Es war ein Andrang, als gäbe es in jedem Raum Sklavinnen umsonst. Vor allem Männer wandelten durch die Räume und Neid war die häufigste Todsünde an diesem Abend. Einzelne Paare sammelten sich auf der Empore, und als wir die Treppe hinaufgingen, hörten wir schon den ersten, spitzen Schreie aus einer Nische. Auf der Bühne fand eine Bondagesession mit Ketten statt, die ich hoch interessant fand und wir sahen zu. Der Master hatte Stacheldraht in die einzelnen Glieder geflochten und seine beiden Objekte waren sicher nicht zu beneiden. Gina sah das völlig anders.
>Wegen so ein bisschen pieken? Wie tief mag der Draht wohl eindringen? Fünf Millimeter? Wenn es nicht gerade die Augen trifft, ist es die paar Minuten ja wohl auszuhalten!<
>Du scheinst ja Expertin zu sein?<
>Mein Onkel war bei den Jesuiten. Die haben ständig eine Büßerkette um das Bein getragen. Die Dorne drangen auch tief in das Fleisch ein und sie haben es trotzdem tagelang nicht abgelegt!<
>Und warum?<
>Keine Ahnung. Wahrscheinlich weil sie bescheuert sind?< Lachte sie, und wir spendeten einen Zwischenapplaus. Ich schickte sie zur Bar, etwas zu trinken zu besorgen. Zwei Männer sprachen sie sofort an. Wahnsinn. Kaum war die Sklavin von der Leine, schon krochen die Jäger aus den Hütten. Gina lächelte und sprach mit den beiden Geiern, kehrte aber ohne Verzögerung zurück, nachdem sie die Getränke erhalten hatte.
Wir gingen weiter. Wir fanden einen halbleeren Raum, in dem zwei Pfosten nebeneinander am Boden verankert waren. Gina war inzwischen hoffnungslos angespitzt und es war an der Zeit, etwas zu tun.

>Zieh dich aus und stelle dich zwischen die Pfosten. Die Korsage kannst du anbehalten< Gina tat, was ihr befohlen wurde und Minuten später stand sie mit gespreizten Gliedern vor mir und schaute zur Wand. Meine Finger strichen ihren Nacken entlang. Das Leder und der Latexrock hatten für eine feine Schweißschicht auf ihrer Haut gesorgt. Sie bebte leicht unter der Berührung. Der Gummislip lag wie angewachsen auf ihrer Haut und ich zog etwas am Bund. Sofort drückte sich der Dildo tiefer in sie hinein, und ließ sie aufstöhnen.
>Ich werde dich nun schlagen. Auch andere werden dich vielleicht schlagen dürfen. Freust du dich?<
>Ja Herr!< Ihre leise Stimme klang wie aus einem anderen Universum.
>Wirst du so leise bleiben oder möchtest du, dass ich Vorkehrungen treffe?< Meine Hände spielten bereits mit dem Instrument in meiner linken Tasche.
>Herr? Bitte knebele mich, damit ich nicht zu laut werden!< Allein der Ton ihrer Stimme machte mich geil. Gina wirke wie in Trance. Der Ringknebel drückte ihre Zähne weit auseinander, und würde dafür sorgen, dass sie ausreichend Luft bekam.

Zunächst "wärmte" ich sie nur an. Die Gerte schlug nur leicht zu und während ich Ginas Vorderseite bearbeitete, gesellten sich zwei Paare zu uns. Eine Frau ließ ihre ganz in rotes Latex gekleidete Sklavin am Boden knien, während sie uns zusah. Ein Mann hielt seine Sklavin am Halsband neben sich und beide flüsterten miteinander.
>Dürfen wir uns beteiligen? Ich würde meine Sklavin gerne mit ihrer zusammen züchtigen?< Sprach mich die Frau an. Eine Dame in den vierzigen. Schick und edel gekleidet. Kein typischer Dominafummel aus Leder, sondern eher feiner Stoff von Prada oder einer dieser Modeschwuchteln. Ein Rasseweib durch und durch. Ihre Sklavin zog aus einer Halterung hinter ihrem Rücken eine lange Springgerte hervor, als ob sie ahnte, dass ich ihre Instrumente vorher prüfen wollte.
>Bitte. Aber wir haben ein Safewort!<
>Danke. Ich heiße Julia!< Die Sklavin stellte sie nicht vor, sondern schälte sie in Sekunden aus dem hautengen Latex. Hölle, hatte das Weib eine Figur. Warum musste so ein Ding andersrum sein? Die Welt war ungerecht. Ich half ihr, sie so zu fixieren, dass sie Gina ins Gesicht sehen konnte. Julia schlug ihr ansatzlos über den Po und entlockte ihr einen langezogenen Schrei.
>Sie haben ihre geknebelt? Hören Sie sie nicht gerne brüllen? Ich finde, es hat einen gewissen Charme, sie kreischen zuhören. Zuhause müssen wir immer den Knebel verwenden, wegen der Nachbarn!<
>Der Knebel hält die Perlen im Champagner!< Versuchte ich geistreich zu sein, aber Julia reagierte nicht. Gina hatte die ganze Zeit über die Augen geschlossen.
>Schicke Wäsche die sie da trägt!< Ihre Gerte tippte auf Ginas Po. Das andere Pärchen hatte sich verzogen. In dem vor Minuten noch halbleeren Raum war mittlerweile kein Patz mehr zu kriegen und es strömten immer mehr Leute herein.
>Wollen wir Pila….Pila..!< Schrie Gina plötzlich verzerrt durch den Knebel und ich sah Julias Peitsche zwischen ihren Schenkel hervorzischen. Das „Safewort“. Ich ließ sofort von der Sklavin ab und stellte mich vor Gina.
>Nanu? Ist sie schon am Ende?< Klang es fast empört.
>Sie hat das Safewort gesagt, und..!<
>Ach was. Das Safewort ist für Notfälle. Wegen dem bisschen bricht sie schon ab?< Julis löste Ginas Knebel und flüsterte ihr kurz etwas ins Ohr. Gina kaute ein wenig und hörte den Worten der Domse zu, bis sie zaghaft nickte. Julia schob ihr den Knebel wieder zurück in den Mund.
>Na sehen Sie? Alles klar. Sie war nur ein bisschen aufgeregt. Wir können weitermachen!<

Ich packte Gina an den Haaren und zog ihren Kopf zurück. Hinter uns schien jemand gerade zu kommen und stöhnte laut.
>Ist das so? Hast du mich nur verarscht?< Sie nickte benommen und ich nahm hinter ihr Aufstellung. Also gut. Sie wollte mich also verarschen. Das konnte sie haben. Als ich sie genügend gezeichnet hatte, griff ich ihr in den Schritt und presste den Gummidildo gegen ihren Kitzler. Sie stieß einen Schrei aus und ihr Höhepunkt ließ die beiden Pfosten erzittern. Ich nahm ihr den Knebel raus. Julia war mit ihrer Sklavin schon Minuten vorher fertig geworden. Die Domse hatte ihr einfach ein paar Mal so kräftig in die Schamlippen gekniffen, dass ihre Sklavin vor Lust aufschrie und kam.
>Lassen wir die beiden sich erholen. Kommen Sie: Ich lade Sie ein!< Sagte die Frau und wischte sich mit einem Tuch Gesicht und Hände ab. Sie hatte zum Ende ziemlich kräftig zugelangt und schwitzte entsprechend. Aus dem Raum klang leiser Applaus und Julia nickte kurz in Richtung der Zuschauer. Wau. Das war meine Premiere. Bisher war ich selbst immer nur Zuschauer bei so etwas gewesen und fühlte mich plötzlich wie von einem Druck befreit. Gina war echt der Hammer. Sie war einsame Klasse.

Während ich an der Bar stand, beobachtete ich sie. Sie schien sich mit der Sklavin zu unterhalten. Hatte die keine anderen Sorgen als zu sabbeln?
>Sind Sie schon lange zusammen?< Weckte Julia mich.
>Äh.. nein. Wir ... nein. Erst kurz!<
>Schönes Ding. Sie hat gute Anlagen. Wenn Sie sie entsprechend führen, kann sie ein echtes Goldstück werden!<
> Wir sind kein Paar. Sie .. Sie spielt nur ..!<
>Junger Mann. Sie sollten weniger auf die Hülle achten. Was drin steckt, macht das Geschenk aus!< War ich so leicht zu durchschauen?
Julia trank aus und ging zu ihrer Sklavin. Was tat Gina da? Küssten die beiden Frauen sich etwa? Ich schlug ihr mit der flachen Hand auf den Hintern.
>Hey du Luder. Nimm die Zunge aus fremden Sklavinnen!< Lachte ich und machte sie los. Gina verschwand sofort auf der Toilette, während Julia mit ihrer nackten Sklavin im Schlepp den Raum verließ. Wieder unter verhaltenem Applaus. Der Raum leerte sich langsam, und ich war ein bisschen Stolz. Meine Sklavin kam fertig angekleidet zurück und trug den Slip in den Händen.
>Ich bin ziemlich wund. Darf ich ihn ablegen, Herr!< Stöhnte sie. Gina hatte ganz glasige Augen. Der Höhepunkt schien sie gehörig Kraft gekostet zu haben. Ich nickte und klopfte auf das Sofa neben mir. Ich hatte ihr ein Wasser bestellt, das sie gierig austrank. Ihre Hand griff nach meinen Schritt und massierte ihr leicht.
>Und? Willst du nicht auch auf deine Kosten kommen?< Sie stand auf und klappte den Rock zu Seite. Ihre feucht glänzenden Schamlippen waren rot und bis zum Schenkelansatz von feinen Striemen eingerahmt. Sollte ich Gina hier nehmen? Doch meine Augen sahen nur die Bauchfalte und ich beerdigte den Gedanken.

Wir gingen an die Bar im Erdgeschoß und fanden einen Platz in einer Sitzecke. Zufällig trafen wir Julia und ihre mittlerweile wieder in Latex steckenden Sklavin.
>Gina? Warum tragen Sie den Dildo nicht mehr?< Empfing sie uns und zeigte auf zwei freie Sessel.
>Sie ist Wund und ...!< Versuchte ich zu antworten, aber Julia schnitt mir das Wort ab.
>Ist es so schlimm?< Fast schien es, als wäre ich für die Domse gar nicht vorhanden. Ihre Sklavin kniete neben ihrem Sessel, und säuberte derweil mit ihrer Zunge die Schuhe der Herrin.
>Es brennt, und ...!<
>Ist es auszuhalten, Sklavin?<
>Ja. Aber...!<
>Ja was?<
>Ja Herrin!< Gina sah betreten zu Boden.
>Sehr gut. Dann schlage ich vor, dass du das Kleidungsstück wieder anlegst. Oder was meint dein Begleiter?< Ich war viel zu überrascht, um richtig mitzubekommen, was hier geschah. Gina zog sich den Slip wieder an und nahm im Sessel neben mir Platz.
>Ich glaube, Sie sind ein bisschen überfordert mit ihrer Sklavin< Julia zog kurz an dem Halsband und die Sklavin bewegte sich zur Bar.
>Und?... Wo… Wie kommen Sie darauf?<
>Ich sagte es Ihnen schon. Sie ist ein Juwel, wenn man sie entsprechen führt. Wenn man es versteht. Sie tun es leider nicht!<
>Gina? Würden Sie gerne mir dienen?< Julias Stimme klang wie Rauch. Was ging denn hier ab? Ihre Sklavin kehrte zurück und brachte ihr einen Kaffee.
>Nun…Ich bin. Nicht...!<
>Ihr Partner hier meinte, sie hätten keine Beziehung. Sie wären nur Spielpartner. Kein Pärchen!<
>Das trifft zu, aber ich bin mit ihm hier, und...!<
>Gina? Sie brauchen Führung. Nichts gegen Ihren Begleiter persönlich, aber das, was Sie brauchen und suchen, finden Sie nicht bei ihm, weil er sie nur als Hülle sieht!<
>Nein. Das stimmt doch nicht..!<
>Doch Torsten. Für dich bin ich immer noch das Pizzagrab. Hast du mich einmal berührt in der Zeit? Eigentlich findest du mich körperlich abstoßend. Meine Figur ist grotesk, glaubst du und deine Kumpels bestärken dich darin, nur weil ich nicht Modellmaße habe. Sie machen gemeine Witze über mich und du unternimmst nichts, um mich zu verteidigen, weil du Angst hast, dich zu mir zu bekennen!<
>Bekennen? Es war nie von einer Beziehung die Rede!<
>Genau. Keine Beziehung. Du läufst auf der Suche nach deiner Traumfrau mit einem Maßband durch die Gegend. Schade, aber das kann ich nicht bieten. Aber das, was Herrin Julia sagt, stimmt. Ich bin ein Juwel, wenn ich in meiner Veranlagung aufblühen kann!<
>Woher willst du das denn wissen? Du hast ein paar Zeitungen gelesen und warst ein paar Stunden in der Szene unterwegs!<
>Du Welt besteht aus mehr als aus deinem Umfeld. Ich war alleine auf der Piste und habe eine Menge Leute in der Zwischenzeit kennen gelernt. Ganz so unbedarft wie zu Anfang, bin ich nicht mehr!<

Verdammt. Was entwickelte sich da? Mein Herz schlug plötzlich wie wild und auch wenn ich es nie zugeben würde, in vielen Dingen hatte Gina Recht. Trotzdem.
>Was? Bist du verrückt? Du kennst die Frau doch gar nicht. Was, wenn sie dir das Fell abzieht und zum Trockenen über den Gartenzaun hängt?. Es gibt genügend Irre in der Szene!<
>Torsten. Das tut sie nicht. Ich spüre das. Ich spüre auch, dass wir nie zusammengehören werden. Es ist so. Machen wir uns nichts vor und das hier ist eine Chance. Meine Chance mich zu entwickeln!< Antwortete sie sanft. Irgendwo in mir knackste etwas und ich fühlte mich elend.
>Also Gina? Wie wäre es? Wollen wir es versuchen?< Julias Stimme hatte etwas Forderndes und nicht mal mir kam es noch in den Sinn, ihr Gina zu verweigern. Ihre Sklavin kniete bewegungslos neben ihr und starrte nach vorne. Gina sah erst mich und dann sie an und nickte.
>Ja Herrin. Ich will ihre Sklavin werden!<
>Gut. Wir gehen. Komm zur Garderobe. Wir fahren nach Haus!< Und weg war sie… Ich ging an die Bar.


Verfasser Mirador
Inzwischen wurde der Text auch in der Buchreihe "kurz und schmerzvoll" veröffentlicht

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