So recht kann ich mich nicht entscheiden…

Der ein oder andere hat ja mitbekommen, dass meine letzte Beziehung eher unschön auseinandergegangen ist. Mehrgleisig zu fahren ist eben nicht die feine Art, schon gar nicht, wenn es um eine ernsthafte Beziehung geht.

Da ist also jemand, der einen betrogen hat, körperlich vielleicht, emotional auf jeden Fall, nach einer Trennung, bei der viel Porzellan zu Bruch ging, scheint man sich auf den Status Ignorieren verständigt zu haben.
Der erste Versuch hat nicht so richtig geklappt, die körperliche Anziehung war immer noch beiderseitig zu groß und so kam es eben dazu, dass man im Dezember und Januar miteinander gespielt hat. Als dann herauskam dass sie wieder nicht so ganz bei der Wahrheit bleiben konnte zerbrach erneut eine Menge Porzellan, wobei das mehr als unnötig war, da es beiden scheinbar vor allem um den körperlichen Spaß ging.
Da ich dennoch ungern belogen werde, versuchte ich diesmal keine Deeskalation zu betreiben, sondern spielte das Spielchen mit. Das Ergebnis war ein von beiden Seiten aus großes Zerwürfnis und das Agreement, den anderen fortan einfach zu ignorieren. Für mich ein guter Zustand, da ich menschlich nichts mehr mit dieser Person zu tun haben wollte und sie eh behauptet hat, mich nunmehr zu hassen. Auf einer Party trafen wir uns und na ja, sie war seit dem ersten Blickkontakt immer in einem Umkreis von fünf Metern, vorzugsweise hinter mir, anzutreffen. Das mag aber auch ein Zufall gewesen sein, wobei die Location recht weitläufig war. Natürlich musste sie Bekannten erzählen, dass ich frühzeitig gegangen bin und sie sich prächtig amüsiert hat und mit ihrer Begleitung zusammen die letzte war, die die Party wieder verließ. Einige Zeit später meldete sie sich wieder bei einem Bekannten, weil ihr neuer Dom wohl eine SMS von einer unbekannten Person erhalten hat und in dieser SMS angedeutet wurde, dass sie wohl noch einen anderen Freund/Dom neben ihm hat. Sie war sich sicher, diese Nachricht müsse natürlich von mir stammen. Zu dem Zeitpunkt war ich schon genervt, besonders nachdem ich die wenigen gemeinsamen Bekannten angesprochen habe, ob die SMS von ihnen stammt und alle dies negierten. Nach den falschen Unterstellungen kehrte wieder Ruhe ein. Vielleicht war es auch nur der Versuch, wieder irgendwie Kontakt zu haben, denn die Nummer, von der die SMS geschickt wurde, wollte sie nicht herausrücken. Wie so oft habe ich mein Handy im Auto vergessen und als ich das bemerke (was durchaus einige Zeit dauern kann), sind dort einige SMS eingetroffen. Sehr verwundert war ich darüber, dass auch von jener Person eine dabei war. Das Schlimmste erwartend las ich sie und fing an zu schmunzeln: Sie wollte nur fragen, ob ich ihr die Lederfesseln schenken würde, da ich dafür ja sicher keine Verwendung mehr hätte. Ok, ich soll also jemandem, von dem ich menschlich sehr wenig halte und der betont, mich zu hassen, etwas schenken, mit dem ich mir große Mühe gegeben habe (immerhin sind es selbst gemachte Unikate), damit diese Person diese Fesseln zum spielen mit anderen Doms nutzen kann? Das ist entweder äußerst naiv, dreist, verletzend oder die Person sucht nur einen Aufhänger, um wieder mit einem in Kontakt zu kommen. Immerhin verletzend empfand ich es nicht, ich tendiere zu der ersten oder letzten der Optionen. Bisher hielt ich es immer so, wenn es im Guten auseinander ging (was zum Glück bis auf zwei Ausnahmen bei allen Beziehungen und Affären der Fall war), erhielt entweder sie oder ich das Halsband und auch andere Dinge, die von einer besonderen Symbolik für uns beide waren. Als Grundsatz galt für mich: Solche Dinge sind Erinnerungsstücke und werden von niemandem mehr genutzt. Ging es nicht gut auseinander, hätte ich diese Dinge zwar keiner Partnerin oder festen Affäre angelegt, dies würde aber nicht für kurzweilige Spielpartnerinnen oder bei Fotoshootings gelten. Also ich denke, ich werde diese schönen Fesseln sicher in den nächsten Jahren nutzen, verbinde ich damit doch keine schützenswerten Erinnerungen. Ich glaube, ich bin über die SMS amüsiert und von Allgemeinzustand her genervt, vielleicht klappt es fortan ja mit dem Ignorieren, ich würde es mir wünschen.