Unser erstes Mal

„Ring“ - der Wecker klingelte. 23:30 Uhr. Langsam stand ich auf und ging unter die Dusche. In einer halben Stunde hat mein Freund Geburtstag und dieses Jahr wird es ein sehr besonderes, intimes Geschenk.

Ich zog mich aus und drehte das Wasser auf. Alles ging mir noch mal durch den Kopf. Vor einigen Monaten kam ich durch Zufall auf die Internet-Seite von Gentledom und hatte mich zum ersten Mal mit dem Thema BDSM befasst. Damals führten mein Freund und ich noch eine Fernbeziehung und wie es nun mal so ist, erzählte ich ihm davon. Er fragte mich aus. Was mir gefallen würde, was nicht, in welche Rolle ich mich am ehesten hineinversetzen könnte usw.
Wir redeten, oder besser gesagt schrieben, viel über dieses Thema und ich klärte ihn auch gleich über meine Tabus und Grenzen auf. Und eines Abends vor dem PC verkündete er mir, dass er bald für immer bei mir ist und sich sogar schon eine Wohnung für uns gesucht hat, die wir auch bald nach seiner Ankunft bezogen.
Das Thema BDSM tauchte nur noch in kleinen Neckereien auf, wenn ich aus Spaß zu ihm „Herr und Meister“ sagte. Doch als sein Geburtstag immer näher rückte, schlug ich ihm vor, dass ich ihm doch gern etwas Einzigartiges schenken möchte: mich. Er war von der Idee sehr angetan und als ich ihn fragte, was ich denn für ihn tragen soll, suchte er mir ein Schulmädchenkostüm heraus.
„Nun gut“, dachte ich mir „Du hast Geburtstag und es steht dir frei.“

Da stand ich nun frisch geduscht und hatte noch 10 Minuten Zeit, um mich auf das Ungewisse vorzubereiten. Wie auch immer das gehen soll. Ich zog das Kostüm an, bestehend aus einem weißen, bauchfreien Oberteil, das unter der Brust zusammengebunden wird, einem weißen String und darüber ein karierter Rock. Schnell noch die weißen Strümpfe angezogen und ab vor den Spiegel. Was ich sah, gefiel mir nicht. Es lag nicht an dem Kostüm, sondern daran, dass ich wieder an mir herummeckerte. Doch die Zeit war um. 0 Uhr.

Ich ging vom Bad aus ins Wohnzimmer, wo mein Freund vorm Fernseher saß. Ich begann Marilyn Monroe like „Happy Birthday“ zu singen, doch es gelang mir nicht sehr gut. Meine Stimme zitterte und ich war sehr nervös. Tausend Fragen schossen mir durch den Kopf. Findet er mich attraktiv? Findet er, dass ich lächerlich aussehe? Und viele weitere, ähnlich klingende.

Aber mein Liebster kam zu mir, nahm mich in die Arme und bedankte sich für sein Geschenk. Dann geschah etwas für mich völlig unerwartetes. Ich hatte „gehofft“, er würde mich gleich ins Schlafzimmer zerren. Doch er setzte sich zurück auf die Couch und sah weiter seinen Film.
Da stand ich nun und wusste nicht recht, was ich tun soll. Meine Gedanken durchbrach ein „Komm her.“ in einem bestimmenden, aber doch liebevollen Ton. Ich wollte mich zu ihm auf die Couch setzen, doch er bedeutete mir, auf dem Boden neben seinen Füßen Platz zu nehmen. Er gab mir eine Decke und ich kniete mich zu ihm.
Gemeinsam schauten wir den Film und immer wieder spürte ich seine Blicke. Gelegentlich streichelte er mir über den Kopf und das Gesicht.

Als der Film zu Ende war, schaltete er den Fernseher aus, blieb stumm auf seinem Platz sitzen und betrachtete mich.
„Steh auf und stell dich dort hin, wo ich dich besser sehen kann.“ Nun, leichter gesagt, als getan, denn meine Beine waren mittlerweile eingeschlafen. Ich gab mein bestes, aber ihm dauerte es wohl zu lang. Als ich auf Position stand, mit gesenktem Kopf und den Händen vor dem Körper ineinander gehakt, stand er auf und kam auf mich zu.
„So, Fräulein. Dauert heute alles bisschen länger? Du hast doch extra den halben Nachmittag geschlafen, damit du jetzt fit bist? Wo war jetzt bitte das Problem?“ Ich war perplex. In einem solch rauen Ton hatte er noch nie mit mir gesprochen.
Leise antwortete ich: „Meine Beine sind eingeschlafen. Verzeih mir bitte“ Er antwortete nicht und mein Herz raste. Was hatte er vor? Er ging einige Runden um mich herum.
„Ich muss dich bestrafen. Nicht, weil du so lange gebraucht hast, sondern weil du vergessen hast, mich entsprechend anzusprechen.“ Na toll. Der erste Fehler. Wir hatten vorher so oft darüber gesprochen, dass er als „Herr“ angesprochen werden will und ich hab es einfach vergessen.
Bevor ich weiter darüber nachdenken konnte, hatte ich ein Tuch vor den Augen. Für einige ist das vielleicht nicht so schlimm, aber ich habe panische Angst im Dunkeln und daher war es eine harte Bestrafung für mich.

Ich versuchte, tief und ruhig zu atmen und hoffte auf eine kleine Berührung durch meinen Freund... pardon Herren. Doch nichts geschah. Ich konzentrierte mich auf meine anderen Sinne, aber ich hörte nur, wie er den Raum verließ und die Tür schloss. Dann war Stille.
Ich wartete eine gefühlte Ewigkeit, bis sich die Tür öffnete und er mich von hinten in die Arme schloss. „Gut. Du bist stehen geblieben. Aber du wirst die Augenbinde noch etwas aufbehalten müssen, damit ich weiß, dass dir das nicht wieder passiert.“ Ich nickte stumm.
Er ergriff meine Hand und drehte mich um. Nach einem zärtlichen Kuss auf die Stirn führte er mich ins Schlafzimmer.

Dort angekommen erhielt ich meinen nächsten Befehl.
„Zieh alles, bis auf den Rock aus.“ Ich tat, wie mir gesagt, aber sehr schleppend. Ich zeigte mich auch nach so langer Zeit immer noch nicht gern vor ihm nackt. Doch wie oft betonte er, wie schön er mich fand? Also versuchte ich, meinen Kopf auszuschalten und zog mich aus.
Als ich damit fertig war, nahm er mich wieder in seine Arme. Erst da bemerkte ich, dass auch er sich in der Zwischenzeit von seinem Shirt und seiner Hose befreit hatte. Sein warmer Körper gab mir den Halt, den ich brauchte.
Kurz danach zog er meinen Rock ein kleines Stück hoch und setzte mich aufs Bett. Irgendetwas fühlte sich merkwürdig an. Der Stoff, auf dem ich saß, war definitiv weder Bettlaken noch Decke. Dennoch war es sehr weich. Keine Zeit mehr darüber nachzudenken.
„Vertraust du mir?“ Eine Frage, die ich ihm schon so oft beantwortet habe. Wollte er mich testen?
„Ja, mein Herr.“ Er stellte sich vor mich und nahm mir endlich die Augenbinde ab. Das Licht war gedimmt und ich konnte nichts Außergewöhnliches erkennen, bis auf das Handtuch, auf dem ich saß.
„Ich werde dich jetzt rasieren. Halt also bitte still. Du würdest dir nur selbst weh tun.“ – „Ja, mein Herr“, antwortete ich und mir fiel ein, das wir kurz darüber gesprochen hatten, das er dies gern einmal tun würde.

Er holte eine vorbereitete Schüssel Wasser, meinen Rasierer und ein weiteres Handtuch. Alles zurechtgestellt kniete er sich vor mich und begann, mich nach und nach von meinen überflüssige Härchen zu befreien. Von unten an arbeitete er sich nach oben hin vor. Er ließ sich viel Zeit und ich muss zugeben, dass mich seine Sanftheit und seine Gründlichkeit ein wenig erregte. Diese Erregung wuchs immer weiter, je höher der Rasierer glitt.
„Leg dich hin und winkel deine Beine an, damit ich alles erreichen kann.“ Wie gesagt, so getan. Ich bin schließlich ein braves Schulmädchen.
„Ich möchte ab jetzt, bis zu dem Moment, in dem ich etwas anderes sage, nicht, das du kommst.“ – „Ja, mein Herr.“, war meine Antwort, doch in mir sah es ganz anders aus.
Ich war so erregt und konnte es kaum noch erwarten, aber jetzt nicht zu kommen? Das wird schwer. Aber ich will es schaffen. Er begann, meinen Venushügel zu rasieren. Danach legte er einen Finger auf meine Klitoris und rasierte mir langsam meine Schamlippen, bis auch das letzte Haar verschwunden war. Er betrachtete sein Werk und war wohl auch sehr zufrieden mit der Aussicht.

Doch jetzt kam die schwerste Prüfung. Er küsste meine frisch rasierten Stellen und leckte sanft über meine Schamlippen. Mein Herz raste und ich konnte mich kaum noch beherrschen, als er dann anfing, meine Klitoris zu verwöhnen. Und schneller als man schauen kann, war ich gekommen.
„Ich hatte dir doch verboten zu kommen!“ Erwacht aus meiner Trance sah ich ihn entsetzt an. Ich schämte mich und war von mir selbst enttäuscht.
„Wir werden einen zweiten Versuch starten und wenn du wieder kommen solltest, dann wird es Konsequenzen haben.“ Ich antwortete mit einem Nicken, aber wie sollte ich mich, bei diesem Verwöhnprogramm, noch beherrschen?
Und wie es auch kommen musste, habe ich wieder versagt. Er stand auf und zog sich an. Ich traute mich nicht, mich zu bewegen und blieb vorerst liegen und entschuldigte mich. Bettelte um eine weitere Chance.
„Die wirst du kriegen.“, sagte er und zerrte mich hoch.

Wir gingen auf den Balkon. Im Winter. Ich war nackt! Die Kälte schlug ein wie eine Bombe. Er stellte mich an das Geländer und legte meine Hände auf die Brüstung. Dann stellte er sich hinter mich und verwöhnte mich mit seinen Fingern weiter.
Die Kälte bewegte mich dazu, ihm zu zeigen, dass ich gehorchen kann. Und es gelang mir. Der Gedanke, danach wieder in die warme Wohnung zu können, trug seinen Teil dazu bei. Doch es sollten nicht nur 2 Minuten in der Kälte sein, sondern eine halbe Stunde. Immer wieder musste ich mich meinem Herren beweisen.

Als wir dann wieder im Warmen saßen, sollte ich mich wieder auf das Bett legen und zudecken. Er zog sich in der Zwischenzeit komplett aus und legte sich zu mir. Seinen warmen Körper hatte ich in diesem Moment wirklich nötig. Ich zitterte am ganzen Leib und meine Füße waren Tiefgefroren. Aber ich habe ihm gezeigt, dass ich mich beherrschen kann und ich war stolz auf mich.
Er nahm meine Hand und führte sie zu seinem Mund, küsste und liebkoste die eisigen Fingerspitzen und langsam bekam ich wieder etwas Gefühl im Körper. Wie in Trance lag ich dort und bemerkte nicht, wie er meine Hand weiter nach oben führte.
„Klick“ und eh ich mich versah, war meine Hand in Handschellen gelandet. So schnell ich das auch mitbekommen haben mag, er war schneller und schon war auch die andere Hand am Bett fixiert...

Wie es weiter geht, möchte ich nicht veröffentlichen. Ich kann aber sagen, dass es eine Nacht war, die uns näher zusammengebracht hat und wir mehr übereinander gelernt haben.
Gegen 7 Uhr sind wir dann eingeschlafen und wurden am nächsten Morgen durch das Telefon geweckt. Es kamen ja schließlich die ganzen Geburtstagsanrufe. Mein Herr oder nun wieder mein Freund, sagte mir, dass es sein schönstes Geburtstagsgeschenk war. Wir heben uns solche Momente für „besondere Anlässe“ auf.

Verfasserin Anonym


Entstehungsgeschichte

Ich erhielt vor einigen Tagen folgende Nachricht:

Es ist etwas merkwürdig für mich, eine solche Nachricht zu schreiben und du wirst wahrscheinlich häufig solche Mails bekommen. Aber dank dir haben mein Freund und ich eine kleine Leidenschaft für uns entdeckt.

Vor ca. 6 Monaten habe ich auf deiner Internetseite "rumgestöbert" und zum ersten Mal mit dem Thema BDSM vertraut gemacht. Natürlich habe ich auch mit meinem Freund darüber gesprochen und vor kurzem hatten wir unser "erstes Mal". Wir haben es beide sehr genossen und ich habe meinen Liebsten und auch mich von einer etwas anderen Seite kennengelernt. Meiner Meinung nach hat uns das noch näher zusammengebracht.

Und dafür wollte ich mich bei dir bedanken. Du hast mir eine Seite an mir, und auch an meinem Freund, gezeigt, die ich nicht kannte.

Liebe Grüße aus XY

Verfasserin

Ich fragte an, ob sie nicht über ihren Weg schreiben wollte und sie entschied sich für diese Geschichte, über die ich mich sehr freue.

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