4. Kapitel: Stille

Ich hatte die Nacht kaum geschlafen. Mir liefen immer noch die erlebten Eindrücke von Vortag durch den Kopf. Wir saßen gemeinsam am Frühstückstisch. „Ich freue mich echt wahnsinnig, dass du hier bist und habe mir für heute etwas Besonderes ausgedacht.“ Dann stand er auf und verließ das Zimmer. Ich war verwundert und sehr gespannt, was nun kommen würde. Irgendwie machte er heute einen noch dominanteren Eindruck auf mich als die letzten beiden Tage. Seine Stimme war ruhig, aber sehr streng. Jedes Wort an diesem Morgen ließ mich innerlich erzittern. Er kam zurück, stellte sich hinter mich und verband mir mit einem schwarzen Tuch die Augen. Ich rutschte mit dem Stuhl zurück und hielt die Hände still auf den Oberschenkeln. Mit der Hand griff er mir plötzlich in die Haare und zog mich schwungvoll hoch. „Komm schon“, sagte er. Unerwartet zog er mich durch die Wohnung.

Ich hörte, wie er eine Tür aufschloss. Waren wir wieder im Treppenhaus? Nein, der Fußboden unter meinen Füßen hatte sich nicht geändert. „Wo sind wir? Was machst du mit mir?“ fragte ich mit zittriger Stimme. Er blieb stehen und löste den Griff von meinen Kopf. Mit einem kräftigen Ruck riss er plötzlich meine Bluse auseinander. Die Knöpfe sprangen in alle Richtungen. Nun griff er auch noch nach meiner Hose und streifte sie, ohne sie zu öffnen, runter bis zu den Knien. „Hey, was machst du da?“ schrie ich auf. „Was soll das?“ Er drückte mir seine Hand fest auf den Mund. „Sei Still.“ sagte er in solch einem strengen Ton, dass es mir durch Mark und Bein zog. Mein Bild von ihm hatte sich in diesem Moment gedreht. Ich hatte eine Menge Respekt vor ihm. Waren die letzten Tage nur Fassade gewesen? Ich hätte doch lieber nicht mitfahren sollen. Ich wusste nicht mehr, was passierte. Mir wurde schwarz vor Augen. Selbst die bunten Bilder von gestern waren verschwunden.

Ich stand ihm ausgeliefert gegenüber. Da ich ja keine Unterwäsche trug, hatte er sofort Einblicke auf meine Brust und meinen Schambereich. Ich fühlte mich schlecht. Nervös. Und doch kribbelte es ein wenig im meinem Körper. Ich zeigte ihm gegenüber keine Regung. Mit festem Griff fasste er mir zwischen die Beine, rutschte über die Klitoris, und drang tief mit zwei Fingern in mich ein. Er stieß ein-, zweimal fest zu. Dann fasste er mir mit der Hand unter das Kinn, und sein Daumen und sein Zeigefinger drückten gegen meine Wangen und brachten mich so dazu, den Mund zu öffnen. Hätte er doch etwas gesagt. Ich hätte es doch auch freiwillig gemacht. Aber er nahm sich einfach, ohne große Worte, was er wollte. Und das tat in dem Moment weh. Es schmerzte in meiner Seele. Es zeigte mir, was ich war. Er konnte mit mir alles machen, was er wollte, und ich konnte mich nicht wehren. Aber wollte ich das denn nicht auch? Fand ich die Situation nicht einfach so viel erregender? Mit einem Mal spürte ich, wie ein harter Ring meinen Mund aufsperrte. Er war glatt, kalt und recht groß, und die beiden Lederbänder saßen fest über meinen Wangen, waren am Hinterkopf verschlossen. Ich konnte jetzt also auch nicht mehr sprechen. Meine Sinne wurden immer mehr eingeschränkt.

Er drückte mich an den Schultern nach unten auf einen Stuhl mit einem Ledersitz. Meine Arme hatte ich locker auf die Oberschenkel gelegt. Das Leder nahm schnell meine Körpertemperatur an, und ich konnte schon nach wenigen Augenblicken spüren, wie es eins wurde mit meiner warmen Haut. „Nimm die Arme nach hinten“, sagte er trocken zu mir. Ich streckte sie hinter die Lehne und umfasste mit der rechten Hand das Handgelenk der linken Hand. Er band mir die Arme in Höhe der Ellenbogen fest. Das Seil reichte bis zu den Handgelenken, wo die Handinnenflächen nun gegeneinander lagen. Ich saß kerzengerade auf meinem Stuhl und versuchte, den Kopf gerade zu halten, um das Auslaufen des Speichels zu vermeiden, der sich inzwischen in meinem Mund angesammelt hatte. Vielleicht war es ja irgendwann so viel Wasser, dachte ich, dass ich es runterschlucken kann. Ich hatte die Hoffnung noch nicht aufgegeben. Da drückte er mit einem kräftigen Ruck meinen Kopf auf die Brust, und zog mir im gleichen Zug die Augenbinde wieder ab. Ich merkte nur noch, wie ich die Kontrolle über mich und meinen Körper verloren hatte. Mein Speichel floss langsam aus meinem Mund. Mein Gesicht glühte, und ich war froh, dass um mich dämmriges Licht war, denn so fiel es nicht sofort auf.

„Schau es dir an! Schau, wie du es nicht bestimmen kannst! Wie es dir auf die Brüste tropft! Schau sie dir noch einmal genau an, du wirst sie für lange Zeit nicht mehr sehen!“ sagte er mit etwas lauterer, böser Stimme, die mich wieder erzittern ließ. Ich wusste ja, dass ich sehr auf seine Stimme reagierte. Aber was ich da, gerade bei diesen Worten, in meinem Unterleib und Bauch spürte, war die pure Lust. Ich war so aufgeregt. Zum einen schämte ich mich so sehr für mein Verhalten, zum anderen machte es mich so sehr an, dass ich die Feuchte auf dem Stuhl deutlich spüren konnte. Ich konnte meinen eigenen Körper nicht mehr kontrollieren. Es war einfach eine unheimlich demütigende Situation, die mich sehr erregte und fast fliegen ließ.

Er zog meinen Kopf wieder zurück. Erst jetzt stellte ich fest, dass in dem dunklen Raum ein paar Kerzen brannten, auf einem Regal an der rechten Seite. Ob weitere Möbel oder Einrichtungsgegenstände in dem Zimmer waren, konnte ich nicht erkennen. Ich drehte meinen Kopf, wollte schauen, wo er war und was er machte. Im diesem Moment wurde mein Kopf wieder wortlos nach vorne gedrückt. Er musste also hinter mir sein, dachte ich. Aber mein Bedürfnis, mich umschauen zu wollen, fand ein schnelles Ende. Ich spürte kaltes Metall an meiner Schulter, das langsam höher zum Hals gestrichen wurde. Hart, starr, kalt. Dann umschloss es meinen Hals! Es drohte mich zu ersticken. Ein enges, beklemmendes Gefühl machte sich breit. Es war ein sehr breites Metallhalsband. Es zwang mich, den Hals noch mehr zu strecken, den Kopf gerade zu halten, und die Schultern fallen zu lassen. Das Stück umschloss meinen gesamten Hals. Ich musste mich auf das Atmen konzentrieren und fühlte mich eingesperrt. Wollte etwas sagen, aber durch den Ring im Mund ging das natürlich nicht. Ich versuchte mich mit der Situation abzufinden und hörte, wie ein Schloss hinter meinen Rücken einrastete. Das Band saß fest.

Jetzt sah ich, dass er vor mich trat, mir über die Wange strich und den Schlüssel neben eine Kerze legte, so dass ich ihn erkennen konnte. Ich konnte meine „Befreiung“ sehen, berühren war aber unmöglich. Ich war wie gelähmt. Saß still und angespannt auf meinem Stuhl. Mit großen Augen schaute ich ihn flehend, neugierig und auch lustvoll an. Er verzog jedoch keine Miene und verfolgte wohl nur seinen Plan im Kopf. Er stand vor mir. Ich konnte meinen Blick nur geradeaus halten. Er kniete sich vor mich. Ich spürte, wie er sanft mit den Händen meine Beine hoch strich. Über die runter gezogene Hose, über die Knie, die Oberschenkel. Ich zitterte. Mit warmen Händen strich er über die Innenseiten der Oberschenkel hin zu dem Punkt, wo meine Beine sich vereinten. Dann drückte er meine Schenkel auseinander. Im Kerzenschein musste er bestimmt schon gesehen haben, dass ich feucht war. Er küsste meine Oberschenkel, während er mit einem Finger durch meine Schamlippen strich. Er zog sie auseinander, um mit dem Daumen meinen Kitzler berühren zu können. Mein Atem ging schneller. Ich holte tief Luft. Fühlte wieder die Schmetterlinge, wie sie gerade losfliegen wollten, und hätte ihm gerne gesagt, wie sehr es mir gefiel. Aber das einzige, was in meinem Mund war, war wieder eine große Pfütze Speichel.

Mit einem Finger glitt er in mich. Der Daumen kreiste dabei auf meinem Kitzler, und ich stöhnte auf. Ihn interessierte das nicht, und er ließ noch einen zweiten Finger in mich rutschen. Die Finger führte er leicht 6-7mal in mich ein, ganz langsam. Rein und raus, und rein und raus. Ich genoss es und schloss für einen Moment die Augen. Dann zog er seine Finger aus mir heraus und steckte sie mir durch den Ring in den Mund. Ich streckte sofort meine Zunge etwas hervor und leckte meinen eigenen Saft von seinen Fingern. Plötzlich zog er ein Seil um meine Knie und führte es nach hinten. Er knotete das Seil so fest, dass meine Oberschenkel sehr weit gespreizt waren. Dadurch, dass die Hose nicht ganz herunter gezogen war, waren die Füße noch zusammen und die Knie sehr weit auseinander, was die Sitzposition nicht wirklich bequem machte.

Ich war jetzt vollkommen bewegungsunfähig. Meine Augen konnten nur geradeaus blicken, meine Hände waren auf dem Rücken und die Beine am Stuhl fixiert. Und dann passierte, was ich nicht gedacht hätte. Er setzte mir Kopfhörer auf. Nein, keine Musik. Einfache Bauarbeiter-Ohrenschützer. Jetzt konnte ich nicht mal mehr auf mein Gehör vertrauen. Er hatte meine Sinne lahmgelegt. Ich war hilflos. Ich zitterte. Mir war schlecht. Aber wie hätte ich mich äußern sollen? War er überhaupt noch da? Oder hatte er mich schon alleine gelassen?

Wie aus dem Nichts stand er plötzlich wieder vor mir. Ich erschrak. Schaute ihn mit großen, tränenerfüllten Augen an. Ich wollte das hier nicht. Ich bekam Angst. Ich wollte ihm sagen, dass er aufhören solle. Aber alles, was aus meinem Mund kam, waren undefinierte Laute, die kein Mensch verstehen konnte. Er strich mir über die Wange. Schaute mir tief in die Augen. Wischte dann eine Träne aus meinem Auge und schüttelte nur den Kopf. Mit einem Lächeln auf den Lippen ging er. Da ich wohl die Tür im Rücken hatte, sah ich nur, wie der eh schon dunkle Raum noch dunkler wurde. Er hatte die Tür geschlossen. Er war gegangen. Hatte mich allein gelassen. Oder war er doch noch hinter mir und beobachtete mich? Ich glaubte nicht daran. Er war weg!

Da saß ich nun und hatte Angst. Mir war schlecht, ich war erregt und nass zwischen den Beinen und hatte immer noch meinen eigenen Geschmack auf der Zunge. Es wurde plötzlich noch dunkler. Ja, daran hatte ich ja nicht gedacht. Hier waren ja nur Kerzen an, die bestimmt nach und nach ausgingen. Mein Zittern erhöhte sich mit diesem Gedanken noch einmal um eine Stufe. Warum tat er das? Wenn er seine Ruhe haben wollte, hätte er das doch auch sagen können. Ich war hilflos. Ratlos. Einsam. Alleine. Ein Schwall ganz vieler Tränen lief mir nun unkontrolliert über die Wangen. Ich musste einfach weinen. Was sollte ich jetzt machen?

Ich konzentrierte mich ganz auf die Kerze, die vor mir stand. Sie war noch recht groß. Wie lange brannte eine Kerze im Durchschnitt? Ich hatte mich nie dafür interessiert. In Gedanken stellte ich mir sämtliche Zeiteinheiten vor, rechnete Minuten in Stunden, Stunden in Tage, Tage in Wochen, Wochen in Monate, Monate in Jahre und Jahre in Jahrzehnte. Ich war völlig versunken in meine Gedanken. Plötzlich bemerkte ich, die Kerze war aus. Der Raum war jetzt stockdunkel. Ich versuchte noch etwas zu erkennen, aber es war unmöglich. Ein kalter Schauer lief mir über den Rücken. Dann nahm ich einen Lichtstrahl im Zimmer wahr. Ich konnte ihn genau sehen. Ich wartete angespannt auf ein Zeichen von ihm. Aber nichts passierte. War er doch nicht da? Bitte, lass mich nicht so leiden, dachte ich, und in diesem Moment strich auch schon seine warme Hand über meine Wange. Ich wollte mich anschmiegen, doch der Halsreif hielt mich zurück. Er trat wieder vor mich. Schaute mir in die Augen. Ich versuchte so viel Gefühl wie möglich in meinen Blick zu legen, um ihm zu zeigen, dass ich bitte hier raus wollte. Er lächelte nur, streichelte mich nochmals, fuhr auch langsam meinen ganzen Körper entlang, bis zu den Füßen, und dann wurde der Raum wieder dunkel.

Eine atemraubende Stille umgab mich wieder. Ja, Stille. Ich versuchte nun das Beste daraus zu machen. Ich konnte mich nicht wehren. Mich nicht sträuben. Also musste ich etwas für mich finden, was die Situation erträglicher machte. Plötzlich spürte ich ein Lächeln im Innersten meines Körpers. Er füllte sich mit kleinen warmen Strahlen. Wann hatte ich das letzte Mal solch einen Stille genießen dürfen? Es war immer hektisch um mich herum gewesen. Wann war ich mal wirklich so alleine? Ohne Fernsehen, Telefon, Computer, Handy, Job, Familie, Freunde, den Lärm der Umwelt oder Großstädte, Fabriken, Autos, Motorräder, ohne Licht, ohne Strom, ohne Wasser ...?

Ich fühlte mich leer, aber es ging mir mittlerweile besser. Ich konnte plötzlich die Stille genießen, fassen, begreifen. War es das, was er mir zeigen wollte? Mich zu mir selbst führen? Ich hatte nur mich, meine Gedanken. Und ich fing an, über mich nachzudenken. Mir kamen plötzlich Situationen in den Kopf, die ich schon längst vergessen hatte. Sachen aus meiner Kindheit, meiner Jugend, meiner Familie und auch meiner Freunde. Ich versuchte, mich nur an die schönen Sachen zu erinnern. Manchmal schob sich auch die eine oder andere nicht so schöne Idee dazwischen. Es war ein wunderbares Gefühl, das mich jetzt bewegte. Mit jedem Bild in meinem Kopf ging es mir besser. Ich schloss die Augen und ließ mich in mich selbst fallen.

Plötzlich zuckte ich wieder zusammen. Er war wieder da. Hatte ein Glas in der Hand und hielt es mir an den Mund. Vorsichtig kippte er es, und ließ etwas Wasser in mich laufen, gerade so, dass ich mich nicht verschluckte. Das tat gut. Ich merkte erst jetzt, wie durstig und hungrig ich eigentlich war. Er ließ mich das ganze Glas trinken, tupfte mit einem Tuch meinen Mund ab, strich mir noch einmal über die Wangen und ging wieder. Diesmal fühlte ich mich bei seinem Weggang nicht so schlecht. Es war in Ordnung. Ich stürzte mich sofort wieder auf meine Kopfbilder. Es waren viele schöne Bilder, die mich erfüllten. Während ich meinen Gedanken im Kopf freien Lauf gelassen hatte, spürte ich seine warmen weichen Lippen, die mir liebevoll einen Kuss auf die Stirn gaben. Ich zuckte leicht zusammen. Konnte er meine Gedanken lesen? Ich atmete ganz ruhig und genoss diese Situation. Sie machte mir keine Angst mehr. Dann spürte ich, wie er anfing, mich loszubinden. Ich merkte, wie die Fesseln an den Oberschenkeln loser, wie anschließend meine Arme wieder befreit wurden. Ich hatte noch etwas Mühe, sie nach vorne zu nehmen. Ich fühlte, wie das Blut meine Handgelenke wieder füllte. Langsam legte ich die Arme nach vorne auf meine Oberschenkel. Dann stand er auf, und zündete wieder zwei sehr große Kerzen an. Mit jedem Blick in die Kerzen gewöhnten meine Augen sich mehr und mehr an Helligkeit.

Er nahm mir die Kopfhörer ab. Stille. Ich hörte nichts. Er sprach nicht mit mir. Ein vorbeifahrendes Auto ließ mich zusammenzucken. War es wirklich so laut? Er lächelte mich an, stand auf und ging wieder zu dem Regal, wo immer noch der Schlüssel zu meinem Halsband lag. Ich folgte ihm mit meinen Augen. Während er mir den Rücken zukehrte, schloss ich meine Beine. Und es ging, etwas schmerzlich und mit leichtem Kribbeln, aber ich konnte meine Oberschenkel schließen. Er drehte sich um und kam auf mich zu. Sein Shirt lag auf meinem Gesicht, ich zog seinen Duft in mich ein. Er roch so fantastisch gut. Dann ließ er den Schlüssel in das kleine Schloss an meinen Hals einrasten, und mit einem Klick spürte ich, wie mein Hals wieder frei war. Es war ein sehr komisches Gefühl. Ich wurde nicht mehr gehalten von dem Band, und mein Kopf schien in sich zu fallen. Mein Hals fühlte sich zusammengedrückt an, der Kopf fiel etwas nach vorne. Er schob das Band zur Seite, legte eine Hand unter mein Kinn und drückte meinen Kopf hoch, so dass ich ihn ansehen konnte. Ich hielt seinem Blick stand. Ich versank in seinen Blick. Dieser Blick entschädigte mich für all die ungewohnten Gefühle, die Angst, die Panik, die ich in den letzten Stunden durchlebt hatte. Er schaute mich wortlos an und strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Mir wurde ganz warm. Aber warum sagte er denn jetzt nichts? Sprich mit mir, dachte ich.

Dann ließ er seine Hand über meine Wange, weiter am Ohr vorbei zu dem Verschluss des Ringes gleiten. Geschickt öffnete er ihn mit den Fingern, und die beiden Lederbänder hingen an meinem Gesicht herunter. Er griff dann das eine Ende, und zog mir den Knebel aus dem Mund. Er stand immer noch vor mir und beobachtete mich, wie ich versuchte, nun langsam den Mund zu schließen. Es fiel mir sehr schwer, da meine Muskeln schmerzten. Mein Hals war trocken. Ich leckte mir kurz mit der Zunge über meine Lippen, die sehr gespannt und auch trocken waren. Unsere Blicke hielten währenddessen immer noch stand, und ich lächelte ihn an.

Gerade in den letzten Stunden war mir bewusst geworden, was Sinne ausmachen können. Wie unerträglich Sinnesentzug ist. Mir wurden auf einen Schlag fast alle geraubt, und es war anfangs fast nicht auszuhalten. Nur das Bewusstsein, dass ich nicht alleine war, dass er mein vollstes Vertrauen hatte, dass er niemals etwas machen würde, was mir dauerhaft schaden konnte, gab mir die Kraft, es durchzustehen.

Für ihn!
Für mich!

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