Demut

Manchmal, in ganz besonderen Momenten, erfahre ich ein Gefühl, das selten intensiv und überwältigend ist. Ich fühle es in mir aufsteigen, bis es ganz von mir Besitz ergreift und für nichts anderes mehr Raum läßt. Bis es so stark wird, dass ich gar nicht mehr anders kann, als es rauszulassen...

Spüre ich diese Demut in mir, dann habe ich nur noch den Wunsch, mich ganz klein zu machen... so klein wie es nur geht. Mich zu seinen Füssen zusammen zu rollen, ihm zu zeigen - schau her, wie klein ich bin, was für ein Nichts und doch gehöre ich Dir.

Es ist ein zwiespältiges Gefühl, und so richtig definieren kann ich es eigentlich nicht, was da in solchen Momenten in mir vor sich geht. Ich habe es versucht, und ich glaube, meistens resultiert es aus einer großen Dankbarkeit heraus.
Vielleicht, nachdem er mich besonders tief ins Devote hinein gestossen hat. Vielleicht, wenn wir gerade besonders intensive Lust geteilt haben.
Manchmal, wenn ich extrem viel Schmerz für ihn ertragen habe und sehe, wie stolz er auf mich ist.
Und manchmal, wenn mir bewußt wird, wie sehr ich ihn liebe.

Ja, dann fühle und empfinde ich diese große Demut.
Weil er mich liebt.
Weil ich ihn lieben darf.
Weil ich das für ihn sein darf und kann, was ich bin.
Weil er seine Neigung an mir ausleben kann - und mag.
Weil er mich all das fühlen läßt, was ich fühle.

Leider ist es unendlich schwer, ihm diese Demut, die ich in diesen Momenten empfinde, zu zeigen. Ich kann es ja kaum in Worte kleiden - wie soll ich so etwas dann zeigen? Was bleibt, ist dann meistens nur das eine... sich ganz klein machen, ihm zu Füßen zu kauern... sich anzubieten, zu präsentieren... vor ihm zu kriechen. Und zu hoffen, dass er erkennen kann, wie tief das Gefühl von Demut ist, das mich gerade in diesen Momenten bewegt...

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