Meine Exfreundin musste eine Zeit lang regelmäßig zur Physiotherapie wegen schmerzenden Händen. Als netter Partner holte ich sie im Anschluss immer ab, um mit ihr etwas durch die Stadt zu schlendern (als Referendar hatte man eben noch recht viel Freizeit).
Es müsste ihre fünfte Behandlung gewesen sein, sie war sich noch am anziehen und ich saß im Wartebereich und machte mich über die dort liegenden Storck-Riesen her.
In diesem Moment betrat ihre Physiotherapeutin das Wartezimmer und schaute mich entsetzt an. Ok, ich gebe zu, es waren mehr als drei dieser leckeren Süßigkeiten, die ich verputzt hatte, aber der Blick war wirklich übertrieben und abwertend.
Auf dem Weg nach Hause erzählte meine „Holde“ mir dann, was in der Sitzung alles passiert ist. Die Therapeutin zweifelte an der Ursache Sehnenverkürzung und wollte sehen, ob es nicht doch etwas mit dem Arm oder der Schulter zu tun habe.
Sie entkleidete sich daher etwas widerwillig, da wir am Abend vorher recht heftig gespielt hatten und ihr Rücken von Biss-, Kratz- und wohl auch Peitschenspuren gezeichnet war. Die Therapeutin fragte sehr besorgt wie es denn zu diesen Verletzungen gekommen sei. Ihre Antwort: „Ich bin die Treppe runtergefallen.“
Kein Wunder, dass die Frau bei der Antwort und den Spuren wohl dachte, ich sei der übelste, brutalste Psycho, der je in ihre Praxis gekommen ist und natürlich nicht aus Nettigkeit seine Partnerin abholt, sondern aus einem Kontrollzwang heraus. Verständlicherweise betrat ich jene Praxisräume nie wieder.