Da ich selber mein Spielzeug baue, bin ich des Öfteren im Baumarkt und dort spreche ich recht offen an, was ich wofür brauche. Anders könnte mich ein Verkäufer ja auch schlecht beraten.
Mal ist es ein Sling, für den ich Teichfolie brauche und bei der ich dann die Reißfestigkeit wissen will, mal Stahlseile und deren Tragkraft oder auch wie vor einiger Zeit eine M5 Schraube mit einem flachen Kopf und anderes Zubehör.
Meine Wahl fiel auf einen jungen Auszubildenden, der gelangweilt Waren einsortierte.
Er beriet mich recht kreativ bei der Lösung des Problems, denn eine solche Schraube war im Sortiment einfach nicht vorhanden. Dabei fragte er natürlich auch, wofür ich solch einen Sonderwunsch denn brauchen würde.
Da ich nicht die Katze im Sack kaufen will, hatte ich eh alles dabei, also das unfertige Stahlhalsband und eben auch den Kolben mit dem Ring. Seine Frage war logischerweise, wofür das denn sei?
Grinsend meinte ich, das lege ich meiner Partnerin an, dann kommt noch eine Kette durch den Ring und schon kann sie mir nicht mehr weglaufen. Was er davon halten sollte, wusste er wohl nicht, aber nachdem ich mich auch nach anderen Dingen erkundigte, wurde es ihm wohl klar, dass ich so etwas zumindest ein wenig ernst meinte.
Unvermittelt stellte er dann eine Frage, die mich doch etwas verwunderte: „Kommen Sie denn aus Bad Oeynhausen?“ Ich schaute ihn etwas verdutzt an und sagte: „Also das mit dem Duzen dachte ich, hätten wir schon geklärt, so alt bin ich dann auch noch nicht. Aber wie kommst du denn jetzt darauf, dass ich aus Bad Oeynhausen kommen soll?“
Er antwortete: „Na ja, eine Bekannte, die macht auch so etwas in die Richtung und die kommt eben aus Bad Oeynhausen, da dachte ich, vielleicht kommst du ja auch daher.“
Ich musste schmunzeln und entgegnete ihm: „Also, solche wie uns, die gibt es eigentlich überall, wir leben an keinen speziellen Orten und geh mal davon aus, dass hier im Baumarkt immer mal wieder Personen wie ich rumlaufen, die sagen es eben nur nicht immer so direkt.“
Nachdem wir zusammen durch den halben Baumarkt gestiefelt waren, fragte er dann ganz verstohlen, ob er mal bei mir zuschauen dürfte. Zu seiner Enttäuschung war ich dann wohl doch nicht so locker und lehnte sein Anliegen ab, verwies aber auf meine Internetseite, die er wohl wirklich besucht hat, denn beim nächsten Einkauf stellte er mir wohl mehr Fragen bezüglich spezieller BDSM-Techniken als ich ihm Fragen zu Werkstoffen.