Erstes professionelles Bondage Fotoshooting

„So, hier ist es also, nur noch schnell eine Nachricht schreiben…“ – „…der Fotograf holt dich ab…Oh Gott, jetzt wird es also Ernst, ich habe mein erstes professionelles Bondageshooting.“ Die Nervösität erreichte den absoluten Höhepunkt, meine Wangen erröteten und ich hörte mein Herz laut klopfen. Dann ging die Tür auf und ein nettes „Hallo“, kam von meinem Gegenüber. Das war er also, natürlich ganz anders als ich ihn mir vorgestellt hatte, aber jedoch keinesfalls negativ. Er lächelte und mir fiel sein langer grauer Ziegenbart sofort auf. „Folge mir“, entgegnete er mir mit einer beruhigenden Stimme und das tat ich auch.

Im ersten Stock standen wir vor einer großen Altbauwohnungstür und traten ein. Es folgte ein längerer Gang und ich erblickte im darauffolgenden Raum das erste Fotostudio. Zwei große Blitzapparate, wie ich sie aus der Schulzeit für das Schulfoto kannte und eine weiße Fotowand. Bevor ich diese näher inspizieren konnte, begrüßte mich eine liebliche vertraute Stimme – es war Michaela. Nun standen wir zu dritt da und grinsten uns an, einerseits vor Freude, dass nun endlich Shooting-Tag war andererseits – wobei das hauptsächlich mich betraf – aus einem netten Mix von Nervosität und Aufregung.

Im darauffolgenden Raum wurden mir ein Sitzplatz und ein Getränk angeboten untermalt von dem Hinweis sich „wie zu Hause zu fühlen“. Starr und steif saß ich auf meinem Platz und Robert, der Fotograf und Michaela, die Bondagekünstlerin setzten sich zu mir. Mein Herz klopfte noch immer wie verrückt, meine Wangen waren so rot wie noch nie – sie fühlten sich zumindest ziemlich warm an – und ich atmete schnell. „Jetzt beruhig dich doch mal, es ist nur ein Shooting. Du kannst doch wohl deinen Mund aufmachen, wenn was nicht passt“, schwirrte es in meinem Kopf. Meine engsten Freundinnen wussten wo und wann es stattfindet, notfalls sind sie sofort zur Stelle – mit diesen Infos versuchte ich ruhiger zu werden. Anfänglicher Smalltalk, mein mehrmaliger Hinweis auf meine Nervosität und die darauffolgenden beruhigenden Worte meiner beiden Gesprächspartner lockerten die Situation auf und lösten meine innere Anspannung. Als Robert dann von seinen Reiseabenteuern berichtete, bekam der Raum eine leichte Wohnzimmeratmosphäre. Ich saß lockerer im Stuhl, hörte aufmerksam zu und grinste über beide Ohren. Nun war es soweit – Vorfreude überwältigte meinen Körper. Eine gefühlte Stunde saßen wir da, lachten, scherzten und unterhielten uns über Gott und die Welt. Dann klärten wir kurz die Formalitäten wie Modelvertrag und Ablauf des Shootings ab. Beide nahmen sich viel Zeit um all Fragen zu beantworten, womit meine letzten Zweifel beseitigt wurden. Mein Vertrauen ihnen gegenüber wurde stärker und ich begann mich richtig wohl zu fühlen.

Während Michaela alles vorbereitete wurde mir von Robert ein kurzes Portraitshooting angeboten. Dadurch würde ich erste Einblicke in das Posieren vor einer Kamera, seine Kommandos und in das Shooten im Allgemeinen bekommen. Die ersten Bilder wurden gemacht und schnell kam ich zum Erkenntnis „Modell zu sein ist echt nicht leicht“. Am Schwersten fiel mir das „Loslachen vor Nervosität oder Peinlichkeit“ bleiben zu lassen. Doch anstatt der erwarteten Strenge meiner schlechten Disziplin und meines Durchhaltevermögens ernst zu bleiben schoss er Fotos und zeigte mir, wie schön ein natürliches Lachen sein kann – mein Lachen. „Wow…das bin ich?“ fragte ich mich laut. Robert lächelte und nickte. Er zeigte mir wie man ein Doppelkinn vermeiden konnte, welche Haltung am vorteilhaftesten sei und schon waren meine ersten Porträtfotos nach kürzester Zeit im Kasten.

Meine Motivation und Aufregung hatten ihre Höchstgrenze erreicht als Michaela vor uns stand und meinte „Es ist soweit.“ Da es ein (Teil)-Akt Shooting war und alleine bei dem Wort meine Nervosität versuchte mich zu übermannen, geschweige denn ich in dem Moment komplett in Scham versank als ich daran dachte auch nur das geringste Kleidungsstück abzulegen, nahm sie mich bei der Hand und führte mich in ein zweites Studio nach dem „Wohnzimmer“. Die Wände waren schwarz und ein großer Holzring hin von der Decke. Wieder erhaschte mich eine Erinnerung aus meiner Schulzeit: Ringturnen. Doch in diesem Fall konnte ich beruhigt sein, denn dieser Ring war nicht dafür gedacht diverse Kunststücke darauf verüben zu müssen um eine gute Note oder Lob zu erhaschen. Dieser Ring ist für ein sogenanntes „Hängebondage“.

Ich kannte Michi zum Zeitpunkt des Shootings beinahe ein Jahr und sie ist bisher die einzige dominante Frau, der ich mein Vertrauen schenkte. Sobald sie meine Hand hält, habe ich das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit. Auch diesmal war es so, als wir die Treppen ins Studio hinunter gingen und sie mich in den Raum führte – in der einen Hand ihre Seile, in der anderen meine Hand. Ich sah mich um, jedoch konnte ich nicht viel erkennen, da der Raum professionell verdunkelt war – für das Shooting höchst notwendig. Robert folgte und begann die Blitzapparate einzustellen als der Moment kam: Ich sollte mich ausziehen. Mit hochrotem Kopf, einem Herzschlag den ich bis in den Rachen spürte, fragte ich unsicher „Jetzt? Hier?“. Robert verstand und verließ den Raum. Michi trat näher zu mir und sah mir tief in die Augen: „Du gibst mir einfach deine Kleidung und ich bringe dich in Position. Wir möchten deine Rückenansicht. Also wenn er dann reinkommt sieht er dich nur von hinten – wenn überhaupt. Ich werde einstweilen mit dem Bondage beginnen.“ Ich nickte einwilligend. „Oder hast du etwa vor mir Angst?“, scherzte sie nebenbei als ich begann mich auszuziehen…

„Eine große dunkle Umkleidekabine…“, dachte ich mir als ich die Wand vor mir anstarrte – nackt. Ich hörte Michaela hinter mir ihre Seile vorbereiten, ihre Anwesenheit beruhigte mich. Dann spürte ich sie, meine erste Gänsehaut an diesem Tag. Es war nicht nur meine Nacktheit, sondern auch meine Vorfreude, Aufregung und die Spannung. „Du kannst dich schon hinknien“, Michi stand neben mir und lächelte. Kurz verlor ich mich in ihre leuchtenden Augen…“Ach ja, kniend ist die erste Position, das hatten wir ja bereits besprochen…“, dachte ich.

Michaela hatte nämlich vorher – also beim „Kennenlern-Gespräch“ mit Robert – auf meine Frage, was denn nun alles geplant sei, gezeigt welche Ideen sie für das Shooting hatte. Vollmotiviert führte sie vor wie meine Positionen sein sollen, wo und was gebondaged wird. „Du hast einen wunderschönen Rücken“, erklärte sie „und den wollen wir so gut es geht präsentieren.“ Geplant waren zwei kniende Positionen und ein Haarbondage. Ja, meine langen Haare sollen ein Bondage bekommen. „Was du alles für Ideen hast, so eine große Fantasie, einfach toll“, lobte ich Michi begeistert. Ich war einfach ihr allergrößter Fan und nun durfte ich ein Teil davon sein.

„Geht’s so? Oder doch nicht kniend? Geht’s wirklich?“ – „Jaja, ich schaff das, kein Problem.“ – „Aber geht das auch länger? Das ist bisher nur Trockenübung, ich beginne erst mit dem Bondage.“ – „Ja es ist wirklich alles okay Michi“, entgegnete ich lächelnd. Sie war einfach süß. Ihre Fürsorge, ihre Gedanken um meine Sicherheit und um mein Wohlbefinden…Aber sie hatte recht: Trockenübungen sind wichtig. Die richtige Position finden in der man einige Minuten ausharren kann und zusätzlich auch noch ein schönes Bild entstehen soll. Ja mir ging es gut. Ich hörte Robert langsam die Treppen runterschleichen, nachdem wir beide ihm das Okay gaben, dass wir bereit waren. Ich war bereit. Bereit für mein erstes Shooting. Bereit mich fallen zu lassen und Vertrauen zu schenken.

Adrenalin schoss durch meinen Körper, Gänsehaut verbreitete sich auf meiner nackten Haut, ich schloss meine Augen und seufzte leise als Michaela auf mich zukam und die ersten Seile meine Arme berührten. Während ein Strang nach dem anderen meine Arme fester an einander zogen, hörte ich wie Robert die ersten Probefotos machte. „Er stellt jetzt schon das Licht für die Bilder ein, damit du nicht allzu lange in deiner Position ausharren musst. Außerdem wird dadurch viel Zeit gespart“, erklärte Michaela mir. „Ist das zu fest?“ Ich spürte einen leichten Ruck und meine Arme waren beinahe zur Gänze an einander gebunden. Es war nicht zu fest. Es war genau richtig. Nur wenige würden dies verstehen, jedoch ich fühlte mich in diesem Moment so frei wie noch nie. Ich bin devot und die Bewegungsunfähigkeit genieße ich in vollen Zügen. So auch diesmal. Ich schenkte Michi, dem dominanten Part, mein Vertrauen und lies mich immer mehr fallen. Ich hörte nur noch das Klicken der Kamera, die Seile die durch Knoten gezogen wurden, ihr Atmen. Ich roch die Seile. Eine wohlige Wärme durchströmte meinen Körper und ich spürte nur noch mein Gewicht welches auf meinen Knien verteilt war. Es wurde immer schwieriger meine Position aufrecht und den Rücken gerade zu halten, denn ich wollte einfach nur noch versinken. „Fallen lassen und genießen.“ Dies waren meine einzigen Gedanken. Die Gänsehaut bedeckte mich vom Kopf bis zum Fuß und jegliche Berührung durch Michi machte sie nur noch stärker. Sie waren zum Teil unbeabsichtigt, doch ab und zu spürte ich das ein oder andere Streicheln über meine Haut. Ich lächelte.

 

Autorinnen: Seilbändigerin und Kü Ken

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