Ich war mal wieder im Baumarkt und wollte Holz für Peitschengriffe kaufen. Daher nahm ich drei Besenstiele aus Holz, ging damit in die Holzabteilung und bat einen der Mitarbeiter, mir die Stiele in 20 cm Stücke zu zerschneiden (dort geht’s, schnell, präzise, sauber und ich habe zu Hause keinen Dreck).
Der Mitarbeiter packte alles in eine Tüte und gab mir die Stücke mit der Preisauszeichnung separat in die Hand. Mit diesen Stücken und ein paar Kleinteilen ging ich also zur Kasse.
Dort schaute die Verkäuferin recht ungläubig, warum ich denn das alles habe zerschneiden lassen und fragte ihren Chef, der in der Nähe war, ob das denn so geht. Da er mich ein paar Tage vorher beim Kauf von Stahlketten beraten hatte (und daher wusste, dass ich kein ganz normaler Kunde war), grinste er nur und meinte, dass sei schon in Ordnung.
Irritiert fragte sie mich dennoch, was ich mit den ganzen Holzstücken nun anfangen will. Meine Antwort war kurz: „Wollen Sie die jugendfreie oder nicht jugendfreie Version?“ So schaute mich fragend an und daher antwortete ich: „Okay, also die jugendfreie, meine Partnerin ist Grundschullehrerin und sie braucht diese Stücke zum Basteln."
Sie schaute wieder zu ihrem Chef, sagte aber nichts mehr. Kaum war ich durch die Kasse kam der Chef an und fragte mich, was ich denn nun wirklich damit machen will.
„Es sind Griffe für Peitschen“, antwortete ich etwas leiser. Er grinste wieder und beim Rausgehen bekam ich mit, wie die Kassiererin nochmals ihren Chef fragte, wofür ich die denn brauche.
„Das wollen Sie nicht wissen, Frau Pollak“, war seine kurze Antwort.