Wer in eurem Umfeld kennt eure Neigung und wie kam es dazu?

Tausendsassa
Einige sehr wenige nahe Verwandte wissen davon, andere ahnen es. Gerade wenn man mich besser kennt, merkt man, dass hinter meiner freundlichen, direkten, extravertierten Art mehr steckt. Auch zum Beispiel, wenn man sieht wie ich mit Hunden umgehe, habe ich schon ein Kommentar gehört das lautete "Du bist ganz schön dominant" (Und bevor das jetzt irgendwer in den falschen Hals kriegt, ich schlage oder quäle natürlich keine Tiere!). Von daher ahnen es sicher noch mehr.

Die Leute in meinem streng limitierten Freundeskreis wissen darüber Bescheid, manche kenne ich auch schlichtweg aus der Szene.

Herr van Gratie
In meinem "normalen" Umfeld, weiß niemand ernsthaft von meinen Neigungen. Man witzelt immer mal wieder darüber und ein bisschen Fesseln macht jeder scheinbar irgendwie mal. Über meine Fetische habe ich aber bisher nur mit Leuten aus entsprechenden Foren und von entsprechenden Plattformen gesprochen. Zu den Leuten, mit denen ich meine Neigungen bisher ausgelebt habe, habe ich keinen Kontakt mehr. Mit den Personen ging es eigentlich immer nur um Sex und Fetisch und nicht ums "normale" Leben.

RoughPlay
Ich verschweige das nicht, mache es aber auch nicht zum Thema. Allerdings wissen fast alle Freunde und der weitere Bekanntenkreis dass ich BDSM und Tantra praktiziere, zum Teil sogar einige Kunden (man sollte nur Fragen "was hast du am Wochenende gemacht" wenn man mit den möglichen Antworten umgehen kann ;)) in Details gehe ich nur wenn interessiert nachgefragt wird. Ich schäme mich nicht dafür und finde BDSM sogar eine der besten Formen von Sexualität, zusammen mit Slow Sex und Tantra. Alle haben gemein dass es nicht nur Spaß macht sondern auch das Leben positiv beeinflusst (wenn richtig praktiziert).

Andafterall
Meine näheren Freunde wissen es, ebenso wie meine Schwester und die WG. Alle anderen jedoch nicht - und das darf auch gern so bleiben :D . Ich schaue mir die Leute schon genau an, denen ich davon erzähle. In einer Szene war ich bisher nicht unterwegs, würde mich mal freuen, wenn sich das ergibt, aber allein als Frau bin ich da auch noch etwas unsicher. Mit einem gemeinsamen (Spiel-)Partner wäre das gewiss einfacher. Aber erstmal schauen, dass ich hier aus dem abgelegensten Zipfelchen Deutschlands wegkomme - schön hier, aber auch einsam :D . Offenbar sind Doms wasserscheu ;) .

Ela45
Ich habe es meiner engsten Familie gesagt und die gingen damit überhaupt nicht gut. Sie halten mich jetzt für verrückt das ich auf Bdsm stehe, aber das ist die ihr Problem.

Seitdem halte ich es ziemlich Geheim, außer mit denen ich auch in der Szene zu tun habe. Auch mein einer Arbeitskollege weiß Bescheid und findet es gut.

Ich kann nur so viel sagen, das man vorsichtig sein muss wen man das sagt. Sonst sehen die Leute ein mit anderen Augen und es kann auch negativ sein.

LG Ela45

GreenBlueEyes
Meine eine beste Freundin. Weil ich ihr absolut vertraue. Wären meine Umstände nicht „besonders“ hätte ich kein Problem über meine Neigung zu sprechen, auch mit anderen. Aber so; weiss nur sie es mit allem drum und dran…

Wie es dazu kam: So ziemlich klassisch. Mädelsabend, „geheult und gelacht“, und dann musste es raus. Weil ich einfach jemanden zum Reden brauchte, über all das:)

Ina 4/74
Eigentlich niemand, würde mir eh niemand glauben. Alltagsdominat würde man das nennen. Im Job Teamleitung, rechte Hand des Chefs, da wird nach meiner Pfeife getanzt. Wenn ich denen sage, " tja Zuhause ist S/M " angesagt und ich bin definitiv nicht der Sado Typ, das würde höchstens Gelächter mit sich bringen. Deswegen bin ich lieber still.

Lena1973
Mein Masseur. Und er ist immer noch davon überzeugt, dass ich eigentlich dominant bin.

Ladybird
Bei mir sind es einige Freunde, Bekannte, aber auch ein Teil der Familie. Ich binde es zwar nicht jeden auf die Nase, aber wenn man mich fragt bekommt man eine ehrliche Antwort von mir.

Saige
Bis zu meiner Anmeldung hier vor einem Monat wusste es - in Teilen- nur mein Mann, dem ich mich aber auch erst nach 10 Jahren Ehe offenbart hatte. Da er dies aber nicht so mitgehen kann, und der BDSM-Bereich in mir immer weiter arbeitet, weiß er längst nicht alles. Ansonsten weiß es neuerdings meine beste Freundin. Die Gelegenheit war quasi die gleiche wie sie GreenBlueEyes beschrieben hat. Ich brauchte jemanden zum Reden, sie war gerade da und dann habe ich halt den letzten Rest von mir erzählt, den sie in 33 Jahren tiefster Freundschaft als einzigen noch nicht kannte. Überrascht war sie schon ein wenig, andererseits hat wohl auch einiges dies schon angedeutet. Hat gut getan, das alles mal los zu werden.

Herbstblüte
Mein ganzer Freundes- und Bekanntenkreis. Ich habe früh darüber gesprochen und bekam keine negativen Reaktionen. Meistens war es ein "nicht meins, aber Hauptsache es macht dich glücklich" und manchmal traute sich danach mein Gegenüber auch sich mir zu outen. Immer wieder werden mir da auch Fragen gestellt und es herrscht eine grundsätzliche Offenheit. In meiner Beziehung lässt es sich aber auch nur schwer verstecken, da es gewisse Dinge, wie die Anrede, gibt, die Orts- und Gesellschaftsunabhängig ist.

Picard
Im Grunde weiß es bei mir jeder den ich als Freund tituliere. Schlicht dadurch, dass in unserem Freundeskreis immer sehr offen über jegliche Themen gesprochen wurde. Die Akzeptanz dafür war auch groß - zudem ich auch nicht der einzige mit Vorlieben im BDSM-Bereich im Freundeskreis bin. Das hat vieles einfacher gemacht. Mit der Familie hatte ich nie drüber gesprochen - schlicht weil ich nie die Not dazu gesehen habe. Viel spannender ist und war der Umgang mit einer zunächst offenen und später polyamoren Beziehung. Da fiel und fällt das darüber sprechen schwerer, auch wenn im Grunde große Akzeptanz da ist.

Patrator
Bei mir wissen es nahezu alle. Ich habe da noch nie ein besonderes Geheimnis daraus gemacht.

Es steht natürlich nicht bei mir irgendwo öffentlich oder so, jedoch wird jeder eine ehrliche Antwort bekommen, so wie ich auch offen zu meiner Polyamorie stehe.

Ich finde einen ehrlichen und offenen Umgang besser und einfacher für alle, als sich merken zu müssen, wer was und wie viel weiß oder wer bloß nichts wissen darf.

Und bisher bin ich damit immer sehr gut gefahren. Sowohl mit Leuten im Alltag, als auch im Umgang mit Spielpartnerinnen oder interessierten Menschen

Innocenza
Bei mir ist es so ähnlich wie bei RoughPlay.

Es wissen alle, die mich kennen. Und wer fragt, kriegt Antwort. Mein Freundeskreis ist oft entsetzt, obwohl ich von meiner Warte aus gesehen die Dinge als gar nicht so schlimm einstufe. ;))

Und meine Arbeitskollegen witzeln meist darüber, dennoch werde ich überall so geliebt wie ich eben bin. Auch in der Familie, obwohl es Muttern abartig findet und Dad sehr interessant ;)))

Aber alle zusammen lass ich eh nur wissen, was ich denke, daß sie vertragen können.

Details bleiben definitiv bei mir und meinem Partner.

RoughPlay
Ich möchte noch ergänzen, dass es für mich erlebt einen großen Unterschied macht ob man Mann oder Frau ist. Als Mann kann man dazu stehen, und die Menschen nehmen es zwischen positiv, negativ, neutral auf. Als Frau ist das nicht so einfach, das hat meine Freundin erfahren als sie das ihren Freundinnen erzählt hat, die kamen damit nicht klar. Zum Glück kein Slut Shaming, aber das kann leicht passieren. Oder dass ein Mann denkt "oh sie ist devot und will es" und wird übergriffig. Also als Frau lieber vorsichtig sein wem man sich offenbart und das nur in kleinen Stücken. Schade! :(

Asigan
Meine Kinder und meine Exfrau wissen es. Auch die meisten Freunde. Wie schon "RoughPlay" gesagt hat, ist das für einen Hetero-Herren m.M.n. kein allzu großer Schritt, es entspricht in großen Teilen ja doch dem herrschenden Rollencliché.

Negatives Feedback habe ich bisher selten erlebt, das waren jedesmal Frauen, die was von mir wollten und dann feststellen mussten, dass ich wohl etwas in ihnen ansprach, dessen sie sich nicht bewusst waren oder vor dem sie Angst hatten, es zuzulassen.

Ist ja auch nicht einfach.

Filha
Bei mir wissen es nur meine Schwester und enge Freunde, denen ich nahezu alles anvertrauen kann. Aber auch nur die FSK-16 Variante. Ein bisschen Popo-Hauen und so :-)). Im Detail austauschen kann ich mich nur über Communities wie diese hier.

Ich persönlich möchte mich nicht outen, da die gesellschaftliche Toleranz doch eher begrenzt ist. Und da kann das Wissen um meine Neigungen an falscher Stelle am Ende mir selber schaden. Das möchte ich dann doch eher vermeiden.

Flipper
Bei mir weiß es meine beste Freundin, die im Übrigen überhaupt nicht mit meiner Neigung klar kommt. Sie war sogar schon mit auf einen Stammtisch, um es zu verstehen. Ich wurde schon öfter drauf angesprochen, weil ich devot rüberkomme.

HisSlave
Es wissen eigentlich fast alle in meinem Umkreis von meinem Lebensstil. Aus dem ganz einfachen Grund, dass ich mich nicht verstellen möchte. Wenn jemand damit nicht klar kommt hat die Person die Chance sich eben zu distanzieren. Sogar meine Mutter weiß Bescheid. Sie unterstützt mich und fragt sogar viel nach. Sie möchte verstehen, wofür ich mich entschieden habe und warum ich gewisse Dinge tue :)

Die einzigen Personen, die davon nicht wissen sind, mein Vater, meine Oma und Arbeitskollegen. Bei den ersten Beiden weiß ich, dass dies nicht gerade gut ankommen würde. Sie würden vermutlich versuchen mich zu ändern und mir irgendwas auszureden. Mein Vater fragt mich dauerhaft, wann ich denn endlich heirate und ihm Enkel schenke. Es wird leider nicht mal akzeptiert, dass ich keine Kinder haben möchte, geschweige denn heiraten möchte. Und bezüglich Arbeit denke ich, dass es diese Personen einfach nichts angeht. Es ist ein Arbeitsverhältnis und das soll es auch bleiben :)

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