Die Leihdoms

Es ist heiß! Mir ist heiß! Noch treffender: Ich bin heiß. Heiß wie Nachbars Lumpi! Freitag Nachmittag, ich habe frei und die Hitze staut sich in meiner Studentenbude mit zwei Fensterfronten. Ich brauche einen Typen zum V....
Morgen Abend steht eine langweilige Geburtstagsparty auf dem Programm und Sonntag muss ich dringend mal was in meiner Wohnung tun. Ich brauche heute jemanden; am besten sofort. Aber nicht irgendwen! Ich will ein heißes Abenteuer mit einem richtig dominanten Dom! Gut soll er aussehen und gleichermaßen dominant wie zärtlich sein. Und vögeln soll er wollen! Bei dem Gedanken werde ich schwach ...

Meine Profile auf diversen Seiten habe ich durch; die Nachrichten dauern immer ewig, bis sie gelesen werden. Meist bekomme ich erst am nächsten Tag Antwort. Dankeschön auch, da habe ich meist dann schon was anderes vor. Ich will jetzt! Jetzt sofort! Bleibt nur eines: ein Chat.

Ich gehe in den einzigen Chat, in dem ich mich auskenne. Welchen Nick nehme ich denn heute? Da gäbe es den französisch angehauchten, den ich mir in einer romantischen Phase zugelegt habe. Dann noch einen, der namentlich schon ankündigt, dass ich rotzfrech bin. Der passt jetzt nicht!
Ich nehme den dritten, der ganz konkret aussagt, was ich jetzt im Moment will: „FreundinVerleih“. Damit hatte ich schon dreimal Erfolg und habe mich quasi selbst verliehen. Dabei kann man wunderbar vorher als Mann ausmachen, was mit mir – Frau – geht und was nicht.

Allerdings waren alle drei nicht wirklich Doms. Vielleicht hätte ich „SubVerleih“ nehmen sollen? Ich schreibe in meine ID-Card den markanten Spruch „Von Zeit zu Zeit ist es der Devotheit einer gewissen jungen Dame förderlich, wenn Sie einem Fremden zu Willen ist, weil ihr Herr das so will.“ Geil! Kopfkino pur. Ich hoffe, die raffen das jetzt.

Und schon stellt sich die nächste Frage! Eigentlich gehöre ich in den Chat Bizzare. Nur da finde ich, was ich suche. Aber ob da einer in meiner Nähe wohnt?
Also erst mal in den regionalen Raum meiner Stadt. Mist! Da plänkeln - glaube ich - irgendwelche Teenies rum. Ich stelle meine Schriftfarbe auf männliches dunkelblau und mache mich mit „Guten Tag“ bemerkbar. Ich bekomme sogar Antwort.
Zwei begrüßen mich mit „hallo Verleih“. OK, ich bin jetzt abgekürzt. Prompt fragt der erste „Was verleihst Du denn?“ IDIOT! Ich bleibe höflich: Wer poppen will, muss ja nett sein, also erkläre ich ihm „Meine Freundin“. Jetzt wird es interessant. Ich scheine im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stehen. Allerdings bei den Frauen ...

Elena, ihres Zeichens 43 mit einem Bild vom Campingplatz auf ihrer ID-Card, führt eine Grundsatzdiskussion mit mir. Wieso suche ich den aus, der mit meiner Freundin poppen darf?
„Weil ich ihr Freund bin!“ Ob sie meine Dates auch aussuchen darf?
„Nein, darf sie nicht!“ Warum nicht?
„Weil sie das nichts angeht!“ Ob es mich dann was angeht, mit wem sie poppt?
„Klar, ich bin ja ihr Freund.“ Elena, Gott sei dank 43, begreift!
Tatjana, 17, Weltkennerin und alles überschauend, begreift nicht: „Ey du Zuhälter, ist deine Freundin Russin oder was?“ Na Klasse! Ich hole tief Luft ... und bleibe freundlich.
„Nein, sie ist keine Russin und ich bin kein Zuhälter. Sie ist damit einverstanden.“ Madame weigert sich beharrlich zu begreifen und ich ignoriere sie einfach.

„Dom über 30 da?“ - „Was willstn dafür haben?“, flüstert GeilerHengst, seines Zeichens 22, natürlich wieder kein Bild.
„Nichts, aber du bist zu jung“, flüstere ich zurück. Wie „die“ denn aussieht und was „die“ alles macht, will er wissen. Ich antworte nicht mehr.
Irgendein Witzbold tritt eine Diskussion darüber los, dass meine Freundin bestimmt hässlich ist. Ich kriege die Krise und verteidige sie, respektive mich.
„Nein, sie ist nicht hässlich.“ Die weiteren dummen Fragen spare ich mir und gehe in den Chat Bizzare.

Der ist schwarz unterlegt. Ich klicke auf weniger männliches hellblau, um besser lesbar zu sein, und grüße wieder mit „Guten Tag“. Keine Reaktion. Ich steige in eine Diskussion über Fußball ein. Hauptsache, mein Nick wird gelesen.
Prompt kommen die ersten Kontaktaufnahmen. „Interessanter Nick.“ - „Dankeschön, der Name ist Programm“, antworte ich. Auf einmal wird mir doch mulmig. Erst mal schauen, was sich da so alles bietet.

Die Anfragen werden sachlicher. „Finanzielle Interessen?“
„Nein, es kickt sie, verliehen zu werden, das reicht.“
„Willst Du zuschauen?“ - „Nein, ich will nicht zuschauen. Sie wird am Treffpunkt übergeben und ist dorthin auch zurückzubringen.“
Einer will mich überreden, mir zuzuschauen. Danke! „Ich habe selbst schon ein Date. Deshalb will ich sie ja heute Abend verleihen.“
Langsam wird es hektisch mit so vielen Flüsterern. Ich prüfe nach und nach die ID-Karten. Fein, die Jungs, die mich unbedingt heute Abend ausleihen wollen, wohnen bis zu 400 km entfernt. Das macht nichts, behaupten sie. Für einen guten Fick will einer auch „ein Stück fahren“. Ein anderer kündigt an, regelmäßig hier in der Gegend zu sein. Verflucht! Ich will aber heute Abend!

Ich bin schon zwei Stunden im Chat, als sich so langsam auch mal welche aus der Gegend einfinden. Ich gehe ins Detail.
„Meine Freundin hat nur 3 Bedingungen: Nicht dick, kein Bart und nicht zu alt, ansonsten suche ich aus.“ Der erste springt schon wieder ab, eine Bedingung nicht erfüllt. Ich tausche Bilder aus. Da kommt ein Bild mit Vollbart???
Ich verliere den Überblick, wem ich schon was gesagt habe. Ich entschuldige mich und erkläre die Situation. Wer übrig bleibt ist „MannX“, fantasieloser Nick, aber er scheint schwer interessiert. Mein Alter, eine Autostunden entfernt.

Er sei im Büro und habe derzeit kein Bild zum Verschicken da, aber in zwei Stunden sei er zu Hause und wolle dann umgehend eines senden. Eine weitere Stunde später könne er da sein.
Die Beschreibung, nicht alt, nicht dick und kein Bart treffe auf ihn zu, er sei vorzeigbar. Ich bin interessiert und verabrede, dass er ein Bild zurück bekommt, sobald er seines geschickt hat.
Aber er will noch mehr wissen. Wie sieht sie aus? Was wird sie tragen? Was mag sie und was nicht? Einerseits ja vernünftige Fragen, aber ohne Bild womöglich Zeitverschwendung! Ich lasse mich trotzdem darauf ein.

Er will, dass sie ohne Unterwäsche erscheint und das Oberteil soll mindestens erkennen lassen, ob ihre Nippel stehen. Zur Begrüßung soll sie „ihre Titten, ihren Arsch und ihre Fotze präsentieren“.
Während ich noch überlege, wie man das dreiteilt, schreibt er mir „Toys soll sie mitbringen, Schlaginstrumente auch und Seile.“ Hä??????????? Ein Dom, der kein Equipment hat? Nicht mal Seile? Keine Gerte? Kein Rohrstock? Na toll! Scheiß Fake!

So langsam werde ich ungehalten. Jetzt meldet sich „Zicken-Dompteur“. Ja ja, das riecht doch schon nach dem nächsten Kopfkino-Typen, der sich real nicht traut. Ich beantworte missmutig seine Fragen.
Er will vorher mit ihr telefonieren. Aha! Jetzt wird es doch noch interessant. Ich bleibe hart. Erst Fotos austauschen, vorher brauchen wir keine Einzelheiten zu besprechen und erst danach bekommt er die Telefon-Nummer. Das Foto kommt. Ohne Kopf. Aber der Body sieht schon ziemlich reizvoll aus.
So langsam kommt bei mir wieder Stimmung auf. Ich schicke „angezogene“ Fotos zurück. Er schicke grundsätzlich kein Bild mit Kopf, aber er sei 37, nicht dick und habe keinen Bart. Ich rücke meine Telefon-Nummer raus. Er ruft auch prompt an.

Meine Verlegenheit gemischt mit Aufregung ist echt. Seine Stimme und seine direkte Art gefällt mir. Ich bestätige den Treffpunkt. Bei ihm geht nicht, er hat eine Freundin. Bei „uns“ geht auch nicht; das ist fest mit „meinem Freund“ vereinbart. Ich schlage Outdoor vor und biete an, eine Decke mitzubringen. Er teilt mir mit, dass er mich in genau 30 Minuten am Treffpunkt abholt.

Jetzt wird es eng. Ich sprinte unter die Dusche, lege leichtes MakeUp auf und schlüpfe noch halb feucht in die verspielte weiße Bluse, durch die man jede Rundung erkennen kann. Nur halb abgetrocknet sieht man noch mehr. Dazu einen leichten, bunten Sommerrock mit der Grundfarbe schwarz. Mehr brauche ich nicht anzuziehen ...

Treffpunkt ist ein kleiner runder Platz in der Nähe, abseits vom Einkaufstrubel. Die Sonne scheint noch und ich setze mich auf eine der Bänke. Ich spreize ganz leicht die Beine, soweit das bei diesem Rock geht, und merke, dass ich schon wieder heiß bin. Gleichzeitig macht sich Herzklopfen bemerkbar. Ich hoffe, er gefällt mir. Die Aufregung lässt erahnen, dass ich errötet bin.

Ich erkenne ihn sofort. Allein die Art, wie er aus dem Auto steigt, mich abschätzt, die Umgebung mit einem Blick kontrolliert: Das muss er sein. Er ist es.
Ansprechendes Äußeres, etwas größer als ich. Mit ernstem Gesicht kommt er auf mich zu, legt mir die Hand auf den Mund und fährt mit dem Finger mittig vom Hals meine Bluse herunter. Mein Kopf legt sich ganz automatisch in den Nacken. Ich bebe und bräuchte gar nicht erst nachzuschauen, was sich unter meiner Bluse abzeichnet.
„Komm mit“ ist alles, was er sagt, bevor er sich umdreht und zurück zum Auto geht.

Ich springe erschrocken auf und folge ihm. Kleine Gedankenblitze, die mich daran erinnern, dass ich gerade mit einem Fremden wegfahre, lassen mich kurz wanken. Ich schiebe sie beiseite und steige ein. Er führt das Gespräch. Ob wir das öfter machen, fragt er.
„Schon dreimal“, antworte ich ein bisschen verlegen und mit mehr als einem pochenden Herzen. „Wichtig wäre mir SaferSex“ werfe ich ein, um überhaupt etwas zu sagen. „Das ist selbstverständlich“ sagt er. Na Gott sei Dank!

Er fährt raus aus der Stadt, wechselt auf eine Landstraße und von dort auf einen Waldweg. Es gibt einen Parkplatz mitten im Wald und er führt mich zu einer kleinen Lichtung hinter einem Versorgungshäuschen. Ich breite die Decke auf dem Boden aus.
„Knie dich hin und zieh die Bluse aus.“ Ich gehorche. „Leg die Hände in den Nacken.“ Ich kenne die Position, die er meint, und lege die Hände in den Nacken. Die Ellenbogen zeigen zur Seite, der Rücken ist gestreckt. Ich zittere leicht, sehe aber zu, dass ich eine gute Figur abgebe.

Er steht direkt hinter mir; ich kann seinen Körper vereinzelt an meinem Rücken spüren, wenn ich wanke. Seine Hände fahren über meine Schultern, meinen Rücken, ich versuche, gerade zu knien.
Er legt mir eine Augenbinde an und greift nach meinen Brüsten. Ich stöhne leise auf und kann nicht verhindern, dass ich mich anlehne. Da packt er mich im Nacken und drückt mich auf den Boden. Es geht los.

Rrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrr

Verfasserin ElaMichelle (SZ-Nr: 163193)

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