon überrollt, bevor man auch nur ein Bild einstellte.
Sie hatte Bilder. Ziemlich viele sogar. Er hatte keines. Warum also sollte sie sich mit ihm treffen? Sie wusste ja nicht mal, wie er aussah. Genau so hatte sie ihm zurückgeschrieben, desinteressiert und lapidar.

Er war hartnäckig. Gerade mal in diesem Forum angemeldet, wollte er es scheinbar wissen. Sie fing an, sich über ihn zu amüsieren. Er blieb trotzdem hartnäckig. 5 Jahre jünger als sie und seines Zeichens Dom! Nun ja, warum nicht?

Er schickte ein Bild. Eines aus dem Urlaub am Strand. Holla! Knackiger Kerl. Sie streckte den Oberkörper und wand sich ein wenig auf dem gut gepolsterten Schreibtischstuhl vor ihrem Bildschirm. Die Fantasie ging mit ihr durch bei dem Gedanken, mit diesem Mann ...

Sie musste über sich selbst grinsen. OK; sie war Switcherin, eigentlich mehr dominant als submissiv, aber falls DER tatsächlich dominant sein sollte ... hmmmmm. Sie schrieb ihm zurück – natürlich nicht die Spur interessierter als zuvor – hängte aber vorsichtshalber noch eines ihrer schönsten Bilder an. Man weiß ja nie. Sicher ist sicher!

Sie trafen sich in dem Bistro, das er vorgeschlagen hatte. Dem Typ nach war er genau die Sorte Mann, die es gewohnt war, eine Frau zu bekommen. Sie vermutete, dass er ein Lokal in der Nähe seiner Wohnung wählen würde, und die Postleitzahl des Bistros stimmte mit der in seinem Profil auch tatsächlich überein.

Sie erkannte ihn sofort. Er saß an einem Zweiertisch im hinteren Bereich und wirkte ein wenig nervös. War ja schließlich auch sein erstes Date mit einer SMerin. Sie lächelte ihn fröhlich an und begrüßte ihn. Er wirkte überrascht. Darüber wiederum musste sie schmunzeln. Schließlich hatte sie ihm geschrieben, dass sie nicht devot ist.

„Alles in Ordnung?“ fragte sie, als sie sich setzte. Er war kurz aufgestanden, als sie eintraf. Gute Manieren also. „Jaja, ich war nur etwas überrascht, irgendwie wirkst Du etwas anders auf deinen Bildern.“ meinte er, nachdem sie beide saßen. „Weniger lebendig?“ fragte sie und grinste. Er wechselte das Thema.

Er beriet sie bei der Abendkarte und sie unterhielten sich über Belanglosigkeiten, um doch immer wieder auf das BDSM-Forum zurück zukommen, über das sie sich „kennen gelernt“ hatten.
Er fand es wahnsinnig interessant, dort kreuz und quer durch verschiedene Themen und über unterschiedliche Praktiken zu lesen. Auch sie hatte dort schon die eine oder andere Anregung aufgeschnappt.
„Und Du bist also Switcherin?“ fragte er beim Dessert. „Ja“ antwortete sie. „Aber viel mehr interessiert mich gerade, wie für dich als dominanten Mann ein gelungener Abend ablaufen würde.“

„Ähem. Nun ja.“ räusperte er sich. „Ich würde – wenn beidseitig Interesse an einem Spiel besteht – zum Beispiel der Dame nach dem Verlassen des Restaurants die Hände auf dem Rücken fesseln.“
„Aha?“ fragte sie. „Und dann?“
„Nun, dann würde ich sie an einen ihr unbekannten Ort führen.“ Sie sagte nichts. „Womöglich würde ich ihr unterwegs die Augen verbinden“ grinste er. Er schien Oberhand zu gewinnen. Sie schmunzelte.

„Und was würde an diesem unbekannten Ort passieren?“ raunte sie ihm zu. „Wer weiß?“ schmunzelte er. „Es wäre ja langweilig, vorher alles zu verraten.“ Sie schwieg. „Aber sicher nichts, was nicht beide wollen.“ setzte er hinzu. OK, das war eindeutig, das Spiel konnte beginnen!

„Das würde ich ja schon gern mal erleben“ raunte sie. Ihre Wangen wurden warm, sie vermutete, dass sie leicht errötet war und irgendwie passte das ja auch zum Spiel. Er genoss diesen Moment, bevor er sich hinüberbeugte und mit plötzlich scharfem Ton, aber immer noch sonorer Stimme „Geh auf die Toilette, zieh dein Höschen aus und steck es in die Handtasche!“ forderte.
Sie biss sich auf die Lippen. “Bloß jetzt nicht grinsen“, dachte sie und senkte den Kopf, als sie merkte, dass sie doch grinste. „Typische Einstiegsnummer!“ dachte sie.

Einen Moment lang kämpfte sie mit sich. Verriet sie ihm, dass sie gar keines trug oder tat sie wie verlangt und ging auf die Damentoilette? Sie entschied sich für letztere Lösung. Er kam gut rüber, wenn er „Oberhand“ hatte.

„Jawohl!“ hauchte sie und erhob sich. Auf dem Weg zur Toilette bewegte sie sich recht lasziv, was unter anderem auch daran lag, dass sie beim Anblick der inzwischen leeren Tische auf Gedanken kam, deren Ausführung den Kellner sicherlich sehr schockiert hätte.

Sie nahm sich Zeit, benutzte die Toilette und machte sich etwas frisch. Das MakeUp war noch in Ordnung, ein bisschen Lippenstift nachgezogen, Puder aufgetupft, die Haare aufgewuschelt, tief Luft geholt und zurück ging es. Er schmunzelte als sie wiederkam. Sie setzte sich auf ihren Platz, nickte bestätigend und wartete. Gehörte ja schließlich zu ihrer Rolle, nur das zu tun, was er verlangte.

„Spreiz die Beine!“ verlangte er. Sie tat wie geheißen, das konnte er an ihren Bewegungen sehen. Sie lehnte sich zurück an die Stuhllehne und legte mit gesenktem Blick den Kopf ganz leicht in den Nacken.
„Mal schauen, was jetzt kommt“ dachte sie.
„Verschränk die Arme hinter dem Rücken!“ sagte er in amüsiertem Tonfall. Sie tat auch das und merkte, dass sie inzwischen ziemlich heiß war. Der Kellner kam und brachte die Rechnung. Damit hatte sie jetzt nicht gerechnet, ließ sich aber nicht beirren und behielt die Arme hinten verschränkt.

„Hat es Ihnen geschmeckt?“ wollte der Kellner wissen. „Ja danke, sehr gut.“ antwortete sie. Offensichtlich hatte ihr Begleiter bereits die Rechnung bestellt; er legte umgehend seine Karte auf das kleine silberne Tablett mit dem Beleg. Sie fing einen absolut unergründlichen Blick des Kellners auf, als dieser den Tisch wieder verließ ...

Er stand auf und bedeutete ihr, sitzen zu bleiben. Sie nickte und wartete ab, während er um sie herum ging. Seine Hände glitten von ihren Schultern unmittelbar zum Busen. Sie bäumte sich auf, beugte sich vor – und wurde umgehend am Busen wieder zurückgedrückt.
„Vorführung beim ersten Date, na Du bist aber wirklich mutig“ dachte sie. Der Kellner kam zurück, als er ausgiebig und vorsichtig ihre Brüste knetete. Sie fand, dass der Kellner unglaublich lange brauchte, um die Karte auf den Tisch zu legen und warf ihm einen bösen Blick zu.
Der Kellner blieb offenbar absichtlich stehen, schaute sie beide abwechseln an und wünschte in süffisantem Ton „noch einen schönen Abend, die Herrschaften, beehren Sie uns gerne bald wieder“, bevor er mit einem ungenierten Blick auf ihren Busen wieder ging.
„Verflucht und zugenäht“ dachte sie. „Was mache ich hier eigentlich? “ Aber heiß war sie immer noch.

Er tippte ihr auf die Schulter und bedeutete ihr, aufzustehen, nahm sie an der Hand und verließ mit ihr das Restaurant. Der Kellner grinste, als sie an ihm vorbeigingen. In einem Anflug von Verlegenheit hätte sie ihm am liebsten die Zunge rausgestreckt, aber sie ließ es.

Draußen war es dunkel. „Was auch immer ...“ dachte sie und kam nicht weit mit ihren Überlegungen, als sie an die Hauswand des Restaurants gedrängt wurde. Ihr Rock schob sich hoch, fast gleichzeitig umfasste er ihre Handgelenke und verschränkte ihre Arme hinter dem Rücken. Zwei kurze Seitenblicke verrieten ihr, dass kein Mensch in der Nähe war. Sie legte den Kopf in den Nacken und sah ihn provozierend an.
„Hier wirst Du mit Sicherheit nicht viel machen!“ teilte sie mit bestimmender Stimmlage.
„Stimmt“ sagte er, „aber mit Sicherheit genug, um dich zum Schweigen zu bringen! ... Du bist das geilste Miststück, das mir je untergekommen ist und dich werde ich auch noch bändigen.“ meinte er siegessicher.

Von rechts näherten sich Schritte. Er beugte sich zu ihr runter und küsste sie einfach. Was sollte sie auch tun, sie küsste ihn ebenfalls. Und fand diesen Kuss berauschend. Er küsste sehr leidenschaftlich und sie spürte, wie ihre Knie weich wurden. Sie wurde jedoch gehalten und fasst vergaß sie, dass sie mit hochgeschobenem Rock und ohne Höschen auf der Straße stand.

Als die Schritte fast auf gleicher Höhe waren, spürte sie, wie er seine Füße zwischen die ihren schob und ihre Beine noch ein Stück spreizte.
„Mistkerl!“ raunte sie atemlos.
„Miststück!“ antwortete er grinsend und küsste sie wieder.
Die Schritte waren gerade vorbei, als er ihre Handgelenke beide in eine Hand klemmte und etwas aus seiner Jackettasche fischte. Gleich darauf spürte sie Handschellen um das erste Handgelenke. Sie wehrte sich, aber er war stärker.

Er lehnte sich gerade so weit zurück, dass er ihre Füße nicht freigab und sie somit die Beine nicht schließen konnte, und lächelte sie an.
„Du siehst wirklich reizend aus, wenn Du so böse kuckst!“ meinte er amüsiert. „Mach bitte was, Du kannst mich doch so nicht auf der Straße stehen lassen!“ forderte sie.
„Du hast recht“ erwiderte er – und begann ihre Bluse aufzuknöpfen.
„Du bist verrückt!“ fauchte sie und wurde trotzdem von einem Beben übermannt, das irgendwie im Bauch begann und sich explosionsartig ausbreitete.

Er hatte in kürzester Zeit die Bluse geöffnet und schob die Träger des BHs über die Schultern, um dann genüsslich im Zeitlupentempo die Körbchen herunter zu klappen. Sie stand zitternd mit entblößtem Busen, hochgeschobenem Rock und ohne Höschen vor ihm und konnte gar nicht glauben, dass er sich das gewagt hatte.

Und wieder näherten sich Schritte. Diesmal von links. Sie wurde nervös. Irgendwie hatte sie das Gefühl, dass es die gleichen Schritte wie vorher waren. Sie starrte ihn an. Er streichelte und knetete sanft ihren Busen und sie wendete den Blick nicht mehr von seinen Augen ab. Er musste doch was tun!

Als die Schritte fast auf gleicher Höhe war, der Passant – sofern er schaute - musste längst ihren Busen gesehen haben, schob er auch die Bluse über die Schultern bis auf die Unterarme herunter und küsste sie erneut. Dabei streichelte er ihre Arme und Hüften, hielt aber genug Abstand, dass zumindest seitlich jeder einen Blick auf ihren Busen werfen konnte, womöglich auch auf ihre Scham.

Der Passant, der eigentlich schon vorbei war, blieb stehen. Sie fühlte sich einer Ohnmacht nahe, ihre Knie gaben nach, aber sie wurde in der Taille gehalten. Sie drückte ihre Knie wieder durch, um stehen zu bleiben, und entschied sich, ihn zu küssen. Das lenkte ab. Sie spürte, wie er schmunzelte, ließ aber die Augen geschlossen. Wieder streichelte er sie überall da, wo seine Arme nicht die Sicht auf ihren Busen versperrten.

„Geile Stute!“ krächzte der Passant, offenbar ein Mann um die 40, nicht mehr ganz nüchtern. Sie öffnete schlagartig die Augen und verschoss böse Blitze. Der Passant betrachtete sie ungeniert von oben bis unten und wieder zurück.
„Finde ich auch!“ sagte ihr Begleiter und drehte sich halb um. Dabei schob er seinen rechten Arm unter ihren gefesselten Armen hindurch um die Taille und strich ihr mit der linken Hand über Busen, Bauch und Scham. Der Passant schaute weiter ungeniert zu.

Sie funkelte ihren Begleiter an, verlor aber wiederum den Halt, als er unvermittelt mit dem Finger ihre intimsten Regionen berührte und mit kreisenden Bewegungen in sie eindrang. Dabei küsste er sie zärtlich auf die Wange.
„Du Mistkerl!“ stöhnte sie und lehnte den Kopf nach hinten. Sie atmete schneller. Er biss ihr zärtlich ins Ohrläppchen. Der Passant, den sie schlussendlich einfach ignoriert hatte, ging endlich weiter.

Er küsste sie noch einmal kurz, dann zog ihr den Rocksaum wieder runter. „Ist ja unglaublich, wie Du hier rumläufst!“ grinste er.
„Ja ja, und du bist völlig unschuldig daran!“ konterte sie. Er klappte die Bluse zu, ohne sie zu schließen, auch den BH richtete er nicht. Er holte ein Tuch aus der zweiten Jackettasche und legte ihr eine Augenbinde an.
„Kannst Du mal die Handschellen abnehmen? Was schleppst Du eigentlich noch alles in deinen Taschen mit? Meinst Du nicht, dass wir für heute genug Action auf der Straße hatten?“ fragte sie. „Nein!“ sagte er.
„ Wenn ich das meinen würde, würde ich das ja nicht tun!“ teilte er ihr bestimmt mit.“
„Außerdem glaube ich,“ raunte er ihr ins Ohr „dass Du wieder heiß wirst, wenn ich dich gefesselt und wehrlos durch die Straßen führe.“ Sie zuckte leicht und bemerkte gerade bei diesen Worten, dass er vermutlich recht hatte.
Der Gedanke erregte sie. Ihr Brustkorb hob und senkte sich deutlich schneller als sonst. Leider bewegte sich dadurch auch die geöffnete Bluse und geriet ins Rutschen.

Er legte den Arm um sie und schlenderte mit ihr durch die sommerlaue Nacht. Gelegentlich spürte sie angenehmen warmen Wind auf dem Busen, der seine Wirkung nicht verfehlte. Wenn ihnen Schritte entgegen kamen, wechselten sie auf die andere Straßenseite. Jedes Mal ging ihr Atem schneller und sie hörte ihn förmlich schmunzeln.

Irgendwann blieb er stehen. Sie hörte einen Schlüsselbund klimpern, bevor er ihr die Bluse wiederum herunterzog, so dass sie jetzt nur noch an den gefesselten Handgelenken hing. Den BH öffnete er und ließ ihn an den Trägern herunterbaumeln. Sie stand barbusig vor ihm und schwieg.

Er führte sie drei Stufen hoch in ein Haus, durch einen Gang und hinten wieder ins Freie. Von oben hörte sie Musikfetzen und Stimmen. Offenbar befanden sie sich in einem Hof. Nach wenigen Metern blieb er stehen und sie hörte wiederum den Schlüssel. Er schloss auf, führte sie eine Treppe hoch und öffnete eine weitere Tür.

„Wir sind da“ raunte er ihr ins Ohr und schloss die Tür. Er öffnete die Handschellen, zog ihr mit geschickten Griffen BH und Bluse aus und fesselte sie, bevor sie zur Augenbinde greifen konnte, erneut mit den Handschellen. Diesmal vorne. Dann führte er sie weiter und befestigte sie mit erhobenen Armen an etwas, was von der Decke hing und nach einer Kette klang. Er öffnete den Rock und ließ ihn hinunter gleiten. Sie stand nackt vor ihm.

Sie konnte nichts sehen, wusste aber, dass er genau vor ihr stand. Er zog sie an sich und sie hatte den Eindruck, dass er grinste. Sie hob den Kopf und schaute trotz Augenbinde herausfordernd und abwartend. Der unmittelbar folgende erste Hieb verriet, dass er auch hier rundum gut vorbereitet war ...

Als er sie nach einem ausgedehnten Frühstück nach Hause brachte, konnte sie sich den Hinweis nicht verkneifen, dass er in der letzten Nacht mindestens so viele Bissspuren davongetragen hatte, wie sie Hiebe erhalten hatte. „Miststück,“ grinste er „aber deine Spuren bleiben länger!“
„Mistkerl!“ konterte sie und küsste ihn innig.


Verfasserin ElaMichelle (SZ-Nr: 163193)

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