Das mit Herren und Sklaven gefällt mir nicht!
Nun, diese Bezeichnungen sind nicht historisch zu verstehen, auch wenn sie sicher negativ vorgeprägt sind. BDSM ist in vielen Belangen eine Kopfsache und so entstehen auch Namen und Bezeichnungen, die mit der Alltagsrealität nichts zu tun haben. Ja, für manche gibt es noch eine andere als diese Alltagsrealität und von daher will ich nicht von einer Scheinwelt reden, wenn es um gelebtes BDSM geht.
Wo jemand seine persönliche Grenze zieht, ist jedem selber überlassen. Schon ob ein Sie oder ein Du in einer Session angemessen ist, wird sehr unterschiedlich bewertet.
Bezeichnungen wie Herr/in, Lady, Meister, Sir oder spiegelbildlich Sklave, Wurm, Hure, Fickstück (ich entschuldige mich bei den etwas zartbesaiteten Lesern) mögen gerade im Bereich DS für beide luststeigernd sein. Jemand, der hingegen nur im Bereich SM und Bondage aktiv ist, wird eher amüsiert sein. Jeder hat seine Vorlieben und solange sie den Partner nicht wirklich verletzen, sollen sie auch genossen werden.
Gleichwohl muss ich auch bei manchen Bezeichnungen schmunzeln, zum Beispiel als mir eine Bekannte erzählte, dass sie ihre Domina als „gottgleiches anbetungswürdiges Herrscherwesen“ bezeichnen musste oder eine Exfreundin ihren neuen Dom immer Mr. Hemingway nennen sollte.
Ebenso mit Humor sollten die Anschreiben dominanter Personen genommen werden, die eine devote Person gleich als Sklavenschlampe bezeichnen. Ein Klick auf die Ignortaste kann Wunder wirken oder man gönnt sich den Spaß und veralbert den Superdom ein wenig. Alles in allem ist es eine Geschmackssache, ob und wenn ja, welche Bezeichnungen oder Namen gewählt werden.