Ein devoter Mann entdeckt seine Bestimmung

Zwischen den Jahren – Zeit für Ruhe und Besinnung, Runterkommen, von der Familie erholen und so weiter. Nur noch rumhängen, nichts mehr tun – neue Dinge fangen wir nicht mehr an, die müssen warten bis ins neue Jahr.

Eigentlich.
Aber dieses Jahr läuft es irgendwie anders. Aufregend, spannen, voller Energie und das Neue beginnt schon zu Weihnachten. Mit mir als Geschenk.

Mittwoch, 21. Dezember (2016)
Nachdem ich ja eh erst vor knapp zwei Monaten damit begonnen habe, mich endlich auf den Weg zu machen, meine Sexualität wirklich und endlich ausleben zu wollen, Kontakte zu anderen BDSMlern zu knüpfen und vielleicht endlich eine (Spiel-)Partnerin zu finden, betrieb ich Mitte Dezember noch einmal Profilpflege auf verschiedenen Portalen und erneuerte Fotos bzw. Profiltexte. So auch bei einer Community, die zwar sexuellen aber keinen eindeutig BDSM-lastigen Bezug hat. Zuvor war ich dort zwar schon längere Zeit angemeldet aber ich kümmerte mich nicht weiter um diesen Account, wenngleich es sich sicherlich gelohnt hätte...
Denn nur wenige Tage später flatterte mir eine Nachricht ins Postfach. Etwas Persönliches.
„Oh Gott! Oh Gott! Oh Gott...!“
Ich werde immer tierisch nervös bei so etwas. Auf einmal könnte es konkret werden.
Herzklopfen, feuchte Hände.
Naja, erst mal lesen, dann sehen wir weiter. Ein Paar. Hmmm, was ist das denn jetzt wieder? Über so eine Konstellation habe ich mir ja noch gar keine richtigen Gedanken gemacht, aber warum nicht?! Ist mal was anderes
„Gänsehaut“ hätte sie gehabt, beim Lesen meines Profils und beim Betrachten meines Fotos „Herzklopfen“...
Uff! Die will es aber wissen – krass!
Nun gut, da muss ich mich wohl mal näher mit befassen, aber jetzt passt das grad nicht. Später, dann werde ich erst mal in Ruhe das Profil anschauen.
Hmmm, ein D/s-Paar sucht einen Malesub als Sklaven und Spielzeug für sie (eigentlich sub), damit sie ihre dominant-sadistischen Anteile ausleben kann, aber er wäre der Herr für beide und immer mit dabei. Spaß ist ihnen wichtig. Lachen. Verrückte Dinge tun...
Das klingt doch alles gar nicht so schlecht und scheint auch weitgehend zu passen aber die Entfernung, ca. 200km...
Hab ich nicht gestern noch zu einer Freundin gesagt, dass ich mir kaum vorstellen könnte in einem weiteren Umkreis von Hamburg zu suchen und mir 100km eigentlich schon zu weit seien aber gut, angeblich seien sie häufiger in Hamburg. DAS klingt doch ganz gut und reicht allemal aus, um mich mal danach zu erkundigen, was das bedeutet. Vielleicht muss ich ja gar nicht fahren.
Also los! Ich antworte mal.
„Pling!“ Oh, sie schreiben schon wieder. Klingt enttäuscht, traurig, desillusioniert und resigniert. Es sei schade, dass sie scheinbar mein Interesse nicht erregen konnten. Ich sei ja auf dem Profil gewesen und hätte die Nachricht unbeantwortet gelassen.
„Och nö!“ dachte ich, nicht schon wieder so ungeduldige Leute, die nach ein paar Stunden schon maßlos enttäuscht sind, dass sie noch keine Antwort bekommen haben, das hatte ich doch grad erst...
Die angefangene Antwort über'n Haufen geworfen und ein kurzes „Ich formuliere noch!“ abgeschickt, damit sie wenigstens ein Lebenszeichen von mir bekommen. Und siehe da – daraus entsteht dann doch eine ausgesprochen angenehme, sehr witzige Unterhaltung.
Klasse, das flutscht doch, und je mehr meine Neugier wuchs, desto kürzer erschienen mir plötzlich 200km zu sein.
Ruckzuck hatten wir uns für Anfang Januar in Hamburg zu einem Kennenlerntreffen verabredet. Ihr Geburtstag, mit mir als „Geschenk“ - wenn das mal nicht reizvoll ist.

Donnerstag, 22. Dezember
Heute schrieben wir kaum, weil ich etwas kränkelte und mich hinlegte. Ehrlich gesagt hatte ich auch das Bedürfnis danach, kurz zurückzutreten und mir das Ganze nochmal in Ruhe zu betrachten.
Ein Paar. Ich als Diener zweier Herren, vermutlich auf eine Entfernung, die mir zu groß ist. Wir würden uns wohl nicht mal an allen Wochenenden sehen können und dabei sehne ich mich so nach Nähe und kontinuierlicher Führung. Kann das wirklich funktionieren?

Freitag, 23. Dezember
Könnte ich mir auch 24/7 oder Vollversklavung vorstellen, wäre ich umzugsbereit?
Bitte??? Ich hör wohl nicht richtig, Geht ja ganz schön schnell aber gut, wenn denen das wichtig ist, dann sollte man das vielleicht wirklich besser rechtzeitig abklären.
Andererseits hab ich doch echt keinen blassen Schimmer – Wie soll ich denn, bevor ich meine erste Erfahrung gemacht habe, schon wissen können, wie weit ich zu gehen bereit wäre? Kommt, wie so oft, drauf an, würde ich sagen. Ne interessante Vorstellung ist es aber allemal. Zumindest das 24/7 und ein Umzug an die Ostsee? Gibt schlimmeres, würde ich sagen (Ach ja, man plant einen Umzug nach Schleswig-Holstein). Aber natürlich konnte ich da keine Zusagen machen, außer, dass es natürlich zuallererst davon abhängig ist, wie gut wir zueinander passen werden.
Durch Zufall erzählte ich vom Gentledom Forum und ich erfuhr, dass die beiden früher recht umtriebig hier gewesen sind. So klein ist die Welt und in dieser kleinen Welt spricht man natürlich auch über Weihnachten. „Und, wie feierst Du so?“ Und ich erzählte, dass ich die Tage, wie die letzten Jahre auch schon, allein verbringen würde und dass das auch okay so sei. Wir quatschten noch bis spät in die Nacht, als ob wir uns schon ewig kennen würden. Toll.

Samstag, 24. Dezember

An Heiligabend ging es dann gleich weiter – blablabla und kicher kicher und nebenher durchstöbere ich ihren Blog, in dem sie sehr anschaulich ihre ersten Schritte im BDSM beschreibt, was sie fühlt, was sie denkt, was sie mit ihrem Herrn erlebt und ich denke die ganze Zeit über:

„Genau das will ich auch!!!“

Jetzt ist mir klar, ich will die beiden unbedingt kennenlernen, mein mulmiges Gefühl war verschwunden.
Mittlerweile hatte ich ja auch schon Selbstbefriedigungsverbot bekommen. Von einer wildfremden Frau aber ja, ich bin erregt, das ist genau das, was ich will.

Gegen Mittag dann eine Überraschung: „Hast Du nicht Lust, ein paar Tage zu uns zu kommen? Wir finden es nicht gut, dass Du an Weihnachten alleine bist.“
Hui, was ist denn das jetzt? Soll ich das wirklich tun? Alle Sicherheitsregeln über Bord werfen? Sie nicht am neutralen Ort treffen, sondern gleich die Nacht in der Höhle der Löwen verbringen?
Aber tatsächlich dauerte es keine zehn Minuten um genau das zu tun – zuzusagen und mir ein Bahnticket zu kaufen. Für morgen. Bescherung im Kreis der Familie, heute Abend, wäre mir dann doch zu intim gewesen.
Um mich rückzuversichern sollte ich mich am besten an eine gemeinsame Freundin wenden, die könne mir und ihnen eine Unbedenklichkeitsbescheinigung ausstellen (Anmerkung: Ohne diesen Punkt wäre ein Date ohne covern und Co auch sehr gefährlich, gemeinsame Freunde die beide Seiten gut kennen, sind aber eine gewisse Sicherheit die man normalerweise nicht hat). Die kamen dann auch prompt und so stand einem spontanen Weihnachtstreffen, mit mir als Geschenk, nichts mehr im Wege. Von Wegen, „Stille Nacht“ – „Lobet den Herren“ ist angesagt...
Eben dieser Herr wollte am Abend dann mal wissen, was ich denn so an Equipment besäße und ich machte ein paar Fotos für unser WhatsApp-Grüppchen. Den Plug mit Cockring sollte ich doch gleich mal anlegen. Das gestaltete sich vor lauter Aufregung und wegen eines partout nicht abschwellen wollenden Glieds und vom Gleitgel äußerst glitschigen Fingern allerdings deutlich schwieriger als erwartet. Wenn ich für mich bin geht das immer ratzfatz aber jetzt, mit zittrigen Fingern, dauerte es eine gefühlte Ewigkeit, was mir zunehmend peinlich wurde, je länger es dauerte.
Und immer wieder der innere Kampf zwischen „Was mach ich hier eigentlich?“ und „Scheiße, ist das geil!“, der mich in den folgenden Tagen nicht wieder loslassen sollte...

Sonntag, 25. Dezember 2016
Nachdem ich, wen wundert's, die Nacht über kein Auge zugetan habe, stand ich irgendwann auf. Heute ist der Tag. Der erste. Mein erster Schritt in die reale Welt des BDSM und ich habe keine Ahnung, was mich die nächsten drei Tage erwarten würde.
Schnell alle Sachen zusammensuchen, ruhig atmen, frühstücken, ruhig atmen, Zähne putzen, einatmen und wieder ausatmen, duschen und mit zittriger Hand den ganzen Körper rasieren, zwischendurch atmen, und fertig!
Halbe Stunde zu früh – na super, tolle Gelegenheit, noch einige Zeit auf- und abzurennen, Schweiß von der Stirn zu wischen (ich hab doch grad geduscht!!!) und das Atmen zu üben...
Nicht auszuhalten also los. Raus in den Regen und lieber ne Viertelstunde im Wetter auf den Bus warten als in der Wohnung irre zu werden. Als ich dann im Bus sitze werde ich deutlich ruhiger und kann endlich mal durchschnaufen aber wer mich beobachtet würde sich gewiss wundern, wieso ich den ganzen Weg über permanent kopfschüttelnd am Grinsen bin.
Jetzt bin ich tatsächlich unterwegs. Und dieses Mal gibt es ein Ziel. Was aber wird aus mir, was macht das alles mit mir? Immer noch ist die Vorfreude mit einer gehörigen Portion Unsicherheit und Fragen vermischt. Ich fahr da jetzt hin aber wer wird übermorgen zurückkommen?
Gott sei Dank kommt der Zug pünktlich und läuft auch zur rechten Zeit, um Punkt zehn Uhr im Zielbahnhof ein. Von dort sollte ich abgeholt werden, wie wird die Begrüßung sein? Wie unter „normalen Leuten“ oder stecken die mich gleich in den Kofferraum? Muss ich der Herrschaft zur Begrüßung die Füße küssen? In aller Öffentlichkeit?
Scheiße, man kann echt noch so viele Geschichten lesen, Pornos gucken, Foren studieren und denken, dass man jetzt eigentlich soweit alles weiß und trotzdem ist jetzt alles anders. So ähnlich muss sich ein Schulkind fühlen, das nicht weiß, weshalb es beim Rektor antanzen soll.
Ich steige aus, schaue mich um – keiner da. Auf dem Bahnsteig scheinen sie nicht auf mich zu warten. Ist das vielleicht nicht 'domig' genug, habe ich zu ihnen zu kommen? Vielleicht laufen wir auch nur aneinander vorbei weil wir uns nicht erkennen oder sie kommen vielleicht gar nicht. Man liest ja ständig davon...
Also vorsichtig in Richtung Ausgang und Parkplatz, sie wollten ja mit dem Auto kommen. Eigentlich erwarte ich jeden Augenblick mit „Kann ich Ihnen helfen?“ angesprochen zu werden, so verunsichert schaue ich in der Gegend herum. Nur nicht verpassen, nur nicht übersehen. Dann stehe ich draußen vor dem Bahnhofsgebäude, den Parkplatz vis á vis. Hm, komisch – auch niemand zu sehen. Was soll denn... Moment, was ist das da? Ein schwarzer Kleinbus fährt vor und ich hatte doch in ihrem Blog mal was von einem Bus gelesen. Das Kennzeichen passt auch.
Uff, jetzt wird es wohl ernst. Erstmal atmen, das hat heut Morgen schon geklappt, dann einfach mal drauf zu laufen. Wieso steigt denn da niemand aus? Einatmen, ausatmen.
Die Beifahrertür wird geöffnet, eine Frau steigt aus und deren Haarfarbe lässt mich sofort wissen:
Die Lady!
Wow! Was für Stiefel, hohe Absätze, auf ganzer Länge geschnürt und plötzlich stand ich direkt vor ihr und es war völlig unkompliziert.

Erstmal ne herzlich feste Umarmung, immerhin kennen wir uns nach drei Tagen Chat ja quasi schon Ewigkeiten, obwohl, so richtig domig ist das ja nicht...
Ich durfte ganz normal auf der Rückbank Platz nehmen, den hinterm Steuer sitzen gebliebene Herrn per Handschlag begrüßen. Das wäre schon mal geschafft.
Ganz normale Menschen – verrückt.
Auf dem herrschaftlichen Anwesen angekommen, gibt’s erstmal Frühstück mit den Kindern. Lebhaften Kindern. Und ich mit am Tisch. Mit nem Teller und Besteck, kein Napf für mich in der Ecke. Schon irgendwie merkwürdig, oder? Die Lady hatte mir von den Kindern erzählt aber jetzt erst realisiere ich, was das wohl zu bedeuten hat. Eine laute Zeit, mit viel Geschrei und Tohuwabohu all überall. Die Erwachsenen spielen offenbar nur zur vorgerückten Abendstunde, dabei dachte mein geiles Hirn vorher, das würde hier so richtig zur Sache gehen. 24/7 roter Po.
Ganz normale Menschen – verrückt.
Mit ganz normalen Problemen. Kind #3 ist krank und braucht nen Arzt. Also Kind und Sklaven ins Auto verfrachtet und ab ins Krankenhaus. Frohes Fest.
Leider muss der Kleine im Krankenhaus bleiben und wir ohne ihn zurückfahren. Und dann nochmal hin, um ihm einige Sachen zu bringen und wieder zurück. Jede Fahrt ne knappe halbe Stunde. So kann man seinen Tag auch rumbringen. Aber natürlich ist vollkommen klar: Die Kinder stehen immer an erster Stelle! Dann der Herr, dann die Lady und dann erst ich.
Wieder zuhause durchzuckte es mich trotzdem plötzlich wie ein Blitz, als die Lady ganz unvermittelt „Heb das mal auf!“ zu mir sagte, nachdem ihr etwas runtergefallen war.
Huch, was war das denn? Auf einmal bin ich ganz klein, bin ich nicht mehr der Freund auf Augenhöhe, jetzt bin ich Sklave und bücke mich ganz selbstverständlich vor ihr zu Boden und hebe den Gegenstand auf. Was für ein krasses Gefühl, nur der Bruchteil einer Sekunde und ich bin ein anderer. Und das wiederholt sich immer wieder. „Mach mal dies!“, „Gib mir mal das!“ und jedes Mal fährt mir die Geilheit in meine fünf Glieder und eines davon richtet sich dann immer wieder auf.
Ganz normale Menschen – verrückt.
Irgendwann wurde es dann Abend, die Kinder verschwanden in ihren Betten und ich vom gepolsterten Sofa auf meinen neuen Platz am Boden vor dem Sofa. Zu Füßen der Lady, und was soll ich sagen – es fühlte sich richtig passend an. Hier gehörte ich hin.
Ganz selbstverständlich hieß es, ich könne mal das Öl holen und ihre Füße massieren. Oh ja, das mach ich gern! Eifrig rieb ich meine Hände mit dem Öl ein und begann die Massage. Die Lady schnurrte und genoss es sichtlich, von mir bedient zu werden. Ich aber auch und wie.
Zwischendurch witzelten wir viel rum, neckten uns. Die Lady piesackte mich immer mal wieder und irgendwann streckte ich ihr aus einem Affekt die Zunge raus.
Oweia! Das war natürlich höchst unangemessen, wie mir sofort klar wurde. Es braucht wohl doch noch einige Gewöhnung, bis ich mich kontinuierlich adäquat zu benehmen wissen werde. Um mich in meinem Lernprozess zu unterstützen, zögerte die Lady nicht lange und machte sich tatsächlich die Mühe, sich eine Wäscheklammer zu besorgen und mich anzuweisen, die Zunge noch einmal herauszustrecken. Da ich mir denken konnte was jetzt kommen würde, zögerte ich aber alles rumlavieren nutzte natürlich nichts und ich musst mich ihrer Macht beugen.
Zunge raus und Zack! Saß die Klammer auf der Zunge. Autsch! Das tat weh. Die Zunge sollte schön lang raushängen. Ich schämte mich aber es war auch verdammt erregend.
„Was darf der Sklave nicht?“
„ie hunge auhegge“
„Wie bitte? Ich versteh Dich nicht. Sprich doch mal deutlicher! Was darf der Sklave nicht?“
„ä herri ie hunge auhegge“
Wie peinlich, und das am ersten Abend. Der Herr und die Lady amüsierten sich köstlich und machten sich über mich lustig, während ich verzweifelt gegen den Speichelfluss zu kämpfen hatte, denn die Lady hatte ihren Fuß direkt unter meinem Mund platziert und mir gedroht, dass ich ja aufpassen solle, dass da kein Tropfen ihren Fuß besudelt. Ein permanentes Schlürfen und Schmatzen war die Folge und zwischendrin immer wieder kleine Sprechübungen.
Meinen Kopf legte ich immer wieder leicht in den Nacken, um das Unausweichliche zu verhindern aber die Lady ließ mir das nicht durchgehen und korrigierte meine Haltung ein ums andere Mal, indem sie ihren Fuß in mein Gesicht stellte und den Kopf nach unten drückte.
„Lass ruhig laufen, Du wirst es nicht verhindern können!“ Aber ich wollte ihrem hämischen Grinsen widerstehen und schlürfte noch einige Zeit zur Belustigung von Herrn und Lady vor mich hin bis ich irgendwann einsehen musste, dass es keinen Zweck mehr hatte und ich ließ es geschehen. Ich begann auszulaufen, mein Sabber rann in Strömen auf ihren Fuß.
„Ooooh, was ist das denn?“
Mir war das ganze extrem peinlich, vor allem, als sie damit begann, den ganzen Schmadder mit ihrem Fuß in meinem Gesicht zu verschmieren. Es war echt viel und ich musste sehr mit mir ringen, Speichel hatte ich im Hinterkopf eigentlich immer kurz vor Tabu einsortiert. Für mich eine absolute Ekelsubstanz. So ging es hin und her zwischen „Boah, ist das widerlich. Schluss damit!“ und „Boah, wie geil ist das denn? Hör bitte nicht auf!“
Die Erregung besiegte allen Ekel in mir als sie mich schließlich dazu aufforderte, ihren völlig verschmierten Fuß sauberzulecken. Nun war es endgültig um mich geschehen.
Habe ich jemals etwas derart erregendes erlebt? Ich kann mich nicht daran erinnern und das müsste ich ja eigentlich. Es hat mich derart übermannt, dass ich mich unbemerkt ergossen haben muss, wie ein späterer Blick in meine völlig verklebte Unterhose verriet...
Im weiteren Verlauf des Abends fiel der Lady ein, dass sie doch vor Kurzem erst so ein tolles Klammergerät von einer befreundeten Ärztin bekommen und noch gar nicht ausprobiert hatte. Nur ein paar Momente später lag das gute Stück auf dem Tisch. Mir wurde etwas anders, als ich sie damit hantieren sah aber noch bevor ich etwas einwenden konnte, zierte eine Klammer meine Brust. Hm, war gar nicht so schlimm wie erwartet, ich hatte irgendwas in der Kategorie Baumarkt- oder Bürotacker erwartet aber dies Gerät verursachte nur einen kurzen, knackigen Schmerz aber dann spürte man kaum noch etwas davon. Unter diesen Umständen ertrug ich es ganz gut, einen ganzen Kranz von Klammern um die Brustwarze gesetzt zu bekommen. Ich fühlte mich wie ihr Spielzeug, welches von ihr unter den wohlwollenden Augen Ihres Herrn ausprobiert wird.
Und nichts anderes wollte ich in diesem Moment sein. Ein Spielzeug in den Händen einer ganz besonderen Lady. Dazu auserkoren, ihr Freude zu bereiten. Das ist meine Aufgabe.
Ganz normale Menschen – verrückt!

Montag, 26. Dezember 2016
„Und Du bist devot, orfeo. Du bist mega devot.“
Die erste Nacht verbrachte ich schlaflos auf der Couch. Was für ein Tag. Was für ein Abend. Was für eine Erfahrung…
Viel Zeit zum Nachdenken hatte ich ja in den Stunden ohne Schlaf und aufs Schäfchen zählen konnte ich mich beim besten Willen nicht konzentrieren. Dafür weiß ich jetzt ziemlich genau, was eine gute Freundin neulich meinte, als sie das zu sagte. Mega devot– was für ein Quatsch, ich doch nicht. Nun gut, die Realität korrigiert so manche Illusion und mittlerweile bin ich überzeugt davon, dass sie Recht hatte.
Die Art, wie die Lady mich anspricht, wie sie mir Aufträge erteilt – ein reiner Genuss und ich erledige alles ohne echten Widerspruch. Dazu verstehen wir uns einfach hervorragend. Wir lachen miteinander, feixen uns eins und frotzeln aber dann, aus heiterem Himmel:
„Du kannst mal Wasser aufsetzen!“
„Huch! Äh, wie jetzt?“
„!!!“
„Ja, sofort. Wieviel soll‘s denn sein?“
Jetzt lieg ich hier auf der Couch, draußen ist es schon hell und ich warte darauf, dass das Haus erwacht. Von allein traue ich kaum mich zubewegen. Das Trampeln und Rumpeln von oben zeigt mir deutlich, dass zumindest die Kinder schon wach sind und bei dem Lärm kann es auch nicht mehr lange dauern, bis die Herrschaft ebenfalls erwacht.
Ah, da – Geräusche im Flur, die Tür öffnet sich sachte und die Lady steht vor mir.
„Du darfst ruhig aufstehen! Heute Abend gehen wir in die Therme, da ist Nacktbaden und Sauna.“
Da krieg ich gleich wieder Schmetterlingshummeln in Bauch und Hintern – Alle drei nackt in der Öffentlichkeit. Was wird das nur wieder?
Den Tag verbringen wir wieder mit Alltag und Krankenhaus, bis es dann endlich losgehen kann. Dass ich die Tasche trage wird mir langsam selbstverständlich, auch wenn sie mir noch in die Hand gedrückt werden muss, weiß ich doch jetzt schon, es wird nicht mehr lange dauern bis mir das in Fleisch und Blut übergegangen sein wird. Wie aufregend und bedeutend es doch sein kann, eine Tasche, mit nichts als Handtüchern darin, zu tragen. Kommt halt drauf an, für wen man sie trägt.
Im Bad angekommen, tapse ich ein wenig hilflos der Herrschaft hinterher. Weiß nicht recht, wie die Umkleidemöglichkeiten vor Ort sind, ob es Geschlechtertrennung gibt oder Gemeinschaftskabinen. Es muss an die 20 Jahre her sein, dass ich in einem solchen Bad gewesen bin.
Aber mein Gott, ich bin doch hier um Führung zu bekommen, also einfach hinterher.
Das klingt jetzt allerdings um einiges forscher als ich mich fühle. Eigentlich taxiere ich die anderen Badegäste, will ich sehen, ob wir auffallen, ob sie gucken, lachen, Köpfe schütteln. Zunächst scheint alles harmlos, hoffentlich bleibt das auch so.
Den Andeutungen nach, die tagsüber immer mal wieder fielen, würde es hier und heute Sex geben. Über die Einzelheiten ließ man mich allerdings im Unklaren, immerhin war es eine Saunalandschaft nur für Erwachsene. Mit mir als Zuschauer? Mit mir als aktivem Teilnehmer? Hier in aller Öffentlichkeit??? Das gibt doch Ärger, die schmeißen uns doch hochkant wieder raus.
Scheiße, worauf hast Du Dich da nur eingelassen, bist Du eigentlich noch zu retten? Und warum, um alles in der Welt, hast Du so lange damit gewartet?
Umkleiden ist am Nacktbadeabend natürlich eh kein Problem, wir sehen uns ja sowieso alle nackt.
Zuerst geht‘s ins Saunadorf. Dort zieht‘s und es ist arschkalt zwischen den Hütten aber drinnen mollige 85°C. Immer noch orientiere ich mich am Herrn und an der Lady, wohin setzen wir uns... Und als ich es ihnen nachtun will und mich ebenfalls auf die zweithöchste Bank setzen will, gibt‘s die klare und auch für alle Umsitzenden unmissverständliche Ansage, dass mir ja wohl nicht zustehen würde, mich auf dieselbe Stufe wie die Herrschaft zu setzen, zu Füßen der Lady sei noch Platz.
Um ja nichts von der Szene zu verpassen hört das Herz kurz mit dem Schlagen auf, was an Blut noch zur Verfügung steht, verteilt sich gleichmäßig auf Schamesröte und Schambereich und wieder denke ich – eigentlich gar nichts, das Blut ist ja vom Gehirn umgeleitet worden. Ich fühle nur noch Scham, Erregung, Heimat – hier ist mein Ort, zu ihren Füßen…
Unfassbar, dass ausgerechnet ich, dem das was die Leute denken, von Kindesbeinen an als höchste Richtschnur des eigenen Handelns galt, mich der Macht der Lady vor aller Augen unterwerfe und dies tatsächlich nach diesem kurzen Moment von Peinlichkeit mit allem was ich bin genießen kann.
Nach 10 Minuten reicht‘s erstmal und wir machen uns auf den Weg zum Außenschwimmbecken aber nicht ohne einen Zwischenstopp an einem Becken mit eiskaltem Wasser. Die Lady findet, es sei eine gute Idee, mein freches Gemüt mal ein wenig abzukühlen und mir zu befehlen, in dieses Becken zu steigen und bis zum Kopf unterzutauchen.
Hat die noch alle? Ich steig doch da nicht rein, ich bin doch nicht bekloppt!
Aber erregt und der Lady ergeben steige ich natürlich trotzdem dort hinein auch wenn mein Herz abermals kurz stehenbleibt. Diese Frau kann vermutlich alles von mir verlangen und ich würde ihrem Wunsch Folge leisten und dabei nimmt ihr und mein Herr bislang noch eher eine Beobachterrolle ein. Was passiert wohl erst noch, wenn er sich entscheiden sollte selbst aktiv zu werden?
Aber jetzt, mit ihrer Erlaubnis, schnell wieder raus aus dem Ding hier und ab, rüber ins warme Wasser. „Vor dem Betreten des Becken duschen!“ für mich jetzt ein Klacks, unterkühlt wie ich eh schon bin. Und dann die warme Wohltat – herrlich!
Die Lady, schon des Öfteren hier zu Gast, steuert schnurstracks auf eine der Massagedüsen zu. Die, welche in Wonnehöhe angebracht ist, und sie lässt es sich sichtlich gutgehen und ist von ihrem Platz nicht mehr weg zu bewegen. Der Herr an ihrer linken und ich an ihrer rechten Seite, hinter uns führt der recht belebte Hauptweg vom Innenbereich ins Saunadorf entlang. Was denken die alle? Sieht man uns an, was hier vor sich geht? Ach Du Scheiße, jetzt fängt er auch noch damit an, sie zu bespielen. Ich versuche derweil mir nichts anmerken zu lassen und so zu tun, als hätte ich mit der ganzen Sache nichts zu tun aber was soll ich machen? Wohin soll ich schauen?
Keine Ahnung und so bleib ich erstmal wo ich bin. „Eine Frau und zwei Männer, hahaha – da wird man ja glatt neidisch.“ ruft uns ein älterer dicklicher Passant zu. Am liebsten wäre ich im Beckenboden versunken, bis der Herr plötzlich auflacht und fragt, auf wen der denn wohl neidisch gewesen wäre. Auf die Frau? Hätte er auch gerne mit zwei Männern gespielt?
Der Herr spielt derweil weiter mit seiner Sub, meiner Lady, und nimmt auf einmal meine Hand, führt sie zu ihrer Scham und meint, ich solle mal schön massieren. Ojeojeoje, neue Eskalationsstufe – ich soll die Lady fingern, das steht mir doch gar nicht zu aber das ist Teil unseres Deals – Er ist unser beider Herr, Sie ist seine Sub und meine Dom und ich tu was man(n) mir sagt.
Allerdings ziemlich unbeholfen, wie ich finde. Es fällt mir deutlich schwer, meine Hand im Massagestrahl ruhig zu halten und gezielt gefühlvoll an die richtigen Stellen zu führen. Außerdem laufen ständig Menschen direkt an uns vorbei. Ich lasse es bald sein. Etwas enttäuscht darüber, versagt zu haben. Der Herr hingegen lässt sich nicht beirren, macht weiter und ich sehe, wie er meine Lady nimmt. Ich ahne es zumindest, denn mit dem Sehen ist es im Becken nicht soweit her, die Bewegungen hingegen recht eindeutig. Zwischendurch kneift er sie immer wieder in ihre Brustwarzen was die Lady, die jetzt, als eindeutig seine Sub, so gar nichts ladyhaftes mehr an sich zu haben scheint, nur noch heißer macht. Klein ist sie plötzlich, devot und ihm zu hundert Prozent ergeben, da scheint für mich in diesem Augenblick überhaupt kein Platz zu sein also schaue ich einfach zu, noch immer darauf achtend, ob jemand etwas bemerkt, ihr Stöhnen und Seufzen, zwar unterdrückt aber doch deutlich vernehmbar, ist doch sehr eindeutig und steigert sich im Rhythmus des Herrn beständig, bis sie plötzlich loslässt und sich ihrem anrollenden Orgasmus hingibt.
Ziemlich verlegen, weiß ich nicht recht, was ich sagen soll, was ich denken, was ich fühlen soll. Es war für mich das erste Mal, das ich soetwas beiwohnen durfte.
Ich bin Teil von etwas Schmutzigem geworden und ich will mich in diesem Schmutz suhlen...

Die weiteren Saunagänge verlaufen soweit ohne Zwischenfälle und ich nehme fortan ganz automatisch meinen Platz auf einer Stufe unter der Lady ein, ganz wie im Alltag.
Nachdem der letzte Saunagang mit "Hildegard von Bingen Aufguss" beendet ist, zeigt der Herr beim Hinausgehen auf den Aufgusseimer:
"Den kannst Du mal mit rausehmen und dem Bademeister geben!" Arglos tue ich was mir aufgetragen wurde. Die beiden waren ja schon häufiger hier und sind mit den Abläufen vertraut. Wahrscheinlich hatte er den Eimer tatsächlich vergessen. Der Bademeister bedankt sich höflich bei mir: "Oh, vielen Dank aber das hätten Sie nicht tun müssen."
"Vielleicht SOLLTE er das aber tun!?" sagt mein Herr darauf feixend im Vorbeigehen und mir bleibt nichts anderes übrig als vor Scham im Boden zu versinken. Der weiß doch jetzt genug was hier abläuft, hier kann ich mich doch nie wieder blicken lassen. Aber tatsächlich dauert die Scham nur einen kurzen Moment und wich einem Gefühl von Zugehörigkeit und Stolz. Sollte doch ruhig die ganze Welt wissen zu wem ich gehöre, wen die Herrschaft ausgewählt hat, ihnen dienen zu dürfen, sollen sie doch sehen, wie gut es mir damit geht, sollen sie doch sehen wie sich die vernarbten Scherben meiner Seele hier und jetzt zusammenfügen zu einem neuen Ganzen: ICH BIN'S, ORFEO, DER SKLAVE MEINES HERRN UND DER LADY
Als wir mit dem Saunieren fertig sind bekomme ich von der Lady den Auftrag, die Handtücher von den Liegestühlen zu holen und ich gehe mit einem neuen Selbstverständnis daran, meine Aufgabe zu erfüllen. Die Blicke der anderen Badegäste sind verschwunden bzw. genieße ich sie auf einmal, wenn ich doch mal welche zu spüren glaube.
Die Handtücher liefere ich ab und soll anschließend noch die Sporttasche aus dem Ruheraum holen und wieder ist da diese Selbstsicherheit, die Morgen noch utopisch zu sein schien. Ich kann es gar nicht recht glauben.
Ab zum Duschen – aaaah, was für eine Wohltat, ich stehe drei Duschplätze von der Herrschaft entfernt und so bemerke ich nicht sofort, dass der Herr damit begonnen hat die Lady am ganzen Körper einzuseifen und zu waschen, vor aller Augen und alle, vor allem Herr und Lady, scheinen es in vollen Zügen zu genießen.
Wieder zuhause wird mir mitgeteilt wie mein Tagesbeginn ab sofort auszusehen hat. Wenn ich wach bin und es ist schon hell, habe ich nach unten zu kommen, mich frisch zu machen, den Kaffee aufzusetzen um anschließend am herrschaftlichen Gemach zu klopfen und auf Antwort zu warten. Werde ich hereingebeten, soll ich mich neben das Bett der Lady knien und weitere Anweisungen abwarten.

Dienstag, 27. Dezember
So tue ich es dann natürlich auch heute Morgen und kniete und wartete. Wir besprechen zunächst die vergangenen Tage, wie es mir so gefallen hätte, ob es und was mir Probleme bereitet hätte und solche Dinge. Ich erzähle, dass ich selbst in höchstem Maße überrascht gewesen sei, dass mir das Spielen mit dem Speichel so unvergleichlich gut gefallen obwohl ich ja eigentlich einen ausgeprägte Ekel vor Speichel hätte. Letztendlich sei es durch mein Loslassen und das Überwinden einer scheinbar unüberwindlichen Grenze ja nur noch geiler gewesen.
„Mach mal die Schublade auf!“
Oh eine Überraschung!
„Hol mal den kleinen schwarzen Beutel raus und mach ihn auf!“
Neugierig und aufgeregt tue ich dies natürlich und entdecke einen KG aus Edelstahl. Oha, der wird wohl nicht für den Herrn gedacht sein…
„Anlegen!“
„Lady, das ist grad schwierig, ich bin schon wieder so erregt, der passt jetzt garantiert nicht...“
Schon wieder so eine peinliche Situation, wie halte ich das nur aus?
„Was bist Du doch für eine geile kleine Sau?! Du bist ja dauergeil. Mach Dir nen Kopf und nicht vergessen – Wichsen ist nicht!“
Mit mal wieder hochrotem Kopf fingere ich mit dem Basisring herum und versuche krampfhaft Hoden und Schwanz in den großen Ring einzufädeln.
Dass die Lady, ganz wie nebenbei, von unserem Herrn bis zum Orgasmus von hinten gevögelt wird kann da nicht wirklich hilfreich sein.
Keine Chance, boah wie peinlich.
„Du darfst ins Bad gehen, da hast Du vielleicht ein wenig mehr Ruhe! Aber nicht vergessen...“
„…ich habe Wichsverbot. Danke Lady!“
Im Bad finde ich dann nicht bloß Ruhe sondern auch kaltes Wasser, mit dessen Hilfe ich meinem Problem begegnen kann und es gelingt mir bald, den Ring aufzuziehen und dann meinen Schwanz sicher zu verwahren. Ein kurzes Zögern, „ich kenn die erst seit vorgestern...“ und das Schloss klickt zu. Gefangen. War das jetzt richtig? Geht das nicht vielleicht doch alles zu schnell zu weit?
Vielleicht aber es fühlt sich außerdem so verdammt gut an, ich fühle mich gut aufgehoben und ich spüre immer stärker, dass es genau das ist was ich will, weil ich es bin.
„So, der bleibt erstmal dran! Du kannst jetzt Frühstück machen und den Tisch decken!“

Ich fühle mich gut aufgehoben in meinem Gefängnis und ich spüre immer stärker, dass es genau das ist was ich will. Weil ich es bin.
„So, der bleibt erstmal dran! Du kannst jetzt Frühstück machen und den Tisch decken!“
„Ja Lady!“
Oh Mann, dieser strenge Ton, ich hätte mir nie vorgestellt, dass mich der so anmachen würde. Hab ich sonst immer als ‚Verbalscheiß‘ abgetan aber das ist so viel mehr. Es ist Richtschnur, Orientierung, Führung.
Mittags fahre ich wieder mit ins Krankenhaus, will aber auch diesmal im Eingangsbereich warten und mein Tagebuch schreiben. Wir sind guter und gelöster Stimmung und das hat zur Folge, dass ich mich schon wieder dazu hinreißen lasse, der Lady im Affekt die Zunge entgegen zu strecken. Sofort wird mir erneut klar, dass das nicht die angemessene Art und Weise ist, mit einer Lady zu kommunizieren.
Natürlich hatte sie es gesehen, so schnell konnte ich den Lappen nicht wieder einziehen und alle meine Versuche, das Ganze als Reflex darzustellen, für den ich doch wohl gar nichts könne, prallten an ihr ab.
„Atmen ist ein Reflex. Willst Du mir etwa weismachen, dass Zunge Rausstrecken das gleiche ist wie Atmen, Sklave?“
„Natürlich nicht, Lady, eher so etwas wie der Kniereflex – etwas geschieht und die Zunge schnellt ganz automatisch raus. Da kann ich auch nichts machen...“
Mann, öfter mal die Klappe halten...
„DAS wirst Du schon noch lernen. Das kann man ratzfatz wegtrainieren!
So, und jetzt nimm den Korb und komm!“
„Hä, was? Ich wollte doch hier vorne im Eingangsbereich auf Euch warten, was soll ich denn bei dem Jungen im Zimmer, der kennt mich doch gar nicht.“
„Bist Du Dir etwa zu fein, Deine Lady zu begleiten?“
„Äh, nein, natürlich nicht...“ Wir kommen an den Eingang zur Kinderstation.
„Das will ich auch hoffen! So, Du kannst jetzt hier im Treppenhaus auf mich warten oder wieder zurück zum Eingangsbereich gehen! Gib mir den Korb!“
Verdattert sehe ich sie an und ernte ein zauberhaft hämisches Lächeln von Ihr.
„Tja! Kommt davon! Oder willst Du Dich etwa beschweren, dass Du mir den Korb tragen durftest?“
Wieder durchzuckt mich die Unterwürfigkeit wie ein Blitz, wieder bin ich auf einen Schlag ganz klein, bin plötzlich Sklave. Sämtliche Frechheiten waren verschwunden.
„Nein Lady...“
Ich warte bis die Tür zur Station sich schließt und trotte betreten zurück in Richtung Haupteingang.
„Da hat sie Dich aber ganz schön vorgeführt!“ denke ich bei mir, „aber sie hat ja recht. Es ziemt sich nicht für einen Sklaven, so frech zu seiner Lady zu sein. Und schon dreimal nicht in der Öffentlichkeit.“
Also mache ich auf halbem Wege kehrt und setze mich auf einen der harten Stühle im Treppenhaus neben der Kinderstation, um ihr den Korb gleich abnehmen zu können, wenn sie wieder raus kommt. Guten Willen zeigen und Einsicht in mein Fehlverhalten und außerdem ist es mir plötzlich ein Bedürfnis, ihr den Korb abzunehmen. Ein tief empfundenes inneres Bedürfnis – schon wieder so ein „wow!-Moment“, wieder ein Stück weiter gekommen auf meinem Weg, ein guter Sklave zu werden. Ein klein wenig Stolz macht sich breit in meiner Brust und ich bin fast ein wenig enttäuscht, dass nicht die Lady sondern ihr ältester Sohn den Korb trägt.
„Pöh! Der kann ruhig selber schleppen, der hat mir jetzt meinen schönen Auftritt kaputt gemacht.“

Anschließend alle Mann zum Einkaufen, inklusive Kinder. Der Herr mit den Kindern los und ich mit dem Einkaufswagen immer der Lady hinterher. Es dauert nur kurz bis ich meine Verlegenheit ablege und dann: Ein erhabenes Gefühl – Ich diene MEINER LADY!
Bei einer solch großen Familie benötigt man natürlich einen Einkaufszettel, sonst gerät alles aus den Fugen. Allerdings passieren dabei auch Missgeschicke in der Art, dass der Lady, den Herrn an ihrer Seite, ihr Kugelschreiber zu Boden fällt. Grazil weicht sie beiseite um mir, der ich einige Schritte hinter der Herrschaft den Wagen schiebe, den Weg freizumachen, damit ich ihr den Stift aufhöbe. Der Laden ist voll und trotzdem zögere ich keinen Augenblick vor ihr in die Knie zu gehen und meiner Aufgabe zur Verwunderung und Belustigung einiger umstehender Kunden gerecht zu werden.
Noch vor einer Woche hätte ich mich in Grund und Boden geschämt, allein beim Gedanken daran. Heute jedoch ist es so, dass ich darin aufgehe. Ich bin devot. Ich bin sehr devot. Der Sklave meiner Herrschaft und das ist das was ich sein will, weil es das ist, was ich bin. Ich verstecke mich nicht mehr. Was ich im Thermalbad gespürt habe gilt also auch noch heute – eine angenehme Entspannung breitet sich in mir aus. Allerdings nur innerhalb der vom KG gesteckten engen Grenzen…
Und dieses Ding ist auch unglaublich – ich muss mich zusammenreißen, ihn nicht ständig anzufassen um mit den Händen zu begreifen, was das Hirn eigentlich schon weiß – da ist jetzt was weggesperrt, das immer mir gehörte. Mir ganz allein aber damit scheint irgendwie Schluss zu sein. Hoffen wir mal auf eine aufschlussreiche Herrschaft.

Am Abend, nachdem die Kinder schlafen gegangen waren hält meine Lady plötzlich ein Halsband und eine Leine in der Hand.
„Komm mal her! Beug Dich vor!“ und sie legt mir das Halsband an, hängt die Leine ein und beim ersten Ruck an ihr sackt scheinbar all mein Blut plötzlich in den Unterleib und ich kann es noch immer irgendwie kaum begreifen, was da in mir geschieht. Mit dem Halsband bin ich sozusagen markiert. Als Eigentum eines Anderen, ein deutlich sichtbares Zeichen, dass ich nun nicht mehr mein eigener Herr bin. Andere bestimmen jetzt über mich. Meine Herrschaft, der Herr und die Lady.
Danach wieder die unvermeidliche Wäscheklammer für meine Frechheiten am Nachmittag. Diese ist allerdings viel größer als die letzte.
„Du weißt, wofür die ist und was Du damit zu tun hast?!!“
Ja, das weiß ich und als ich die Klammer in der Hand halte wird mir doch wieder etwas mulmig zumute, sie ist nicht nur größer sondern auch um Einiges strammer und die Auflagefläche scheint kleiner und die Klammer somit deutlich schmerzhafter zu sein als die vor einigen Tagen.
„Los! Zunge raus!“
„Aber die tut bestimmt richtig weh...“
„Hopp!“
„Ja Lady“
„Aaauuua!“ Ich setze die Klammer an meine Zunge und sie tut tatsächlich richtig weh. Ich beginne zu schnaufen und versuche den Schmerz wegzuatmen aber irgendwie wäre es auch schade drum.
„Aaaaaargh!“ Die Lady kümmert sich nun um meine Brustwarzen, kneift und dreht und zupft und beißt und die Zunge ist erstmal vergessen. Verdammt nochmal, tut das weh, verdammt nochmal tut das gut!
Ich hocke am Boden und stehe einfach nur als Spielzeug zur Verfügung und sie probiert mich aus aber sie achtet auch penibel darauf, dass ihr Spielzeug nicht kaputt geht.
Zwischendurch spielt der Herr immer wieder auch mit meiner Lady, kneift ihr kräftig in die Brust, den Po, zwischen die Beine und dann ist sie von einem Moment auf den anderen nicht mehr meine Lady sondern seine Sub, die vor Schmerzen quiekt, und ihren Herrn dafür anhimmelt – ein unglaublich schöner Anblick, so viel bedingungslose Hingabe, so viel Unterwerfung, Wollust, so viel Liebe blitzt aus ihren Augen. Kaum vorstellbar, dass dieselbe Person vor zehn Sekunden noch meine mächtige starke Lady gewesen ist und das ich genau weiß, dass sie es bald wieder sein wird.
Aber jetzt ist es der Herr, der hier den Ton angibt, der nun auch meine Leine führt und meinen Kopf zwischen ihre Beine dirigiert.
„Zeig mal was Du kannst!“
Womit habe ich das denn wohl verdient? Ich darf die Lady lecken. Ich darf sie riechen, darf sie schmecken und mein Gesicht in ihren Schoß suhlen – Wozu noch in den Himmel wollen wenn man das auf Erden haben kann?
Jetzt kann ich genießen und ihr vieles von dem zurückgeben, was sie mir bis hierher Gutes getan hat. Vielen Dank dafür Herr.
Doof nur, wenn der Herr nicht möchte, dass seine Sub vorschnell zum Orgasmus kommt, so dauert es lange und meine Position wird immer unbequemer, mein Nacken schmerzt und ich muss immer wieder kurze Pausen einlegen um keinen Krampf zu bekommen. Die Wonne wächst sich allmählich zu einem ordentlichen Stück Arbeit aus. Aber der Herr hat ein Einsehen, nimmt die Sache selbst in die Hand und vögelt seine Sub zum Höhepunkt.

Mich hat diese ganze Szene derart erregt, dass ich aus dem KG ausgebrochen bin. Der Basisring wurde von meiner Erektion einfach über die Hoden Geschoben. Das nächste Mal wird er wohl ne Nummer kleiner ausgewählt...

Ich darf mich danach trotzdem hinknien und mir selbst einen Orgasmus verschaffen. Den ersten seit etwa einer Woche aber ich bin zu aufgeregt, die Situation so neu und die kniende Stellung für mich so ungewohnt, es will mir einfach nicht gelingen. Verschämt breche ich meine verzweifelten Versuche ab, darf es aber im Liegen noch einmal probieren. Diese Position kenne ich von zuhause und in der gelingt es mir auch, meine Gedanken beiseite zu räumen und mich gehen zu lassen...

Mittwoch, 28. Dezember
Der Tag startet wie immer neuerdings. Aufstehen, Wasser aufsetzen, ins Bad und frisch machen, Kaffee aufgießen. Heute sind die Kinder allerdings schon auf den Beinen so dass ich nicht am herrschaftlichen Schlafgemach klopfe sondern mit den Kids zusammen den Frühstückstisch decke, während die Herrschaft auch allmählich erwacht. Als dann alle am Tisch sitzen und zu essen beginnen, darf ich auch essen. Das ist eine neue Regel. Ich darf erst essen, wenn alle zu essen begonnen haben und muss mit dem Essen aufhören, wenn alle anderen aufgehört haben.
Die Lady erlaubt mir anzufangen, bevor sie selbst begonnen hat und es fühlt sich an wie ein Geschenk, ich fühle mich gebauchpinselt wie selten, mir wird ganz warm ums Herz.
Dann Tisch abräumen, Spülmaschine und so weiter.
„Wir fahren gleich wieder ins Krankenhaus und wenn wir zurück sind, ist das Bad sauber! Wenn Du fertig bist, machst Du ein Foto und schickst es mir, Verstanden?!“
„Ja Lady, ich habs verstanden...“
Sie bittet den ältesten Sohn, mir zu zeigen, wo ich das Putzzeug finden kann.
„Jaaahaaa, gleich...“
Okay, der hat nicht so viel Bock aber macht nichts, irgendwann steht das Zeug da und kann anfangen und wenn mir jetzt nochmal jemand erklären könnte, was ich machen muss um auch zu Hause erregt zu sein, nur weil ein Putztag ansteht, wäre ich ein noch glücklicherer Mensch und meine Wohnung ein Hygienetempel.
Ich putze das ganze Bad und verdammt nochmal, es gefällt mir und ich versuche es gut zu machen, knibbele sogar vermutlich jahrealte Aufkleberreste von den Fliesen.
„Das ist völlig in Ordnung, dass Du fremder Leute Klos putzt, immerhin kriegst Du hier zu essen, es ist warm, die haben grad auch genug anderes um die Ohren und so weiter, da kannst Du ruhig auch mit anfassen, dass alles funktioniert.“ So versuche ich mich permanent vor mir selbst und den Außenstehenden in meinem Kopf zu rechtfertigen. Alles ganz normal.
Aber dann ist da noch dieses andere Gefühl. Alles andere als normal. Dieses Gefühl, das unbedingt auf sich aufmerksam machen will und mir sagt: „Du findest es doch geil, hier auf Knien über die Fliesen zu rutschen! Du findest es doch geil, dass die Lady Dir diesen Auftrag gegeben hat, weil du eben nicht nur etwas von der Gastfreundschaft zurückgibst sondern, weil Du es einfach total genießt, ein wenig gedemütigt zu werden. Du findest es doch geil, Dir vorzustellen, dass die Lady gerade eben noch nackt in dieser Badewanne lag, die Du nun putzen musst und und Du findest es doch geil, zu glauben ihre Haut spüren zu können, wenn Du mit Deinen Fingern über die Badewannenwand oder den Toilettensitz streichelst.“
Ja, ich finde es geil es erregt mich und aus meiner Rolle als Sklave wird für mich immer mehr die Position Sklave, die ich nicht mehr spiele sondern einnehme weil sie mich einnimmt, annimmt, aufnimmt…
Als die Herrschaft nach Hause kommt ist das Bad längst schon sauber und ich bin ein klein wenig stolz auf mich, dass alles glänzt. Ich stehe in der Küche und räume den Geschirrspüler aus als ich ein Scheppern und ein „Oooooh, wie ungeschickt von mir“ aus dem Bad höre. Die Melodie ihrer Stimme lässt glasklar erkennen, dass es sich mitnichten um ein Missgeschick gehandelt haben kann und ich bin schon auf dem Weg als ich gerufen werde. Meine Lady steht im Bad, zu ihren Füßen liegt die Klobürste samt Halter umgekippt am Boden in einer Pfütze.
„Ich bin drüber gestolpert, die stand im Weg. Wieso hast Du sie nicht in die Ecke gestellt. Wo sie immer steht? Tja, da bleibt Dir wohl nichts anderes übrig als das nochmal sauber zu machen! Außerdem lag mein Rasierer nicht an seinem Platz und da, die Tasche hängt sonst auch woanders. In zehn Minuten ist das hier alles in Ordnung, verstanden?“
„Aber ich...“ Was für ein Kampf da in mir, welch ein Ringen. In mir brodelt es und ich bin kurz davor alles hinzuschmeißen weil ich mich ungerecht behandelt fühle. Die kann ihren Scheiß doch selber in die Ecke rücken oder mir ganz normal Bescheid sagen, wo ich noch nacharbeiten soll Ich hab es doch nicht nötig, mich so behandeln zu lassen, und überhaupt – wieso werden meine Knie jetzt so weich und wieso stockt mir der Atem, was lässt mein Herz stolpern und wieso erregt mich das alles schon wieder???
"Ja Lady. Ich habe verstanden Lady. Bitte entschuldige meine Unachtsamkeit, ich werde beim nächsten Mal gründlicher arbeiten.“
„Gut! Das will ich auch hoffen. Und jetzt mach hier sauber!“
„Ja, danke Lady!“
Der Sklave hat gewonnen, der Stolz ist besiegt. Ich mache mich also an die Arbeit und was soll ich sagen – es ist die pure Hingabe, die pure Lust. Ich will, dass die Lady zufrieden ist. Und das ist sie dann auch. Meine inneren Kämpfe waren ihr natürlich nicht verborgen geblieben und so kommt sie nach getaner Arbeit wieder zu mir.
„Warum nicht gleich so?! Das hast Du gut gemacht. Ich bin stolz auf Dich Sklave. Das solltest Du auch sein. Du hast Deinen inneren Schweinehund besiegt und Deine Aufgabe erledigt obwohl Du mit Dir kämpfen musstest, ich habe das wohl bemerkt. Und Du hast es getan, weil Du es wolltest! Nicht weil ich mit Strafe gedroht hätte.“
Dabei streichelt sie mir sachte über den Kopf. In mir breitet sich die wohlige Wärme von Geborgenheit aus. Ich bin hier sicher aufgehoben, der Herr und die Lady kümmern sich um mich und ich könnte vor Glück weinen...

Donnerstag, 29. Dezember
„Wenn wir nachher im Krankenhaus sind kannst Du meine Stiefel putzen, ich will, dass die sauber sind wenn wir zurückkommen, verstanden Sklave?“
„Ja Lady, ich habe verstanden. Die Stiefel werden sauber sein.“
„Was soll‘s?“ denke ich, „putz ich halt ihre Stiefel“, denke ich, „ist doch nichts dabei“, denke ich…
Dachte ich – denn es ist ne Menge dabei. Kann mir bitte mal jemand erklären, wieso ich eine Erektion bekomme, nur weil ich Schuhe putze. Ich erkenne mich selbst nicht wieder, gestern musste ich einsehen, dass meine Geringschätzung für Putzsklaven unangebracht gewesen ist und heute passiert mir dasselbe mit Fuß- und Schuhfetischisten? Im Leben nicht hätte ich gedacht, dass mir Schuhe mal etwas bedeuten würden, jedenfalls nicht solche, die nicht mir gehören.
Aber ich hocke hier mit ner veritablen Latte in der Hose und erwische mich sogar dabei, dass ich meine Nase tief in die Stiefel der Lady tauche um etwas von ihrem Aroma in mich aufzunehmen und bin tatsächlich enttäuscht, dass die Stiefel nur nach Schuh und nicht nach Lady riechen.
Ich kann da nur noch mit dem Kopf schütteln, lachen und weitermachen, ich verstehe noch nicht so recht, was hier gerade mit mir passiert aber ich weiß ganz genau, dass ich nie wieder etwas anderes haben will.
„Sind gleich da. Hoftor öffnen!“ lese ich im Messenger und schon stehe ich im T-Shirt draußen, öffne das Tor und warte.
„Sind in ca. 5min. da“ wollen die mich verarschen? Es ist kalt und ich bin gewiss nicht entsprechend gekleidet, das hätten die doch auch gleich sagen können…
Aber im blinden Vertrauen auf meine (dank Salbeitee, liebes Forum) robuste Gesundheit, verharre ich bibbernd am Tor und warte. Ich kann ja auch nicht einfach wieder reingehen, denn zum einen könnten die Hunde ausbüxen und zum anderen muss ich ja das Tor hinter der Herrschaft wieder schließen, außerdem wäre es eine Respektlosigkeit der Herrschaft gegenüber wenn ich einfach meinen Posten verließe.

Am späteren Abend hatten wir noch eine Session, von der mir leider nicht mehr allzuviel im Gedächtnis geblieben ist weil meine Erinnerung durch einen Zwischenfall überlagert ist.
Die Lady spielte mit mir, ich hatte ein Halsband um und war nackt als der Herr das Heft des Handelns in die Hand nahm und sich um seine Sub, meine Lady, kümmerte.
Die Szene eskalierte irgendwann darin, dass er etwas von ihr verlangte, was sie nicht wollte, wogegen sie sich zur Wehr setzte und letztlich weinend und wütend den Raum verließ, ohne allerdings das Safeword oder die Ampel genutzt zu haben. Der Herr und ich blieben zunächst sprachlos zurück, ich war völlig verunsichert, weil ich überhaupt nicht einordnen konnte was da gerade passiert war und wie ernst die Situation tatsächlich gewesen ist.
„Kommt sowas häufiger vor?“
„Noch nie, das war das erste Mal.“
Oh, das klingt ernst. Als der Herr nach draußen geht um mithilfe einer Zigarette nachzudenken, sitze ich noch immer auf dem Fußboden. Nackt und mit Halsband und ich wusste nicht was jetzt los ist, was eine angemessene Reaktion von meiner Seite wäre. Ich kann doch nicht einfach sitzen bleiben aber wenn ich jetzt zur Lady gehe um ihr beizustehen, zerstöre ich dann nicht unser Machtgefälle, weil ich dann der Starke bin, der ihr Trost und Kraft zu geben versucht? Und überhaupt, steht es mir zu, mich in das Geschehen zwischen Herrn und Lady einzumischen? Immerhin sind die beiden schon seit bald zwanzig Jahren ein Paar.
Es rattert im Kopf. Aber letztendlich erhebe ich mich, gehe ins Bad, lege mein Halsband ab und zieh mir was an, der erotische Teil des Abends ist für mich natürlich vorbei. Danach gehe ich zur Lady ins Schlafzimmer und setze mich zu ihr aufs Bett. Als Gleichberechtigter, als Freund, nicht als Sklave und wenn dadurch das Machtgefälle zerstört werden sollte, dann soll es eben so sein. Das ist jetzt wichtiger.
Sie ist völlig aufgelöst und kann auch nicht verstehen was da gerade passiert ist aber sie ist sich sicher, dass der Herr bestimmt nie wieder mit ihr spielen würde.
„Das kann ich mir nicht vorstellen, Ihr seid doch schon so ewig zusammen und bis heute war doch alles super, Ihr seid doch glücklich, das wird er nicht aufgeben wollen. Ihr solltet reden.“
Plötzlich springt sie auf und läuft ins Wohnzimmer. Ich verabschiede mich ins Bett, die beiden sollen erstmal unter sich klären, was da schiefgelaufen ist, da hab ich jetzt nichts zu suchen.
Ich lege mich aufs Bett und fühle mich hilflos und verzweifelt – „Was war das grad? Lag es an mir, ist das ‚System Ehepaar‘ mit meiner Anwesenheit überfordert? Ist jetzt schon wieder alles vorbei? Ist jetzt schon wieder alles vorbei? Ist jetzt schon wieder alles vo...“
Es klopft und die Lady steht in der Tür. Sie bittet mich, nochmal mit runter zu kommen um die Situation zu besprechen.
Gute Idee, also ab und runter. Herr und Lady erklären mir, dass sie die Situation besprochen, analysiert und für sich geklärt hätten, sie erklären mir, was abgelaufen ist und wo Fehler passiert sind, wer an welcher Stelle vielleicht anders hätte agieren können oder sollen, wer wo mit der Situation überfordert war. Jetzt verstehe ich sehr eindringlich, wie wichtig eine permanent funktionierende Kommunikation ist. Das hätte auch bös ins Auge gehen können. So aber konnte alles ausgeräumt werden, ich fühlte mich aufgehoben, meine Ängste aufgefangen und zerstreut. Jetzt konnte ich einigermaßen beruhigt ins Bett gehen, was ich allerdings mit in die Nacht nahm, war die Befürchtung, dass das Machtgefälle zwischen der Lady und mir gestört sein und mein Aufbruch einen frühen Abbruch finden könnte...

Freitag, 30. Dezember
Am nächsten Morgen versuche ich erstmal alles so zu machen wie bisher. Aufstehen, Wasser aufsetzen, Morgentoilette, Kaffee aufgießen…
Aber etwas ist anders, das Gefühl angekommen zu sein, welches mich in den letzten Tagen so sicher getragen hat ist rissig geworden, ist einer Angst gewichen, dass ich vielleicht weiter ziehen, dass ich die wohlige Wärme der Herrschaft wieder gegen die zugigen kalten Straßen der Einsamkeit werde eintauschen müssen. Es wäre ja zu schön gewesen wenn sich alles so schnell und perfekt gefügt hätte.
„Guten Morgen, hast Du wenigstens etwas schlafen können?“ Huch, die Lady – ich hatte sie nicht kommen hören. Jetzt steht sie da und ich weiß nicht genau, wie ich mich ihr gegenüber verhalten soll.
„Es geht, dafür, dass der Abend so abgelaufen ist wie er abgelaufen ist war es wohl okay.“
„Ich wollte Dir nochmal sagen, dass Du nichts dafür kannst, es ist nicht Deine Schuld.“
„Nee, das weiß ich wohl. Ich denke auch nicht, dass irgendwer „schuld“ daran ist. Ist halt blöd gelaufen, war ne ungewohnte Situation für uns alle.“
„Ja, ich glaub ich wollte stärker sein als ich war. Ich wollte Dir gegenüber Stärke zeigen und hab mich deshalb nicht getraut, den Ampelcode zu benutzen. Ich dachte, ich würde sonst unser Machtgefälle aufs Spiel setzen. Es tut mir Leid, was passiert ist.“
„Muss Dir nicht Leid tun. Vielleicht war es letzten Endes auch ganz gut so, gleich zu Beginn unserer Beziehung gesehen zu haben, dass Ihr es versteht, mit schwierigen Situationen gut umzugehen. Vielleicht stärkt das ja sogar mein Vertrauen in Euch, wenn ich weiß, dass Ihr nach Lösungen sucht und nicht gleich alles hinschmeißt. Müssen wir abwarten, im Moment geht es mir überraschend gut, auch wenn ich ein wenig verunsichert bin.“
„Gut, dann kannst Du gleich den Tisch decken und nachher mal die Spinnweben hier wegmachen, das ist ja eklig!“
Zack! Da war sie wieder, meine Lady und ich sofort in Position. Alle Bedenken wie weggewischt, alle Unsicherheit verschwunden. Meine Welt ist wieder im Lot. Damit hätte ich nicht gerechnet, dass das so schnell funktionieren kann.
„Ja Lady!“

Damit endet die Schilderung meiner neuen Welt. Der folgende Tag stand ganz im Zeichen des Jahreswechsels und verlief wahrscheinlich nicht viel anders als in anderen Familien und am Neujahrstag stieg ich schließlich doch in den Zug nach Hamburg und beendete diesen Teil meines Abenteuers.
Allerdings hatte die Herrschaft, wie der Zufall so will, schon vor längerem ein paar kinderfreie Tage am darauf folgenden Wochenende in Hamburg geplant, das kam uns gut zupass und schon übermorgen werde ich mich wieder in den Zug setzen um ein langes Wochenende dort zu verbringen.
Wir planen Zukunft...

Autor orfeo

 

Einen weiteren Bericht aus dieser Beziehung findest Du hier: Erste Spuren

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