DIE ENTFÜHRUNG (MALEDOM, FEMSUB)

1. Kapitel: Ein Tag wie jeder andere

Der Wecker klingelte. Langsam öffnete ich die Augen, und meine rechte Hand fühlte nach meinem Mann. Da hörte ich schon das Rauschen der Dusche und schaute mit kleinen Augen auf den Wecker. Eigentlich wollte ich jetzt nicht, aber die Pflichten sagten mir: „Steh auf“. Ich zog mir langsam Trainingshose, T-Shirt und die dicken Wollsocken an und schlurfte lustlos in die Küche. Mein erster Griff ging wie immer zum Radio, aus dem mich wieder eine freundliche, gut gelaunte Stimme begrüßte.

Es war jeden Morgen dasselbe Ritual. Brötchen aus dem Tiefkühlfach in den Backofen, Eier in den Kocher und den Frühstückstisch decken. Den Kühlschrank plündern, und auch wenn es jeden Morgen denselben Aufschnitt gab, musste alles auf den Tisch. Das Geräusch des Föns sagte mir, dass mein Mann gleich ins Schlafzimmer ging, um sich anzuziehen. Jetzt noch schnell Milch und Butter auf den Tisch. Dann kam er in die Küche. Wie immer! Jeans, T-Shirt und die dunklen Lederschuhe an den Füßen. Die Musik im Radio überspielte die morgendliche Stille.

Auch beim Essen war es wie jeden Tag. Erst das Ei mit Salz und Butter, dann das Brötchen. Ich trank meinen Kaffee mit viel Milch und Zucker und aß mein Ei zum Schluss, während mein Mann schon aufgestanden und wieder im Badezimmer verschwunden war. Selbst die Handgriffe beim Abräumen waren wie immer. Während ich wieder alles in Ordnung brachte, war er im Bad fertig, nahm seine Tasche und stand zur Verabschiedung an der Haustür bereit. Ich küsste ihn zärtlich, sagte, dass er vorsichtig fahren soll und dass ich ihn liebe! Dann verließ er das Haus.

Es war alles wie immer!

Ich ging zurück in die Küche, schaute noch mal in die Runde, bevor ich mich ins Schlafzimmer begab, um die Wäsche zu sortieren. Während die Waschmaschine so vor sich hin kreiste, ging ich an den PC. In meiner Mailbox wieder nur Viagra und Softporno-Angebote. Beim Durchklicken der Profile meiner Freunde in der SZ fiel mir nichts Neues auf. Ein Blick in die Galerie zeigte mir ein paar neue Fotos – stets die gleichen Subbis und Tops, ebenso bei den Kommentaren. Einige Bilder sahen wirklich sehr gut aus. Tja, was ein richtiger Fotograf alles zaubern kann. Beim Blick auf meine Fotos entdeckte ich keine neuen Kommentare. Da es doch noch recht früh am Tag war, bewegte sich die Besucherzahl im Chat gen null. Keiner da, mit dem ich sofort hätte kommunizieren müssen.

Mein Blick schweifte durch die Wohnung. Alles war fertig. Geputzt, gesaugt und die Waschmaschine machte noch die letzten Schleudergeräusche. Ich schaute aus dem Fenster. Die Sonne lachte mich an, und es war angenehm warm draußen. Ich war ganz in Gedanken versunken, da klingelte plötzlich der PC.
Seit einigen Wochen war ich mit einem sehr lieben Menschen am Skypen. Er hatte mich in einer sehr steinigen Zeit begleitet und mich viel zum Nachdenken und auch zum Lachen gebracht. Ich gab viel auf seine Meinung und Gedanken und wollte ihn nicht mehr missen. Mit ihm konnte ich über tiefe Fantasien sprechen und hypothetische Situationen weiter spinnen. Wir haben viel gelacht. Er legte mir Bilder in den Kopf, und ich sah mich gleich in den verschiedenen Räumen und Handlungen. Es war wunderschön. Ich fühlte mich geborgen und verstanden. Er gab mir Halt, auch wenn er so weit entfernt war. Manchmal war es mir unheimlich.

„Mach die Haustür auf“, sagte er plötzlich. Ich lachte und dachte, warum sollte ich. Es hatte nicht geklingelt, ich erwartete keinen, und die Post dauerte auch noch. Als es läutete, zuckte ich zusammen und verließ meinen PC, um die Tür zu öffnen. Mit dem Laptop in der Hand, dem Headset auf dem Kopf und einem Lächeln auf den Lippen, kam er die Treppen hoch. Ich war sprachlos und zitterte. Mein Herz schlug.
Nach Sekunden, die mir schier endlos vorkamen, war er oben und wir fielen uns in die Arme. Eine kleine Träne lief mir über die Wange, und ich flüsterte ihm ins Ohr: „Schön dich zu sehen“. Schwarze Jeans und schwarzes T-Shirt, so stand er vor mir und sah einfach umwerfend aus. Er strahlte eine solche Dominanz aus, die ich zuvor noch nie gespürt hatte.

„Pack deine Sachen“, sagte er mit strenger und doch nett klingender Stimme. Ich wusste in diesem Moment sofort, was ich tun sollte. Es war wie im Traum. Genau diese Situation hatten wir vor Wochen mal gedanklich durchgespielt. Ich ging ins Schlafzimmer und fing an zu packen.
Die neue rote Unterwäsche, die schwarzen Spitzenkleider und die halterlosen Strümpfe, die er für mich ausgesucht hatte und die eigentlich für den Club bestimmt waren. Immer nervöser werdend, ging mein Blick noch mal durch den Kleiderschrank. Es war wie vor einer langen Reise. Ich hatte das Gefühl, irgendetwas vergessen zu haben.

Er stand am Türrahmen angelehnt und beobachtete mich. Schnell huschte ich an ihm vorbei ins Bad, um dort die nötigen Sachen einzupacken. Es dauerte keine 5 Minuten, bis ich mit Reise- und Handtasche vor ihm stand. Ich versuchte, leise und ruhig zu atmen. Er schaute ernst, jedoch konnte ich ein Lächeln auf seinen Lippen erkennen.

„Was ist mit meinem Mann?“ fragte ich plötzlich. An ihn hatte ich gar nicht mehr gedacht.
„Ich habe einen Zettel an den Kühlschrank geklebt“, antwortete er mir lächelnd. „Geh und schau ihn dir an.“
Wollte ich das wirklich wissen? Im Grunde wusste ich es ja. Aber trotzdem ging ich langsam und erst zögerlich hin.

Lieber Mann meiner submissiven Geliebten.
Ich habe deine Frau mitgenommen!

Mach Dir keine Sorgen. Ich werde sie Dir wieder gesund und munter zurückbringen.

Mit dominanten Grüßen!

Ich bekam bei jedem Wort eine Gänsehaut. Eine wohlige Wärme durchströmte mich, aber auch eine eisige Kälte der Ungewissheit. Ich sollte mein heimisches Nest verlassen. Mit einem mir fremden Menschen, den ich doch eigentlich in- und auswendig kannte.
Meine Gedanken überschlugen sich. Ich sollte vielleicht einfach sagen: „Schön, dass du da warst und jetzt wünsche ich dir einen schönen Tag!“ Aber diese Worte kamen nicht über meine Lippen. Ich war neugierig und glücklich. Ich wollte gar nicht an die Reaktion meines Mannes denken.

Im Flur nahm ich meine Handtasche, er die Reisetasche, und wir gingen gemeinsam die Treppe hinunter. Er öffnete den Kofferraum und stellte die Tasche hinein. Meine sollte ich auf den Rücksitz legen. Dann kam er um den Wagen herum, drehte mich mit dem Bauch zur Tür und verband meine Augen mit einem Tuch. Ich hoffte, dass er mein Zittern nicht bemerkte.
Langsam setzte er mich auf den Beifahrersitz, schloss mit einem lauten Knall die Tür und stieg selbst ein. Er fragte, ob ich Angst hätte. Ich schüttelte den Kopf. Nein, Angst hatte ich nicht. Mir war zwar unheimlich, und es kribbelte im ganzen Körper. Dennoch fühlte ich mich geborgen. Wir fuhren los, und mit dem eintönigen Motorgeräusch schlief ich ein.

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