Erstes Mal und direkt BDSM?
Viele BDSMler kennen ihre Neigung bereits bevor sie ihren ersten sexuellen Erfahrungen sammeln. Was würdet ihr Menschen raten die BDSM Erfahrung haben aber noch nie Sex hatten, erst einmal mit normalem Sex starten, direkt BDSM einbinden oder hängt euer Rat von weiteren Erfahrungen, wie Alter oder auch Art der Vorlieben ab?
M.C.
Ich persönlich kenne selber einen Menschen den es so geht, die ihre Vorlieben kennt aber dennoch noch Jungfrau ist. Im folgenden kann ich sagen das man auch sexuelle Erfahrungen sammeln kann ohne sein erstes mal zu haben. Ich denke für die Personen denen das auch in dem Sinne sehr wichtig ist sollten dies aus so tun, Sexuelle Nähe zu Personen kann man dementsprechend aufbauen und kennenlernen was einen gefällt ohne sich vollständig hinzugeben. Was die Möglichkeit bieten kann sich die Zeit zu nehmen den richtigen zu finden und dennoch Genug Erfahrungen zu sammeln um genau zu wissen was man will und was nicht. Dennoch sollte man daher aber auch vorsichtig sein wen man sich anvertraut, das diese Person die Testspiele nicht ausnutzt und das erste mal nimmt, wenn er die Möglichkeit dazu hat. Ich weiß wiederum auch das gerade dieses Erfahrung sammeln ohne weiter zu gehen sehr schwer ist wenn man jemanden liebt, daher sollte man sich entweder von Anfang an nicht an diesem ersten mal klammern oder es wirklich durchziehen es zu behalten bis man den richtigen dafür gefunden hat ( womit ich nicht meine das der richtige ausschließlich der einzige Partner sein soll). Ich spreche aus eigener Erfahrung das man es sehr schmerzhaft sein kann wenn man sich zu sehr an das besondere erste mal klammert und im nachhinein bereut.
Gentledom
Pauschal einen Rat zu geben finde ich recht schwer. BDSM ist ein weites Feld und wenn man auf Bondage steht kann man sehr gut auch viele Erfahrungen sammeln ohne Sex zu haben. Wer sich sehr sicher ist, dass BDSM genau das ist was er/sie will bei dem finde ich es nicht falsch direkt mit beidem zu starten. Wobei in dem Fall der erfahrene Part eine deutlich höhere Verantwortung hat, der Start ist schon sehr entscheidend für die weitere Entwicklung und auch wenn ich gerne von einem gesunden Egoismus auf Domseite rede, wäre er dabei fehl am Platz. Zumal die ersten sexuellen Erfahrungen nicht zwangsweise immer Geschlechtsverkehr beinhalten, es gibt ja noch weitaus mehr, das man zusammen erleben kann.
Unsichtbare
Wenn sich “normal“ nichts regt, sinnlos, das als Grundlage zu empfehlen.
Bei BDSM-Neigung, die über leichten Sadismus/Masochismus hinaus geht: Hintergründe sondieren, warum das so stark ist. Das kann viel zerstörendes Aua aus der Täuschung “starkes Gefühl == gut -> (suchtartig) Vertiefen“ vermeiden. Mag nicht bequem sein, eine eventuelle Konditionierung “(selbst)Verletzung == wie zu Hause == gut“ aufzudecken. Bzw. im D/s die Schiene Wertlosigkeit/sich als Opfer anbieten (oder so ein Gegenüber suchen).
Unreflektiert so einem (Dopamin)Rausch aus einprogrammierten Mustern nachgeben, irgendwann ist sowieso Schluß mit dem “mehr mehr“ bzw. “schneller weiter höher“ immer stärkerer Reize. Die Verzögerung und Vermeidung der Auseinandersetzung kostet wegen der Irrwege daraus Lebenszeit, die bewußt gestaltet könnte.
Lieber gleich ran an die Aufarbeitung und dann ist's zwar nicht mehr rosarot, lässt aber ganz anders Grenzen und Möglichkeiten der alternativen Sexualität durch BDSM kommunizieren. Das tut auf Dauer sonst nicht gut, wird das als “alles nur Neigung“ abgebügelt, kindisches Augen zu, wenn ich weg schaue, bin ich sicher und kann nichts passieren.
Mensch ist ja auch nur Tier, was Prägungen folgt. Wenn da was sehr stark ist, gibt's eine Ursache.
BDSM ist also m.E. ok, auch zu Beginn. Kein Grund für zwanghaft Blümchen-Sexualität umsetzen, die vielleicht nicht funktioniert und deswegen vermieden wird.
Nur das Dahinter, gut wenn's klar ist.
Das erlaubt dann bewusste Weggestaltung und Entwicklung statt Wiederholungen von benutzen, benutzt werden, nun isses kaputt, auf zum Nächsten und tiefere Wunden.
Drakkart
merkwürdige Frage. Wenns kribbelt dann spricht man miteinander schaut was euch gefällt ob und wieviel "normalo" oder "bdsm" da drin ist ist doch erstmal egal, entweder man will es, dann schläft man miteinander oder man will es nicht. Und ja achtet bitte darauf ob da nicht irgendwelche Zwangsstörungen vorhanden sind. Ich gehe jetzt aber mal von jüngeren Menschen aus die sich eh noch ausprobieren wollen und da ist alles cool solange es euch BEIDEN gefällt.
Doc G
Drei Stellungnahmen, drei Sichtweisen. Und wieder wird klar, das so manche Antwort mehr über den Antwortenden erzählt als über die Frage. Hier eine vierte Stellungnahme. Das berühmte erste Mal dürfte in beiden Beziehungen für uns als eine große Bedeutung haben. Beim ersten Mal kommt es entscheidend auf den Partner an, wir das ganze empfunden wird und ob es positiv in Erinnerung bleibt. Beim ersten Mal BDSM ist das nicht anders. Den richtigen Partner dafür auswählen ist in beiden Fällen wichtig. Vielleicht nicht unbedingt den einen fürs Leben, aber zumindest den richtigen für das erste Mal. Wenn der passt, spielt es dann überhaupt eine Rolle, ob Vanille oder gleich mit BDSM? Es sollte wohl in jedem Fall ein Herantasten sein und nicht gleich das volle Programm einschließlich Verschieben der Grenzen. Aus meiner Sicht macht das ein verantwortungsbewusster Dom auch bei einer bereits erfahrenen sub nicht. Wenn es also passt, was spielt es für eine Rolle?
actus87
Es ist schon immer wieder interessant, welch unterschiedliche Perspektiven Doms und Subs auf das selbe Thema haben.
Da wird mir immer aufs Neue vergegenwärtigt, das wir, schlicht gestrickte, männliche Doms (das Augenzwinkern bitte mitlesen) uns doch häufiger der Tiefe solch einer Erfahrung für den devoten Part in all seinen Facetten nicht gewahr sind.
Um nur für mich zu sprechen - ich habe mir beim ersten Mal keine Gedanken über Aftercare, Wunden und Konditionierungseffekte gemacht - ich war 16 und damit beschäftigt erstmal für mich selbst rauszufinden, warum ich drauf stehe, meine Hand an die Kehle einer Frau zu legen und allmählich ihren Atem zu kontrollieren, ihren Lustschmerz mit Spanking zu fokussieren.
Zum Glück komme ich vom Dorf…da ging sowas einfach als harter Sex durch…hust…aber nein, das Seelenheil meiner Spielpartnerin war damals nicht mein Primäranliegen.
Ich weiß bis heute nicht, wie mein erstes Mal diese Erfahrung mit einigem Abstand reflektiert. Interessant wäre es allemal.
Also tatsächlich wäre retrospektiv mein Rat, sehr offen zu kommunizieren davor und danach, um auch die Wahrnehmung des Partners abseits der körperlichen Reaktion einordnen zu können…Menschen zu lesen braucht nämlich viel Übung und selbst dann kann man mal richtig daneben liegen…
GreenBlueEyes
Hmmm das Jungfrau-Sein sollte nicht das ausschlaggebende sein um diese Frage zu beantworten. Meiner Meinung nach spielen da noch weitere persönlichkeitsbezogene Aspekte eine Rolle. Als Beispiel: Ist die Person eher naiv, unsicher oder standfest und überlegt (dies nur als Beispiel). Solche Aspekte würden in meine Empfehlung für Jungfrau A miteinfliessen, müssen aber für Jungfrau B nicht gelten. Hebelt man das alles aus und konzentriert sich nur auf das Jungfrauen-Dasein der Person, würde ich auch sagen, es spielt keine Rolle ob mit oder ohne BDSM, hauptsache Step-by-Step. Was aber irgendwie auch immer gilt. Fazit: Es gibt doch keine abschließende Antwort von mir:)
Fortuna
Ich würde raten, das erste Mal für jemanden zu reservieren, mit dem man eine Beziehung hat. Eine gute, menschliche Beziehung. Egal, bei welcher „Art“ von Sex.
Hier wird nicht unterschiedlich zwischen Frau und Mann. Alle Frauen, die ich kenne, haben beim ersten Mal keinen Orgasmus gehabt, einige BDSM Männer, die ich kenne, haben Schwierigkeiten, bei Sex ohne härtere Anteile, die Erektion zu halten. Das würde ich vorher besprechen, welche Variante hier auch gemeint ist.
Die Unbekannte
Ich finde das gibt es keine richtige Antwort drauf.
Es muss sich einfach richtig anfühlen, egal in welchem Kontext Mann/Frau das erste Mal erleben. Wichtig ist eigentlich nur das beide Seiten es möchten, egal was passiert. Dafür muss man natürlich Reden, aber ich glaube eher, dass man mit 15/16 noch nicht wirklich drüber redet, wie man sich das vorstellt, man probiert einfach aus.
IchbinDein
Auch bei mir wurde diese Neigungen früh präsent. Bereits bevor ich den ersten Geschlechtsverkehr hatte.
Meine erste Beziehung startete dann direkt auf der BDSM-Ebene und mir hat es sofort gefallen. Zu diesem Zeitpunkt habe ich nichts vermisst, doch umso älter ich wurde, umso mehr kam der Freiheitsdrang.
Nach ein paar gescheiterten BDSM-Beziehungen habe ich dann meinen jetzigen Ehemann kennengelernt.
Plötzlich war alles ganz anders und es kamen Zärtlichkeit und Selbstbestimmung auch im sexuellen Bereich meines Lebens. Ich genieße es auch manchmal die Person zu sein die die Führung übernimmt, Dinge spontan zu ändern und Neues auszuprobieren, dann, wenn ich es möchte.
Ich denke es ist gut beide Seiten zu kennen und herauszufinden, was man wirklich mag und was nicht. Nur wenn man alles ausprobieren kann findet man heraus worauf man steht, oder was einen erregt.
Newbarbie
Ich persönlich halte diese Neigungen ja für "in die Wiege gelegt" -das was einem kickt...wonach man sich sehnt sollte man dann ausprobieren bzw. dem nachgeben.
Etwas zu machen, wo man denkt...oh Gott bloß nicht.......macht doch keinen Sinn.
Natürlich sollte man sich mit Sex und seinen empfundenen Neigungen und Phantasien auseinandersetzen und mit dem Partner eben drüber reden....es soll ja beiden Spaß machen.
Spike-Spiegel
Auch meinerseits war die Vorliebe zu erst.
Jedoch, als recht schüchterner Mann verzögerten sich daraufhin die Erfahrungen. Schließlich ist das Baggern dann noch etwas schwieriger.
Aber den Rat "fang doch erstmal normal an" ist so eine Sache. Schließlich braucht ja alles einen Antrieb und der entsteht aus der Vorliebe für etwas.
Emptiness
Ob nun mit BDSM-Elementen oder nicht, grundsätzliche Erfahrungen mit Zwischenmenschlichen Beziehungen erotischer Natur können sich präventiv auswirken und schlechte Erlebnisse vermeiden oder zumindest ihre Wahrscheinlichkeit verringern.
Statt des Rates erstmal „normal“ anzufangen würde ich persönlich den geben, die eigene Fähigkeit zum Aufbau von vertrauensvollen Beziehungen, sowie die für das Erkennen von emotionalen Abhängigkeiten und anderen toxischen Mustern zu reflektieren.
Ist man nicht bereit für gesunde Beziehungen, wie auch immer man den Begriff fasst, so ist man es weder für „normale“ Sexualität noch für BDSM.
Spike-Spiegel
Mir begegneten hier und da in der Szene schon Frauen die meines Wissens direkt in eine TPE Beziehung, oder gleich quasi als Haussklave von Pärchen überhaupt in Sex und BDSM starteten.
Finde das als Außenstehender etwas krass. Aber es soll ja auch welche geben, die im Swingerclub ihre ganze Jungfräulichkeit bei einem Gangbang verloren, um es mal in die andere Richtung zu übertreiben.
Im Grunde ist doch nur wirklich wichtig, dass es keine negativen Folgen, weder körperlich, noch seelisch hat, wie jemand ins Sex und Szeneleben startet.
Oder.......?
Gentledom
Ich glaube schon, dass der Start eine gewisse Prägung hinterlässt und sogar bei Frauen noch mehr als bei Männern (zumindest kommt mir dies so vor, wenn ich mich darüber mit Bekannten unterhalte). Ich finde bei jeder Auswahl von Sexualpartnern sollte man umsichtig sein, geht es aber um besonders prägende oder gefährliche Spielarten, dann wäre und bin ich an diesen Punkten lieber etwas übervorsichtig als blauäugig.