Devot

Devot, ein Begriff den sehr viele hier nutzen aber dessen Bedeutung doch recht unterschiedlich interpretiert wird. Daher die Frage: Wie definiert ihr devot für euch? Was macht Devotion aus, wovon sollte man diese abgrenzen?

Ich bin sehr gespannt auf eure Beiträge!

gentledom
Devot steht für unterwürfig, also dafür seine Bedürfnisse einem anderen unterzuordnen. Wenn devot nur bedeuten würden, dass man dem Partner gefallen, ihm viel Lust bereiten, ihm zuliebe auch Unangenehmes erträgt, dann wäre fast jedes verliebe Paar wohl beidseitig devot. Wer die verständlichen Wünsche verspürt - Die Kontrolle abzugeben - Sich auszuliefern - Über eigene Grenzen geführt zu werden - Einen sinnlichen Rausch zu erfahren - Endlich mal den Kopf ausschalten zu können - Begehrt zu werden - Sicherheit zu fühlen Der hat nachvollziehbare Gründe aber sind diese Wünsche nicht auch egoistisch? Man will es ja, weil man es vermisst, braucht, sich danach sehnt. Uneigennützig wäre also etwas anderes. Aber folgt nicht jede Handlung eines Menschen einem gewissen Eigennutz? Ein Soldat der sich opfert, ein Priester der sich in den Dienst seiner Gemeinde stellt, sie wollen einem höheren Zweck dienen und wenn dieses ihre Triebfeder ist, dann würde wohl kaum jemand sagen, sie wären nicht uneigennützig. Ist eine Sub also nur dann devot, wenn sie wirklich ihre eigenen Bedürfnisse ganz einem anderen unterordnet? Wenn sie für ihn leidet ohne etwas dafür zu erhalten? Wenn sie seine Befriedigung und nicht die ihre in den Mittelpunkt stellt? Wenn sie also versucht immer dem Herrn zu gefallen indem sie brav, folgsam, gefügig und selbstlos ist? Oder geht diese Auslegung von devot einfach zu weit und devot ist einfach jemand der einem Dom dienen will, auch wenn dies aus selbstsüchtigen Interessen heraus erfolgt?

Blickdicht
Zum einen würde ich behaupten, das der benannte „Egoismus“ einer /eines Subs die Devotion nicht ausschließt. Umgekehrt ist Selbstlosigkeit keine Vorraussetzunh dafür, devot zu sein. Im Endeffelt bedingt das devot sein lediglich, dass es eine Hierarchie mit einhergehenden Machtgefälle gibt, oder? Was die Beteiligten für sich selbst daraus mitnehmen, ist dabei meiner Meinung nach zweitrangig, sofern es immer im Gegenseitugen Einverständnis passiert.

once-more
Devot sein bedeutet für mich dem Partner gut zu tun. Es ist eine Art der Wunscherfüllung. Immer mit der Voraussetzung zu selbstständigem Denken und unter Beachtung der Tabus. Grenzen die gesetzt sind bleiben das, wenn eine Überschreitung dieser nicht ausdrücklich gewünscht ist. Devotion geht weit über das Sexuelle hinaus. Es ist für mich ein Gefühl zu haben für den Partner, ihn lesen zu können. Bestenfalls zu erspüren was er gerade denkt, möchte oder braucht. Es bedeutet Hingabe in seinem Tun. Etwas aus eigenem Willen zu tun um seinem Partner das Höchstmass an Wertschätzung, Respekt, Zuneigung und Vertrauen entgegen zu bringen. <br> Was Devot für mich auf keinen Fall bedeutet ist zu allem was gefordert oder gewünscht wird ja und amen zu sagen nur um zu gefallen. Es heisst auch nicht sein Denken einzustellen und wie ferngesteuert zu agieren. Jeder hat seine eigene Definition davon und das ist auch gut so, denn es gibt so viele Facetten, die durch die unterschiedlichen Einstellungen bedient werden können. Es sollte immer ein Geben und Bekommen sein. Denn ich bin der Meinung je besser es dem Herrn geht desto besser geht es dem devoten Part. Und umso lieber gibt der Dom wieder zurück, denn er weiss dass die Sub auf sein Wohlergehen bedacht ist und das aus freien Stücken!

Ansgar
Devot sein bedeutet für mich, sich jemanden unterordnen und diese Person in den Fokus seines Denkens zu setzen. Damit ist aber weder gemeint, dass man die totale Selbstaufgabe betreibt oder ein dummes Werkzeug ohne eigene Meinung wird, sondern es ist vielmehr eine freiwillige Unterordnung und Akzeptanz des fremden Führungsanspruchs. Nicht zu verwechseln weiterhin mit Zuständen wie passiv, abhängig, tabulos oder hörig. Eine devote Person kann einen eigenen Kopf, Willen und eben auch eigene Bedürfnisse haben.

Sir-C
Nach meinem Verständnis kommt „devot“ vom lateinischen Wort „devotus“, was meiner Kenntnis nach andächtig, Gott ergeben, gottgeweiht, fromm, getreu oder auch bereitwillig, ergeben übersetzt wird. Eine devoter Mensch ist für mich einem anderen Menschen gegenüber bereitwillig ergeben und bereit sich diesem unterzuordnen. Wünschenswert ist für mich persönlich, dass diese Ergebenheit / Unterwerfung nicht zur Selbstaufgabe der eigenen Persönlichkeit führt, wobei dies bei tiefer Devotion (Hingabe) sicher der Fall sein kann und mitunter vom dominanten Gegenpart auch bewusst gesteuert werden kann. Das Ergebnis wäre dann, meiner Auffassung nach, eine Hörigkeit (psychisches Abhängigkeitsverhältnis) die ich persönlich keinem Menschen wünsche. Ich persönlich glaube auch nicht, dass der devote Mensch zwingend uneigennützig ist und er muss und sollte es für mich auch nicht sein. Zieht er doch wohl gerade aus seiner Ergebenheit und seiner Unterordnung und der damit verbundenen Führung durch den anderen Menschen oder seinen Glauben seine persönliche Erfüllung und vielleicht auch seinen persönlichen Halt. In einer Beziehung aus Dominanz und Submission ist es dann, zumindest für mich, gerade die „Symbiose“ zweier gegensätzlicher Individuen (devot vs dominant) die beiden die Erfüllung bringen können, die sie sich wünschen. Die Beteiligten werden damit, zumindest für mich, zu gegenseitigen „Wunscherfüllern“ sofern denn eine psychisches Abhängigkeit vermieden wird. Und ist es nicht schön, wenn zwei Menschen sich gegenseitig Wünsche erfüllen und daraus Erfüllung und Befriedigung ziehen können? Wichtig sollte sein, dass es beiden damit gut geht und dabei trägt für mich besonders der dominante Teil der Beziehung große Verantwortung. In der persönlichen Conclusio ist die Devotion die freiwillige Unterordnung / Ergebenheit eines Menschen unter / gegenüber einen anderen Menschen. Abgrenzen würde ich die Devotion von der Hörigkeit bei der für mich eine Freiwilligkeit durch eine Abhängigkeit ersetzt ist.

CutterStrophe
Es ist der Meter zum Telefon, den Du zählst, um seine Stimme zu hören, die Nackenhaare aufgestellt. Freiheit allein ist - ohne Ihn, mir ging es nir besser ohne ihn. Devotion heißt für mich, ich muss niemand sein, ich kann schreiben- bis irgendwann. Ich kann Ihm sagen, wenn er bleiben soll, weil er sich um's Licht kümmert, wenn ich verängstigt bin. ich ihn mit aller Hingabe Sir nenne und ihn frage wann und er nur wo...! Wenn Berge des Zweifels schmelzen, durch Kommunikation. Devotion ist, wenn am Himmel eines Leuchtet, etwas wo man zusammen noch nie gewesen ist! Devotion ist wenn man sicher ist, selbst wenn nicht. Devotion ist wenn man seine Hände und Füße dabei hat, für den Fall der Fälle. Devotion ist, wenn man alles weiß und sich sicher ist und dann wieder nicht. Wenn Du als Sub für tausend Arten und Weisen brennst; selbst wenn du nicht wießt wie.

Ruabn
Sich ab-, übergeben ohne sich zu verlieren. Wie weit das geht ist meiner Ansicht nach vom Charakter und der Neigung der / des Sub und dem Verhalten, Steuern und Einfühlungsvermögen der / des Dom abhängig.

frecheSchülerin
Mir wird das alles immer ein Rätsel bleiben. Aber Niemand kann alles verstehen.... ;-)

Wayward
Ich definiere Devotion so, es ist die (völlige?) Hingabe und Unterwerfung des passiven Teils in einer Partnerschaft/Beziehung. Es hängt von den Neigungen ab wie weit die Hingabe und Unterwerfung gelebt wird. Dies geschieht völlig freiwillig, ist nicht erzwungen und beruht auf der Gewissheit des Respektes, Vertrauens, Ehrlichkeit und Liebe. Es findet ausschließlich in den dafür vorgesehenen Zeiträumen statt (während der Session [ich mag den Begriff nicht] oder über diesen Zeitraum hinaus). Zusätzlich schließt gelebte Devotheit nicht aus, als Mensch mit Respekt und Würde behandelt zu werden (sowohl inner- als auch außerhalb der vereinbarten Zeiträume).

blondi
Devot ist jener der sich einem anderen unterordnet. Es spricht aber nichts dagegen sich eben nicht jedem unterordnen zu wollen, sondern diese Wahl gezielt und in gesunden Schritten vorzunehmen

Mira
Ich habe recht schnell für mich bemerkt, dass mein devot sein über das Sexuelle hinausgeht.. gehen soll.. Das Machtgefälle jeder Zeit spürbar ist. Meine Devotion gebe ich freiwillig. Ihm vertrauen kann mit Herz, Seele, Körper und Geist. Es geht um Respekt und Wertschätzung. Devot sein bedeutet für mich auf keinen Fall, nicht mehr selbständig zu denken, mir meine Persönlichkeit zu nehmen. Sie soll gestärkt und nicht geschwächt werden. Da wir alle individuell sind, definiert sich jeder anders. Lebt es auf seine Art und Weise aus. Ich habe etwas auf Englisch gefunden. Mir persönlich hat es gut gefallen, da es aussagt wie auch ich es empfinde. Submission is releasingthe tight reign on your mind, your self - control and letting somone provide what you need , sometimes something you didn't even realize you needed . It's quieting your busy mind that keeps trying to analyze everything , all th e tim Ich habe für mich recht schnell festgestellt, daß meine Devotion über das Sexuelle hinausgeht. Machtgefälle immer spürbar ist. Ich ihm vertraue mit Herz, Seele, Körper und Geist. Es verlangt gegenseitigen Respekt, Wertschätzung. Auf keinen Fall bedeutet für mich devot zu sein, daß ich meine Persönlichkeit aufgebe, nicht selbständig denken zu dürfen. Ich möchte gestärkt werden, nicht geschwächt. Da wir aber alle individuell sind, definiert sich jeder anders. Lebt es auf seine Art und Weise aus. Ich habe etwas auf Englisch gefunden.

scorpio67
Das Wort „devot“ wird von vielen Menschen negativ ausgelegt, denn in vielen Köpfen ist noch verankert, dass ein devoter Mensch keine Stärke und keinen eigenen Willen besitzt. Devot sein, bedeutet Hingabe, für das, was man fühlt, was man tut. Das ist für mich z.B. die Hingabe zu meinem Herrn, mich seinem Willen unterzuordnen. Dies zu tun, erfordert aber gleichzeitig eine innere Stärke in sich zu tragen. Sich zu öffnen, vertrauen zu haben, um seine Devotion zu leben. Es widerspricht sich überhaupt nicht, im Alltag eine starke, unabhängige Person zu sein und gleichzeitig devot. Devot bedeutet für mich auch mich nicht nur hinzugeben sondern auch die Bedürfnisse meines Herrn in den Vordergrund zu stellen und mich zurückzunehmen. Und dennoch stehe ich im Zentrum meines dominanten Pendants, der meine Hingabe belohnt und wertschätzt.

decorum
Devotion gleichzusetzen mit selbstsüchtigen Interessen oder auch Eigennutz halte ich für sehr weit hergeholt. Wenn ich nicht das Gefühl habe, dass der dominante Part mich wahrnimmt und nur seine eigenen “Interessen“ verfolgt, kann ich nicht unterwürfig sein, da dann der Eigenschutz der Devotion keinen Raum gibt. .

frecheSchülerin
@scorpio67: Eröffnet eine vollkommene Hingabe zu einem Menschen für sehr sensible Leute nicht die Tür in eine emotionale Abhängigkeit?

Amelie@87
Devotion bedeutet für mich, dass ich zu meinem Partner, meiner Familie und zu meinem Leben dankbar JA sage

jinx
Ich denke nicht dass die besagte Hingabe die Tür für eine emotionale Abhängigkeit öffnet. Das kann sicher passieren. Kann. Dafür braucht es meiner Meinung nach jedoch weder eine Partnerschaft - egal welcher Art - in der BDSM eine Rolle spielt noch eine sehr sensible Person. Das kann so ziemlich jeden treffen.

Nixie
Alsooo laut einer gefundenen Definition hat devot mehrere Bedeutungen: unterwürfig, ergeben/ demütig / bereit. Dh. also ich kann sub sein muß aber nicht devot sein? Das ist ganz schön verwirrend. *seufz* Wenn ich nämlich sub/missive nachschlage, scheinen mir das 2 unterschiedliche Dinge zu sein.

Gentledom
Vielen Dank für die Statements. Mein erster war eine Diskussionsgrundlage und daher spiegelt er nicht unbedingt meine Meinung wieder :) Devot ist für mich im Kontext BDSM ein Mensch der sich aus freien Stücken einem/r Dom unterordnet. Zu dienen ist sein Naturell, woraus auch er eine Befriedigung ziehen kann und auch sollte. Schlicht ausgedrückt erkennt der devote Part die Dominanz des anderen an und gibt in einem abgestimmten Rahmen die Kontrolle und Führung an diesen ab, weil er/sie genau daraus seine Lust/Kraft/Befriedigung zieht.

Freie Diskussion vom 25.01-07.02.2019 Vorangestellt: Diese Diskussion wird archiviert! Dies bedeutet, dass sie ganz oder in Teilen im Bereich "Diskussionen" eingestellt wird, welcher auch für Nichtmitglieder lesbar ist. Wer damit nicht einverstanden ist, darf sich nicht an diesen, zur Archivierung vorgesehenen Diskussionen, beteiligen. Das Mitglied räumt dem Betreiber mit dem Einstellen von Inhalten in diesem Thread ein einfaches, räumlich und zeitlich unbeschränktes Recht ein und gestattet dem Betreiber, diese Inhalte auf gentledom.de zu vervielfältigen, zu verbreiten und öffentlich wiederzugeben.

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