Schmerztreppe

Manchmal frage ich mich, ob sub sein, und masochistisch - automatisch bedeutet, dass man jederzeit alles abkönnen und ertragen können muss, was uns an Schmerz angetragen und angetan wird.
Da kommt aus heiterem Himmel ein Schlag mit voller Kraft - und Sub sollte dann, wenn möglich - lustvoll stöhnen und darf nicht jammern... oder Nägel graben sich unbarmherzig in dein Fleisch, bis du denkst die Haut reißt auf und du fängst zu bluten an - und du sollst dich nicht wehren sondern lustvoll... annehmen...

Ich bin maso - aber nicht immer. Ich mag Schmerzen... aber nicht überall und zu jeder Zeit.
Und wie bei fast allen Subbies, die ich kenne - mag (und brauche) ich es, dass ich langsam an den Schmerz herangeführt werde. Sacht anfangen, und dann steigern - bis gewünschter Level erreicht ist.
Ja, dann geht viel...
Wenn man Autofährt, startet man ja auch im ersten Gang, schaltet hoch und beschleunigt so nach und nach.

Da gibt es ja auch die Geschichte mit dem Frosch, die mir erst kürzlich von jemanden wieder erzählt worden ist:
"Schmeiß einen Frosch in einen Topf mit heißem Wasser - und er wird sofort heraus springen. Aber wenn du ihn in einen Topf mit kaltem Wasser gibst und das langsam erhitzt, wird er weiter drin schwimmen bleiben - bis er kocht!"

Genauso ist es bei mir auch. Ich bevorzuge das langsam geköchelt werden - sozusagen.
Ich mag es nicht, wenn aus heiterem Himmel dieser Schmerz kommt, auf den ich überhaupt nicht gefasst bin - der mich aus meiner Stimmung reißt, egal welche - und dann einfach - nur weh tut. Und dass mir dann, wenn ich mich auch noch winde, jammere und ihn abwehre - gesagt wird, ich sei ein Weichei und ein Jammerlappen, der nichts aushält. Spott dieser Art... verletzt dann nur.

Und wenn es passiert, frage ich mich dann hinterher... was bringt dieses mit voller Wucht zuschlagen, nur um Sub verzweifeln zu lassen - oder zu versagen? Geht es Dom besser, wenn Sub versagt und er dann seinen Spott über sie ausschütten kann? Kommt Dom sich groß und stark vor - wenn Sub schon zu Anfang aufgibt und "nicht aushalten" kann?

Und brächte es nicht beiden mehr, wenn das Spiel langsam gesteigert wird, wenn man leicht anfängt und es immer heftiger und intensiver wird, mit der Zeit - bis sub irgendwann dann tatsächlich an dem Punkt ist, wo nichts mehr geht?

Oder... bin ich einfach nicht wirklich maso genug, um so etwas auszuhalten? Ich mag es nicht glauben... aber manchmal, wenn ich wieder in der Situation bin und diese Abwehr instinktiv erfolgt - eben der Frosch aus dem Kochtopf springt... dann zweifle ich schon stark an mir und an dem, was ich glaube... zu sein...
Und was bleibt - ist die leise Sehnsucht nach dem Schmerz, den man so gerne annehmen möchte und genießen... Stufe für Stufe auf der Treppe, bis jener Schmerz in Lust umschlagen kann... und aufhört, einfach... weh zu tun... dass man, wie bei jeder Treppe, auf der untersten Stufe anfängt und sich langsam, Schritt für Schritt, in die Höhe arbeitet...
Einfach, dass man "angewärmt" und auf das Kommende eingestimmt wird - und nicht nicht einfach... damit überfallen... oder ist so ein Wunsch für eine maso Sub - einfach vermessen und abwegig, ein No Go?

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