Eine getarnte, kleine hohe Sitzbank, die eigentlich ein Bock ist. Es handelt sich hier um einen Tischbock "FINNVARD" im weiß von einem großen schwedischen Möbelhaus, den ich modifiziert habe. *fg*

Der Bock selbst kostet 25,- Euro und den gibt es in Weiß oder Buche. Die restlichen Materialien hatte ich zuhause, bei Neuanschaffung:

· 3 Bastelholzplatten (Sitzfläche + Boden)
· 2 Bretter (zum Verstreben)
· Farbe
· Stoff/Leder + Polstervlies oder ein altes Bettlaken
· Schaumstoff (empfehle einen dicken/festen ca. 5 cm)
· Schrauben, 4 Winkel und Polsternägel

Dazu muss man ca. 25,- bis 40,- Euro dazurechnen für die oben genannten Dinge, je nachdem wie man den Bock gestalten möchte.

Als erstes baut man den Bock mit beiliegender Anleitung zusammen, dass kann jeder. Ist dieser fertig, stellt man ihn mal beiseite. Jetzt kommt die Sitzfläche/Liegefläche (bei mir 118 x 32 Zentimeter) an die Reihe.

Man nimmt eine der Platten und polstert sie. Polstern geht wie folgt:

· Erst schneidet man ein Stück Schaumstoff auf die Plattengröße zurecht.

· Dann klebt man am besten den Schaumstoff mit einem Zweikomponentenkleber auf die Platte drauf. Somit kann da nichts mehr verrutschen.

· Jetzt wird die Sitzfläche über die Plattenkante entweder mit einem Polstervlies oder dem Stoff von einem alten Bettlaken eingepackt und ein paar Mal an der Unterseite mit einem Tacker fixiert.

· Jetzt überzieht man die Fläche mit dem passend zugeschnittenen Stoff/Leder. Hier fängt man auf einer Seite an, tackert den Bezugsstoff auf der Holzplatte fest, spannt ihn dann mit leichtem Zug um die Sitzfläche und fixiert diesen auch auf der anderen Seite auf der Holzplatte. Bei den Ecken müsst ihr den Stoff falten.

· Ist die Sitzfläche eingepackt, nimmt man die Polsternägel und nagelt den Stoff/das Leder rund um die Platter herum nochmal im 2-3 Fingerabstand fest. Sieht nicht nur nett aus, sonder fixiert den Stoff nochmal zusätzlich.

· Zum Thema Polstern könnt ihr auch auf YouTube nachschauen. Nicht weitersagen, aber ich hab die Technik auch von dort gelernt, als ich mein Andreaskreuz gepolstert habe. Oder schreibt mich einfach an und ich helfe gerne weiter.

Wenn ihr diesen Schritt fertig habt sieht es so aus:

Hier seht ihr den „Bock”, die gepolsterte Sitzfläche, zwei Bretter, um die Sitzfläche zu stabilisieren und zwei Platten plus Abstandhalter (diese kurzen Bretter). Den Boden habe ich verstärkt, falls man mal aus Versehen da drauftreten sollte.

Für den Boden muss man sich die Platten auf das untere Maß (ca. 30 x 60 cm und 32 x 58 cm aber bitte messt das selbst nochmal nach!) zuschneiden. Die obere Platte liegt auf der Querverstrebung auf, unter der Platte auf der Längsverstrebung werden die Abstandshalter aufgelegt (Vorne - Mitte - Hinten zu der Verstrebung). Danach einfach festschrauben. Die untere Patte passt genau in die Längsverstrebung und wird mehrfach angeschraubt. Somit hält der Boden min. 85 Kg (getestet) aus.

Jetzt kommt die Sitz- und Liegefläche unter den Schrauben. Hier zunächst ein Bild und dann erkläre ich es.

Die zwei langen Bretter habe ich zur Stabilisierung an den Seiten angeschraubt, damit man auch darauf sitzen kann. In der Mitte schraubt man das verstellbare Teil des Bockes an. Da ich lange Beine habe und daher die Liegefläche ein bisschen höher benötige, habe ich die „Steher” mit 4 Winkel (2 links und rechts) verlängert. Kann man auf dem oberen Bild sehen. Und so ist der Bock eigentlich fertig zur Anwendung. Man muss die Sitzfläche nur noch in den Bock stecken, die Flügelmuttern festschrauben und fertig sieht er dann so aus:

Wie ihr sicher sehen könnt, habe ich noch eine Verstrebung zusätzlich angebracht. Mir war der Bock persönlich noch ein bisschen zu wackelig, wenn man ihn in der Länge benutzen würde. Wird sicher jeder wissen, wenn man geschlagen wird, stößt man immer leicht nach vorne und dann wackelt dieser Bock natürlich. Daher habe ich eine Seite noch gegengleich und leicht schräg verkeilt kann man sagen. Wenn man möchte kann man die Seiten auch ganz verblenden.

Und so ist der Bock schon zusammengebaut. Bauzeit, ohne zu warten bis die Farbe trocken ist, 1 Stunde und 30 Minuten. Für den normalen Gebrauch ist dieser Bock vollkommen ausreichend und es besteht ja auch die Möglichkeit, ihn noch massiv zu verstärken oder eine fixe (nicht verstellbare) Version daraus zu bauen. Ist alles andere als kompliziert. Aber jetzt noch ein kleines Schmankerl.

Aus dem Bock kann man auch ein Spanisches Pferd bauen oder eben eines zum Wechseln. Dafür würdet ihr folgendes benötigen:

· 2 Bretter a 20 x 4 x 1,5 cm (Steher)
· 2 Platten a ca. 60 x 30 x 1,5 cm
· 1 Stück breite Eckleiste aus Metall nach Geschmack
· Metall Winkel
· (Ideal, gleich einen zweiten Bock kaufen)

Die Platten werden im rechten Winkel mehrfach zusammen geschraubt und an der Unterseite mit 4 Winkeln verstärkt. Danach spannt ihr die 2 kurzen Bretter in den Bock ein und setzt diese Platten, die ihr zusammengeschraubt habt, auf den Bock auf und justiert sie weit runter, so dass sie genau an den Seiten des Bockes anliegen. Dann fixiert man die Steher und das „Spanische-Teil” zusammen mit 2 Schrauben am oberen Ende. Somit habt ihr die passenden Winkel. Danach einfach mehrfach mit langen Schrauben fixieren, so dass diese nicht auf der anderen Seite der Platte hinausschauen . Zum Schluss müsst ihr jetzt nur noch auf der Oberkante (Spitz) der Platten die Eckleiste anbringen. Diese klebt man am besten und sie sollte so breit sein, dass alle Schrauben darunter verschwinden. Diese „Alu” -Eckleisten gibt es kantig oder auch abgerundet und auch in verschiedenen Breiten, da müsst ihr nur im Baumarkt nachfragen. Und fertig wäre ein Spanisches Pferd, das man sogar ein bisschen verstellen kann.

Ich stelle gerade wieder fest: „Basteln ist einfacher, als eine Anleitung zu schreiben.” Ich hoffe, ihr konntet den Bau des Bockes nachvollziehen, wenn ihr Fragen habt, versuche ich diese gerne zu beantworten (einfach anschreiben, ich beiße schon nicht. ^^).

gebaut und geschrieben von Ruby