Teil 6: Wie schlage ich richtig?

Wie hart schlage ich?

Nun, der aktive Part sollte den Passiven lesen können. Dies bedeutet, zu merken, wie es dem anderen gerade geht. Jeder Mensch hat so seine Vorlieben, erkundet diese gemeinsam: Mag er/sie den Rohrstock oder eher die Peitsche etc. Dieses Wissen bringt eine gewisse Sicherheit. Gut ist es, wenn manches gemocht (Belohnung) und manches gehasst (Bestrafung) wird.

Steigern kann man die jeweilige Intensität des Einsatzes immer, also beginnt maßvoll und schaut, wie euer Partner reagiert. Selbst wenn ihr euren Partner kennt, kann sein Empfinden, bedingt durch die jeweilige Tagesform, sehr variieren. Wenn man sich noch nicht so gut kennt, ist es kein Beinbruch auch einfach mal zu fragen, ob es gerade Freude oder wirklichen Schmerz bereitet was man tut oder man lässt sich eine Bewertung geben.
Beispiel hierfür wäre eine 1 bis 7 Skala. 1 ist lasch, 2 spürt man zumindest, 3 ist angenehm, kann aber noch gesteigert werden, 4 ist ideal, 5 ist angenehm, aber schon kurz davor unangenehm zu werden, 6 ist echter Schmerz, aber auszuhalten und 7 ist zu viel.

Kleine physikalische Überlegungen: Je höher die Aufprallgeschwindigkeit, umso mehr Energie wird beim Aufprall dem Körper zugeführt. Je schwerer ein Schlaginstrument ist, umso mehr Masse wirkt auf den Körper ein und umso tiefer wirkt die Aufprallwucht. Je kleiner die Aufprallfläche des Schlaginstruments ist, umso mehr Masse wirkt auf einen einzelnen Punkt. Je härter die Schlagfläche ist, umso weniger Energie wird abgefedert. Ihr könnt die Schlaginstrumente nach diesen Kriterien selber recht gut einordnen und in der Dosierung abschätzen.

Wohin schlage ich?

Schläge sind am ungefährlichsten an Stellen, an denen keine Knochen hervorstehen und Stellen, wo viel Fett oder Muskeln vorhanden sind und unter denen nicht direkt Organe liegen. Diese Stellen können nur schwer verletzt werden. Typische Einsatzgebiete für SM Gerätschaften sind der Po und die Oberschenkel.

Noch eines, bevor es zur schematischen Auflistung geht: Zielt gut, denn ein Schlag, der daneben geht, kann schnell eine Region treffen, die eigentlich tabu ist. Tabu ist z.B. der gesamte Kopf (Ausnahme: platzierte Ohrfeigen), Hals und Nierenbereich (die Region oberhalb von String oder Unterhosenbund und unter dem ersten Rippenbogen).
Wer wilde SM Sessions machen will und nicht treffsicher ist, kann den Nierenbereich durch einen Nierengurt (speziell dafür gemacht oder Nierengurt von Motorradfahrern) schützen. Treffsicherheit sollte eh geübt werden, wenn noch nicht vorhanden, dann allein an einem Kissen.

Logisch ist eigentlich, dass die Region der Genitalien eine besonders sensible Region ist und wenn, dann nur eine geringe Gewaltanwendung hier sinnvoll ist (Ich kann aus eigener Erfahrung sprechen. Als mich einmal eine Sklavin geritten hat, ja, auch das ist möglich, und ich ihr mit einem kurzen Rohrstock dabei den Po versohlt habe, traf ich aus Versehen meinen eigenen Hoden, autsch…). 

Körperzone Was darf ich machen? Tipps
Vorderansicht
Kopf Der Kopf ist tabu! Hier liegen die Augen und Ohren, die nicht geschützt sind. Es kann sehr leicht zu schweren Verletzungen kommen. Einzige Ausnahmen sind die Wangen - hier darf eine wohldosierte Ohrfeige erfolgen -und die Zunge. Diese kann gekniffen oder auch gebissen werden. Bei heftigen Ohrfeigen sollte die andere Hand auf der gegenüberliegenden Seite der Schlagfläche dem Kopf Halt geben. Passt mit den Ohrfeigen auf. Treffen sie das Ohr oder Auge, kann es zu Verletzungen kommen. Also, beim wilden Sex sollte man es nur mit viel Übung machen. Achja, die Ohrläppchen kann man nicht schlagen, aber schön an ihnen drehen oder ziehen.
Hals Hände weg, Geübte können hier Atemreduktionsspiele machen, aber Schläge sind ein Tabu. Ein Halsband macht sich an dieser Stelle sehr gut.
Arme Tabu sind die Gelenke (Ellbogen) und der Übergang von Unterarm zur Hand. Auf die Finger darf von oben zumindest leicht geschlagen werden. Heftigere Schläge mit festen Gegenständen sind nicht erlaubt. Die Handinnenflächen haben sehr viele Nerven, hier ist Sub besonders sensibel.
Torso Bis auf die weibliche Brust, sollte auf Schläge verzichtet werden. Die weibliche Brust ist sensibel, also übertreibt es an dieser Stelle nicht. Klammern können hier überall recht gut angebracht werden.
Leisten- und Intimbereich Sehr sensible Stelle, die man aber mit leichter Züchtigung behandeln darf. Spielt mit der Lust und dem Schmerz. Kombiniert beides an dieser Stelle.
Oberschenkel Eine gute Stelle für alle möglichen Arten der Züchtigung. Achtet aber darauf, nicht den Intimbereich oder das Knie zu erwischen. Bei Frauen ist diese Stelle oft besonders anfällig für blaue Flecken.
Knie und drunter Finger weg, hier sitzen direkt die Knochen (Schienbein) und das sehr empfindliche Knie.
Fußsohle Eignet sich zum bestrafen sehr gut, denn trotz der raueren Haut liegen hier viele Nerven, die stimuliert werden können. Kitzelfolter kann hier sehr effektiv sein.
Rückansicht Bitte Sub umdrehen
Kopf und Hals s.o. viel zu gefährlich, um hier Gewalt dran auszuüben.
Rücken bis Nierengegend Bei heftiger, stumpfer Gewalt sind die Schulterblätter und die Wirbelsäule ein Tabu, normal gepeitscht werden können sie aber. Bisse können hier gut platziert werden. Die Spuren sind im Alltag auch nicht sofort sichtbar.
Nierengegend Absolut Tabu, hier können Nieren und Leber Schaden nehmen. Ein Nierengurt kann ein guter Schutz sein.
Po Ideales Zielgebiet. Die Stelle zwischen den Pobacken ist besonders sensibel, hier etwas Vorsicht bitte. Vor allem besteht bei stumpfer Gewalt eine Gefahr für das Steißbein. Bricht es, wird dies lebenslange Folgen haben. Passt zudem auf die Hüftknochen auf. Hier ist fast alles möglich, denn die Region ist bei fast allen Menschen durch Muskeln oder Fett gut gepolstert.
Oberschenkel Etwas schmerzempfindlicher als der Po, aber sehr gut geeignet. Besonders die Innenseiten der Schenkel sind sensibel. Passt nur auf die Kniekehle auf.
Knie und unterhalb Einzig die Wade ist als Region zum Züchtigen geeignet, jedoch nur die Mitte der Wade, da an den Enden Bänder sitzen. Gerade mit einem Rohrstock gut erreichbar und hier erwartet Sub selten einen Schlag.
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