Dazugelernt

Gedankenverloren nimmt sie den Lippenstift und fährt damit langsam über Ober- und Unterlippe. Alleine, in der kleinen Nasszelle des Hotels, springen ihre Gedanken hin und her; unstetig wie der Blick ihrer Augen.
Sie versteht immer noch nicht, was passiert ist, wieso er diesmal so anders war als bei ihrem ersten Treffen.

Da, sie wagt es, blickt kurz in ihre Augen, die ihr aus dem Spiegel leer, traurig, einsam, voller Schmerz und Angst entgegenschauen.

Ein Fehler...

Ihr Mund versucht ein Lächeln, damit er nichts merkt. Obwohl......Er würde es wahrscheinlich so oder so nicht bemerken, denn er schaut ihr kaum in die Augen, zumindest nicht tief und intensiv, wie sie es sich irgendwo wünscht von ihrem Partner oder Spielpartner. Nun packt er seine Sachen und Gerätschaften, während sie die Zeit in der kleinen Nasszelle zu überbrücken versucht.

Der Abend, die Nacht und der Morgen sprühen wieder durch ihren Kopf, Körper und ihre Gedanken. Wie Funken eines Feuerwerkes, oder auch nur einer Wunderkerze.

Das erste Treffen einige Monate zuvor war so herrlich entspannt und unkompliziert, aufregend, geil und lustig. So einiges für sie Neue und Unbekannte wurden lustvoll und angeregt ausprobiert; Praktiken und eben auch „Spielsachen“.

Diesmal... war alles anders. Er holte sie von zu Hause ab, sie fuhren zum Hotel.
Unterwegs relative Sprachlosigkeit von beiden Seiten. Sie versuchte ab und an ein Gespräch in Gang zu bekommen, nichts fruchtete wirklich.
Im Hotel, auf dem Zimmer, befahl er sie auf das Bett, rücklings mit hochgeschobenem Rock. Das war der Auftakt, ein „Verwöhnprogramm“. Er verwöhnte und malträtierte sie gute 1 ½ Std. mit Zunge, Vibratoren, Maiskolben, Fingern. Danach schien bei ihm aber etwas „umzuschalten“.

Langsam fing es an, steigerte sich in’s Heftige; für sie teils sogar ins Extreme und vieles war ihr unbekannt. Das Neue an sich hätte ihr keine Angst bereitet. Sein plötzliches Anderssein, willkürlich und unberechenbar, mit keinerlei Aus- und Ansage zu stoppen, jedoch schon.

Nach kurzem Gespräch bei Kaffee und „Mac-sowieso“ sagte sie ihm, dass sie irgendwie leider schon sehr an ihrem momentanen Limit sei.
“Ein bisschen musst du schon noch“, war seine Antwort. Sie fügte sich, aus dem Willen des Durch- und Aushaltevermögens, und der sowieso vorhandenen Neugier.

The beginning of Desaster...

Wieder im Hotelzimmer verändert er sich schlagartig, im wahrsten Sinne des Wortes. Als sie eine Weile später um ein Ende bat, ja flehte, denn ein Safewort war „natürlich“, wie immer bisher in ihren wenigen realen Erfahrungen, nicht angemerkt oder vereinbart, reagierte er auf ihr „Bitten und Flehen“ mit noch mehr Heftigkeit und Exzessivität seinerseits.
Für ihr „Bitte, bitte, es ist Limit, kann nicht mehr“ hat sie eine extra Runde kassiert, so lange bis sie die Nachfrage nach Ernsthaftigkeit ihrer vorherigen Aussage revidiert hat.

Für das Revidieren der zuvor getätigten Aussage, damit als „Ja“ für ihn erkenntlich, gab es natürlich noch eine für ihn wohlmeinende extra Runde. Irgendwann hat er von ihr abgelassen, kurzfristig zumindest.

Irgendwann durfte sie endlich auch in das Bett kriechen. Sie lag neben ihm, er nahm sie mal eben kurzfristig in seine Arme, streichelte und küsste sie flüchtig, befahl ihr, sofort und endlich mit dem Zittern und Schlottern ihres Körpers aufzuhören, denn es wäre doch gar keine Veranlassung dazu da.
Zu diesem Zeitpunkt war die Angst schon da. Doch sie bemühte sich und er schlief selig ein; sie dagegen lag wach und versuchte diese miesen Angstgefühle zu bekämpfen und zu unterdrücken.

Mitten in der Nacht, er wurde wach und bemerkte, dass sie nicht wirklich schlief, beschloss er, ihr doch mal real zu vermitteln und klarzumachen, was eine Sub/Sklavin doch so zu leisten, auszustehen und mit- bzw. durchzumachen hat. Die Folge dieser Eingebung waren ganze zwei Stunden Schläge, Quälereien und Demütigungen.

Sie war verzweifelt und körperlich und geistig nur noch am Ende. Am Ende vielleicht auch, weil er sie so benutzt und belehrt hat. Sie möchte es, ja, nur eben in einer anderen Konstellation und Situation. Ganz sicher: Nicht so!!!
Ein relativ Fremder nimmt und fordert einfach, agiert willkürlich und unberechenbar, will und nimmt viel. Nein, nicht nur viel - zu viel. So sicher war sie sich vor dem Treffen, dass es auch diesmal mit ihm, dem leicht dominanten, sehr netten, geil versauten und entspannt lustigen Mann einfach alles gut und an- und aufregend wird.
Nach so einigen Quälereien, Schlägen und Demütigungen durfte sie wieder in das Bett kriechen. Er schlief schnell ein und sie lag wieder wach, versuchte ihren unkontrolliert zitternden Körper erneut unter Kontrolle zu bekommen, aber es gelang ihr einfach nicht.

Morgens, nach dem Klingeln des Weckers, wusste sie schon in etwa, was sie erwartet. Ihr „Abschiedspaket“ stand noch aus. Er fackelte auch nicht lange, zwang sie in Position, ließ sie seinen Schwanz blasen und verdrosch sie dabei munter mit verschiedenen Gerätschaften.

Anschließend ging er unter die Dusche und ließ sie solange in der erwünschten und erzwungenen Position knien. Sie fügte sich, natürlich, wagte es nicht, sich zu bewegen, während er duschte.
Endlich war er fertig, kam aus der Nasszelle heraus.
Nun erst durfte sie aufstehen und in selbige gehen, um sich frisch zu machen.
Sie duscht kurz, steht anschließend vor dem Spiegel und nimmt gedankenverloren ihren Lippenstift in die Hand...

Bitte, ich möchte endlich nach Hause, allein sein, mich in meinem Bett verkriechen!
Sie denkt es nur, natürlich, in der Situation so etwas zu sagen, wäre ihr einfach nicht in den Sinn gekommen. Er öffnet die Tür zu dieser winzigen Rückzugsmöglichkeit, der Nasszelle des Hotels. Sie zuckt, für ihn natürlich unmerklich, zusammen, geht und nimmt ihre Jacke und Handtasche.
Endlich verlassen sie das für sie verhasste Hotelzimmer, er ist fröhlich und entspannt.

Sie fühlt sich schon ein wenig in Sicherheit, er ist schon am Planen, wie er den Aufenthalt der Firma und seiner Ehefrau verkaufen kann. Sie hört seinen Ausführungen zu, auch wie er ihr erklärt, wie relativ einfach es doch wäre, seine Frau, die Firma und die verschiedenen Subs zu reglementieren, zu täuschen.

Er bemerkt nichts, weder ihre Schweigsamkeit, geschweige denn den Ausdruck ihrer Augen.

Endlich ist sie zu Hause, betüddelt kurz ihren Hund, verkriecht sich in ihr Bett.
Ihr letzter klarer Gedanke ist „Nun gut, dumm gelaufen, wieder was dazugelernt.“
Dann endlich fließen die befreienden Tränen.

Verfasserin die-sklavin


Die Geschichte, welche auf einer wahren Begebenheit beruht, zeigt wie wichtig es ist, sich den Partner genau auszusuchen und dass das Safeword nicht dispositiv sein sollte.

In Absprache mit jugendschutz.net wieder freigegeben

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