Aftercare und BDSM

Wie sieht Aftercare bei euch aus und welchen Stellenwert hat es?

SJB
Das Aftercare ist genau so wichtig wie das "Spiel" an sich. Aber das gilt für die devote, wie auch die dominante Seite.

Teufelanna
Aftercare ist für uns sehr viel körperliche Nähe. Kuscheln und Berühren.

Gehört für uns immer dazu, egal ob das Spielen kurz oder ausführlich ist.

Dogman
für mich ist es enorm wichtig, jedoch kommt es auf die Situation an wie es dann praktiziert wird

Fortuna
Manchmal... also je mehr Erfahrungen ich mache ... und je unterschiedlicher die Spielarten werden „weht mich sowas an“ (Zitat Stonk), dass Aftercare mehr ist, als man anfänglich denkt. Dass es eigentlich darum geht - dass man der Tatsache Raum gibt, dass „es gut ist“. Dass das Spiel, die Session... das Vorspiel ist für das, was man Aftercare nennt. Vor allem dann, wenn die Session mit Schmerz verbunden war.

Thera
Aftercare ist wie ein Zurück- oder Ankommen. Man hat gerade vielleicht etwas psychisch und physisch sehr schönes, intensives aber auch anstrengendes erlebt und Aftercare bezieht sich für mich auch immer auf diese beiden Ebenen. Einen blauen Po kann man vielleicht etwas kühlen und wunde Haut eincremen. Aber auch gerade nach Demütigungen ist es für mich wichtig, Bestätigung und Versicherung zu bekommen, dass ich als Person doch respektiert, geschätzt und geliebt werde. Das muss nicht immer mit Worten stattfinden. Ganz viel Nähe und Kuscheln sind mir da am wichtigsten.

Innocenza
Es ist mindestens genauso wichtig für mich wie das Spiel,die Session ,der Auftrag oder was auch sonst von mir gefordert wird.

Am meisten aber nach einer Session. Es ermöglicht mir das Auftauchen aus der Welt ,in der ich grad noch festhänge, fest gehalten von den Händen meines Herrn, zurück gerufen durch die zärtlichsten Worte , die er mir in dem Moment zuflüstert. Geborgen , gehalten , geschätzt, und unendlich geliebt. Ohne Raum und Zeit , einfach nur atmen dürfen ,und spüren ....ja, Aftercare hat definitiv einen großen Stellenwert für mich !

RPlayer
Ich denke, dass es beide brauchen und es gut tut! Zurück in die Realität.

GreenBlueEyes
Es hat einen hohen Stellenwert für mich. Es ist das Runterkommen für beide Seiten. Für mich beinhaltet es sowohl die körperliche Nähe, das Schweigen, aber auch das Reden und Reflektieren, je nach dem wonach es gerade Bedürfnis hat.

Schattengestalt
Mein Aftercare besteht überwiegend aus Nähe. Wo ich vorher alles abverlangt und Erschöpfung (körperlich, geistig) verursacht habe, schenke ich nun Nähe und Ruhe, um sie langsam wieder 'zurückzuholen' und zu entspannen. Es ist auch mein Zeichen von Wertschätzung: wer sich mir hingibt, kann meine Aufmerksamkeit und Zuneigung auch nach dem Spiel erwarten. Geredet wird dabei kaum, das kommt meist später, vielleicht auch erst am nächsten Tag.

Aber ich nehme mir auch heraus, während des Spieles oder innerhalb einer Erholungspause mal einen Kuss auf die Stirn zu schenken, mal körperliche Nähe zu erlauben, oder auch mal die Hand auf den brennenden Po aufzulegen, um diesen zu beruhigen. Für mich gibt es da keine festen Grenzen, insbesondere, wenn ich merke, dass ich meine Sub gerade sehr fordere.

Mir persönlich ist diese Nähe und Verbundenheit vermutlich sogar etwas wichtiger als das Spiel an sich, aber da spricht die Fürsorglichkeit aus mir heraus.

Sapiosexuell
Wenn ich von "aftercare" lese, entsteht bei mir immer ein schaler Beigeschmack. Für mich ist "care" essentieller Bestandteil jeder Interaktion, ob mit oder ohne BDSM-Kontext oder nicht. Vor allem suggeriert der Ansatz, dass man an einem Punkt von "böse" auf "lieb" umschaltet. Für mich ist das Konzept insofern unverständlich, als für mich das "Lieb" nie aufgehört, sondern einfach eher, dass man das "lieb" anders ausdrückt. Und natürlich gehört es dann dazu, vor, während und nach Interaktionen, die einen Menschen an dessen Grenze führen, seine Zuneigung und Fürsorge zu signalisieren. Davor, um Vertrauen und Sicherheit aufzubauen, währenddessen, um Gefühle, die alleine nicht aushaltbar sind, abzumildern und umzulenken, und danach, um wieder im Leben anzukommen.

Flipper
Für mich ist es essentiell wichtig. Ich brauche das auffangen, um nicht in ein Loch zu fallen. Ich gebe mich seelisch und körperlich so hin, dass ich danach die Umarmung und das streicheln benötige, um wieder runter zu kommen. Es ist wie bei einem Musikinstrument, es braucht nach dem Spielen Zuwendung und Pflege

Master.x
Aftercare hört erst auf wenn man wieder zusammen ist und was neues beginnt

Fürsorge sagte man dem früher eigentlich... aber Anglizismen sind ja heute üblich.

Fürsorge ist nie zeitlich oder sonst wie beschränkt.

OPrecious
Tja, eine gute Frage und gute Beiträge.

Bei uns ist Fürsorge eigentlich immer da oder möglich, wenn es irgendetwas (heftiges) ausgelöst hat, das der Nähe bedarf.

Aber vielleicht liegt das auch daran, dass wir eine Liebesbeziehung haben. Kann es sein, dass bei Spielbeziehungen oftmals klarer zwischen „session“ und „after“ getrennt wird?

Ich kann es nicht beurteilen, weil ich den Vergleich nicht habe - fände es aber spannend von Euch zu hören, die den Unterschied kennen, ob da was dran sein könnte.

Gentledom
Aftercare ist für mich die Nachsorge und ich sehe sie als Teil der Session bzw des BDSMs an. Je intensiver das gemeinsame BDSM war umso wichtiger ist es, insbesondere dann wenn ein Part (und das muss nicht immer nur Sub sein) an persönliche Grenzen gelangt ist oder diese womöglich gar überschritten wurden. Oftmals wird gesagt, Aftercare ist die sanfte Rückkehr in den Alltag und man findet dabei wieder auf die gleiche Augenhöhe zurück. Das mag für jene stimmen, die eben im Alltag auf gleicher Augenhöhe agieren, schließt aber jene vom Aftercare aus, die sich bewusst gegen die gleiche Augenhöhe im Alltag entschieden haben. Aber auch in solchen Konstellationen gibt es ein Aftercare, ebenso wie es BDSMler gibt, die gar kein Aftercare benötigen. Nur weil es für mich dazugehört würde ich nicht sagen wollen, Aftercare ist ein Muss für jeden BDSMler. Eine Session kann aufwühlen, aufputschen und noch vieles mehr, es tut mir dann gut danach zusammen wieder runterzukommen :) Wie das geschieht hängt sehr von dem Partner und der Situation ab. Grundsätzlich mag ich Nähe und Ruhe, also das klassische Kuscheln. Es gibt aber noch viele weitere Möglichkeiten hier gemeinsam runterzukommen vom Höhenflug der Hormone :)

Fanti
Ich finde es immer schwierig Aftercare zeitlich, auf direkt nach der Session, zu beschränken. Direkt danach wird gekuschelt. Manchmal geredet oder in trauter Einigkeit geschwiegen und einfach die Ruhe genossen. Ein gemeinsames ausklingen der Session, mit einem Auge auf meinen und seinen 'Gemütszustand'. Manchmal, gerade wenn man im Grenzbereich gespielt hat, kann Aftercare auch noch Stunden oder Tage später wichtig sein. Für mich ein Punkt, den beide Seiten ebenfalls beachten sollten.

Moonkel
Naja Aftercare ist eben Aftercare. Man fängt auf, unterstützt und ist einfach da. Man lässt den/die Partner/in einfach nur sich selbst sein und verhält sich der Situation entsprechend. Ganz oft Umarmungen aber auch Massagen oder eincremen der wunden stellen natürlich. Ich hab aber auch schon mal nen Kuchen serviert den wir danach gegessen haben oder ne Geschichte vorgelesen.

Ich denke kurz zusammen gefasst einfach Sicherheit geben.

Patrick1985
Ich genieße es sehr. Für mich, macht der Moment, bei dem die gepeinigte, Schutz beim Peiniger sucht den Kern von meinem bdsm aus. Dieser Moment der Vertrautheit ist einfach wunderschön.

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