Wehrlos

Ich liege da... auf dem Rücken übers Bett gestreckt, Arme weit über den Kopf gespannt - und die Beine so stark gespreizt, dass ich mich nicht bewegen kann.

Ich habe es versucht, mich zu bewegen - und mußte feststellen, dass mehr wie ein schwaches, lächerlich hilfloses hin und her rollen und mit dem Kopf schütteln, nicht mehr möglich ist.
Überrumpelt hat er mich. Im Schlaf. Ich lag da und träumte und hatte keinen Gedanken mehr an die Auseinandersetzung im Kopf. Und plötzlich war er über mir, setzte sich auf mich, dass Gegenwehr unmöglich wurde - und fesselte mir die Hände mit den Handschellen auf den Rücken. So fest, dass der Stahl qualvoll in die Gelenke einschneidet und ich nur mehr vor Schmerz winseln kann.
Von einer Sekunde auf die andere war ich wach - aber diese verfluchten Handschellen peinigen so sehr, dass ich nur Erleichterung verspüre, als er sie mir abnimmt und mich über dem Bett fixiert - an Gegenwehr denke ich nicht mal, ich bin nur froh, sie loszusein.

Nun liege ich da, mit verbundenen Augen - und ohne Knebel stumm, weil mir die Angst vor dem, was er mir jetzt vielleicht antut, die Sprache verschlagen hat. Lächerlich wehrlos fühle ich mich - wehrlos und ausgeliefert.
Ich kann ihn nicht sehen. Ich höre ihn nicht einmal, weil er sich ganz ruhig verhält. Nur mein eigenes unsicheres und immer wieder stockendes Atmen dringt mir überlaut ans Ohr. Ich lausche in die Dunkelheit der Augenbinde hinein und spüre eine Gänsehaut über meine Haut gleiten - fühle, wie sich mein Herzschlag immer mehr erhöht und ich vor Angst und Unsicherheit leicht zu schwitzen beginne.

Meine Gedanken wirbeln durcheinander.
Ich weiß, das er höllisch wütend auf mich ist.
Ich habe ihn abgewiesen, mich ihm widersetzt. Habe den Streit, den wir hatten in meine Rolle als Sub mit hinein genommen und dann meinem Dom nicht nur den Gehorsam, sondern auch meinen Körper verweigert.
Jetzt muß ich wohl dafür büßen.
Ich habe es schon vor dem Einschlafen erkannt, wie wütend er auf mich war, wie steif sein Körper wurde, als er mir den Rücken zugewandt hat und mich in die tiefste Hölle verwünscht hat, mich und meinen Trotz.

Damit, dass er mich im Schlaf überwältigen würde, hatte ich nicht gerechnet. Ich hatte auch nicht damit gerechnet, dass ich so wehrlos vor ihm würde liegen müssen. Nicht auf dem Bauch, damit er den Stock zur Strafe auf meinem Hintern kann tanzen lassen - sondern weit aufgespreizt auf dem Rücken. Ihm meine Weiblichkeit gegen meinen Willen wehrlos präsentierend.
Ich versuche mich in den Fesseln aufzubäumen, die Beine zu schließen - es hat keinen Zweck, er hat die Seile so straff gespannt, dass ich nichts - aber auch wirklich gar nichts - damit bewirken kann. Nur, dass die Fesseln tief in meine Haut schneiden.

Und plötzlich fühle ich seine Hand. Flach legt er sie auf meinen Bauch und ich erschrecke so sehr, dass ich gegen meinen Willen angstvoll aufschreie. Er lacht nur. Ein Lachen, das mir wieder eine Gänsehaut über den Rücken jagt. Es ist hart, unbarmherzig - gar nicht so, wie das sanfte freundliche Lachen, das ich so sehr an ihm liebe.

Ich schlucke schwer an meiner Angst - bin kurz davor, ihn anzubetteln, mich nicht zu schlagen. Ich weiß, wie wehrlos ich in dieser Stellung bin, wie sehr er mich verletzen kann mit Stock und Gerte. Sehe in Gedanken die Gerte schwarz und unerbittlich durch die Luft switschen und sich grausam zwischen meine Schenkel graben...
Wieder zittere ich - habe das Gefühl, seine Hand wird immer schwerer und schwerer...

Er lacht wieder. Langsam gleitet die Hand nach unten, zwischen meine weit offenen Schenkel. Läßt mich zittern... innerlich schreien: tu mir nicht weh, bitte!

Und dann höre ich ihn leise sagen: "Du wirst dich mir nie wieder verweigern, das schwöre ich dir! Ich werde dir zeigen, dass du dich mir nicht verweigern kannst - dass ich dich haben kann, wann ich es will..."

Es kommen keine Schläge. Es kommt Zärtlichkeit. Gewagte Liebkosungen, Finger - die mein Innerstes nur ZU genau kennen. Ich bin ihnen wehrlos ausgeliefert. Kann es nicht verhindern, dass sie mich erregen, meine Lust aufpeitschen. Kann mich IHM nicht mehr verweigern...
Ich will nicht reagieren auf ihn, halte immer noch an dem dummen Trotz fest. Er lacht nur darüber - er hat so leichtes Spiel. Er weiß ja, dass ich ihm und dem, was er mit mir macht, wehrlos ausgeliefert bin...

Und erst als ich unter seinen Fingern komme, wird mir bewußt - wie sehr ich es eigentlich genieße, so wehrlos vor ihm zu liegen und ihm in allem so ausgeliefert zu sein...

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