Ich glaube ich habe verlernt devot zu sein. Nach einer langen Beziehung, in welcher BDSM zu Anfang eine sehr große Rolle spielte, schlief es bei uns ein und jetzt wo ich solo bin, sehne ich mich nach diesen alten Gefühlen, habe aber irgendwie verlernt devot zu sein. Was soll ich tun?
Wie du selbst schreibst, du hast es verlernt und die gute Nachricht ist, dass man so gut wie alles, was man verlernt hat, auch wieder erlernen kann. Verloren ist da denke ich gar nichts. Nach einer langen, abstinenten Zeit brennen die einen, die anderen fremdeln erst einmal mit den alten Verhaltensmustern. Ich könnte nun wilde Überlegungen anstellen, warum es aktuell nicht klappt, aber Spekulationen werden hier keine wirkliche Hilfe sein. Die meisten würden sicher schreiben, such dir einen passenden Partner, dann kommt der Rest von ganz allein. Ich will dir vielmehr ans Herz legen, dir zu überlegen, was dir damals so gefallen hat und was gegeben sein müsste, damit du dich wieder auf einen Dom einlassen könntest. Ebenso wie du dir überlegen solltest, was du eben ganz sicher nicht mehr willst.
Es wird Gründe geben, warum du derzeit nicht in die devote Rolle kommst, wenn du dich aber nach ihr sehnst, dann wird in dir der Funke sein, der nur richtig geschürt werden muss. Bei Anfängern sage ich gerne, dass das Kopfkino ein guter Wegweiser ist, warum sollte das bei erfahrenen BDSMlern anders sein, wenn diese lange Zeit ausgesetzt haben?
Wenn du also genauer weißt, was du willst und auch was du nicht willst, dann erst ist es Zeit zu schauen, wo die Person ist, mit welcher du genau das erleben kannst.
Verlerntes kann man neu lernen
Verschüttetes kann man freilegen
Verstaubtes kann man entstauben
Verlorenes kann man wiederfinden
Vergilbtes kann man mit neuem Leben füllen
Alles Liebe für die Reise zu alten und vielleicht auch neuen Gefilden!