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Ich war nicht wirklich nackt. Ich hatte nur keine Kleider an.
--Josephine Baker
Punkt 18 Uhr erschien Marielle, wie befohlen, in ihrem knielangen Rock und der fast durchsichtigen weißen Bluse. Ihren Mantel hatte sie bereits unten auf der Treppe ausgezogen und trug ihn jetzt über dem Arm. Ich umarmte sie, genoss eine kurze Weile ihren anschmiegsamen Leib an meinem, küsste sie und befahl ihr dann: "Strip". Sofort entkleidete sie sich und stand erwartungsvoll in Neutralstellung vor mir. Ich ging ins Wohnzimmer und winkte ihr, mir zu folgen. Dort setzte ich mich auf die Couch und befahl: "Display". Eine Weile musterte ich sie stumm. Wie immer versetzte sie diese angespannte Unsicherheit über das, was ich mit ihr vorhatte, in zunehmende Erregung, wie ich an ihren erigierten Brustwarzen und ihrer raschen Atmung sehr gut erkennen konnte.
"Wie lange bist du nun schon meine Sklavin, Mariëlle?" - "Seit siebenundvierzig Tagen, Meesteres." - "Weißt du dein Safeword noch?" - "Ja, Meesteres. " - "Heute wirst du es vielleicht brauchen."
Sie sagte nichts, aber ihr Busen hob und senkte sich noch schneller. Wieder schwieg ich einige Zeit und betrachtete sie nur. Noch immer konnte ich mich an ihr nicht satt sehen. Ihre großen, grau-blauen Augen. Diese intensive Mischung aus Unschuld und Begehren, die sie ausstrahlte, als sie so beinah bewegungslos ausharrte und hoffte, dass meine Hände und vielleicht auch meine Lippen und Zunge ihren nackten Körper erkunden würden. In diesen siebenundvierzig Tagen hatten wir vielleicht acht oder neunmal ein paar viel zu kurze Stunden miteinander verbringen können. Sanfte BDSM-Spielchen, gefolgt von großartigem Sex. Ja, ich hatte tatsächlich vor, ihr heute mehr zuzumuten, als je zuvor.
Ich stand also auf, streichelte ihre Wangen, strich durch ihr schulterlanges, weiches, hellblondes Haar, zeichnete die Konturen ihrer Ohren, ihres Kiefers und ihres Mundes nach, küsste sie, ließ meine Finger sanft ihren Hals hinab gleiten und tastete ihre Titten und ihre Möse ab. Dann gab ich ihr meinen nassen Finger zum Ablecken. "Deine Geilheit wird im Moment ungestillt bleiben müssen. Zieh dich wieder an, wir fahren weg."
Unser Ziel war zunächst der "Donkere Hoek". Dort kaufte ich für Marielle eine Hundeleine, die ich gleich an ihrem Halsreif befestigte. Außerdem bekam sie eine Maske, die die obere Hälfte des Gesichts bedeckte, und sie unkenntlich machte. Für mich kaufte ich ein gerade noch akzeptables Leder-Outfit, bestehend aus knielangem engem Lederrock, Stiefeln und einem kurzen Top, sowie langen Handschuhen. Ich schaute mich im Spiegel an, erschauerte leicht und zahlte.
Dann holte ich die mitgebrachten Daumenschellen aus der Tasche und band Marielles Hände hinter dem Rücken zusammen. Ihren Mantel warf ich ihr lose über die Schultern und zog meinen an. Sie zögerte kurz, als ich sie an der Hundeleine hinter mir her zur Tür hinaus zog, aber als ich ihr einen bösen Blick zuwarf, folgte sie mir resigniert. Das war nicht so schlimm, wie es sich hier vielleicht liest, denn wir befanden uns ja mitten im Amsterdamer Rotlichtbezirk und waren durchaus nicht die einzigen schrägen Gestalten, die hier zwischen Strömen "normaler" Spanner, Abenteurer und Freier unterwegs waren. Außerdem war es inzwischen dunkel geworden. Aber doch, das war das erste Mal, das ich Marielle öffentlich vorführte. Und es gab durchaus Passanten, vor allem wohl Touristen, die stehen blieben und uns verblüfft anstarrten. Auf deutsch hörte ich jemanden rufen: "Schau mal, die Rockerbraut führt ihren Hund Gassi!"
Nun, es sollte für meine Sklavin noch wesentlich schlimmer werden.
Jetzt ging es nämlich zum "onderwerp &". Der Name dieses Etablissements ist ein Wortspiel aus "onderwerp" (Thema) und "onderwerpen" (Unterwerfen). Wir traten ein und wurden in einem kleinen, schmucklosen Vorraum von einer drallen Blondine in knapper Bluse und Minirock empfangen. Sie war die Abfangstelle, falls sich jemand in den Laden verirrte, der eigentlich nicht hierher gehörte. Da wir unschwer als geeignete Klientel erkennbar waren, sagte sie höflich, ausschließlich mich beachtend: "Welkom Mevrouw. Alstublieft", und geleitete uns durch eine zweite Tür.
Hinter dieser erwartete uns eine nackte Schwarzhaarige mit Kurzhaarschnitt. Auf dem Ansatz ihrer linken Brust stand in schwarzer Schrift: "Miep". Sie verbeugte sich tief vor mir und sagte: "Willkommen, Herrin. Ihre Sklavin kann mir ihre Kleider geben." Also löste ich Marielles Daumenschellen voneinander und befahl ihr, zu strippen, was sie mit kaum merklichem Zögern tat. In ihren Augen stand jetzt eine Mischung aus Furcht und Spannung. Ihr Mund war leicht geöffnet und sie atmete rasch. Ich streichelte ihr beruhigend über die Schulter und bedeutete ihr, die Maske anzubehalten. Miep nahm ihre Kleider und meinen Mantel und fragte: "Wie heißt die Sklavin?" - "Blondie." Miep nahm einen schwarzen Fettstift und schrieb den angegebenen Namen auf Marielles linken Brustansatz, drehte sie um und schrieb dasselbe auf den Rücken. Danach fesselte ich Marielles Daumen wieder hinter dem Rücken zusammen. "Waren Sie schon einmal bei uns, Herrin?" - "Ja, aber das ist schon einige Jahre her." Ich verschwieg, dass ich damals, vor Chalkiev, als Sklavin hier gewesen war. Das tat ja auch nichts zur Sache. Es schien sich nicht viel geändert zu haben. Frauen hatten offensichtlich immer noch freien Eintritt. Das sollte mir Recht sein, denn die Eintrittspreise für Männer waren recht gepfeffert.
"Sklaven und Sklavinnen, die angeleint sind, dürfen nur mit Erlaubnis ihres Herrn oder ihrer Herrin angefasst werden. Freilaufende Ware darf nach Belieben benutzt werden, außer für Knebelungen. Penetrationen nur mit Gummi. Fotografieren ist im ganzen Haus streng verboten. Es gilt ein generelles Safeword für das Haus: "Casablanca". An allen Installationen befinden sich Mikrophone. Wenn jemand "Casablanca" ruft, werden sehr schnell Sicherheitsleute kommen. Es befindet sich auch an jeder Installation ein roter Knopf. Wenn man auf diesen Knopf drückt, werden ebenfalls sofort Sicherheitsleute kommen. Das sind eigentlich alle Regeln. Haben Sie noch Fragen, Herrin?" Das hatte ich nicht, und wir wurden eine Treppe nach oben und dort durch eine weitere Tür geführt.
Vor uns lag das, was dieses Haus zu einem der beliebtesten Treffpunkte der BDSM-Szene in den Benelux-Ländern machte. Hier war Marielle nun überhaupt nicht mehr fehl am Platz. Sie hielt sich dicht bei mir und ich fühlte, wie sie vor Spannung zu Zittern begann. Vermutlich war sie nun doch froh über die peinliche Hundeleine, denn als nicht-angeleinte Sklavin wäre sie ja Freiwild gewesen. Ich wusste das. Bernd hatte mich einmal ohne Leine hier gelassen und war irgendwo anders ein Bier trinken gegangen. Hinterher hatte ich ihm haarklein berichten müssen, was mit mir gemacht worden war.
Das Innere des "onderwerp &" war eine ehemalige Werfthalle. Ein sicher siebzig Meter langer, vierzig Meter breiter und zehn Meter hoher, fensterloser Raum. Rundherum an den Wänden, auf etwa halber Höhe, war eine mehrere Meter breite umlaufende Galerie mit Geländer. An der Stirnseite waren wir nun auf dieser Galerie eingetreten und schauten auf eine phantastische Szenerie hinunter, die von riesigen eisernen Kronleuchtern an der Decke in düsteres Licht getaucht wurde.
Im Raum waren überall Metallskulpturen aufgebaut, die aussahen, als hätte H.R. Giger sie entworfen. Trennwände mit Reliefs im selben Stil machten die Halle zu einem surrealistischen, unheimlichen Labyrinth. In Nischen des Labyrinths standen Böcke und Andreaskreuze. An einigen Stellen tropfte Wasser von der Decke, was den Kerker-Effekt verstärkte. Das herab tropfende Wasser sammelte sich in einem kleinen Bach, der aus einem Wasserfall an der Stirnseite entsprang, durch die Halle mäanderte und in einer dunklen Öffnung am anderen Hallenende verschwand. An den Wänden und den Metallskulpturen befanden sich Spotlichter, die drehbar angebracht waren und von den Besuchern eingeschaltet und auf interessierende Szenen gerichtet werden konnten.
Trotz der noch recht frühen Stunde befanden sich schon ziemlich viele Leute in der Halle und auf der Galerie, und die halbdunkle drohende Szenerie wurde von den Spots vielerorts etwas aufgehellt. Alle glatten Flächen waren mit schalldämmendem Material überzogen, so dass der Lärmpegel und vor allem die Hall-Effekte im akzeptablen Rahmen blieben. Trotz der Größe des Raums herrschte eine fast klaustrophobische Stimmung, verstärkt durch einzelne Schreie misshandelter Subs und das Geräusch des tropfenden Wassers. Die Wirkung war enorm. Eine Mischung aus Frankensteins Schloss, dem Raumfrachter aus "Alien" und einem Dungeons&Dragons-Spiel.
Ich spürte, wie ich eine Gänsehaut bekam, als wir beim Abstieg über die Treppe die Vogelperspektive verloren, in diese monströse Phantasiewelt eintauchten, und Teil von ihr wurden.
Unten schlenderten wir, Marielle immer an der Leine, durch die unheimlichen Gänge, Gassen und Nischen und bewunderten die Architektur. Um uns erhoben sich die teils bösartig, teils verloren und gequält wirkenden Skulpturen, die jeweils mit Befestigungsmöglichkeiten für Subs ausgestattet waren. Da und dort waren auch schon Leute am Ficken oder Foltern. Marielle erntete etliche interessierte Blicke, was ihr nicht allzu unangenehm zu sein schien, zumal alle respektierten, dass sie angeleint war.
Schmerzliches Stöhnen einer Bassstimme ließ uns bei einer Gruppe von Zuschauern innehalten. Links von uns war ein wahrer Hüne an eine aufgerichtete metallene Riesenschlange gefesselt, die ihn mit aufgerissenem Rachen und gut zwanzig Zentimeter langen Zähnen bedrohte. Er war bestimmt an die zwei Meter groß und hatte Muskeln wie Rambo. So an den Armen aufgehängt, dass nur seine Zehen noch den Boden berührten, wirkte er noch größer, als er ohnehin schon war. Ein Geschirr aus Lederrimen war um seinen Leib geschlungen, davon abgesehen war er nackt und zeigte starke Körperbehaarung. Sein erigierter Penis war von durchaus bemerkenswerter Größe, wirkte an diesem riesigen Körper aber eher klein. Vor ihm hüpfte eine mit einem Minikleid spärlich bedeckte, zierliche Rothaarige von höchstens 1.60 umher, eine Bullwhip in der Hand, mit der sie ihn peitschte, während sie ihn lauthals beschimpfte. "Bitte, Herrin...", sagte der Riese mit seiner tiefen Stimme, und schon sauste der nächste Schlag über seinen Bauch und hinterließ eine blutige Spur. "So, hast du jetzt genug, du haariger Affe?", kreischte sie, warf die Peitsche zu Boden, zog sich an seinem Ledergeschirr hoch, spießte sich auf seinem Penis auf und warf sich ebenso heftig und hektisch auf und nieder, wie sie vorhin gepeitscht hatte. Schließlich kam sie mit einem lauten Aufschrei und stieg, schweißgebadet, wieder ab, nachdem sie ihm noch eine Ohrfeige gegeben hatte. Er war nicht gekommen. "Schlappschwanz!", beschimpfte sie ihn verächtlich und rückte ihr verrutschtes Kleid zurecht. Dann: "Bimbo, mach ihn fertig." Damit rauschte sie ab und setzte sich auf einen Stuhl, wo sie gierig eine Dose Bluecow in sich hinein schüttete. Ein bisher unbeweglich in einer Ecke stehender nackter Mann ging unterdessen zu dem Riesen und begann ihn zu blasen.
Ein Stück weiter kniete eine vollbusige Brünette am Boden, umringt von vier Männern, die onanierten, sich von ihr blasen ließen, ihre Titten kneteten, und ihr ins Gesicht abspritzten. Aus den Zuschauern löste sich ein älterer Mann und fragte, ob er mitmachen dürfe. Dies wurde ihm erlaubt und ohne weitere Umstände zog er die Hose aus und ließ sich von der Brünetten anblasen, bis sie sich wieder dem nächsten zuwandte, der ihr ziemlich direkt in ein Auge spritzte. Weitere Männer aus dem Publikum kamen dazu, und die Frau war bald kaum noch erkennbar, wirkte aber durchaus munter.
Ich zerrte die halb fasziniert, halb angeekelt auf die Szene starrende Marielle weiter. Bukkake ist nicht so mein Ding, und ich wollte auch dem intensiven Geruch entkommen, der sich hier ausbreitete. Als wir etwas später ein besonders scheußliches, mit gefletschten Zähnen drohendes Metallmonster umrundeten, hörte ich eine Stimme: "Sie haben da aber ein interessantes Fickstück mitgebracht." Es war eine vielleicht knapp fünfzigjährige schlanke Frau im klassischen Lederdomina-Dress. Neben ihr stand ein nackter, am Körper haarloser, vielleicht etwas über dreißigjähriger Mann mit athletischem Körperbau. Ich sah breite Schultern, schmale Hüften, gut definierte Bauchmuskulatur, einen schlaffen Penis und das, was wir hier ein "lekker kontje" nennen: einen Knackarsch. Auf seiner Brust stand der Name "Joep".
"Ich bin Domiana", stellte sich die Frau vor. "Sonja.", entgegnete ich und reichte ihr die Hand. Domiana war freundlich, strahlte aber eine kalte Härte aus, die mich schwer beeindruckte. "Ihr Wichser macht aber auch keinen schlechten Eindruck, sagte ich anerkennend mit einem Blick auf Joep. Dessen Penis war inzwischen aus der Ruhelage in Halbmast-Stellung gestiegen. Als ich seinem Blick folgte, sah ich Marielle, die sich gestreckt hatte, die Brust rausdrückte und sich leicht gedreht hatte, so dass sie ihm schräg zugewandt stand, den Kopf etwas schief haltend, die Spur eines Lächelns auf den Lippen. Nicht zu glauben, sie kokettierte vor diesem Sklaven! Dies war auch Domiana nicht entgangen.
"Allerdings scheint es Ihrem Fickstück ein wenig an Anstand zu mangeln", sagte sie mit einem eisigen Lächeln. "In der Tat. Sie hat Ihren Wichser derangiert. Ich bitte um Vergebung. Dürfte ich Ihre Fixierung und eine Ihrer Peitschen benutzen, verehrte Domiana?" - "Selbstverständlich, gerne!" - "Blondie, komm!", befahl ich streng und befestigte Marielle am der Fixierung in Domianas Nische. Dies waren Ringe, die an den langen Zähnen im Ober- und Unterkiefer der Skulptur verankert waren, so dass Marielle nun in einem weit aufgerissenen Rachen hing, dem Monster in den Schlund schauend. "Du hast ohne meine Erlaubnis kokettiert. Ich werde dich dafür mit fünf Peitschenschlägen bestrafen." - "Ja, Meesteres", sagte Marielle mit kaum hörbarer, fast kippender Stimme.
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Mit einer verliebten Frau kann man alles machen, was sie will
--Marcello Mastroiani
Sie war noch nie mit der Peitsche geschlagen worden. Ich wählte von der Auswahl auf dem Tisch eine relativ weiche neunschwänzige Katze, was Domiana mit einem ironischen Lächeln quittierte. Diese Peitschen sind in ihrer Wirkung oberflächlicher und weniger schmerzhaft, als die auf den ersten Blick harmloser wirkenden Singletails, was Marielle aber natürlich nicht wusste. Für sie war die "Neunschwänzige" der Inbegriff der Grausamkeit und sie kniff die Lippen zusammen, als ich damit in ihrem Blickfeld herumfuchtelte und sie zweimal durch die Luft sausen ließ. Aber sie sagte nichts. Sie bat auch nicht um Gnade. Sie kannte ihr eigenes Safeword, und sie kannte das Haus-Safeword. Nun denn.
Ich holte weit aus und führte den ersten Hieb. Die Neunschwänzige erzeugt ein eindrucksvolles Geräusch, wenn sie durch die Luft saust. Der größte Teil der Schlagkraft wird in dieses zischende Sausen umgewandelt. Aber der Rest, der auf Marielles Hintern landete, reichte, zusammen mit der zuvor aufgestauten Angst vor dem Schlag, immer noch, um ihr einen lauten Schrei zu entlocken. "Meine Sklavin kann sich nicht beherrschen, Domiana. Ich muss mich nochmals entschuldigen. Darf ich vielleicht einen der Knebel verwenden?" - "Aber gern, bedienen Sie sich."
"Maul auf!", herrschte ich Marielle an und schob ihr den Ballknebel in den Mund. Während ich ihn hinter ihrem Kopf befestigte, flüsterte ich ihr ins Ohr: "Wenn du das Safeword sagen willst, klopf dreimal mit der Hand." Sie nickte. Gut, sie kannte die Regeln, den Einsatz und den Preis. Außerdem war die Fessel so konstruiert, dass die Sklavin, wenn sie sich ein wenig streckte, auch den roten Knopf erreichen konnte. Ihr Schrei vorhin hatte ein paar Zuschauer angelockt, die jetzt interessiert um uns herum standen. Also weiter. Ich holte wieder weit aus und klatschte den zweiten Hieb auf ihren unteren Rücken, oberhalb der vom ersten Schlag noch sichtbaren Striemen. Diesmal hörte man nur ein schmerzliches Keuchen. Ich sah, dass Joeps Penis inzwischen zu voller Pracht aufgestiegen war. Die nächsten drei Hiebe führte ich sorgfältig höher, so dass am Ende ein rotes Streifenmuster den ganzen Rücken überzog. Dann legte ich die Peitsche weg, nahm Marielle den Knebel ab, tupfte ihr die Tränen weg und küsste sie.
"Vielleicht kann Joep den Rücken des Fickzeugs pflegen, während wir einen Kaffee trinken?", schlug Domiana vor, "Ich verbürge mich persönlich für seine Zuverlässigkeit." Ich überlegte kurz und wollte schon ablehnen, denn ich würde Marielle nicht allein lassen. Domiana sah mein Zögern, zwinkerte und zeigte auf die Galerie. Tatsächlich, gleich dort oben waren Bistro-Tische. Eine Wendeltreppe war gleich hinter uns, wenige Schritte seitlich. Sowohl Marielle als auch Joep hatten die Hundeleine an ihrem Halsband befestigt, was sie nach den Regeln des Hauses als "angeleint" qualifizierte und damit schützte. "Also gut", sagte ich darum. "Aber dass er sie mir ja nicht fickt!".
Wir gingen also die Treppe rauf und wählten einen Tisch gleich am Geländer, so dass wir unsere Sklaven genau im Auge behalten konnten. Joep hatte ein Salbentöpfchen in der Hand, und begann Marielle offenbar recht zärtlich damit zu behandeln, denn ich konnte erkennen, wie sie sich wohlig wand. Sein Penis stand immer noch wie eine Eins, aber er vermied jede Berührung mit ihr. Eine Sklavin kam an unseren Tisch und fragte unterwürfig, ob sie uns etwas bringen dürfe. Sie hatte hennarotes Haar, zu einer eindrucksvollen Turmfrisur arrangiert. Lippen und Areolen waren in azurblau geschminkt. Ihre Fußgelenke waren mit Ketten aneinander gefesselt, so dass sie nur Trippelschritte machen konnte. Um den Hals trug sie ein Metall-Halsband aus Kettengliedern. Beide Brustwarzen waren mit gut drei Zentimeter messenden goldenen Ringen gepierct. Gleichartige Ringe trug sie auch als Ohrschmuck und durch die Klitoris. Ihr Nabel war mit einem Rubin verziert, und auf ihrem Schamhügel war "Slaaf" eintätowiert. Die Brustringe waren miteinander, mit dem jeweils gleichseitigen Ohrring und mit dem Klitring mittels feiner Goldkettchen verbunden. "Zwei Kaffee", bestellte Domiana barsch.
"Sie ist noch relativ neu, deine Blondie, nicht wahr?" - "Nicht nur sie, auch ich." - "Wie bitte? Ich hatte nicht den Eindruck, dass das hier so neu für dich ist." - "Ich war vor einigen Jahren schon hier. Am anderen Ende der Peitsche." Domiana musterte mich interessiert und eindringlich. Ich hielt ihrem Blick stand. Einer Frau standzuhalten war mir nie schwer gefallen. "Du warst die Sklavin eines Mannes.", erkannte Domiana ganz richtig. "Und du hast dich nur Männern unterworfen." Das waren alles keine Fragen, nur Feststellungen. Ich antwortete deswegen auch nicht, sondern erwiderte nur schweigend ihren Blick. Dennoch war ich beeindruckt von ihrer ruhigen Härte und Sicherheit. Sie hatte im kleinen Finger mehr dominante Ausstrahlung, als ich in meiner kümmerlichen Gesamtheit. "Hast du Erfahrung mit männlichen Sklaven?" Das war nun eine Frage. "Nein." - "Spiel doch nachher ein wenig mit Joep, vielleicht gefällt es dir." Unterdessen wurde der Kaffee gebracht, was mir Gelegenheit gab, darüber nachzudenken. Domiana zahlte und winkte ab, als ich mein Portemonnaie zückte. "Du bist eingeladen. Wenn du Lust hast, kann Joep deine Blondie nachher noch ficken." - "Na, ich weiß nicht. Sie ist das erste Mal in öffentlicher Vorführung. Außerdem verhütet sie nicht. Lieber noch nicht." - "Oder sie könnte ihn blasen. Warte...", sie kramte in ihrer Tasche und zeigte mir ein Stück Papier, das besagte, dass Herr Johan Rijnstra HIV-negativ war. Das Papier war mit einem Foto von Joep ergänzt. Ausgestellt war es vorletzte Woche vom Medisch Centrum Achterburg.
Unten war Joep inzwischen dazu übergegangen, auch die Stellen von Marielle zu pflegen, die nicht unbedingt pflegebedürftig waren. Zumindest nicht von den Peitschenschlägen her. Zum Beispiel am Oberkörper seitlich des Rückens, so dass seine Hand wie zufällig die Brüste berührte. Auch die Innenseiten der Oberschenkel, vor allem ganz weit oben, wurden mit besonderer Sorgfalt gepflegt, obwohl sich dort keine Striemen befanden. Marielle misfiel die Sorgfalt nicht, zumindest schien sie sich nicht allzu sehr zu wehren. Die Szene wurde von einigen Zuschauern beobachtet, die Joep anzufeuern schienen. Joep hatte zunehmend Schwierigkeiten, zwischen seinem hochgereckten Penis und dem Po von Marielle ausreichend Abstand zu halten. Immer wieder berührte er sie. Offensichtlich war unsere Anwesenheit wieder erforderlich.
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Auch Frauen philosophieren, aber nicht nur mit dem Kopf.
--Jeanne Moreau
Wir bewegten uns leise von hinten her heran. Domiana nahm eine Peitsche, die harte Singletail, vom Tisch, holte aus und klatschte sie Joep perfekt gezielt über den Hintern, so dass der Striemen über beide Hinterbacken und seitlich bis zum Hüftansatz reichte. Joep schrie auf, machte einen Luftsprung, drehte sich und fiel, unter Gelächter und Gejohle des Publikums, sofort in Submission-Stellung, als er seine Herrin sah. Ich ging zu Marielle, die heftig erschrocken war, und streichelte ihr beruhigend über den Kopf. Dann löste ich ihre Fesseln, küsste sie, drehte sie um und band sie umgekehrt, mit dem Rücken zum Schlund des Monsters, wieder fest. Ihre Geilheit war fast greifbar. Zwischen den Beinen war sie durchnässt. Ich kniff ihr leicht in die Titte und fragte maliziös: "Na, hat es dir gefallen, von diesem Sklaven verwöhnt zu werden?" - "Ja.. aber.. Nein.. Ja, schon..", stammelte sie. Domiana sagte inzwischen mit gefährlich leiser, aber trotzdem sehr gut hörbarer Stimme zu Joep: "Elender Wichser, du hast dir bei dieser Sklavin zuviel herausgenommen. Ich muss mich ja vor meiner Freundin Sonja schämen. Entschuldige dich gefälligst bei ihr!" Joep kam auf Knien zu mir gerutscht, küsste meine Füße und sagte: "Ich habe versagt, Herrin. Bitte bestrafen Sie mich angemessen." - "Steh auf.", befahl ich. Sein Penis war inzwischen durch den Schreck wieder auf Halbmast gefallen. Ich nahm ihn in die Hand. Das war ein eigenartiges Gefühl. Meine Möse meldete sich intensiv. Beinah wäre ich vor Joep in die Knie gegangen, um den Penis zu küssen. Meine Konditionierung wirkte immer noch. Mit bekleideten Männern konnte ich längst wieder auf Augenhöhe verkehren, aber ein nackter Mann weckte offensichtlich noch vorhandene Sklavinnen-Reflexe.
Ich beherrschte mich. Stattdessen schaute ich ihm in die Augen, so dass er erschreckt den Blick senken musste. Dann kniff ich kräftig zu. "Du Wichser hast Blondie unsittlich berührt. Grundstellung!", zischte ich und ließ ihn los. Er stellte sich auf, mit leicht gespreizten Beinen, die Hände hinter dem Kopf. Ähnlich wie Chalkievs "Display". Ich stellte mir vor, er sei Bernd, was meinen Blick noch etliche Grade düsterer machte und starrte ihn eine Weile böse an. Das brachte seinen Schwanz interessanterweise wieder zum Anschwellen. Männer...
Jemand tippte mir höflich auf den Unterarm, einer der Zuschauer. "Entschuldigen Sie, würden Sie mir erlauben, Ihre Sklavin ein wenig zu betasten?" Ich riss meinen Blick von Joep los "Ja, gut." Etwas lauter, an die anderen Zuschauer gewandt: "Wer wissen will, wie sich eine aufgegeilte Sklavin anfühlt, bitte sehr. Aber nur mit den Händen." Damit wies ich einladend auf Marielle. Sofort war sie von einer Männertraube umringt. Ein Blick auf Domiana zeigte mir, dass sie aufpasste. Ich konnte mich also wieder mit Joep befassen.
"Apportier die Gerte!", knurrte ich. Folgsam rutschte er auf den Knien zum Tisch, nahm die Gerte in den Mund und rutschte damit immer noch auf den Knien zu mir. Ich nahm sie ihm ab und sagte: "Grundstellung. 6 Schläge". Er stand wieder auf und sagte nur "Ja Meesteres." Die Schläge ertrug er wie ein Mann, muss ich sagen. Nach jedem Schlag bedankte er sich artig: "dank U, Meesteres!" Seine Erektion wuchs dabei zu voller Größe an. Danach machte ich eine Krallenhand, fuhr ihm mit meinen relativ spitzen Fingernägeln ganz langsam von der Brust über den Bauch zum Geschlecht, umfasste schließlich seinen Hodensack, lächelte ihn böse an und wartete, bis ich Angstschweiß auf seiner Stirn austreten sah. Dann drückte ich einmal kräftig zu.
"So, genug meine Herrschaften", trieb ich Marielles Verehrer auseinander. Sie hing in den Sielen, sozusagen, und hatte eindeutig ihren nach-dem-Orgasmus-Gesichtsausdruck. Die Meute hatte ganze Arbeit geleistet. Einige machten sich nun auf die Suche nach einer freilaufenden Sklavin, die anderen harrten der Dinge, die bei uns noch kommen würden. Nun, ich hatte meine Entscheidung getroffen. Auch Joep sollte nicht unbefriedigt nach Hause müssen. Ich machte Marielle also los. Sie hatte weiche Knie, daher ließ ich sie gleich zu Boden sinken. Dann winkte ich Joep her. "Blondie, blas' ihn.", befahl ich ihr. Sie schaute mich erschreckt an. Sie hatte ja bisher noch nicht einmal ihren Mann geblasen. "Herrin..." - "Du möchtest etwas sagen, Blondie?" - "Ich..." - "Du weißt, dass es nur eine Möglichkeit gibt, Nein zu sagen.", forderte ich sie heraus. Doch sie setzte ihr Safeword nicht ein. Sie rutschte zu Joep und nahm seinen Penis in den Mund, so wie wir es mit dem Dildo geübt hatten. Ich schob sie nochmal zurück und reichte ihr ein Kondom aus der bereitstehenden Schale. Sie stülpte es Joep über und fing erneut an.
Sie machte ihre Sache nicht schlecht; der Sklave wand sich vor Lust, während sie seine Hoden streichelte und mit ihrer Zunge seine Eichel umschmeichelte. Plötzlich hob Domiana ihre Gerte und klatschte sie ihm heftig auf den Hintern. "Tiefer, Schlappschwanz", keifte sie. Erschreckt stieß er seinen Penis tiefer in Marielles Mund. Sie wich leicht zurück, bemühte sich aber gleich wieder, ihn so tief es ging aufzunehmen. Jemand hatte einen der Wand-Spots auf die beiden gerichtet, so dass Marielle nun im gleißenden Licht arbeitete. Noch einige Leute mehr waren interessiert um uns herum stehen geblieben und kommentierten die Bemühungen meiner Sklavin. "Hübsch, aber ungeschickt", waren noch die nettesten Bemerkungen. Deep Throat war definitiv nicht Marielles Stärke. Noch nicht. Als jemand ein Foto mit seinem Handy machen wollte, sprang ich hin und stieß ihn grob zurück. Ich hasse Fotografen und Fotografien. Er fing an zu Murren, da schoben ihn die Umstehenden unsanft aus der Runde weg. Das war sein Glück, denn ich hatte mit meiner Gerte schon ausgeholt. Ich sah noch, dass er von einem kräftigen Mann in Richtung Ausgang gezerrt wurde.
"Du spritzt erst ab, wenn ich es dir erlaube, klar?", sagte Domiana mit drohendem Ton. "Herrin...", stöhnte der bedauernswerte Joep, als Marielle ihre Bemühungen intensivierte und seinen Schaft mit den Händen massierte, während seine Eichel zwischen ihren Lippen und an ihrer Zunge auf und ab strich. "Blondie, bring ihn jetzt zum Abspritzen, ich hab nicht die ganze Nacht Zeit", befahl ich. "Was hast du so dämlich zu Stöhnen?", kreischte Domiana und zog Joep kurz nacheinander zweimal die Gerte über den Hintern. In diesem Moment konnte er sich nicht mehr zurückhalten und entlud sich mit einem Aufschrei. Dabei stieß er reflektorisch seinen Schwanz tief in Marielles Hals. Diese würgte kurz, hustete und spuckte auf den Boden. Sperma hatte sie nicht im Mund, das Kondom hatte gehalten. Betretenes Schweigen. Die Szene war wie eingefroren. Alle starrten Marielle an, die wohl am liebsten im Boden versunken wäre.
"Leck. Das. Auf.", sagte ich mit Theaterflüstern, laut genug, dass man es in unserem Kreis inklusive Publikum hören konnte, und hob meine Gerte. Froh, etwas tun zu können, um sich den Blicken zu entziehen, beugte sie sich hinunter und leckte ihren Speichel vom (sonst übrigens sauberen) Boden. Unterdessen wurde Joep an den Monsterrachen gebunden und Domiana strafte ihn mit der Singletail für sein unerlaubtes Abspritzen. Dadurch war die Zuschauerrunde nun von Marielle abgelenkt. Ich befahl ihr, sich in den Waschräumen beim Eingang frisch zu machen und dort auf mich zu warten. Dann ging ich zu Domiana, um mich zu verabschieden. "Vielen Dank für die Session." - "Ich habe zu danken, meine Liebe. Hier, vielleicht hast du mal wieder Lust auf ein Treffen?" Damit gab sie mir eine Visitenkarte, die ich einsteckte. Sie nahm ihre Auspeitschung wieder auf und ich folgte Marielle.
Wir gingen zum Eingang, wo Miep Marielles Kleidung und meinen Mantel herausholte. Als sie sich angezogen hatte, verließen wir das "onderwerp &" und fuhren schweigend nach Hause. Dort gingen wir immer noch schweigend die Treppe hoch. In der Wohnung befahl ich kurz "Strip", setzte mich auf meine Couch und winkte sie zu mir. "Bring mir ein Glas Wein." Sie eilte in die Küche, brachte das Gewünschte und stellte sich wieder vor mir auf. Eine Minute oder so betrachtete ich sie stumm und voller gespielter Verachtung und trank langsam einige Schlucke Wein. Dann setzte ich an: "Du hast mich blamiert mit diesem Gewürge, Marielle." Sie errötete und senkte den Blick. "Ich habe versagt. Meesteres." - "Allerdings. Du weißt, dass ich dich dafür bestrafen muss." - "Ja, Meesteres", sagte sie mit bebender Stimme. "Bring das Paddel." - "Ja, Meesteres" - "Jetzt will ich mal sehen, ob du auch soviel Selbstbeherrschung hast wie Joep. Er hat keinen Ton gesagt. Display. Ich werde dir sechs Schläge auf den Hintern geben. Zähl mit." Ich zielte sorgfältig. Nach dem ersten Schlag schrie sie auf und sagte dann "eins". "Reiß dich zusammen", sagte ich, und schlug nochmal zu "Zwei", schrie sie. "Leiser!" zischte ich. Nach dem dritten Schlag sagte sie etwas leiser "drei". Die letzten drei führte ich mit mehr Kraft aus, und sie schrie jedes Mal die Zahl laut heraus. Dann legte ich das Paddel weg und winkte ihr, mir zur Dusche zu folgen. Sie durfte mich waschen, abtrocknen, und dann selber auch noch duschen, während ich ein leichtes Hauskleid anzog. Sie blieb nackt. Dann setzen wir uns nebeneinander auf die Couch und ich bot ihr auch ein Glas Wein an.
"Du musstest heute leiden.", begann ich das Debriefing. "Ich durfte.", korrigierte sie mich. Ich schaute sie nur an. Sie lehnte ihren Kopf an meine Schulter und ich legte meinen Arm um sie. "Hattest du keine Angst, was passieren würde?" - "Ich wusste, dass mir nichts Schlimmes passieren kann. Das würdest du nicht zulassen." - "Du hast es genossen, dass Joep dich gestreichelt hat, nicht wahr?" Sie zögerte ganz kurz. "Ja. Aber nur, weil ich wusste, dass du es wolltest." - "Und die Peitsche? Und die fremden Menschen?" - "Es tat weh. Es war peinlich. Aber es war unglaublich geil." Sie errötete. "Als all diese Männer mich betastet haben, überall, an dem Brüsten, dem Bauch, dem Mund, zwischen den Beinen, dem Po..., da bin ich sogar gekommen." Nun ja, dieses Geständnis kam für mich ja nicht ganz überraschend, und ich streichelte sie milde und verständnisvoll. Dann fiel mir etwas ein: Die Visitenkarte, die Domiana mir gegeben hatte. Mal sehen. Ich kramte sie aus meiner Tasche, und las: "Domenica Jaspers und Johan Rijnstra, Rechtsanwälte". Eine Adresse an bester Lage, nahe Dam und Paleis. Wir waren gebührend beeindruckt und amüsierten uns mit Phantasien, wie Domiana und Joep vor Gericht agieren könnten, und wie Domiana ihren Plädoyers mit der Peitsche Nachdruck verleihen würde.
Die Türklingel unterbrach uns. Wir schauten uns überrascht an. Ich eilte auf leisen Sohlen zur Tür und schaute durch den Spion. Ein Polizist und eine Polizistin. Mein Herz blieb kurz stehen. War etwas mit Anouk? Ich winkte Marielle, ins Schlafzimmer zu verschwinden. Sie klingelten nochmal. Ich öffnete die Tür. "Ja?". fragte ich ängstlich. "Frau M.?" fragte die Polizistin mit strengem Blick. "Ja." - "Lassen Sie uns bitte rein." - "Wieso?" - "Das erklären wir Ihnen lieber drinnen." Wie betäubt trat ich zur Seite. Sie traten ein, ich bat sie an den Wohnzimmertisch. "Wo ist Ihre Tochter?", fragte die Polizistin. "Was?" - "Wo Ihre Tochter ist, will ich wissen." - "Bei einer Freundin zum Übernachten." - "Erzählen Sie uns keinen Unsinn. Sie machen es nur schlimmer. Holen Sie sie jetzt her."
Der männliche Polizist, ein Einsneunzig-Schrank, reckte sich drohend. "Was mache ich schlimmer?", fragte ich trotzig und reckte mein Kinn. Ich bin Holländerin. Ich habe eine angeborene Aufsässigkeit gegen Obrigkeiten. Die Polizistin sah, dass sie so nicht weiter kam. "Jemand von Ihren Nachbarn hat angerufen und angezeigt, dass Sie Ihr Kind geschlagen haben." - "WAS?" Ich sprang auf. "Sind Sie verrückt? Ich habe mein Kind noch nie geschlagen!" Und das stimmte hundertprozentig. Ich könnte Anouk gar nicht schlagen. Niemals. "Dann bringen Sie sie her." - "Sie ist nicht hier, verdomme! Marielle, würdest du bitte kommen?" Marielle kam aus dem Schlafzimmer. In meinen Bademantel gehüllt. Sie nickte den beiden zu und stellte sich dicht neben mich. "Das ist meine Freundin. Weil sie heute bei mir übernachtet, habe ich Anouk zu Aileen gebracht."
Die Uniformierten wirkten nun verunsichert. "Können wir uns bitte kurz umsehen?", fragte die Polizistin höflich. "Wenn Sie nichts kaputt machen.". Also gingen die beiden durch die Wohnung, warfen einen Blick ins Badezimmer, Schlafzimmer und Kinderzimmer und fanden nichts. "Die Nachbarn sagen, sie hätten Schläge und Schreie gehört. Wie erklären Sie sich das?" - "Keine Ahnung, fragen Sie die Nachbarn." So langsam kam meine obrigkeitsfeindliche Ader endgültig heraus, obwohl ich zu ahnen begann, was die Nachbarn gehört hatten. Der Blick der Polizistin fiel auf das Paddel, das immer noch neben der Couch lag. Sie stieß ihren Kollegen an, die beiden schauten von mir zu Marielle und zurück. Marielle errötete heftig. "Na dann noch einen angenehmen Abend", sagte die Polizistin mit einem schiefen Blick auf das Paddel, und die beiden verließen uns. Als sie unten hinausgingen, kurz bevor die Eingangstür zufiel, hörten wir sie laut auflachen. Marielle und ich schauten uns an und mussten ebenfalls laut hinausprusten. Minutenlang kicherten und japsten wir. Ich frage mich. was die Nachbarn davon hielten.
Als wir zu Bett gingen, und uns aneinander kuschelten, fragte ich: "Wieso hast du eigentlich mit Joep geflirtet?" Sie erstarrte. "Keine Angst, die Strafe dafür hast du ja schon bekommen, ich will es nur wissen." - "Er hat mich so angesehen. Weißt du, ich erlebe das oft. Auch bei der Arbeit, manche Patienten. Sie wollen mich quasi mit Blicken ausziehen. Hier war ich schon nackt, aber Joep hatte trotzdem diesen Blick. Naja, und mir konnte ja nichts passieren, du warst bei mir. Da habe ich ihn provoziert. Ich wusste nicht, dass das verboten ist." - "Jetzt weißt du es." - "Ja, Meesteres".
Wir schwiegen. Kurz darauf fühlte ich Marielles Finger federleicht von meiner Wange über den Hals zu meiner Brust wandern, und sanft wie ein Schmetterling meine Brustwarzen umspielen. Eine Weile zupfte und streichelte sie zart, dann wurde der Finger von einer stupsenden und leckenden Zunge abgelöst, wanderte tiefer, umkreiste meinen Bauchnabel, und bewegte sich dann zwischen meine Beine. "Soll ich den Dildo holen?", fragte sie mich. "Nein." Ich wollte nicht, dass sie jetzt aufhörte. Auch nicht ganz kurz. So führte sie mich auf ganz sanfte Weise, voller Zärtlichkeit und Liebe, zu einem unspektakulären, aber um so tiefer empfundenen Orgasmus.
Danach nahm ich sie in meine Arme und wir lagen eine Weile aneinander gekuschelt. Ich fühlte, dass sie angespannt war. "Was ist los?" - "Nichts." - "Du willst ein Geheimnis vor mir haben?" Sie zögerte. "Nein... Ich weiß nicht, wie ich es sagen soll..." schließlich fasste sie Mut: "Heute war ich einmal nahe daran, das Safeword einzusetzen." - "Als du Joep blasen musstest." - "Ja, genau." Sie schwieg wieder. "Erzähl es mir." - "Wenn ich mit dir schlafe, kann ich mir einreden, ich betrüge Jeroen nicht. Du bist ja eine Frau, und ich nehme ihm gewissermaßen nichts weg. Aber bei Joep war es anders. Ich habe ihm einen Blowjob gegeben, das hat Jeroen noch nie von mir bekommen." - "Du hattest keine Wahl. Außer das Safeword einzusetzen." - "Was wäre dann geschehen?" - "Ich weiß nicht genau. Auf jeden Fall hätte ich dich sofort befreit, die Halle verlassen und dir die Kleider gegeben. Danach, ich weiß nicht. Vielleicht würde es uns gelingen, ein ganz normales Liebespaar zu werden, ohne D/s" - "Es gäbe kein Zurück, wenn ich das Safeword einsetze?" - "Nein. Wenn du einmal von der Möglichkeit Gebrauch gemacht hast, dich meinem Befehl zu entziehen, bin ich nicht mehr deine Herrin. Das kann man nicht mehr umkehren. Es funktioniert nur mit völligem Vertrauen auf beiden Seiten. Du musst mir vertrauen, dass ich nichts Unmögliches von dir verlange, und ich muss dir vertrauen, dass du dich nicht entziehst."
"Ich habe in letzter Zeit viel über unsere Beziehung nachgedacht. Aber ich kam immer zur selben Antwort: Ich gehöre dir. Das ist keine Frage des Wollens. Es steckt tief in mir drin. Ich bin froh, dass ich das Safeword nicht einsetzte."
"Morgen Abend, Marielle, wirst du deinem Mann einen Blowjob verpassen. Das ist ein Befehl. Es ist mir egal, ob du es vor dem Fernseher oder im Bett machst, aber es muss morgen Abend sein. Und er darf dich nicht ficken. Er muss in deinem Mund abspritzen, und du wirst alles runterschlucken und ihn sauber ablecken." Sie erstarrte. "Nun, Marielle?" - "Ja, Meesteres.", gab sie nach.
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"Noukje, heute fahren wir zu deinem Opa!" - "Was ist ein Opa?" - "Naja, das ist mein Papa." - "Was ist ein Papa?" Uff.
--Dialog Anouk und Salomé
Als ich das erste Mal mit Anouk zu meinem Vater fuhr, hatte ich mächtig Angst. Mehrmals war ich versucht, auszusteigen und den Bus in die Gegenrichtung zu nehmen. Aber damit würde ich das Problem nur hinausschieben. Mein Drang, ihn zu sehen war mindestens genauso groß wie meine Angst davor. Und ich war auch der Meinung, dass ich ihm seine Enkeltochter nicht vorenthalten durfte. Also Zähne zusammengebissen.
Mit Anouk kam man trotz ihrer Quirligkeit nur sehr langsam vorwärts. Ein Pflänzchen hier, ein Steinchen da, ein Lichtreflex dort, überall gab es hochinteressante Dinge, die genau betrachtet, kommentiert und diskutiert werden mussten. An jenem Tag war ich froh darüber. Es zögerte das Treffen mit meinem Vater etwas hinaus. Aber schließlich waren wir da. Ein vierstöckiges Gebäude. Die oberste Etage. Er wohnte schon lange hier. Zwanzig Jahre zuvor, als sechzehnjährige verzweifelte Ausreißerin, war ich ebenso unsicher hier gestanden und hatte mich gefragt, ob ich wirklich raufgehen sollte. Natürlich hatte er mich nicht gekannt. Aber nachdem ihm klar wurde, dass ich tatsächlich die Tochter war, die er nie gesehen hatte, nahm er mich auf. Und er setzte auch durch, dass ich bei ihm bleiben durfte und nicht mehr zu meiner Mutter zurück musste.
Ich hatte hier bei ihm gewohnt, jahrelang, dann ging ich mit Bernd weg, ohne eine Spur zu hinterlassen außer einem kurzen Abschiedsbrief: "Ich verreise mit meinem Freund nach Russland. Weiß nicht wie lange. Tschüss, S." Ich weiß den Wortlaut noch genau. Wie konnte ich nur so herzlos sein. Ich schämte mich so. "Liebe macht blind" ist keine Entschuldigung. Liebe sollte nicht gefühllos und grausam machen.
Nun schlich ich also mit Anouk an der Hand die Treppe hinauf. Als ich vor seiner Tür stand, wollte ich dann doch wieder umkehren, weil ich ihm nicht so, mit verheultem Gesicht, begegnen wollte. Aber zu spät. Er riss die Tür auf, ohne auf mein Klingeln zu warten und nahm mich in die Arme. Wir hielten uns so lange stumm umarmt, bis Anouk mich am Bein zupfte und rief "Mama!". Ich nahm sie hoch und sagte: "Noukje, schau, das ist dein Opa. Paps, das ist deine Enkelin Anouk." Naja, das war nicht so der volle Erfolg. Anouk vergrub sofort ihr Gesicht an meinem Hals und Paps hatte auch die Augen voller Tränen.
Glücklicherweise tat Paps das, was er eigentlich immer tut: Instinktiv das Richtige. Er ließ Anouk in Ruhe und bat uns herein. Für mich hatte er Kaffee, für Anouk eine riesige Auswahl an Fruchtsäften und Softdrinks. "Ich wusste ja nicht, was sie gern mag", sagte er entschuldigend. "Am liebsten Sinaasappelsap", übernahm ich die Bestellung für die immer noch unbeweglich an mir hängende Anouk. Als er sah, dass so nichts aus dem gemütlichen Nachmittag werden würde, schlug er vor, zu einem nahe gelegenen Spielplatz zu gehen. Das taten wir, und auf dem Weg konnte Anouk sogar wieder an meiner Hand gehen, statt nur an mir zu hängen. An der anderen Hand hielt ich meinen Vater, fast wie eine Familie. Mein Vater ist nur neunzehn Jahre älter als ich und hat sich ein jugendliches Aussehen bewahrt; er könnte gut auch mein Mann sein.
Der Spielplatz gefiel Anouk, und während sie turnte und schaukelte, saß ich neben meinem Vater und erzählte ihm, wo ich jetzt lebte, und was ich tat, und er erzählte mir von sich. Nach und nach stellte sich wieder eine vertraute Stimmung ein. Natürlich stand die Vergangenheit zwischen uns. Schließlich sprach er es doch an: "Ich weiß, ich darf keine Fragen stellen. Das tue ich auch nicht. Ich sage dir einfach, was ich denke: Du hast dich in einen Mann verliebt, bist mit ihm ausgewandert, ihr habt ein Kind, es lief nicht mehr so gut zwischen euch, du hast ihn verlassen oder er hat dich verlassen, und du bist nach Hause gekommen. Eigentlich genügt mir das als Erklärung. Ich frage mich nur, was daran so schlimm sein soll, dass man nicht darüber sprechen darf. Hast du ihn vielleicht umgebracht? Hängt es mit der Narbe in deinem Gesicht zusammen?"
"Waren da vielleicht doch zwei Fragen dabei? Nein, ich hab ihn nicht umgebracht. Mit dem Rest hast du so ungefähr Recht. Aber bitte frag nicht weiter. Und wenn jemand dich fragt, ob du mich in letzter Zeit mal gesehen hast, sag nein. Weiter möchte ich dazu nichts sagen."
Anouk kam angelaufen, um mir einen Stein zu zeigen, den sie beim Klettergerüst gefunden hatte. Paps mischte sich ein: "Das ist aber eine interessante Nuss, ist die von dem Baum da gefallen?" Sie schaute ihn entgeistert an. "Nein, das ist doch ein Stein! Steine fallen nicht vom Baum!" - "Nein?" - "Nee! Opa is een beetje dom!", sagte sie lachend zu mir. Offenbar genügte diese Erkenntnis, zusammen mit der jetzt nicht mehr so angespannten Stimmung zwischen uns, um ihr die Angst vor ihm zu nehmen. Als wir zurück zu Paps' Wohnung gingen, hatte sie ihre übliche Unbefangenheit zurückgewonnen. Bei ihm angekommen bediente sie sich nun auch mit den Getränken, was ihn so freute, dass er gleich auch noch eine riesige Auswahl an Naschzeug auftischte, mit einem gemurmelten "Ich wusste ja nicht, was sie gern hat..." Na gut. Bei mir bekommt Anouk fast nie Naschzeug, deswegen ließ ich ihm diesen Bestechungsversuch jetzt durchgehen.
Es wurde ein schöner Nachmittag. Anouk setzte sich sogar bei Paps auf den Schoss und erzählte ihm von ihren Spielsachen und von ihren Erlebnissen im kinderopvang. Er verstand bei weitem nicht alles, was sie so daherplapperte, eine Dreijährige artikuliert noch nicht wirklich sicher, er war aber sichtlich gerührt. Dann schaukelte er sie auf seinem Schoss und sang ihr das Lied vom Kabouter Spillebeen (der auf einem Pilz schaukelt, bis er bricht), bis sie ihrerseits anfing, vor Begeisterung zu jauchzen.
Leider brachte er am Ende noch ein anderes Thema aufs Tapet. "Wir könnten mit Anouk doch auch zu Joëlle fahren. Ich würde mitkommen. So ein Kurzurlaub zusammen, ein paar Tage in die Schweiz, das wäre doch schön, und sie würde sich bestimmt freuen." Meine Laune war in Sekundenbruchteilen auf Null. Ich stand auf. "Anouk, komm." - "Salomé, entschuldige. Bitte setz dich nochmal. Ich wusste nicht, dass du immer noch so denkst." - "Ich denke überhaupt nicht. Und ich will auch nicht denken. Nicht an sie." - "Sie ist deine Mutter." - "Ist sie nicht. Sie war es vielleicht mal. Hat es aber versaut. Wenn sie Anouk anfasst, bring ich sie um. Tschüss Paps, danke für den schönen Nachmittag. Wenn du willst, sehen wir uns bald wieder, ja?" Ich umarmte ihn und küsste ihn auf die Wangen. Anouk ließ sich sogar noch von ihm kurz knuddeln, dann gingen wir hinunter. "Magst du Opa?" - "Ja.", antwortete sie entschieden. "Ich auch", sagte ich.
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Die Weiber, die Weiber! Man vertändelt gar zu viel Zeit mit ihnen.
J. W. v. Goethe: Clavigo
Allmählich nahm ein Plan in meinem Kopf Gestalt an, der es Marielle und mir ermöglichen sollte, mehr Zeit füreinander zu haben. Der erste Schritt war, dass ich ihr befohlen hatte, Jeroen einen Blowjob zu verpassen. Ich begann, mich in ihr eheliches Sexualleben einzumischen. Per SMS fragte ich sie am nächsten Morgen "Und?" - "War ziemlich überrascht. Hat ihm gefallen :-)" - "Heute keusch, morgen keusch, erwarte mich übermorgen 8.30 Uhr bei dir." - "Ja, Meesteres." - "Auch nicht masturbieren, klar?" - "Ja, Meesteres." - "Ach ja, und lösch diese SMS's, bevor J. dein Handy sieht." - "Natuurlijk, Meesteres :-)."
Am vereinbarten Vormittag schwänzte ich also einmal mehr die Uni, nachdem ich Anouk am kinderopvang abgegeben hatte, und radelte zu Marielle. Sie erwartete mich wieder in ihrem aufsehenerregenden Negligé. Diesmal marschierte ich an ihr vorbei, ohne sie groß zu beachten und setzte mich im Wohnzimmer auf die Couch.
Nach dem obligaten "Strip" forderte ich sie auf, mir von dem Blowjob zu erzählen. Offenbar war sie es im Wohnzimmer vor dem Fernseher angegangen. Sie hatten zusammen einen Film geschaut, sie hatte sich dicht neben ihn gesetzt und ihm irgendwann die Hand auf den Oberschenkel gelegt. Als es im Film zu einer Bettszene gekommen war, habe sie sich zwischen seine Beine gekniet und seine Hose geöffnet. Er habe zuerst erschreckt abgewehrt, sich dann aber sehr schnell gefügt. Ja, und er sei dann auch sehr schnell gekommen. Den Geschmack und die Konsistenz des Sperma habe sie eklig gefunden, aber wie befohlen habe sie alles runtergeschluckt. Es sei nichts danebengegangen. "Brav.", sagte ich anerkennend. In der Nacht habe Jeroen nochmal Annäherungsversuche gemacht, aber eingedenk meines Befehls habe sie ihn abgewiesen. Ebenso die folgenden Nächte, bis heute. Jeroen sei etwas irritiert gewesen über ihre Zickigkeit. Ich war beeindruckt.
Für heute hatte ich etwas Neues vor. Ich hatte ein langes, weiches Seil mitgebracht, mit dem ich Marielle verschnüren wollte. Zunächst knüpfte ich das Seil um ihre Taille. Sie musste die Hände auf den Rücken legen, wo ich sie mit einigen Schlingen des Seils aneinander und am Rücken fixierte. Dann schob ich ihr den bewährten "Secret Vibe" ein und zog das Seil zwischen ihren Beinen durch, durch die Schamspalte und den Hintern nach oben, über die Rechte Schulter, zwischen den Titten und nochmal zwischen den Beinen durch und über die linke Schulter. Dann einige Windungen um den Leib, knapp ober- und unterhalb der Brüste, so dass diese von Seil umrahmt waren. Nun musste sie sich bäuchlings auf den kühlen Parkettboden legen, und ich verschnürte auch ihre Beine. Das Seilende verknotete ich mit dem Fuß der schweren Couch. Dann stellte ich mit der Vibe-Fernbedienung ein zuvor ausgetüfteltes Programm ein, das sie, wie ich hoffte, immer wieder bis an die Schwelle des Orgasmus, aber nie darüber bringen würde. So verschnürt ließ ich sie liegen, sagte "doei, duifje", und verließ das Haus.
Ursprünglich wollte ich in aller Ruhe einkaufen gehen. Aber schon nach kürzester Zeit hatte ich Gewissensbisse. Das hilflos Alleingelassenwerden gehört für mich selber zu meinen allerschlimmsten Erinnerungen. Ich stellte mir vor, an Marielles Stelle zu sein und nach kaum fünf Minuten kehrte ich um und eilte zurück. Der Schuh der knallharten Domina ist definitiv zu groß für mich.
Als ich eintrat, fand ich Marielle zwar verschwitzt und sich windend, aber durchaus noch nicht außer Fassung vor. Ich machte es also anders. Statt das Haus zu verlassen, ging ich ins Obergeschoss und verzog mich ins Gästezimmer. So war Marielle zwar allein, wusste aber, dass ich da war. Ich las ein halbes Stündchen oder so in meinem Buch und lauschte der Keuch- und Stöhngeräusche von unten.
Schließlich ging ich wieder hinunter, stellte den Vibe auf volle Aktion, bis Marielle aufschrie und sich soweit es die Fesseln zuließen krümmte. Dann schaltete ich ihn aus und fragte: "Amüsierst du dich gut?" Sie war völlig verschwitzt und außer Atem. "Herrin, bitte...", keuchte sie. "Ja?" - "Die Fesseln..." - "Möchtest du mich um etwas bitten?" Sie sammelte sich. "Nein, Herrin." Ich streichelte ihr nachdenklich über den Kopf und das Gesicht. Als ich zu ihrem Mund kam, küsste sie meine Hand. Wieso war ich manchmal so grausam zu ihr? Reumütig löste ich das Seil und half ihr auf die Beine. Das Seil hatte deutliche Spuren an ihrem Körper hinterlassen. Keine tiefen, sie würden nach einer Stunde oder so nicht mehr zu sehen sein.
Ich setzte mich mit ihr auf die Couch, wo sie in meinen Armen ruhen durfte. Als sie sich entspannt hatte, ging ich mit ihr ins Badezimmer und duschte sie ab. Danach trocknete ich sie, trug eine body lotion auf und erlaubte ihr, den Bademantel anzuziehen.
"Wie war das für dich?", fragte ich sie, als wir danach beim Kaffee am Küchentisch saßen. "Eine spezielle Erfahrung. Totale Auslieferung, totale Hilflosigkeit. Ich war froh, dass du nicht so lang weggegangen bist. Danach war es geil. Ich hatte nur Angst, dass du mich so verschnürt lässt, bis Jeroen nach Hause kommt." - "Und wenn ich das getan hätte?" - "Es wäre ein Schock für ihn. Ich möchte schon gern, dass er es erfährt. Aber nicht als Schock. Ich meine das nicht als Kritik.", beeilte sie sich zu sagen. "Wenn ich es ihm sage", begann ich, "und er kann sich nicht vorstellen, unter diesen Umständen mit dir zusammenzubleiben, was dann?" - "Dann trenne ich mich von ihm." - "Aber wenn er damit leben könnte, dass du meine Sklavin bist?" - "Dann würde ich gern mit ihm zusammen bleiben. Ich könnte dann auch mehr bei dir sein, ohne all diese Geheimnistuerei." - "Würdest du es ertragen, wenn ich mit ihm Sex hätte?" - "Ja.", sagte sie bestimmt. "Wieso bist du so sicher?" - "Ich habe viel darüber nachgedacht. Ich habe mir sogar schon überlegt wie es wäre, wenn wir zu viert wohnen würden, du und Anouk und ich und Jeroen."
Nachdenklich fuhr ich an diesem Tag zurück zur UvA, um Anouk abzuholen. Die einzelnen Teile meines Planes lagen vor. Ich musste sie nur noch zusammensetzen.
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Bürokratie: Ein gigantischer Mechanismus, der von Zwergen bedient wird.
--Honoré de Balzac
Fassungslos las ich den Brief von der Vormundschaftsbehörde. Ich verstand die Juristensprache nicht wirklich, aber irgendwie traute man mir nicht mehr zu, eine gute Mutter zu sein, weil ich ein "abweichendes Sexualverhalten" habe. Die Beurteilung stützte sich offenbar auf einen Bericht von zwei Polizisten, die mich kürzlich wegen einer Nachbarschaftsbeschwerde aufgesucht hätten. Mein erster Impuls war, dieses Problem zu lösen, wie ich schwierige Probleme bisher immer gelöst hatte: Durch Flucht. Alle Zelte abbrechen, spurlos verschwinden, irgendwo anders ganz neu anfangen. Während ich unsere wichtigsten Siebensachen in meine große Reisetasche stopfte, ging mir durch den Kopf, was ich diesmal alles aufgeben musste. Marielle. Die Uni so kurz vor dem Abschluss. Aileen. Paps. Anouks Freunde vom kinderopvang. Und wo sollte ich bloß hin? Deutschland? Belgien? Vielleicht Düsseldorf, das kannte ich ein wenig, weil Bernd dort mal gelebt hatte. Oder St. Gallen, die Stadt meiner unglücklichen Kindheit.
Aber wovon sollte ich leben? Wie sollte es weitergehen? Ich setzte mich auf den Boden und weinte haltlos.
Moment: Ich kannte doch zwei Rechtsanwälte! Ich kramte die Visitenkarte von Domiana hervor, der Domina, die ich im "onderwerp &" kennengelernt hatte. Sie war mir sympathisch gewesen, und sie wirkte tough. Ich würde sie mir vermutlich nicht leisten können, aber vielleicht würde sie mir wenigstens einen Rat geben. Ich hatte ja nichts zu verlieren, also wählte ich die Nummer auf der Visitenkarte. "Kanzlei Jaspers und Rijnstra, Sie wünschen?" - "Ich... würde gern Frau Jaspers sprechen." - "Worum geht es?" Mist. Frau Jaspers kannte mich natürlich nicht. Sie kannte nur die Anfängerdomina Sonja. Und ich konnte der Vorzimmerdame ja nicht auf die Nase binden, unter welchen Bedingungen ich Domenica kennengelernt hatte. "Es ist etwas Persönliches. Sagen Sie ihr bitte, Sonja möchte sie sprechen. Wir haben uns kürzlich kennengelernt, und sie gab mir ihre Karte. Ich kann auch später anrufen, wenn es besser passt." - "Moment bitte." Kurz darauf hörte ich ihre Stimme: "Hallo Sonja, schön von dir zu hören, worum geht es?" - "Ich wollte fragen, ob... Die Vormundschaft will mir mein Kind wegnehmen, weil ich eine BDSM-Beziehung führe!", brach es schluchzend aus mir heraus. "Ganz ruhig", sagte Domenica langsam: "So schnell geht so etwas nicht. Hast du einen Brief bekommen?" - "Ja" - "Gut. Komm mit diesem Brief heute um achtzehn Uhr zu mir in die Kanzlei. Wir schauen das zusammen an, und dann können wir noch Essen gehen, ja?" - "Gern, vielen Dank."
Aileen war bereit, Anouk noch ein wenig länger zu hüten, so konnte ich die Kanzlei pünktlich um achtzehn Uhr aufsuchen. Ich war beeindruckt. Ein vornehmes Altstadthaus, edle Einrichtung, eine Vorzimmerdame, deren elegantes Kostüm vermutlich mehr gekostet hatte, als ich im Monat für Essen und Miete ausgab. "Guten Tag, ich bin Sonja. Frau Jaspers erwartet mich" - "Oh ja, bitte nehmen Sie einen Moment Platz, sie wird gleich kommen." Das tat sie, noch bevor ich richtig saß. "Hallo Sonja, komm rein!"
Ich hatte natürlich nicht wirklich erwartet, dass sie bei der Arbeit ihr Domina-Dress tragen würde, aber trotzdem war ich vom Kontrast überrascht. Eine elegante Businessfrau, feminin-formell gekleidet, dezenter Schmuck, dezentes Make-Up. Was geblieben war, war ihre diamantharte Ausstrahlung. "Nimm bitte Platz" bat sie mich auf einen Stuhl und setzte sich gegenüber. "Erzähl." - "Also zuerst: Ich heiße nicht wirklich Sonja, entschuldigen Sie bitte." - "Ich dachte, wir waren schon beim Du? Und außerdem überrascht es mich nicht, dass du im onderwerp nicht deinen richtigen Namen verwendest. Tue ich ja auch nicht." Ich lächelte sie dankbar an und reichte ihr den Brief: "Die schreiben so ungefähr, weil ich eine perverse Schlampe bin, kann ich keine gute Mutter sein". Sie las ihn konzentriert. "Ja, das schreiben sie so ungefähr. Aber es ist nicht ganz so schlimm, wie du gefürchtet hast. Sie wollen dir das Kind nicht wegnehmen, sondern es nur unter Amtsvormundschaft stellen. Dann bleibt es trotzdem bei dir." Mir fiel ein riesiger Stein vom Herzen. "Oh" - "Moment bitte. Es ist trotzdem eine Unverschämtheit. Ein Amtsvormund kann dir bei allem reinreden, was dein Kind betrifft. Es gibt den Rechtsgrundsatz, dass niemand wegen seines Geschlechts, seiner Rasse, seines Glaubens oder seiner sexuellen Orientierung benachteiligt werden darf. Und dieser Grundsatz wird hier gebrochen. Du solltest das nicht auf dir sitzen lassen. Erlaube mir bitte, dass ich Johan hereinrufe, ja?" Ich nickte. "Johan, würdest du bitte mal herüber kommen?", sagte sie in die Sprechanlage auf ihrem Tisch.
Ein eleganter, schlanker Mittdreißiger im perfekt sitzenden Maßanzug trat ein. Joep. Er lächelte, als er mich erblickte. "Johan, das ist Salomé. Du kennst sie ja schon unter einem anderen Namen.", sagte Domenica ohne jede Verlegenheit. Auch er gab mir ohne jede Verlegenheit die Hand. "Schön, dich wiederzusehen." Dieser Mann war offensichtlich der lebende Gegenentwurf zum 24/7 Sklaven. Ein smarter, selbstsicherer Rechtsanwalt, der sich ab und zu mal nackt vorführen, erniedrigen und prügeln ließ.
Domenica fasste für ihn kurz den Inhalt des Briefes zusammen, und er antwortete mit ehrlicher Entrüstung: "Die haben wohl einen Knall! Außerdem hat auch die Polizei ihr Amtsgeheimnis verletzt. Sie mussten ausrücken wegen dem Vorwurf der Kindesmisshandlung. Das taten sie, fanden offensichtlich nichts, und damit war ihre Aufgabe erfüllt. Was für eine Art von Sex du bevorzugst, hat sie nicht zu interessieren. Wir sollten Aufsichtsbeschwerde einlegen." - "Nein, ich will bloß meine Ruhe", protestierte ich.
"Kommt, ich lade Euch zum Essen ein", unterbrach Domenica. "Besprechen wir das Weitere dort." Wir gingen in ein edles Restaurant am Dam. Offensichtlich kannte man Domenica und Johan dort bereits, denn wir wurden freundlich begrüßt, und sofort zu einem Tisch in einer Nische geführt. Ich fühlte mich ein wenig underdressed in diesem etwas kitschig-goldenen Belle Epoque Ambiente zwischen all den eleganten Businessleuten, die hier verkehrten, hatte aber nicht vor, mich einschüchtern zu lassen.
Domenica und Johan ließen mich erzählen, wie ich lebte, was ich tat, und erzählten mir auch von sich. Domenica war verheiratet und hatte zwei erwachsene Kinder. Johan war ledig. Die beiden waren seit vier Jahren Partner in der Kanzlei. Sie hatten zufällig, als sie an einem Fall aus der Szene arbeiteten, entdeckt, dass sie auch eine Leidenschaft für BDSM teilten. Ich fühlte Johans Blicke recht häufig auf mir ruhen, und er wirkte auch manchmal ein klein wenig nervös, wenn ich ihn anschaute oder ansprach. Ich fragte mich, ob das wegen der Schläge war, die er von mir erhalten hatte, oder etwas anderes. "Der Vater deines Kindes..", fragte mich Domenica. "Ich weiß nicht, wer der Vater ist.", entgegnete ich schroff. Etwas milder setzte ich hinzu: "Es war eine außer Kontrolle geratene BDSM-Session über längere Zeit. Ich wurde von vielen Männern benutzt und konnte nicht verhüten." - "Du wurdest entführt und vergewaltigt.", meinte Domenica trocken. "Hast du Anzeige erstattet?" - "Nein. Und das werde ich auch nicht." Bloß nichts mit Chalkiev zu tun kriegen... "Hattest du Probleme, das Kind zu akzeptieren?" Jetzt war ich nahe daran, aufzustehen und zu gehen, was man mir offensichtlich ansah. "Entschuldige. Ich wollte dich nicht beleidigen. Ich frage das, weil die Vormundschaftsbehörde das auch fragen wird. Ich meine es wirklich nicht böse." - "Ich liebe meine Tochter über alles", sagte ich kurz, "Von Anfang an".
Während dem -ausgezeichneten- Essen wandte sich das Gespräch wieder leichteren Themen zu. Danach entschuldigte ich mich kurz, um die Toilette aufzusuchen und meiner wieder mal aktiven Bulimie zu ihrem Recht zu verhelfen. Als ich wieder an den Tisch kam, stand bereits Kaffee bereit. Domenica sagte: "Johan und ich haben das eben noch kurz besprochen. Du solltest dir das nicht bieten lassen. Wenn der Amtsvormund mal eingesetzt ist, wird man ihn nur schwer wieder los, und er kann sich in alles einmischen, was deine Tochter betrifft. Unsere Kanzlei würde gerne deine Rechtsvertretung übernehmen und gegen die Verfügung Einsprache einlegen. Was meinst du?" - "Ich fürchte, ich kann mir Euch nicht leisten. Ich habe keine Rechtsschutzversicherung, und wovon ich lebe, habe ich euch ja erzählt." - "Nein, wir machen das pro bono." - "Pro was?" Sie lachte "Nicht für Geld, sondern für die Sache. Wie du ja weißt, haben wir selber auch ein, aeh, von der Norm abweichendes Sexualleben. Wir haben somit ein eigenes Interesse daran, dass Diskriminierungen deswegen nicht geduldet werden."
"Gibt es einen Haken?" - "Naja, der Haken ist, dass du ein Stück aus der Anonymität heraus trittst. Wenn die Einsprache abgelehnt wird, müssten wir vor Gericht. Und das ist öffentlich. Notfalls müssten wir den Fall weiter ziehen, bis vors oberste Gericht und allenfalls sogar bis zum EGMR. Aber eigentlich ist der Fall so klar, dass du ihn nicht verlieren kannst. So oder so wird das öffentliche Interesse kaum sehr groß sein. Bei Vormundschaftssachen gibt es kaum je Zuschauer oder Presse-Echo. Und wie gesagt, wenn du nichts machst, dann hat deine Tochter einen Amtsvormund, der dir zukünftig 'a pain in the ass' werden könnte." - "Darf ich mir das überlegen?" - "Du hast dreißig Tage Einsprachefrist. Zum Glück bist du gleich zu uns gekommen. Wenn du es dir innerhalb einer Woche überlegst, bleibt uns genug Zeit, um die Einsprache vorzubereiten." - "Gut, vielen Dank." Nach dem Kaffee verabschiedeten wir uns, und ich fuhr zu Aileen, um Anouk abzuholen.
Um es kurz zu machen, diese unangenehme Sache wurde sehr schnell beendet. Drei Tage nachdem ich mein okay gegeben hatte, bekam ich die Kopie eines Schreibens der Kanzlei Jaspers & Rijnstra an die Vormundschaftsbehörde, in der eine Dienstaufsichtsbeschwerde wegen Diskriminierung angedroht wurde, wenn der Beschluss der Bevormundung nicht umgehend zurückgenommen werde. Es habe keinerlei Hinweise für eine Vernachlässigung meiner Tochter gegeben, und die Verfügung habe sich einzig auf Hörensagen bezüglich meiner sexuellen Präferenzen gestützt. Das Schreiben war mit einigen Paragraphen und Verweisen auf frühere Gerichtsentscheide garniert und wirkte sehr eindrucksvoll. Eine Woche später erhielt ich ein kleinlautes Entschuldigungsschreiben der Behörde, ein Sachbearbeiter habe falsch gehandelt, und der Vormundschaftsbeschluss sei gegenstandslos. Etwas später folgte noch eine Kopie einer Dienstaufsichtsbeschwerde, diesmal an die Polizei, wegen Weitergabe persönlicher, für die Sache irrelevanter Daten an die Vormundschaftsbehörde. Was aus dem Fall weiter wurde, weiß ich nicht. Es hat mich auch nicht interessiert.
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Bei Weibern weiß man niemals, wo der Engel aufhört und der Teufel anfängt.
--Heinrich Heine
Jeroen scharrte nervös mit den Füßen. Ich saß ihm gegenüber auf der Sitzgarnitur im Wohnzimmer seines und Marielles Hauses. Da ich einen ziemlich gewagten Minirock trug und die Sitzmöbel recht flach waren, hatte er ganz offensichtlich Schwierigkeiten, seinen Blick zu kontrollieren. Das war natürlich meine Absicht. Marielle war zunächst stehen geblieben und wartete darauf, dass ich ihr mit einem Blick bedeutete, sich neben ihn zu setzen. Offensichtlich war sie gewillt, mich auch in Anwesenheit ihres Mannes als Herrin zu behandeln. Auch sie blickte nun auf meine Beine. Allerdings nicht verlegen, sondern unverhohlen und, wenn ich ihren Blick richtig deutete, lüstern. Mit einer lasziven Zungenbewegung benetzte sie ihre Lippen und schaute mir kurz in die Augen. Ich lächelte und schlug meine Beine übereinander. Dabei rutschte der Rock ein wenig höher. Dann schnippte ich mir ein imaginäres Stäubchen vom Oberschenkel und ließ meine Hand dort liegen. Hin- und wieder streichelte ich mich gedankenverloren in der Nähe des Rocksaums und beobachtete vergnügt, wie Jeroens Blicke gebannt meiner Hand folgten.
Mein Outfit war sorgfältig ausgewählt. Ich hatte es ja schon lange nicht mehr darauf abgesehen gehabt, einen Mann zu verführen; ich hatte mich selber die letzten Jahre ohnehin als zu unattraktiv dafür empfunden. Erst die Beziehung zu Marielle hatte das geändert. Nun versuchte ich, mich objektiv zu sehen. Dank meiner chronischen Essstörung habe ich eine schlanke Figur. Die Titten sind eher klein, aber dafür noch recht straff. Als größten Trumpf sehe ich meine richtig langen Beine und den trotz meiner 36 Jahre immer noch knackigen Hintern. Mein gänzlich un-holländisches und darum hier auffälliges, glänzend schwarzes, langes Haar wollte ich offen tragen. Mein Gesicht hingegen empfand ich als hässlich, mit dieser abstoßenden Narbe, die Bernd mir mit seinem Siegelring beigebracht hatte. Ich würde mich also so kleiden, dass niemand auf die Idee kam, auf mein Gesicht zu achten. Daher der ziemlich gewagte Mini, kein BH und eine feine Seidenbluse. Wenn Jeroen es schaffte, mich zu erregen, würde er mit dem Anblick meiner Nippel belohnt, dachte ich.
Der Empfang war ein wenig steif gewesen, schließlich kannte mich Jeroen noch nicht und war auch nicht wirklich begeistert gewesen, als Marielle ihm ankündigte, dass sie ihre "beste Freundin" einladen würde. Das hatte sie mir natürlich brühwarm weitergeleitet. Er war aber ein sympathischer Typ, und ich war ihm wohl auch sympathisch, so dass wir doch bald in lockeren Smalltalk kamen. Plangemäß waren seine Augen überall, bloß nicht in meinem Gesicht. Ich glaube, er hatte vor allem Angst davor, dass Marielle merken würde, wo er hin sah.
Prompt goss diese noch Öl ins Feuer: "Also Salomé, du bist heute ja wirklich Aufsehen erregend gekleidet.", sagte sie zuckersüß. Und setzte hinzu: "Was meinst du, Jeroen?" - "Äh, sehr, attraktiv, ja", druckste dieser. "Findet ihr?", fragte ich unschuldig und zupfte mein Röckchen ein wenig nach unten. "Also so etwas könnte ich nie tragen", meinte Marielle, "da hab ich einfach nicht die Beine und den Hintern dafür." - "Na komm, du hast ja wohl eine absolut sexy Figur", widersprach ich, "dazu hast du auch noch wundervolle Brüste, nicht so Mini-Dinger wie ich", sagte ich und hob mit den Händen meine Titten ein wenig hoch, nicht ohne mit den Daumen über die schon ziemlich fühlbaren Nippel zu streichen. "Das siehst du doch auch so, Jeroen, nicht?" - "Äh, äh, ihr seid beide, äh..", stammelte er.
So bemühte ich mich kräftig, das Gespräch auf immer schlüpfrigeres Terrain zu bringen, und Marielle spielte die Stichworte wundervoll zurück. Ich liebte diese Frau! Dazu tranken wir guten Wein, wir waren schon bald an der zweiten Flasche. Ich nippte allerdings meistens nur am Glas und stellte es fast ebenso voll wieder zurück. Marielle bemerkte das sofort, machte es ebenso und schenkte vor allem Jeroen nach. Am Ende hatten Marielle und ich zusammen vielleicht eine dreiviertel Flasche getrunken, und er den Rest. Sie legte ihren Mann rein. Aber klar, es war ja zu seinem Besten. Wenn er nicht ausreichend locker wurde, um unser Spiel mitzuspielen, würde er seine Frau verlieren. Ich durfte nur den richtigen Moment nicht verpassen. Ich wollte einen lockeren Jeroen, nicht einen besoffenen.
Und er wurde locker. Als er mal kurz aufs Klo musste, befahl ich Marielle, sich jetzt mehr ranzuschmeißen. Folgsam rückte sie dann näher zu ihm und legte ihre Hand auf seinen Oberschenkel. Sie hatte den Plan offensichtlich erfasst.
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Ein Mann ist ein Mensch, dem Gott einen Knüppel zwischen die Beine geworfen hat.
--Hanns-Hermann Kersten
Jetzt wurde es dem armen Jeroen wirklich heiß. Er lockerte seine Krawatte, was ich mit ermunterndem Zwinkern kommentierte. "Du kannst ruhig auch den obersten Knopf öffnen, wenn dir warm ist. Marielle, hilf ihm doch." Sie nahm ihm die Krawatte ganz ab und öffnete seine drei obersten Hemdknöpfe, schmiegte sich an ihn und fuhr ihm mit der Hand unters Hemd. Dann küsste sie ihn und legte ihre Hand dann wieder auf seinen Oberschenkel, weit oben. Ihre Brüste drückten sich an seinen Arm. Unterdessen veränderte ich mal wieder die Lage meiner Beine, so dass der Rocksaum ein Stück höher rutschte und sagte "Phu, mir wird auch warm. Ich hoffe, ihr habt nichts dagegen, wenn ich auch die Bluse ein wenig öffne." Ohne auf eine Antwort zu warten, öffnete ich drei der fünf Knöpfe meiner Bluse und zupfte sie ein wenig auseinander. Meine Brustwarzen waren inzwischen hart und zeichneten sich deutlich unter der Bluse ab. Jeroen bemerkte dies trotz der Aufmerksamkeiten seiner Frau durchaus, wie ich seinem Blick entnahm.
"Irgendwie macht es mich total an, euch zwei Turteltäubchen zu sehen", sagte ich mit meinem erotischsten Timbre. Ich kam mir vor wie eine Laiendarstellerin in einem drittklassigen Porno. Aber Männer stehen halt nunmal auf sowas. Gib dem Affen Zucker, dann bekommst du die Banane. Und die Banane, ja die wollte ich jetzt. Tief in mir. "Ich habe mal irgendwo gelesen, dass viele Männer davon träumen, mal mit zwei Frauen gleichzeitig, äh, 'rumzumachen. Stimmt das eigentlich?" - "Äh..", sagte Jeroen. "Setz' dich doch zu uns, dann finden wir es heraus", meinte Marielle und gab Jeroen einen heißen Kuss, bevor er etwas dazu sagen konnte. Dieses durch und durch verdorbene, unfassbar süße Mädchen.
Ich setzte mich also auf seine andere Seite und griff ihm unters Hemd. "Oh, Mann. Marielle, werden wir das morgen nicht bereuen?", keuchte Jeroen, tapfer um Beherrschung bemüht. "Nein.", sagte Marielle entschieden und küsste mich direkt vor seiner Nase. Ich tastete nach der Banane und stellte fest, dass sie schon ziemlich reif war. Und die Augen fielen ihm schon fast aus dem Kopf. Also erbarmte ich mich und küsste ihn. Das können jetzt wahrscheinlich nur Bisexuelle wirklich nachvollziehen, aber es ist wirklich so: Der Zungenkuss eines Mannes ist anders, als der einer Frau. Nicht besser, nicht schlechter, einfach anders. Ich küsste nochmals Marielle, um mich zu vergewissern. Es war wirklich anders. Und schön. Dann küsste sie Jeroen, vermutlich wollte sie den Unterschied ebenfalls testen. Und Jeroen, während ihn seine Frau küsste, griff mir an die Brust. Erst über- dann unter der Bluse. Mir gefiel das. Ihm offenbar auch, denn ich fühlte wie das, worauf meine Hand ruhte, noch ein Stück weiter anschwoll. "Marielle, hab doch Mitleid und hilf deinem Mann aus der Hose", bat ich, worauf sie seinen Mund für mich freigab. Als sie seine Hose öffnete, sprang ein voll entwickelter Ständer heraus. "Blas' ihn", befahl ich kurz und wandte mich wieder seinen Lippen und seiner Zunge zu. Marielle erledigte das Aufgetragene und hatte noch eine Hand frei, mit der sie mir unter den Rock fuhr, mich streichelte und mir schließlich den Slip auszog.
Ich nahm das als Aufforderung, schob sie weg und setzte mich auf Jeroens Penis. Mann! Wieso hatte ich das so lange nicht mehr gemacht? Ich konnte ein lautes Stöhnen nicht zurückhalten. Wellen der Lust rasten durch meinen Körper. Marielle stellte sich hinter mich, küsste mich und massierte meine Klitoris, während ich ihren Mann ritt. Dieser streifte mir die Bluse ganz ab und küsste und leckte meine Brüste. Seine Hände lagen auf meinem Rücken, gedrückt von Marielles Brüsten. Schließlich explodierte er mit einem heftigen Aufbäumen, leider kurz bevor ich auch gekommen wäre. Ich rollte also von ihm herunter und winkte Marielle, ihn sauberzulecken, während ich mir selber mit den Fingern zum abschließenden Höhepunkt verhalf. Glücklicherweise war Jeroen sterilisiert, wie mir Marielle schon früher mal erzählt hatte. Sonst hätte ich diesen Moment nicht so genießen können...
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Ich bevorzuge junge Männer. Sie wissen zwar nicht, was sie tun. Aber sie tun es die ganze Nacht.
--Madonna
Danach sprachen wir nicht mehr viel. Jeder hatte wohl Angst, die entspannte Stimmung zu töten. Wir saßen nur nebeneinander und kuschelten. Jeroen in der Mitte. Endlich schlug er vor "Gehen wir ins Bett?", und wir gingen zusammen hinauf und legten uns, Jeroen immer noch zwischen "seinen" zwei Frauen, ins Ehebett. Marielle war ganz offensichtlich noch spitz. Sie ließ ihre Hand auf seinem Bauch kreisen und schaute mich fragend an. Ich nickte ihr aufmunternd zu. Darauf knabberte sie leicht an seinen Brustwarzen, ließ ihre Hand tiefer wandern und, als sich nicht der gewünschte Erfolg einstellte, ging sie mit ihrem Kopf nach unten und nahm Jeroens Penis in den Mund. Weil der nur halb steif und noch nicht zur ganzen Größe aufgerichtet war, konnte sie ihn ganz aufnehmen. So eine Art Deep Throat für Anfängerinnen. Nun konnte sie ihn aber mit dem ganzen Mund intensiv bearbeiten, was Jeroens Lebensgeister wieder erweckte. Um meine Sklavin zu unterstützen, küsste ich ihn und bot ihm meine Titten an. Die gefielen ihm offenbar, denn er drückte und küsste sie innig.
Ein leises würgendes Geräusch machte mir deutlich, dass der Penis nun zu groß für Marielles Mund geworden war. Sie kam wieder nach oben, und ich zog mich zurück und beschränkte mich aufs zusehen. Ihre Zungen berührten sich, dann ihre Lippen. Er drehte sie auf den Rücken, küsste ihren Mund und ihre Brüste, knetete ihre Brüste und drang schließlich in sie ein, was sie mit einem Recken des Kopfes und einem Stöhnen quittierte. Dann drehte sie den Kopf zur Seite und schaute mich an. Es war ein eigenartiges Gefühl: Ich blickte meiner Sklavin und Geliebten tief in die Augen, während sie von ihrem Mann gefickt wurde. Ich hielt ihr meinen Zeigefinger vor die Lippen, und sie küsste und leckte ihn zärtlich, bis sie dann begann, heftiger zu keuchen und die Augen schloss. Als ihr Orgasmus kam, hielt ich ihre Hand. Jeroen, rücksichtsvoller Ehemann, der er war, machte kurz Pause, bevor er weiterfickte. Da es seine zweite Runde war, braucht er eher länger. Marielle kam noch ein zweites Mal, bevor auch er sich entlud.
Danach schlief er -ganz Mann- praktisch sofort ein, während Marielle und ich -ganz Frau- so aufgewühlt waren, dass an Schlaf nicht zu denken war. Natürlich hatten wir auch weniger Wein intus, um der Wahrheit die Ehre zu geben. Nachdem ich eine Weile Jeroens Schnarchen zugehört hatte, wusste ich wieder, dass es auch seine Vorteile hatte, alleinstehend zu sein, und stand leise auf.
Als ich mich im Wohnzimmer auf die Couch setzte, kam auch Marielle herunter, und kniete sich mir gegenüber in Nadu. "Warst du zufrieden mit mir, Herrin?" - "Du warst wunderbar. Hoffentlich kann es dein Mann morgen akzeptieren" - "Er weiß noch nicht alles, Herrin" - "Ich weiß. Ich werde es ihm morgen klar machen müssen. Es hat keinen Sinn, damit zu warten." - "Wenn er es nicht akzeptieren kann, dass ich dir gehöre, werde ich hier ausziehen müssen." - "Dann werden wir zusammen etwas suchen. Aber er wird es akzeptieren, denke ich. Zumindest auf einen Versuch wird er es ankommen lassen. Komm, lass uns zusammen duschen." Danach legten wir uns im Gästezimmer aufs Bett und kuschelten. Irgendwann muss ich doch eingeschlafen sein, denn als ich erwachte, war es sechs Uhr. Meine normale Zeit. Marielle und Jeroen hatten frei, es war Samstag und keiner von ihnen hatte Dienst, aber ich musste ab halb acht Stijn und Anouk hüten, denn Aileen musste arbeiten und wollte anschließend mit ihrem derzeitigen Lover auf ein Wochenende nach Paris. Stijn würde bis Montagmorgen bei mir bleiben.
Ich weckte also Marielle. Da ich nicht mehr in meine verschwitzen Sachen wollte, bat ich sie um ein T-Shirt, Rock und Unterwäsche, ließ sie aber nackt und forderte sie auf, ins Schlafzimmer zu kommen. Jeroen schnarchte immer noch. Aber wie ich gehofft hatte, hob eine prächtige Morgenlatte das Leintuch. "Blas' ihn", forderte ich Marielle auf. Während sie zugange war, erwachte er. Als er die Augen aufschlug, sah er mich; ich hatte mich auf den Bettrand gesetzt. Ich küsste ihn, und er erwiderte den Kuss. Das war schon mal ein gutes Zeichen. Es schien ihm nicht übermäßig peinlich zu sein. Mit der einen Hand streichelte er mich über die Wange, mit der anderen über Marielles Kopf. Das war ein noch besseres Zeichen. Er begann sich schon auf die Pascha-Rolle einzustimmen.
Als ich das Gefühl hatte, er sei kurz vor dem Orgasmus, entzog ich mich ihm und befahl: "Marielle, komm her." Sie hörte sofort auf und stellte sich neben mich. Mit einer Geste bedeutete ich ihr, zu schweigen. Wenn man Männer emotional erwischen will, muss man das vor dem Abspritzen tun. Nach dem Abspritzen werden sie nämlich nicht nur müde, sondern auch sehr viel rationaler. Vor dem Orgasmus würden sie praktisch alles für die Frau tun, die ihnen dazu verhilft, danach können sie schlagartig wieder klar denken. Daher hatte ich also Marielle gestoppt.
"Was ist das eigentlich? Seid ihr lesbisch oder so?", fragte Jeroen überrascht. "Oder so.", gab ich zurück, "bisexuell ist das richtige Wort. Aber das ist hier nicht das Entscheidende." - "Sondern?" - "Marielle und ich haben eine spezielle Art von Beziehung. Sie hat sich mir geschenkt." - "Was soll das heißen? Verlässt du mich?", Fragte er entgeistert zu Marielle gewandt. "Das bedeutet es durchaus nicht unbedingt", antwortete ich für Marielle. "Es liegt an dir, Jeroen." - "Wieso an mir? Und wieso sagt du nichts, Marielle?" - "Du wirst nachher noch Gelegenheit haben, mit Marielle zu sprechen. Ich gehe gleich weg. Im Moment habe ich sie angewiesen, den Mund zu halten. Ich will es dir erklären. Du bist ihr Mann, und das kannst du auch weiterhin sein. Ich habe kein Interesse daran, euch auseinanderzubringen. Im Gegenteil denke ich, wie wir letzte Nacht gesehen haben, könnte es für uns alle drei interessant werden." Es war ihm anzusehen, dass er geneigt war, dem letzten Satz zuzustimmen.
Er sagte aber nichts, und ich fuhr fort: "Ich bin ihre Herrin. Das ist eine andere Art von Beziehung. Marielle gehorcht mir und gehört mir. Wenn es nötig ist, bestrafe ich sie. Sie ist meine Sklavin. Ich bin aber bereit, sie dir als Ehefrau zu überlassen, wenn ich sie gerade nicht für etwas Anderes benötige. Du würdest also nichts verlieren, denn dir gehörte sie bisher ja auch nicht." - "Aber... Das ist doch krank!" - "Stimmt. Das gehört zu den Aberrationen, die man früher bestrafte, oder zu heilen versuchte. Heute ist man weiter und gesteht Erwachsenen zu, so zu leben, wie sie wollen, solange es auf Freiwilligkeit basiert. Und das tut es: Marielle kann unsere Beziehung jederzeit beenden. Auch jetzt, in diesem Moment. Sie tut es aber nicht. Also: Es liegt an dir." Er schwieg und starrte bloß von mir zu Marielle und zurück. "Du brauchst jetzt nicht ja zu sagen. Es reicht mir im Moment, wenn du bereit bist, darüber nachzudenken."
Er sagte einige Zeit nichts, dann: "Das ist mir jetzt zu kompliziert, ich verstehe es nicht. Aber ich werde darüber nachdenken." - "Sehr gut. Und noch eins: Glaub ja nicht, dass Marielle jetzt weniger Respekt verdient, bloss weil du heute etwas erfahren hast, was du gestern noch nicht wusstest. Sie ist immer noch dieselbe Frau, klar?" Ich gab ihm einen kurzen Kuss und Marielle einen langen, zärtlichen und verabschiedete mich: "Falls ihr Lust habt, Marielle, du kannst ihn jetzt weiter blasen oder meinetwegen könnt ihr auch ficken, ich gehe jetzt zu Aileen. Tot straks."
Damit verließ ich das Haus und schwang mich aufs Rad. Ich hatte ein gutes Gefühl. Zwar hatte ich ein wenig Mitleid mit Marielle, die nun den Fragen und vielleicht auch Vorwürfen ihres Mannes allein ausgesetzt war, aber dabei konnte ich ihr nicht helfen. Diesen Kampf musste sie selber führen. Aber ich war überzeugt: Er würde darauf eingehen. Die Zukunft versprach, spannend zu werden.
***** Ende *****
Autorin: Salomé M.
Dieser Text ist © 2012 by Salomé M. und publiziert unter der Creative Commons License 3.0 CC BY-NC-SA (Details dazu finden Sie in creativecommons.org)